Zum Inhalt springen
Registrieren

Wenn Bekannte blöd zu ihren Hunden sind


gast

Empfohlene Beiträge

Nebelfrei
vor 31 Minuten schrieb marcolino:

@Nebelfrei Ist denn für dich bei dem eigentlichen Thema etwas bei rumgekommen?

 

Also der Hinweis auf die Zivilcourage hat mich schon nachdenklich gemacht.

 

 

 

Ich muss, oder darf, ehrlicherweise sagen, dass ich selten Dinge sehe, die ich so krass finde, dass ich eingreifen möchte.

Würge- und Stachler sind hier verboten. Ein 'Nein' finde ich nicht schlimm, es gehört für mich zur nornalen, klaren Kommunikation, sowohl bei Mensch, wie auch bei Hund.

Ich treffe halt sowieso wenige Hunde und Halter und wenn, dann meist freilaufend.

 

Ausserhalb von wirklich tierquälerischen Sachen,  finde ich es  halt auch wichtig, anderen nicht die eigene Sicht überzustülpen.

  • Gefällt mir 4
Link zu diesem Kommentar

Genau das ist ja die Frage: Ab wann ist es Mangel an Zivilcourage, und bis wohin ist es ein Überstülpen?

Link zu diesem Kommentar

Vielleicht sollte man sich mal überlegen, ob man selbst reingeredet bekommen möchte. Oder ob man jemanden reinreden würde, wenn er sein Kind anpampt.

 

Ich denke, so lange niemand verletzt wird, kann man schlecht was machen.

Und irgendwo ist das auch gut so -selbst, wenn es das im Einzelfall mal nicht ist :(

Link zu diesem Kommentar
Freefalling

Die Frage ist für mich: Was hilft dem Hund?

Bei Fremden würde ich schonmal eher sehr deutlich sagen, wenn ich etwas nicht in Ordnung finde bzw. bei Fremden bin ich da generell sehr deutlich. Ich habe auch schonmal in der Bahn einen Vater angeherrscht, er solle sein Kind nicht am Arm durch die Gegend reißen. Ich würde mich für einen Menschen mit ziemlich stark vorhandener Zivilcourage einschätzen. Ich mache schnell meinen Mund auf.

 

Aber bei Bekannten ist das schwieriger. Zumal ja auch meine Eltern vor allem Kontakt zu denen haben. Ich bin mir auch sicher, dass es nicht so gut ankäme und dass die eher mauern würden.

Deswegen versuche ich es nett. Meine Mutter hat da auch schonmal versucht was zu sagen, aber ist da sehr abgeprallt. Die Leute lassen sich da nichts sagen. Und was fast das Schlimmste ist: Denen ist das nicht bewusst. Das sind keine absichtlich bösen oder grausamen Menschen. Die lieben ihren Hund auch irgendwie. Letztens wurden uns noch stolz Aufnahmen des Hundes beim Fotografen gezeigt.

Die kennen als Erziehungsmaßnahme eben nur Strenge und wenn das nichts hilft, Härte. Die halten das ganz klar für angemessen, "damit sie endlich mal zur Vernunft kommt" und ich habe den Eindruck, sie finden mich auch zu naiv und unbedarft und denken, dass mein Hund mir entweder sehr bald wegläuft oder mich im Schlaf anfällt, um die Weltherrschaft an sich zu reißen.

 

Ich hab ja meinen Freund letztens mal dorthin mitgenommen (ohne Femo), um ihm zu zeigen, wie wohlerzogen und ruhig mein Hund ist. ;) Denn die Hündin springt alle wie wild an, wird dann angeschrien und wuselt dann gestresst in dem engen Flur hin und her (was bei 35kg nicht so schön ist), pinkelt dann vor Aufregung auf den Boden. Man schafft es irgendwie ins Wohnzimmer und setzt sich an den Esstisch. Dann wird sie auf die Couch geschickt, dort springt sie hin, dann wieder runter, rennt stressig durchs Zimmer und um alle rum, wird wieder angeschrien. Dann schleppt sie ständig ihr Spielzeug an und hält es einem hin, man darf es aber nicht nehmen. Und sie bettelt ganz schlimm am Tisch. Und alles mit Stress und Sabbern. Der Hund kommt nie zur Ruhe. Würde ich aber auch nicht an ihrer Stelle.

