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"Protestpinkeln" - Begriffsdefinition


acerino

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vor einer Stunde schrieb Rosilein:

Was Böses oder was Rachsüchtiges ... etc. pp. kann ich darin allerdings nicht erkennen und ich muss zugeben, ich wundere auch ein wenig über eine solche Sicht (die Verbreitung war mir vorher gar nicht so bewusst ...)

 

 

Vll. ist das Problem gar nicht der Begriff Protest-Pinkeln als solches, sondern tatsächlich eher die Verknüpfung mit Respektlosigkeit usw..  Denn so hätten wir das auf dem Platz auch sehen können ... hat nur keiner gemacht ...

 

 

Herzlichen Dank für deine ausführlichen Gedanken dazu! 

 

Das zitierte: exakt dies ging mir auch durch den Kopf und ich verstehe nicht, wieso Protest im Kontext des Themas hier ausschließlich auf diese Weise verstanden wird (von vielen).

 Mir persönlich kam das vorher auch nicht in den Sinn.

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gebemeinensenfdazu

Protest ist für mich auch nicht negativ konnotiert, hat aber was von dezidierter Handlung. Daran glaube ich in dem Fall nicht, eher an Reflexhandlung, weil die Situation irgendwie überfordert.

Selbst wenn man den Gedanken von dezidierter Handlung weiterverfolgt, mueßte man zum Schluß kommen, daß ja gar nicht sicher ist, daß der Hundehalter den Fleck bemerkt. Dann müßte der Hund darauf hinweisen, da wäre mir kein Fall bekannt.

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vor 2 Stunden schrieb Rosilein:

Nun las ich hier auch, als absolutes, nicht anfechtbares Argument:

Hunde assozieren Ausscheidungen niemals mit etwas Ekligem, also sie fänden es immer toll.

 

Nun, das kann ich so auch nicht unterschreiben. Mindestens zwei Hunde in meiner HH-Zeit sahen/und einer sieht noch das ganz anders. Ausgerechnet der Hund, der dazu neigt hin und wieder Kot von anderen zu fressen, ist gleichzeitig in der Lage sich zu ekeln.

 

Da ist ein kleiner Denkfehler drin. 

Der Hund, der den Kot/Urin absetzt, reibt sich nicht die Pfoten und denkt: "Nimm das! Das findest du eklig!" 

Dass ein Hund die Exkremente der anderen nicht toll finden kann, steht in dem Zitierten ja gar nicht zur Debatte.

 

Zu der Frage, warum das gleich als so negativ angesehen wird:

Warum dürfen so viele Hunde nicht auf die Couch? "Weil ein Hund nicht erhöht liegen darf. Sonst wird er zum Chef." Wird heute viel zu oft noch so gepredigt und geglaubt, leider.

Es ist halt dieses "der verarscht dich!!!" von Hundetrainern und -"experten". Veraltete Ansichten, die sich hartnäckig halten.

Warum dürfen Hunde beim Laufen an der Leine NICHT markieren? "Weil er dich sonst verarscht." (Kein Witz, genauso gehört)

Dagegen gehen die Kritiker ja vor, gegen das Bild, was in den Köpfen herrscht. Darauf hinzuweisen, dass das Hundeleben nicht daraus besteht, seinem Halter jede Sekunde zu Leid leben zu wollen. Sondern ein Verhalten ganz andere Ursprünge haben kann. :)

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Ich sehe Protest deshalb als "negativ", weil die Konnotation immer wieder durchkommt.

Außerdem wird "Trotzpinkeln" häufig synonym verwendet. Und das ist eindeutig negativ.

 

 

Dem Hund wird ein perfider Gedanke unterstellt und dieser wird getadelt, das kommt immer und immer wieder vor. 

 

Nochmal: Für Hunde ist Urin nicht Ekeliges, sondern meist etwas Wichtiges und Positives.

Wie soll ein Hund darüber "protestieren"?

Warum soll er pinkeln, weil rechtens nicht mag? 

Da wäre der damit verbundene Stress der Auslöser, es wäre also Stresspinkeln, was es ja gibt.

 

 

Der "Protest" ist die menschliche Interpretation. Da kann man natürlich den Begriff dehnen und anpassen bis es dem Argument dienlich ist.

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vor 26 Minuten schrieb kareki:

Nochmal: Für Hunde ist Urin nicht Ekeliges, sondern meist etwas Wichtiges und Positives.

Wie soll ein Hund darüber "protestieren"?

Warum soll er pinkeln, weil rechtens nicht mag? 

Da wäre der damit verbundene Stress der Auslöser, es wäre also Stresspinkeln, was es ja gibt.

 

Siehe das Bsp unten.

Das ist für mich Protestpinkeln.

 

vor 26 Minuten schrieb kareki:

Der "Protest" ist die menschliche Interpretation. Da kann man natürlich den Begriff dehnen und anpassen bis es dem Argument dienlich ist.

