Zum Inhalt springen
Registrieren

Ich komm nicht klar mit unserem Hund


ratlos123

Empfohlene Beiträge

vor 49 Minuten schrieb ratlos123:

als müsste ich wirklich die ganze Zeit auf ihn einwirken, ständig mit ihm sprechen, ihm Programm bieten und etc

 

Alles, nur das nicht! :D Der macht sich ja selbst schon genug "Programm" ... ;)

Ruhe und gerne auch Stille im Sinne von nicht ständig auf den Hund einreden.

 

Und ein Hund braucht ca. 18 Stunden Ausruhen und Schlaf pro Tag. Das ist auch sehr wichtig, um den Hormonspiegel zu normalisieren. Wie MaramitJule schrieb, kann das sonst "sehr lange" - sprich mehrere Tage - dauern. Hund ist dann schon ständig auf 80, da reicht ein kleiner Auslöser und er ist auf 100 % Stress und "dreht voll am Rad".

Du könntest ihn z.B. daran gewöhnen, bei dir im Arbeitszimmer zu ruhen, während du arbeitest. Dann sind während der Zeit auch die Kinder aus dem Spiel. Und Hund lernt: Bei dir sein heisst: Ruhe und entspannen.

 

Ich komme zu dem Schluss, dass der Hund Aufregung, Spannung, Action nur in "homöopathischen Dosen" bekommen sollte, gerade soviel, wie für ihn noch gut ist.

Und alles nur, wenn er wirklich entspannt ist: Leine anlegen zum Gassei gehen, Futter geben, ... alles ohne zusätzliche Aufforderung und Aufregung, ganz still und ruhig.

 

Vielleicht sind deine Jungs schon so verständig, dass du sie in diese ruhigen Aktionen einbeziehen kannst, um sie gleich dabei anzuleiten, es dir nachzumachen. Du kannst ihnen auch sagen, dass der Hund von zu viel Aufregung krank wird, wenn sie das besser verstehen. Ist ja auch wahr, denn zu lange falscher Hormonspiegel macht krank.

Link zu diesem Kommentar
vor 41 Minuten schrieb Lanya:

Ebenso  die Telefonate  beim  Gassi.  Sorry  so was ist Alltag  und das muss der Hund  mal abkönnen. 

 

"mal" ja. Leider sehe ich hier zu viele Menschen, die Dauertelefonate führen und dabei ihren Hund achtlos "hinterherschleifen" (das möchte ich keinesfalls unterstellen!). Deshalb reagiere ich da wohl etwas "sensibel" ... ;)

Trotzdem plädiere ich für stehenbleiben und Telefonat möglichst schnell beenden.

Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu

Hast du denn einen Vergleich für Überforderungs- und Unterforderungssymptomatik?. Das Beispiel mit deinem Sohn wäre eines, das hier auf Unterforderung schließen lassen würde. Der Hund versucht dann inständig zum Spielen aufzufordern.

Link zu diesem Kommentar
Freefalling

Wenn mein Hund ohne Leine läuft, sind meine Augen und Ohren nur bei ihm. Wenn ich das nicht sein kann, leine ich ihn an. 

 

Natürlich muss ein Hund es auch mal abkönnen, wenn er nicht im Mittelpunkt steht. Und man spielt sich ein usw. 

Ich bin aber der Meinung, dass man bei einem Hund, mit dem man in einer Phase ist, wo viel Training gefordert ist, drauf achten sollte, dass er einmal an Tag für eine gewisse Zeit die volle Aufmerksamkeit hat. Dann halt nicht zwei Stunden, sondern nur eine. Das bringt dem Hund und dir dann mehr.

 

 

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
NannyPlum

Vielleicht macht die Überlegung Mut, dass dieses intensive Achten auf den Hund (also ohne Kopfhörer und Handy) ja nur über einen begrenzten Zeitraum so ausschließlich sein muss. Euer Hund braucht scheinbar ein bisschen länger zum ruhiger und erwachsen werden . Aber es ist doch so, dass man bestimmte Dinge über einen gewissen Zeitraum hinweg intensiv übt und sie dann irgendwann Routine werden und nur mal zwischendurch aufgefrischt werden müssen. Wie heißt es so schön? Alles hat seine Zeit. Du sollst ja nicht die nächsten 12 Jahre mit eurem Hund so intensiv üben. :)

Das Zeitmanagament mit Kindern und Hund kenne ich auch sehr gut (hier ist der Nachwuchs 3 und 6) und ich sage mir immer, die Zeit die der Hund und ich gemeinsam ohne die Kinder verbringen, ist unsere "Qualitätszeit". Vielleicht wäre neben dem Auspowern auch mal eine ruhige Minute zum gemeinsamen Schauen, Suchen oder Kuscheln eine Option während eines Spaziergang? Mein Hund liebt  es zB. total, mit mir auf einer Bank zu sitzen, sich streicheln und ohne besonderen Grund füttern zu lassen. Ich finde das ganz, ganz wichtig für die Bindung, so etwas wird auch viel zu selten von Trainern thematisiert. Gemeinsames Erleben außerhalb von Auspowern und Action.

