Zum Inhalt springen
Registrieren

Innerlich zerrissen und leer


Blue2002

Empfohlene Beiträge

Blue2002

Hallo Ihr Lieben,

heute sind 5 Monate seit ihrem Tod vergangen und ich kämpfe jeden Tag auf's Neue mit mir. Ich habe lange hin und her überlegt, ob ich meine Empfindungen ehrlich von der Seele schreiben soll, da vielen vielleicht das Verständnis dafür fehlt.
Seit diesem Tag ist in mir etwas unwiderbringlich zerbrochen - ich stürze mich in Arbeit, nur um ständig abgelenkt zu sein und nicht nachdenken zu müssen. Ich bin nur noch ungern Zuhause und wenn, dann erledige ich die notwendigen Arbeiten rund ums Haus ohne jegliche Freude. Alles erinnert mich an sie. Das Strahlen in meinen Augen, die innere Zufriedenheit und Lebensfreude sind mit ihr gegangen. Es fühlt sich an, als würde ich jeden Tag nur funktionieren.

Aber das wirklich Schlimme ist, dass ich immer wieder denke, mir wäre es lieber, wenn Cuki und Luna nicht da wären. Ich liebe die beiden, aber wenn ich sie anschaue, kann keiner der beiden diese spezielle Wärme in mein Herz zaubern. Ich hätte mir bis heute und wahrscheinlich auch auf unabsehbare Zeit keinen neuen Hund genommen (nehmen können), wenn Kira ein Einzelhund gewesen wäre. Die beiden sind aber da und ich trage für sie die Verantwortung. Aber ist es für uns alle so das Richtige?

Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals zu solch Gedanken fähig wäre :37_disappointed:

Link zu diesem Kommentar

Lass dich mal drücken.

Du bist in Trauer und fünf Monate sind keine lange Zeit.

Kira wird immer in deinem Herzen weiterleben aber Luna und Cuki begleiten dich weiterhin.

Ich denke das die Zeit dir hilft, wieder einen Innigeren Zugang zu deinen beiden zu bekommen.

Sei nicht so streng mit dir ,

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Ja, so etwas tut sehr weh und das Schlimme daran, man kann es nicht unterbrechen.

Es ist wie ein verteufelter, naturgemäßer Ablauf, den jeder gehen muss.

Einzig und allein die Zeit heilt alle Wunden, nicht nur sprichwörtlich, sondern in 'echt' und

bis dahin leidet man ohne Ende.

Du kannst nur per Kopfarbeit die Zeit beeinflussen, auch im Sinne von Cuki und Luna und

das es Euch schnell besser geht. Einfach neu 'Gas' geben, die beiden haben es verdient.

Alles Gute.  

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Auch ich befinde mich nach genau 165 Tagen, an dem ich meinen Seelenhund Pascha nach fast 14 Jahren über die Regenbogenbrücke, gehen lassen musste in unsäglich tiefer Trauer. Ich kenne Deine Gefühle nur zu gut, wir haben noch eine 10 jährige Hündin - Emily - aus Ungarn, die mit Pascha all die Jahre Seite an Seite verbracht hat. Auch sie trauert noch. Ich lenke mich auch mit Arbeit ab, gehe die Woche 3 mal walken. Ich habe das Gefühl ich renne vor mir selber weg. Emily sucht seitdem unheimlich meine Nähe. Früher ist sie immer im Hintergrund geblieben, hat Pascha, der sehr krank war immer den Vortritt gegeben. Auch mir fällt es schwer sie so an mich heranzulassen, zumindest am Anfang. Jetzt bin ich so froh, dass ich sie noch habe.Mein Seelenhund Pascha wird immer in meinem Herzen sein und er wird immer - egal wo ich bin - an meiner Seite gehen, genau so wie Kira immer bei Dir sein wird.

