gast 4. Januar 2017 Teilen 4. Januar 2017 Es gibt viele Hunde, die das nicht mögen, wenn der Körperkontakt so eng wird. Wenn sie es auch so deutlich zeigt, sollte man das meiner Meinung nach respektieren. Hat nicht auch jeder Hund das Recht, mitzubestimmen, wann, wo und wie oft er berührt werden möchte? Eine meiner Hündinnen war auch extrem zurückhaltend in Sachen Kuscheln und ich empfand es immer als Riesengeschenk, wenn sie mir ihre Gunst erwies Es ist genau wie bei uns Menschen ein Geben und Nehmen finde ich, das darf und soll der Hund selbst entscheiden Link zu diesem Kommentar
Gast Fangmich 4. Januar 2017 Teilen 4. Januar 2017 vor einer Stunde schrieb Lujana: Ist Beschwichtigen immer mit Angst verbunden oder könnte es auch einfach heissen, hey mach ruhig ich bin total easy drauf? Nein, das ist gar nicht immer mit Angst verbunden! Echte Angst hat auch eine Körpersprache und diese lässt sich unterscheiden. (nur mal ganz einfach gesagt). Die sogenannten Beschwichtigungssignale sind immer im Kontext zu sehen (und logo - wie könnte es auch anders sein - individuell auch nochmal ). Da wäre z.B. ein Video schon mal aufschlussreicher als ein Photo. Man sieht immerhin ein wenig Kontext dabei und kann so besser einschätzen, was der Hund empfindet. Ohne jetzt lange ins Detail zu gehen: Es kann z.B. eine Bitte um freundliche Kontaktaufnahme sein. Oder um weiterhin freundliche (alle Vizsla, die ich kenne, sind da extrem in ihrer Körpersprache - auch gerne in Rückenlage zum Weiterkraulen animierend. Aussenstehende müssen denken, man misshandelt seinen Hund ansonsten und er bittet um Gnade ...). Es kann selbstverständlich auch ein "ist mir zuviel/zu nah" anzeigen. Ich habe vor ein paar Jahren zufällig einige Bilder von einer Trainerin mit ihrem (TV Krimi - )Hund gemacht. Der Hund (Malimix) sollte wohl die Übereinstimmung mit seinem Menschen zeigen. Auf jeden Fall sollte er ihr in die Arme springen. Sowas von einem gestressten und beschwichtigendem Gesicht bereits im Anlauf habe ich selten gesehen. In diesem Fall und Kontext dazu (der Hund klapperdürr, oft gezeigt und vielen streichelnden Händen ausgesetzt, nicht "glücklich" wirkend) würde ich sagen: er möchte das nicht - möchte seiner Halterin auch nicht in die Arme springen. Er hat diesen "Trick" wie so viele andere gelernt und gehorsam ausgeführt. Die Momentaufnahme seines beschwichtigenden Gesichtsausdrucks alleine hätte mich noch nicht zu der Vermutung/Aussage gebracht! Guck Dir Ranjana einfach an: kommt sie von selbst, geht sie von selbst, muss sie unbedingt umarmt werden (die meisten Hunde, die ich kenne, ertragen das halt ganz gut kurzfristig und nach Gewöhnung, finden aber andere "Liebesbeweise" wesentlich besser und das kann gerade in der Kombi Junger Hund/Kind auch ganz oft in die Hose gehen, weil Kind zu fest/dicht/lange umarmt), welche Art von Berührung findet sie klasse und geniesst das (Geniessen kann tatsächlich auch erlernt werden , wenn man auf Signale achtet - länger andauernde Beschwichtigungsgesten würde ich gefühlsmässig eher nicht unter Geniessen einordnen - sie dienen eher kurzfristig dazu, Situationen zu beeinflussen). edit: Das meiste wurde eh schon gesagt - ich war zu langsam beim Schreiben und hab´s nicht mitgekriegt. Aber schön, dass so viele in die gleiche Richtung denken ! Link zu diesem Kommentar
Juline 4. Januar 2017 Teilen 4. Januar 2017 Sehr schöner Beitrag, Ann! edit deiner auch Gundi vor 51 Minuten schrieb Ann: und ein biiissschen müssen sie da auch irgendwie alle durch (können was tun für ihr Futter, hihi) Bei uns heißt das Miete zahlen 4 Link zu diesem Kommentar
