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Junghund und Treppe...


Lujana

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Abgeregt.

 

Um mir hier nicht das Stigma der Tierquälerin einzuhandeln (die zerrt meidende Hunde übern Boden!) , noch ein Praxisbeispiel von heute, um nochmal zu verdeutlichen, wie ich dieses nicht-meiden-lassen konkret meine.

 

Wir zogen durch die Wiesen, 2 Menschen 4 Hunde, knapp einjähriger Junghund dabei. 5 Esel getroffen, Junghund skeptisch, orientiert sich aber an den anderen, die Esel normal finden. Wir arbeiten neben den Eseln, alles gut. 

Nach 10 Minuten brüllt ein Esel (kennt ihr das? Klingt schauderhaft :D ) --> Schreck-- Furcht --> Junghund will meiden, will da nicht mehr in die Nähe, sondern mit eingeklemmter Rute heim. Ich fange sie ein, Leine dran, rufe Tschuli dazu, wir nähern uns wieder den Eseln, Junghund anfangs noch verängstigt hinter mir, traut sich aber dann doch immer mehr. Nach einer Viertelstunde haben die Esel, auch die brüllenden, ihren Schreck verloren, im wahrsten Sinn des Wortes.

Ich hab sie gezwungen, sich mit dem furchteinflößenden Reiz auseinanderzusetzen, ihn trotz Furcht auszuhalten, das stimmt. Finde ich aber in diesem Fall zumutbar. Hund war danach sichtlich erleichtert.

Hätte ich sie meiden und heimlaufen lassen, wären Esel in ihrem Rübchen als gefährlich abgespeichert worden und es hätte wohl eine ganze Weile gedauert, die wieder schönzufüttern.

 

Ich würde nie einen ängstlichen Hund zu etwas zwingen, was ihn noch mehr ängstigt. Das sollte eigentlich jeder wissen, der ein paar meiner Beiträge gelesen hat, bin ja nun schon ein paar Tage da.

 

Außerdem rede ich ausschließlich von Schreck- und Furchtereignissen bei ansonsten psychisch stabilen Hunden, nicht von echter Angst, nicht von verschüchterten, unsicheren oder gar traumatisierten Hunden. Die gehören natürlich aufgebaut, nicht abgeschockt ;) und bei solchen Hunden würde ich ganz anders vorgehen.

 

Und zum Schluss noch eine Bitte, dichtet mir nichts an und verdreht mir nicht das Wort im Mund, das ist unfair.

Vielleicht kann es ja doch noch eine vernünftige Diskussion werden, von der auch Lujana was hat, ich bin für sachliche Argumente durchaus offen :) 

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Ich bin schon wieder unten.

Vielleicht können wir ja gemeinsam unten bleiben.

 

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@Julinesolche Erlebnisse macht man ja mit Welpe erst mal ständig. Die Treppe hat da halt schon ihre Eigenheit dass man den Hund tragen muss wenn er meidet. Oder ewig alleine lassen unten oder oben, was ich für nen Junghund aber einfach zu hart finde... 

Sie nicht ausweichen lassen und nicht davonrennen lassen geht bei Pferden oder Traktoren... Treppe im Haus rauf und runter ist schwierig mit nem sich sträubenden Hund, ohne ihn zu tragen.

 

Bei anderen Sachen mach ich es so wie du schreibst. Auch Autofahrt muss manchmal sein obwohl sie es hasst, ohne wenn und aber. Und nebenbei machen wir aber ganz sanftes Auto-Anfreunden mit erst mal was vom Rand wegfuttern... 

 

Mit Anlauf los geht übrigens bei der Treppe auch nicht, sie bleibt im letzten Moment stehen wie ein Pferd das das Hindernis scheut.

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Ich hätte im Falle des Esels sehr ähnlich reagiert. Sicherlich mit viel Lob dafür, dass er es aushält, aber eben auch mit dem Zwang durch die Leine.

 

Muss man ja nicht machen, wenn man es anders sieht, aber ich empfinde das nicht als so großes Drama, dass man den Hund traumatisiert dadurch. Ich würde zB den hund anleinen, einen Schritt Richtung Esel positiv bewerten mit Lob und Leckerli, Entspanntes sitzen ebenfalls loben, und Flucht nach hinten schlichtweg verhindern mit der Leine.

Wenn ich merke, dass es absolut panische Reaktionen gäbe, zB wilds Winden aus der Leine, panische Augen oder ähnliches - sofort abbrechen und eine "sichere" Entfernung wählen.