 

Oder eben genau das Gegenteil machen, damit es bloß nicht passt.

Um "auf Teufel komm raus" die Deutungshoheit zu behalten bzgl nicht fachlicher Vokabeln?

Ich verstehe, dass man die oft damit in den Köpfen verankerte Idee eines dominanten/rachsüchtigen/what ever Hundes ablehnt. Das ist aber kein Problem des Begriffes selbst (die Diskussion führt man bei "Rudel" ja auch "gern"), sondern des mangelnden Einfühlungsvermögens und der ungenügenden Differenzierung von Hundeverhalten und damit einhergehender schubladenhafter Etikettierung.

 

Manche scheuen dann auf ewig Begrifflichkeiten, ob des zum Teil anhaftenden negativen Beigeschmacks. 

Ich möchte da einfach offener mit umgehen und das gerne neutral betrachten.

Für mich ist der Begriff kein rotes Tuch, eben weil ich den Protest als solches, also die bewusste Kommunikation von Unwohlsein und Unzufriedenheit an den Menschen, nicht negiere.

Und Hunde haben zig Kanäle, über die sie mit uns kommunizieren - warum nicht auch über ihre Ausscheidungen, wo das doch in ihren Augen das normalste der Welt ist?

 

-------

 

Beispiel:

vor 23 Stunden schrieb acerino:

Wir sahen, als der jüngste Rüde hier einzog, am Anfang in bestimmten Situationen "Protestpinkeln" (nach Definition/Beschreibung s.o.).

Der jüngste hatte sich hier im Haushalt einfach noch nicht 100% eingefügt bzw seinen Platz noch nicht gefunden. Er fühlte sich in den ersten Tagen sicher noch nicht heimisch und geborgen und zum "Rudel" (es wird immer schlimmer mit diesen Vokabeln...) gehörend.

Deshalb kam es zB. zur Fütterung oder wenn ich einem der anderen Hunde Aufmerksamkeit schenkte, dazu, dass der Neuankömmling seine Blase entleerte - und zwar komplett. In der Situation hätte man ihn hochheben und nach draußen tragen können, der hätte stur weiter laufen lassen.

Ich habe das als bewussten Audruck von Unzufriedenheit bzw Unwohlsein zur Kenntnis genommen. Natürlich unterstelle ich ihm keinen Gedankengang in Richtung "die Blödmänner hier füttern immer zuerst den alten Hund, das finde ich doof!", sondern einfach, dass er in einer für ihn neuen Umgebung + in Situationen der Zurückweisung seinen Geruch verteilen wollte (Sicherheit, Zugehörigkeit zum Haushalt usw).

 

 

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Es ist ja egal, ob der Begriff selbst negativ oder neutral ist. Das, was die Leute damit ausdrücken wollen, ist negativ. Chefgehabe, Respektlosigkeiten, etc. pp. Darum geht es doch. Deshalb muss man die Leute aufklären. Und nicht den Aufklärern sagen, sie würden sich an einem Begriff aufhängen - dem ist nicht so. Dieser Begriff hat einen Rattenschwanz, sehr offensichtlich sogar.

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vor 1 Stunde schrieb gebemeinensenfdazu:

Protest ist für mich auch nicht negativ konnotiert, hat aber was von dezidierter Handlung. Daran glaube ich in dem Fall nicht, eher an Reflexhandlung, weil die Situation irgendwie überfordert.

Selbst wenn man den Gedanken von dezidierter Handlung weiterverfolgt, mueßte man zum Schluß kommen, daß ja gar nicht sicher ist, daß der Hundehalter den Fleck bemerkt. Dann müßte der Hund darauf hinweisen, da wäre mir kein Fall bekannt

 

Hhhm, also ich weiss jetzt nicht genau auf welchen Fall Du Dich beziehst. Den mit dem Wohnzimmerteppich wg. Fleck? Wenn ja, selbstverständlich kann ich das nicht abschliessend beurteilen. Beziehe ich mit auf das dortig geschilderte, sehe ich auf breiter Flur eher kein Protest-Pinkeln. Ein Hund erleichtert sich auch in der Nacht, wenn man ihm die Möglichkeit bietet (lasse ich bei mir die Pforte zum Garten auf, dann wird das genutzt).

 

Wäre ich die Super-Spürnase Hund, dann könnte ich mir vermutlich nur schwerlich vorstellen, dass mein HH den Pipifleck auf dem Teppich nicht bemerkt. Das würde meiner Meinung nach die sehr komplexe Form des Denkens voraussetzen, die ich bei Hunden derart nicht sehe. Nä, glaube nicht, dass unsere Vierbeiner erkannt haben, was wir Humans doch für Riechkolbenversager sind ;)

Insoweit würde ich davon ausgehen, der Hund betrachtet die Stelle im Wohnzimmer als "genehmigt" und fertig ist. Zumal wir uns in der Welpenzeit enorm viel Mühe gegeben haben, zur Stubenreinheit anzuhalten und aus Hundesicht die Malheuere stets als zur Kenntnis genommen deklarieren :)

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vor einer Stunde schrieb Amaterasu:

Da ist ein kleiner Denkfehler drin. 