Lujana 4. Januar 2017 Autor Teilen 4. Januar 2017 Ich danke euch herzlich für die vielen tollen und hilfreichen Antworten! Mein Mann und ich haben sie gemeinsam besprochen und er ist zum Schluss gekommen, dass er Ranjana auf jeden Fall mehr Wahl und Ausweichmöglichkeiten lassen will. Wir denken aber doch beide, dass es für sie oft auch wirklich ok ist. Weils auch oft Momente gibt wie von Fangmich über die Vizsla beschrieben. Da Ranjana meinen Mann jedoch nicht als erste Bezugsperson hat und Männern gegenüber generell schüchterner ist, möchte er ihr gegenüber vorsichtiger auftreten was Kuscheln betrifft und ich denke das ist auf jeden Fall gut so! 8 Link zu diesem Kommentar
Gast Fangmich 4. Januar 2017 Teilen 4. Januar 2017 Ich merke gerade: ich kenne zu wenig Spitze ! Wir haben ein männliches Geschwisterpärchen Wolfsspitze ums Eck (8 Mon.) und das war´s dann auch...(ich versuche, die mal für Dich abzulichten - sind sich grösstenteils selbst überlassen und eine "kleine" Katastrophe , was nicht ihre "Schuld" ist ). Ich finde es klasse, wie einfach und verständig Du das Geschriebene hier aufnimmst - und auch deshalb entspannt entscheiden kannst, was Eurer Hündin gerade gut tut. Im Übrigen ist das ohnehin ein Prozess - meine kleine Motte war anfangs so überfordert mit Zuneigung (sie musste sie lange mit ihren Geschwistern teilen), dass sie förmlich flippte! Jetzt mache ich es so, dass ich unterscheide, ob ich nur kurzfristig mal vorbeischaue und sie streichle oder ob ich mich wirklich einlasse. Probier das mal - das ist megatoll! Ich beschreibe das mal aus meiner Sicht, ok?! : Hund wuselt, beschwichtigt, ist ´n bisschen flirrig - vielleicht schon in Rückenlage - aber wuselig. Ich hocke mich hin und gehe drauf ein. Und schrittweise berühre ich den Hund so, dass er abschaltet. So klasse - einfach RUHIG WERDEN...jeder Hund reagiert anders...lange, ausstreichende Bewegungen...Du kannst einfach mitfühlen, was Deinem Hund angenehm ist. Braucht nicht mehr als ein bisschen Ruhe und Spass an der Sache! Und dann macht es eine Riesenfreude, Tellington Touches zu benutzen! Viele Tiere, mit denen ich zu tun hatte, nehmen TT - Touches wesentlich besser an als "gängige Massagen" link: https://www.youtube.com/watch?v=bqD35t5Yxh8 Ich glaube zwar, dass ich es noch nie mit so einem jungen Hund gemacht habe - aber egal - dafür habe ich schon eine Wüstenrennmaus (unbekannten Alters) sehr relaxt hingekriegt ... will sagen: Dein Hund - Deine Freude. Und es würde mich doch schwer wundern, wenn Du bei all der Fürsorge und Liebe nicht auch bald rauskriegst, was sie klasse findet! Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu 4. Januar 2017 Teilen 4. Januar 2017 Ich habe mich auch gefragt, ob ich streichelmäßig nicht überdosiere...ich würde es hassen so viel gestreichelt zu werden. Die Hand halte ich zuerst hin, den Kopf lasse ich aus, und zu hektisch und grob bin ich auch nicht, aber warum ich das mache - vermutlich weil ich das immer schon so gemacht habe- als Kleinkind habe ich mal nen Löwen im Zoo gestreichelt, der da schlief-FRÜHER ging sowas noch durch die Gitterstäbe... Meine sucht schon sehr die Nähe, kriecht auch in Körperwinkel in Richtung Wärme, obwohl es hier eher zu gut geheizt ist. Streicheln läßt sie sich und schläft auch dabei ein. Ich glaube anschmiegen ist ihr aber wichtiger. Wobei sie zeitweise auch ausgiebig ableckt, irgendwie kommt es mir dann doch ausgeglichen vor. Link zu diesem Kommentar