 

Dann war die Nachbarin auch mal zu Besuch als Femo und ich da waren. Der begrüßt ja auch sehr fröhlich und versucht auch teilweise zu springen oder in die Hände zu beißen. Ich halte ihn natürlich davon ab und bestehe darauf, dass Besuch mit allen Pfoten auf dem Boden begrüßt wird. Das klappt immer besser. Sobald man aber irgendwo sitzt bzw. klar ist, dass man bleibt, ist er ganz ruhig und kommt nur mal vorbei um nach Streicheleinheiten zu fragen. Kommentar der Nachbarin: "Also du hast ja Glück, der Femo ist ja viiiiiiel ruhiger als unser Hund."

Link zu diesem Kommentar
Nebelfrei

Ieles liegt wohl auch daran, wie man es formuliert.

Statt einem 'Du musst halt xy machen, nicht wz,' weckt ein 'Du könntest mal xy statt wz probieren, hat uns besser funktioniert' weniger Widerstand.

 

Sowas ähnliches habe ich kürzlich mal versucht zu vermitteln, als eine Bekannte gejammert hat, sie könne mit ihrem Labbi nicht wie ich Rad fahren, weil er ihr nicht folge.

Mein Vorschlag war dann halt es ein bisschen lustig zu machen, mit Leckerchen werfen. 

Ok, kam nicht gut an :D will sie nicht, ist aber mE auch nicht so wichtig

Link zu diesem Kommentar

Ups, hier war aber viel los.

 

Sitz auf Distanz: habe ich immer so gehalten und hat immer prima geklappt. Jetzt habe ich aber gelernt, dass es Hunde gibt, die da anders ticken. Wenn ich bei Wildsichtung "Sitz" rufe (oder, weil's weit weg ist, brülle), geht Garrys Hinterteil gaaanz langsam runter und er guckt. Er hat die Rehe / Hasen fest im Blick aber er setzt sich und guckt so lange, bis die Beute am Horizont verschwindet. Das darf er. Irgendwann wendet er sich selber ab, schaut mich an und kommt angaloppiert, Käse abholen! =) Faja gehört zu den anderen Hunden: sie hört den Pfiff, dreht (meistens) um und will sofort Spass mit mir. Ihr geht es um die Action! Blöd Dasitzen ist gar nix für ihren Hummelhintern. Wenn ich einfach so mal "Sitz" rufe, guckt Garry sich erstmal um: Wo ist denn das Reh? 

 

Strafreize: In meinen Augen ist Schleppleinentraining nix anderes. Als Faja mir in die Schlepp rumste, und mich dabei auch ein paar Mal auf den Hintern befördert hat, tat ihr das weh! Hase / Reh - Pfiff - Rums - Aua! Ich habe das auch mit dem Ball trainiert. Kommst du direkt, spielen wir ganz toll mit dem noch besseren Ball, kommst du nicht, macht es rums. Das ist doch nix anderes, als Strafreiz. Garry hat mich die Unversehrtheit meiner Schulter gekostet, indem er meinte, meinen Pfiff überhören und einen Hasen verfolgen zu müssen. Das tat weh! Uns beiden, im Übrigen. Und ganz deutlich war es, als ich Ablage mit ihm übte: Garry wurde ca. 5 Meter neben einem Feldweg, der aus dem Wald führte abgelegt. Ich habe ihn mit der Schlepp locker an einer massiven Steinbank angebunden und stand auf der anderen S'eite des Weges. Garry lag. Da kam plötzlich ein laut knatterndes Quad mitsamt Anhänger, auf dem Schaufeln und sonstiges Gerät heumpolternden mit Affentempo aus dem Wald heraus- und an Garry vorbeigebraust. Der hielt das kurz aus, sprang dann auf und knallte so in die Schlepp, das die Steinbank stump umfiel. Das Anny_X- Geschirr hat dabei ebenso seine Qualität bewiesen, wie die Biothane-Schlepp. Ich habe es nicht geschafft, diese schwere Bank wieder aufzustellen. Garry hatte mit Sicherheit blaue Flecken unter seinem Fell. Seitdem liegt er wie eine eins in der Ablage. Und nein, er meidet mich nicht.