  • Gefällt mir 5
Link zu diesem Kommentar
vor 27 Minuten schrieb NannyPlum:

Mein Hund liebt  es zB. total, mit mir auf einer Bank zu sitzen, sich streicheln und ohne besonderen Grund füttern zu lassen. Ich finde das ganz, ganz wichtig für die Bindung, so etwas wird auch viel zu selten von Trainern thematisiert. Gemeinsames Erleben außerhalb von Auspowern und Action.

 

Nicht ohne Grund habe ich mein Avatar-Bildchen so gewählt. ;)

Link zu diesem Kommentar
vor 7 Stunden schrieb DerOlleHansen:

 

"mal" ja. Leider sehe ich hier zu viele Menschen, die Dauertelefonate führen und dabei ihren Hund achtlos "hinterherschleifen" (das möchte ich keinesfalls unterstellen!). Deshalb reagiere ich da wohl etwas "sensibel" ... ;)

Trotzdem plädiere ich für stehenbleiben und Telefonat möglichst schnell beenden.

Ich finde  es schade das hier  immer  gleich  vom extrem  ausgegangen  wird wenn jemand  das postet.

 

Ich fänd  es schöner  wenn wir hier im Forum näher  am  Leben  wären. Und da ist es nun mal so  das nicht alles  perfekt  läuft.  

 

Ich finde  die TE schildert  es sehr schön ehrlich  wie es bei  ihr läuft.  Und ich denke mit einigen der Tipps die hier gekommen sind  kann  sie  auch  ne  Menge  erreichen.  

 

Ich habe auch einige  Denkanstöße  mitgenommen. Mein Cocker  ist auch ein  ziemlicher  Wirbel. 

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Bevor trainiert wird, sollte der Hund einen KOMPLETTEN Gesundheitscheck beim Tierarzt bekommen.

Link zu diesem Kommentar

Hey, ich häng mich hier auch nochmals kurz rein...

Ich bin Mama von drei Kindern zwischen 4,5 und 11 Jahren, Haus, grosser Garten, und Unternehmerin mit 19 Angestellten. Soviel zu mir, damit gesagt ist, dass ich vermutlich sehr gut weiss, was bei dir so abgehen könnte... ;-)

 

Ich habe Ranjana als Welpchen zu uns geholt. ich kenne diese extremen Schnapp-Attacken nur zu gut. Bei dir klingt es danach, als würde dein Hund in grossen Emotionen die Beisshemmung nicht mehr abrufen können. Das ist bei uns auch der Fall, wenn Ranjana extrem hochfährt, was jetzt allerdings nicht mehr passiert... ich kann dir kurz erzählen, was bei uns viel Beruhigung reingebracht hat, was nur als Ergänzung zu sehen ist nebst allem was schon gesagt wurde. Ranjana ist mein erster Hund, ich daher kein Profi ;-) Für mich klingts wirklcih danach, als wäre die Erziehung nciht so sehr das Problem, sondern erst mal der Stress. Denn das kenne ich genauso auch, und bei uns war es das. Du findest übrigens irgendwo hier noch meinen Thread "Hund rutnerfahren". Einige Punkte die bei uns gut getan haben, stammen auch von da. Und ein rutnergefahrener Hund hört und lernt einfach viel besser, denn STresshormone wirken dem Lernen direkt entgegen. Da hat das Hirn keine Kapazität mehr dafür frei.

 

Unsere Hunde haben um die Kids herum vermutlich einfach schon extrem viel zu verarbeiten an Eindrücken. Ich denke, das ist sowas wie eine einseitige Überforderung: Selten Ruhe, immer die Stimmen, Lärm, Spielsachen die rumliegen (und die man dann noch in Ruhe lassen muss!) etc. Vieles das man nicht darf, wo man seine Rolle in all den Leuten wirklich erst mal finden muss. Gleichzeitig aber zu wenig allein mit seinem Menschen weite Strecken gehen können, um mal abzuschalten und raus zu kommen und sein eigenes Ding zu drehen. Nun zu meinen Massnahmen:

 

1.Bei Ranjana kam viel Ruhe rein, als sie lernte, allein in einem Raum schlafen zu können. Sie darf das im Eingang. Anfangs haben wir die Türe geschlossen, das ist inzwischen selten nötig, sie zieht sich selbst dahin zurück. Diese Schlafenszeiten haben das gesamte Hundchen einfach ausgeglichener gemacht, weil sie ganz klar Zeiten frei von neuen Reizen hatte, gleichzeitig aber, da sie im Eingang liegt, ihre Wachambitionen ausleben kann wenn sie will (ist aber meist so platt dass sie wirklich schläft).