Ich drücke Dich ganz fest

4Unbenannt.JPG

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

ich empfinde es als nicht schlimm, mit unterschiedlicher Intensitivität zu lieben.

Vielleicht tifft mein Beispiel nicht Deine Situation, aber ich versuche es trotzdem: meine Katze liebe ich, mach alles für sie!

Aber meine zwei Hunde , die Liebe empfinde ich als intensiver.

Und Yerom , ich glaube er steht mir näher am  Herzen, als Lucie.

 

Aber für alle drei sorge ich mit gleicher Sorgfalt.

Ich denke, das ist legetim und nichts schlimmes.

 

 

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Vielleicht helfen dir Gedanken aus dem Bereich der Trauerarbeit. Wenn du bei Amazon z.B. "Trauer Ratgeber", vielleicht auch "Hund", "Tier" eingibst, kannst du schon einiges in den Kundenrezensionen lesen. Du bist ganz gewiss nicht allein damit. Ich fand die Erfahrungsberichte von Menschen in ähnlichen Situationen ganz hilfreich, auch wenn es da meist um den Verlust von Menschen geht, aber die Lage ist ja die gleiche: man ist nach dem Verlust einer Beziehung wie gelähmt und funktioniert bestenfalls nur noch und hat auch noch ein schlechtes Gewissen, weil man dem Umfeld gegenüber nicht mehr so gerecht werden kann, wie man es von sich erwartet oder was die anderen erwarten. Na ja, wie auch, wenn einem das Herz rausgerissen wurde.

 

Meist soll man bei der Trauerarbeit innerlich "loslassen", was man ja gerade nicht will. In diesem Buch hier geht es dagegen um das Bewahren des Verlorenen im Weiterleben. Ein Leser schrieb, es sei eine Anleitung, wie man "die Erinnerung und die Liebe an den verlorenen Menschen behalten und mitnehmen kann in ein neues Leben":

 

Meine Trauer wird dich finden: Ein neuer Ansatz in der Trauerarbeit von Roland Kachler

 

Man kann sich den Zugang zum Leben auch ganz bewusst wieder zurückerobern, in der eigenen Geschwindigkeit und mit den Ansätzen, die man ganz individuell braucht, das meint wohl "Trauerarbeit". Manchmal helfen abwarten und die Zeit wirken lassen einfach nicht. Ich glaube, dieses gefühllose Niemandsland der Trauer ist ein Schutz, den man braucht, und den man sich auch zugestehen darf, egal was andere sagen. Aber das Leben ist zu schade, um da für immer drin zu bleiben.

 

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute, du bist nicht allein in deiner Trauer!

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar

Zu manchen Hunden/Tieren hat man einfach eine ganz besondere Beziehung. Kira war für dich einfach ein ganz besonderer Hund und darum leidest du jetzt ganz besonders. Das ist auch okay so. Gib dir Zeit mit dem Schmerz umzugehen.

Alles Gute für dich, Luna und Cuki

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
acerino

Wie wäre es an der Stelle denn mal mit professioneller Unterstützung?

 

Ich möchte natürlich niemandem, vor allem ohne ihn zu kennen, sagen, er hätte eine  (wie auch immer geartete) therapeutische Behandlung nötig. Aber ich finde, nur von der Beschreibung her, die natürlich täuschen kann, klingt das in Richtung Depression.

 

Und da sind wird dann ganz eindeutig in einem Bereich, wo man sich allein durch Selbsthilfebücher und Internettrauerarbeit (so wertvoll die auch sein kann), nicht aus der Düsternis und Freudlosigkeit des Lebens befreien kann.

 

Sollte es also so sein, dass im Grunde dein ganzes Denken vom Tod deines Hundes dominiert ist und du kaum Freude empfindest, obwohl vlt eigentlich schöne Dinge in deinem Leben passieren, und du dich zu allem aufraffen musst, so würde ich dir raten, dir anständige Hilfe zu holen.