Der Hund, der den Kot/Urin absetzt, reibt sich nicht die Pfoten und denkt: "Nimm das! Das findest du eklig!" 

Nein, das hab ich auch nicht ausdrücken wollen. Diese Ausführungen richten sich ausschliesslich auf das Argument, dass alle Hunde die Hinterlassenschaften aller, inkl. seiner eigenen als positiv empfindet, ein Ekelfaktor somit nicht möglich sei.

 

Also davon abgesehen, dass ich m.E. mit meinen Worten habe deutlich gemacht, dass unter Protest keiner böse Absicht verstehe. Damit schliesst sich aus, dass ein anderer Hunde denken könnte: "Nimm das!"

 

vor einer Stunde schrieb Amaterasu:

Zu der Frage, warum das gleich als so negativ angesehen wird:

Warum dürfen so viele Hunde nicht auf die Couch? "Weil ein Hund nicht erhöht liegen darf. Sonst wird er zum Chef." Wird heute viel zu oft noch so gepredigt und geglaubt, leider

Es ist halt dieses "der verarscht dich!!!" von Hundetrainern und -"experten". Veraltete Ansichten, die sich hartnäckig halten.

Hhhm, offensichtlich leben wir in völlig unterschiedlichen Welten ...

Also die HH in meinen Umfeld haben vorrangig andere Gründe für ein "nicht auf die Couch". Solche, wie: Hygiene, sich nicht die Möbel versauen, schmales Platzangebot. Sonst Chef etc., derartiges kommt mir nur noch sehr selten zu Ohren. Mag jetzt höchst ungerne verallgemeinern, doch nach meiner Empfindung sind das eher ältere Herren. HH, nicht Trainer und Experten. Natürlich gibt es auch Ausreisser, die es in die Öffentlichkeit schaffen (und deswegen viel Aufmerksamkeit erhalten), doch auf den Hundeplätzen ist mir das nicht mehr begegnet. Das war m.E. von jeher schon mehr (wieder ein Klischee, sorry, jedoch als Platzhalter zu verstehen) der Ton des DSH-alte-Herren-Klubs, an den sich vor 40 Jahren schon kaum jemand als Otto-Normal-HH gehalten hat.

 

Nun vermag ich nicht abzustreiten, dass sich das möglicherweise noch irgendwo konzentriert, man es dort an jeder Ecke findet, da hab ich echt keine Ahnung ...

 

vor 1 Stunde schrieb Amaterasu:

Warum dürfen Hunde beim Laufen an der Leine NICHT markieren? "Weil er dich sonst verarscht." (Kein Witz, genauso gehört)

Dagegen gehen die Kritiker ja vor, gegen das Bild, was in den Köpfen herrscht. Darauf hinzuweisen, dass das Hundeleben nicht daraus besteht, seinem Halter jede Sekunde zu Leid leben zu wollen. Sondern ein Verhalten ganz andere Ursprünge haben kann. :)

Also von dem an der Leine hab ich noch nie gehört und ich hab wahrlich schon einige Jahre auf dem Buckel ....

 

Sicher, mir fällt schwer, den Kritikern zu folgen, weil ich dieses "in den Köpfen" nicht bestätigen kann. Im Grunde genommen sehe ich zwar einen Kampf, auch einen Kampf hier, aber ich weiss nicht genau wogegen. Die potentiellen Gegner, also die Vertreter des "Hund will mir dauernd schaden, mich ärgern ... oder was auch immer", über die stolpere ich offensichtlich einfach nicht (hier auch nicht).

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vor 2 Minuten schrieb Rosilein:

Nein, das hab ich auch nicht ausdrücken wollen. Diese Ausführungen richten sich ausschliesslich auf das Argument, dass alle Hunde die Hinterlassenschaften aller, inkl. seiner eigenen als positiv empfindet, ein Ekelfaktor somit nicht möglich sei.

 

Okay, lese ich hier so nicht, also braucht man nicht weiter diskutieren.

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gebemeinensenfdazu
vor 29 Minuten schrieb Rosilein:

Zumal wir uns in der Welpenzeit enorm viel Mühe gegeben haben, zur Stubenreinheit anzuhalten und aus Hundesicht die Malheuere stets als zur Kenntnis genommen deklarieren

Naja - stets zu Kenntnis nicht, nur, wenn während des Pinkelns jemand das mitgekriegt hat. Dann folgte ein ruhiges Nein und Raustragen und loben beim Draußenpinkeln. Ich glaube nicht, daß Hunde das so negativ abspeichern.

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