 

2. Viel draussen sein. ich musste unsere Runden deutlich verlängern oder aber sie im Garten (an ner Schlepp wenn nötig) frei rumrennen lassen. Das hat extrem viel ausgemacht. Ich hätte echt nicht gedacht, dass das Hundchen unterfordert sein könnte, aber es ist wohl weniger das, als eher wie oben erwähnt: Einseitige Überforderung. Zu viel Eindrücke drinnen, zu wenig Eindrücke und Erfahrungen von draussen.

 

3. Futter checken? Je nach Inhaltsstoffen kann das einen Hund wohl auch deutlich hochfahren... ? Aber da bin ich nicht der Profi ;-) 

 

4. Bindung, Bindung, Bindung. Ranjana ist mein Hund, ich ihr Mensch. Bindungshormon Oxytocin wirkt dem Adrenalin und Cortisol, den beiden STresshormonen, entgegen. ich habe fixe Kuschelzeiten eingeführt, an denen ich am Boden sitze bei ihr und wir gemeinsam noch was knabbern. In dieser Zeit kann sie nichts falsch machen, da gibts kein Nein oder sowas, einfach nur wir zwei. Sobald sie und ich beide ganz entspannt sind, arbeite ich auch gerne mit einem Duft, den wir beide mögen. Mti diesem sollte sie ich dann in Zukunft in Stresssituationen runterfahren können. Gleichzeitig auch ein Codewort, das ich in den Momenten nutze, das ich später dann im Stress wieder abrufen kann.

 

5. Das Krasse ist, dass mein Hund meine eigene Stimmung total spiegelt. ich muss sie nicht runterfahren wollen, wenn ich selbst im Trubel des Alltags nen hohen STresshormonpegel habe. Da tut Ranjana mir total gut, weil ich an ihr merke, wies mir geht, wenn ich es selbst nicht mehr spüre. Wenn sie so extrem hochfährt, muss ich einen Stopp einlegen. Muss alles liegen lassen und RAUS in die Natur, ohne Handy (!!!). Auch ich muss mal nicht erreichbar sein. Und meine Hunderunden sind meine heilige Zeit des Abschaltens. Ich lass mir selbst dann nicht noch durch Musik neue Reize zukommen. Ich bin ganz in der Natur, mit meinem Hund. Und dann ist mein Hund noch so gerne bereit dazu, mit mir zu kooperieren, denn ich bin sehr präsent und tanke  auf und diese Zeit mit ihr zu zweit, ist für uns einfach total wichtig. Kein Handy, keine Musik, keine anderen Menschen um uns herum. Je grösser der Trubel in meinem Alltag, desto länger und gezielter die Runden mit Ranjana. Und das Handy ist aus. ich kann später zurückrufen. Auch ich bin mal einfach für  niemanden erreichbar. So fahre ich runter, und so ist mein Hund gerne bereit, auf mich zu hören. Es ist total süss, wie sie sich auf diesen Runden ganz auf mich einlässt, auf mich fixiert ist, und das ist für mich sehr schön und beruhigt mich unglaublich.

 

6. und dann höre ich auf...

Irgendwann kommen doch Kinder und Hunde in den Zustand, dass sie es einfach nicht mehr recht machen können. Haben sie oft genug erlebt, dass man schimpft, alles was sie machen falsch ist, geraten sie in den Gegenwillen, und machen nur noch Blödsinn. Wenn bei mir Kind oder Hund in diesen Zustand gerät, dass ich nur noch kritisiere, weil nichts mehr gut ist, dann muss ich mich selbst stoppen. Und mir einfach sagen: Egal was Kind oder Hund heute tut. Ich werde NIE kritisieren. Heute kann er/sie nichts falsch machen bei mir. Ich werde nur anerkennen was gut läuft. Damit dieses Wesen nun aus dieser Spirale (ich kanns eh nciht recht machen...) rauskommt. Denn das ist ja auch ein imenser Stress, wenn man nie was richtig macht. Und da raus holen, ankerkennen was auch nur annähernd ok läuft, und plötzlich ist die Kooperation wieder da.

 

Ich habe jetzt einfach mal erzählt, was bei uns half, Ruhe und Harmonie reinzubringen. Es ist ein ständiger Kampf gegen meinen eigenen Stress. Und das ist auch meine grosse Chance. Ranjana hilft mir selbst, ausgeglichen zu bleiben indem ich an ihr sehe, wenn ich es nicht mehr bin. Sie zeigt es mir unerbittlich ;-)

Viellicht hilft dir das eine oder andere... pick einfach raus was bei euch auch passen könnte.

 

Herzlich grüsst

Maria

  • Gefällt mir 10
Link zu diesem Kommentar

@Lujana: Sehr schön. Dem ist doch eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. :D

Außer vielleicht die Ergänzung: Hunde können auch Stresshormone riechen, es lässt sie dann anders reagieren.

 

Und ich könnte noch ein Zitat des ach so unbeliebten Cesar Millan bringen:

"Jeder Mensch bekommt den Hund, den er braucht."

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...