 

Und gerade Garry, der ein "Fass-Mich-Nicht-An-Sonst-Beiße-Ich" war, kann es inzwischen auch ab, dass ich ihn mal anschnauze, ohne dass er mich gleich anspringen und beißen muss. Das werte ich, so blöd es klingen mag, als Erfolg.

 

Ich finde es echt prima, dass ihr es alle so einfach schafft, eure Hunde umweltsicher zu erziehen, ganz ohne drohende Untertöne, ganz ohne Rums in die Schlepp. Ich kann es nicht. Es geht verdammt viel über Lecker und / oder Spiel, aber nicht alles. Was für mich den glasklaren Unterschied macht, ist der, dass der Hund versteht, was los ist. Wenn ich Leute sehe, die ständig, und ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein, einen Leinenruck (den habe ich noch gar nie gebraucht) nach dem anderen geben, kriege ich Wut in den Bauch, ich mag es nicht, wenn Leute ihre Hunde am Halsband ganz eng neben sich herziehen, wenn ich sehe, dass Hunde für etwas gemaßregelt werden, das sie ganz offensichtlich überhaupt nicht nachvollziehen können, werde ich sauer. Und dann natürlich auch das Maß: ein Stachelhalsband ist ein No Go! Hätte Garry in obiger Situation die Schlepp auch nur an einem normalen Halsband dran gehabt, hätte das ganz übel aussehen können. Aber mal ein Stupster bringt die Hundewelt nun auch nicht aus den Fugen, wenn sie ansonsten in Ordnung ist.

 

Ich hasse es, rumzubrüllen und es ist sehr interessant, wie weit Faja, die einen großen Radius hat, mich noch im Flüsterton hört. Trotzdem lasse ich notgedrungen auch mal einen Brüller los und der funzt dann, vermutlich, weil es nicht die Regel ist. So nach dem Motto: au weia, jetzt ist sie echt sauer. Meine Hunde aber wollen nicht, dass ich sauer bin. Nicht, weil sie dann geprügelt würden, nein, sie wollen gefallen. Und Käse ist sowieso echt die bessere Alternative.

 

Zum eigentlichen Thema: ja, ich finde schon, man sollte den Mund aufmachen. Ich versuche dann den Hund zu erklären: wie fühlt der sich, wie empfindet der die Situation, warum kann er jetzt grade überhaupt nicht nachvollziehen, was da abgeht. Damit habe ich die Erfahrung gemacht, Menschen zum Nachdenken zu bringen. Auch wenn sie erstmal blocken, es bleibt was hängen.

 

 

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu

Bei mir ist es umgekehrt. Je mehr ich die Leute kenne, desto kompromißloser gehe ich damit um. Da kann ich ja was erreichen und da ist es mir zu wichtig.

Bei Fremden würde das im übelsten Fall noch dazu führen, daß sich irgendwie am Hund abreagiert wird, ansonsten würde sich wohl am ehesten über mich aufgeregt, als daß irgendwas angenommen würde.

Also versuch ' ich es freundlich und anekdotenhaft mit "in der Sache hab' ich das mal ausprobiert...DAS GING!, Dann  dabei geblieben." Möglichst beiläufig und ruhig gelassen den Hund begrüßen, wenn der Halter ziemlich entnervt rüberkommt. Das fühlt sich sehr mäßig an, aber vielleicht hilft es dem Hund eher.

 

 

 

 

 

Link zu diesem Kommentar
vor 22 Stunden schrieb harpiye:

Freunde oder Bekannte, die für euch unangemessen mit ihren Hunden umgehen?

 

Ich hatte das im letzten Jahr bei einer Bekannten einfach direkt angesprochen. Sie hat mit Einsatz ihres ganzen Gewichts teils den Hund am Halsband herumgerissen, dass es schon beim Zusehen weh tat. Da schwang dann auch ein bisschen Wut mit, dass der Hund nicht das gemacht hat, was er in dem Moment sollte.