denny 4. Januar 2017 Teilen 4. Januar 2017 Ich denke, dass Rajanas Individualdistanz unterschritten wird. Sie ist noch nicht lange bei euch und evtl. bist du ihre Bezugsperson. Dein Mann ist in diesem Fall ein "notwendiges Übel". Ich empfehle, allzu große Nähe nicht einzufordern, um ihr Grundvertrauen nicht zu erschüttern. Unser 1. Hund hatte sich zunächst auch komplett meinem Mann angeschlossen. Gismo hat mich zwar begrüßt, knuddeln hat er aber nur von meinem Mann zugelassen. Deine Beschreibung erinnert mich sehr daran. Link zu diesem Kommentar
Gast Fangmich 4. Januar 2017 Teilen 4. Januar 2017 Ich entwickle das einfach in Zwiesprache. Jetzt mal auch ganz abgesehen von diesem Thread (und ich hoffe, Du findest es nicht zu OT, Lujana): Für mich persönlich ist es einer von vielen massgeblichen Punkten, wo ich den Hund einschätzen kann und (weniger) auch die Beziehung: Ich habe Hunde gehabt, die sich vollkommen locker und "barrierefrei" (was die Kommunikation betraf) eingemeindet haben in "mein/unser Leben". Ich habe einen Hund gehabt, der erst einmal mein/ unser "Chinesisch" übersetzen lernen musste mitsamt den emotionalen Komponenten. Ich habe einen Hund, der überwiegend draussen und mit seinen Geschwistern aufgewachsen ist und gar nicht viel Ahnung vom Leben "in der Gesellschaft" hatte. Wie unterschiedlich die Hunde und ihre Vergangenheiten auch waren: jeder hatte erstmal seine eigene "Defininition" von Nähe. Und die finde ich heraus und respektiere ich. Daran kann man dann völlig schmerzfrei (und genussvoll) schrauben... Für mich war nie ein Gradmesser für die Beziehung, wie weit sich der Hund Liebkosungen hingeben kann. Wenn überhaupt, war es ein Gradmesser dafür, wie weit man einen genetisch eigentlich völlig menschenorientierten Hund verkorksen kann...sowas gibt es leider auch. Aber das wäre schon wieder ein eigenes Kapitel . Ihr werdet jetzt gerade zusammen und erstmalig in dieser Konstellation gross - und da ist viel offen. Und lenkbar. Ranjana kann da lernen von Euch und Ihr könnt sie kennenlernen! Das ist so spannend! Lernt Euch kennen - was mag sie oder entdeckt sie für sich, wenn Ihr es anbietet. Wie wird sie mit zunehmender Erfahrung an andere Hunde rangehen? Ich lerne das irgendwie gerade das erstemal bewusst mit meiner 2,5 jährigen Hündin kennen und finde es sehr aufschlussreich! Link zu diesem Kommentar
NannyPlum 4. Januar 2017 Teilen 4. Januar 2017 Dem kann ich mich nur anschließen. In meinem Leben gab es insgesamt 4 Hunde und alle waren extrem unterschiedlich in ihrem Bedürfnis nach körperlicher Nähe und wie sie gekuschelt werden wollten. 2 Extreme : Trixi, mein Gassi Hund aus Jugendzeiten (trotzdem MEIN Hund) war immer in meiner Nähe, begleitete mich überall hin. Trug nicht mal ein Halsband. Verstehen ohne Worte. Aber inniges Schmusen und Kuscheln? Nö. Kurz mal streicheln hat ihr gereicht. Und Linus? Wilder Feger, ganz schön schwierig im Umgang mit Hunden. Aber: Kuscheln, Schmusen, in den Arm nehmen, gerne fest drücken und abknutschen, im Arm schlafen - all' das war für ihn total wichtig und ich fand es natürlich auch schön. Pino mochte unheimlich gerne Schmusen und Kuscheln. Leni ist ebenfalls immer auf Körperkontakt bedacht. Sie kommt auch gerne auf den Schoß, kuschelt sich im Bett an mich. Mittlerweile mag sie auch gerne mal im Arm liegen. Die Beziehung und Bindung zu jedem einzelnen Hund war sehr eng, ganz unabhängig vom individuellen "Kuschelverhalten". Link zu diesem Kommentar
Estray 4. Januar 2017 Teilen 4. Januar 2017 vor einer Stunde schrieb gebemeinensenfdazu: Meine sucht schon sehr die Nähe, kriecht auch in Körperwinkel in Richtung Wärme, obwohl es hier eher zu gut geheizt ist. Streicheln läßt sie sich und schläft auch dabei ein. Ich glaube anschmiegen ist ihr aber wichtiger. Hab ich was verpasst? Hast jetzt nen eigenen Hund gefunden? Freut mich :D. 1 Link zu diesem Kommentar
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