 

Dennoch würde ich daran arbeiten, sofern es wichtig ist für das zusammenleben mit mir. Wenn ich mit dem hund oft bei den Eseln arbeiten muss, wäre es mir ja wichtig, dass er keine Angst vor der gesamtsituation entwickelt nur aufgrund des Schrecks durch den Esel (oh ja - sehr verständlich dass das Angst macht! ;) ) Wenn man nur alle Jubeljahre an der Wiese vorbei käme, wäre das etwas anderes, und ich würde in solchen Fällen eventuell auch den Hund einfach meiden lassen. So wie bei Higgins das grund-Verlieren.

 

Selbstverständlich rede auch ich nicht von Sonderfällen, sondern vom 08-15 Haushund.

 

Eine Anektdote hab ich noch, keine ahnung ob sie irgendwelche Relevanz hat.

unser erster hund ging immer mal auch mit meinem Bruder spazieren, hauptsächlich zwar mit mir oder meinen Eltern, aber eben auch manchmal mit dem Bruder. Irgendwann muss mal irgendwas gewesen sein (mein Bruder sagt, es war nichts - auch das wäre möglich) und marlowe fing an, den Spaziergang mit meinem Bruder zu meiden. so richtig mit aus-dem-Halsband winden und nach hause laufen. Ab einer bestimmten Ecke war schluss - bis dahin ging er immer mit. Keine Ahnung warum, es lag icht an meinem Bruder als Person. Den liebte er immer heiß und innig. Nur spazieren gehen mit ihm - nope, keine Chance.

 

allerdings half da gar nix, weder mitzerren noch füttern noch loben noch schimpfen. Hund ging bis zur Ecke, dann rannte er nach Hause. (war nicht weit, vielleicht 20 m oder so).

Tja.

Hund hatte gewonnen, bzw vielleicht hatte auch mein Bruder gewonnen - er musste nie wieder mit dem Hund spazieren gehen :D bei mir hat Marlowe es einmal auch probiert, einfach nicht mitzukommen - allerdings hab ich ihn irgendwie (keine ahnung wie, wirklich nicht. Ich  glaube es war nur ein "Nein, komm mit" mit ein wenig Zug auf der leine, definitiv nichts böses soviel erinner ich noch) mitbekommen und danach hat er nie wieder probiert ob er nicht auch schummeln kann. Aber ich weiß, dass es auch mit meiner Anwesenheit mit meinem bruder nicht geklappt hat. Weiß der Geier, was ihn da geritten hatte - fazit war, wir haben ihn aus Ermangelung an wirksamen Alternativen einfach entscheiden lassen, dass er nicht mit meinem Bruder gehen musste.

 

Der andere Bruder übrigens war gar kein Problem :D

 

 

Noch was: sein ganzes Leben ist dieser hund (Marlowe) niemals unsere innen-treppe gegangen. Nie! Die treppe im hausflur (Holz, aber nicht zum durchgucken) war weniger ein problem, aber er lief auch da eigentlich icht hoch. Bis unsere neue Obermieterin einzog  - DIE fand er so klasse, dass er sie besuchen ging. UNd ihr einmal die Pommes aus dem ofen klaute, aber das ist eine andere geschichte :lol: Für seine Familie jedenfalls wäre er da nie hoch gegangen.

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gebemeinensenfdazu

Je länger der Hund meint, daß die Treppe ein Grund zur Furcht ist, desto länger beläßt man ihn mit Tragen in dieser Annahme "Ist nicht allein zu bezwingen". Je mehr man einzelne Schritte der Auseinandersetzung bestärkt, desto leichter fallen sie.Von allein verschwindet Mißtrauen nicht, im Gegenteil, meist gibt's da leider Verstärkung.

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Manchmal ist die Zeit aber auch einfach noch nicht gekommen und dann klappt es plötzlich wieder problemlos. Es ist ja auch ein Anreiz, dass die 2Beiner da hoch und runter laufen. Sie beobachtet das und wird signalisieren, wann sie soweit ist, ohne Druck und Training.

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Nebelfrei
vor 8 Minuten schrieb Lemmy:

Ich  glaube es war nur ein "Nein, komm mit" mit ein wenig Zug auf der leine, definitiv nichts böses soviel erinner ich noch) mitbekommen und danach hat er nie wieder probiert ob er nicht auch schummeln kann.

 

Genau soetwas meine ich mit Klarheit. Wenn der Hund merkt,, sie meint es auch wie sie es sagt.

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