 

Sie hat es gut aufgenommen, war sogar einsichtig. Eva hat ihr dann ein Geschirr geschenkt.

 

Ich halte es für sinnvoll solche Dinge anzusprechen - diplomatisch und mit überlegter Wortwahl, damit man auch Gehör findet und nicht Gefahr läuft, dass eine Abwehrhaltung aufgebaut wird. Denn letztlich soll ja der Hund davon profitieren und das geht nur, wenn man den Hundehalter auch erreicht und zum Nachdenken anregt.

 

 

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar

@marcolino War unterwegs jetzt hats doch etwas gedauert. Wann ich wie, gegenüber wem was sagen würde ist aus der Ferne natürlich schwer. 

 

Wenn es sich um Menschen handelt denen ich einigermaßen regelmäßig über den Weg laufe, so suche ich zu diesen Leuten den näheren Kontakt. Anfangs versuche ich erstmal die Leute etwas näher kennenzulernen und um sie einzuschätzen zu können (stur/ unsicher/ resigniert/ aggressiv/ ...). So beiläufig/zufällig wie möglich bringe ich das Gesprächsthema dann auf das Problem (Hund/Pferd/Katze/Kind/...). Ich nutze bei solchen Situationen oft Bücher, Erlebnisse, Fernsehberichte, ... von denen ich erzähle und lenke eine andere Sichtweise ein über die ich dann sehr begeistert erzählen kann. Dabei hilft es auch oft weitere Personen dabeizuhaben, da es dann nicht gleich auffällt das hier Kritik am Werk sein könnte und man auch einen enthusiastischen Partner zum Reden hat. Oft sensibilisiere ich auch das Umfeld der Person (Freunde, Bekannte, Kinder, Eltern, ....) und das zeigt in der Regel wirklich große Wirkung. Menschen streben nach Akzeptanz und Anerkennung innerhalb ihres eigenen Umfelds und das ist ihnen sehr wichtig. Drängen all diese Personen dazu dass ein bestimmtes Verhalten geändert werden muss, dann hat man in der Regel (Ausnahmen gibt es bestimmt) auch erfolgreich.

 

Wenn es sich um Menschen handelt die mir komplett fremd sind bin ich definitiv etwas vorsichtiger mit meinen Äußerungen und Vermutungen. Da es sich dabei natürlich leichtsam um eine einmalige Ausnahmesituationen handeln kann und dann ist es für auch mich sehr schwierig.

 

Ich verlasse mich in den meisten Situationen sehr auf meine Intuition. Bisher hat es meist sehr gut geklappt. Ich hoffe die Antwort hilft, da sie ja doch relativ allgemein ausgefallen ist.

Link zu diesem Kommentar

Ob man beim Tier Zivilcourage zeigen kann, hängt doch auch ganz erheblich von der Situation ab. Wenn ich sehe, dass mehrere Jugendliche ein Tier quälen, rufe ich persönlich lieber die Polizei und mache aus der Ferne vielleicht Fotos, aber ein Eingreifen würde ich mir ganz ehrlich nicht zutrauen.

 

Bemerkt man während eines Spazierganges aber ein negatives Verhalten eines TH gegenüber seinem Tier, halte ich Marks Vorschlag für sinnvoll auf eine diplomatische Art und Weise zu versuchen die Person zu erreichen und ihr Alternativen aufzuzeigen. 

 

Ich muss ehrlich sagen, dass ich im Leben nicht auf die Idee gekommen wäre, dass ich meiner Katze mit einem "Schhhhht" Strafreize zumute. Es gibt ja auch zu beinahe allem mehr als eine Meinung. Meine persönliche ist, dass man sich als intelligenter Mensch immer erst die Frage stellen sollte, ob es nicht eine Methode gibt, die bei geringerer Belastung zum gleichen Ergebnis führt.

Wie man Belastung nun verstehen möchte, bleibt jedem Selbst überlassen. Ich verstehe darunter bspw. ein "Nein" oder einen anderen Negativreiz wie bspw. seichtes Zurückweisen mit der Hand. 

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...