 

Das hat auch nichts mit "übertriebener Tierliebe" oder mit einem "schwachen Charakter" zu tun, dass einen das so mitnimmt. Jeder geht damit anders um.

Man muss nur gucken, dass einen das Leben selbst (und da gehört der Tod nunmal dazu), nicht völlig in seinem Tun behindert.

Ein Therapeut, oder auch nur eine Beratungsstelle mit anständigen psychologisch ausgebildeten Menschen, kann dir dabei helfen deine Gedanken zu sortieren und dir Möglichkeiten aufzeigen.

 

Geh das offensiv an, so schwer es evt auch ist. Es klaut dir Lebenszeit.

 

 

Und edit: denn nein, die Zeit heilt eben nicht zwangsläufig einfach so alle Wunden. Manchmal braucht man einfach mehr als ein bisschen "Wasser den Fluß hinunter".

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar
Jensylon
vor 3 Stunden schrieb Blue2002:

Aber das wirklich Schlimme ist, dass ich immer wieder denke, mir wäre es lieber, wenn Cuki und Luna nicht da wären. Ich liebe die beiden, aber wenn ich sie anschaue, kann keiner der beiden diese spezielle Wärme in mein Herz zaubern. Ich hätte mir bis heute und wahrscheinlich auch auf unabsehbare Zeit keinen neuen Hund genommen (nehmen können), wenn Kira ein Einzelhund gewesen wäre. Die beiden sind aber da und ich trage für sie die Verantwortung. Aber ist es für uns alle so das Richtige?

Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals zu solch Gedanken fähig wäre :37_disappointed:

 

Ich glaube dir das du die beiden liebst - aber sie sind nunmal nicht Kira. Wahrscheinlich ist es auch irgendwie für dich 'Unfair '(ich meine das nicht böse oder abwertend) das die beiden noch da sind und dein Seelenhund nicht. Keiner der beiden möchte ihren Platz einnehmen - können Sie auch garnicht. Aber beide können dich auf eine andere wundervolle Art berühren.

 

  • Gefällt mir 2
Link zu diesem Kommentar

Hallo Blue,

 

fühl dich mal ganz doll gedrückt. Ich möchte dir erstmal etwas sagen: deine Gedanken sind normal. Und 5 Monate sind NICHTS. Ich weiß nicht warum viele Menschen denken sie müssten innerhalb weniger Monate über den Verlust eines Menschen oder Tieres hinwegkommen. Gerade wenn man Jahre zusammen verbracht hat. 

Trauer kann Jahre dauern und es kommt auch sehr auf die Umstände und die Art des Verlusts an. ich finde 5 Moante noch sehr wenig. Da kommt es bei mir meist gerade erstmal an. Bei mir dauert es immer ca 2 Jahre bis ich einigermaßen über so etwas hinweg bin. Meine eine Hündin starb Dez 2014, erst jetzt muss ich nicht mehr regelmäßig weinen. Von meiner in Nov 2015 verstorbenen Hündin hängen bisher nur wieder sehr kleine Bilder, ein wunderschönes großes gerahmtes Bild liegt noch in der Schublade. Kann ich noch nicht aufhängen.  Und mein Hund ist über ein Jahr tot. Ich mache mir da keinen Druck. Irgendwann kommt der Moment. Er kam immer.

 

Auch die Gefühle gegenüber deiner anderen Hunde sind normal.

Die kommen natürlich einerseits durch deine Trauer. Andererseits finde ich auch das man den Anspruch an sich selbst ablegen muss dass man alle Tiere gleich lieben soll. Das ist einfach nicht der Fall.

Manche liebt man mehr, manche anders. manche sind einfach besonderer für einen als andere und man hat eine tiefere Bindung und trauert natürlich auch dementsprechend mehr.

Das ist OK!

Ich gebe zu: ich liebe nicht alle meine Tiere gleich. Mein 1. Hund wird wohl immer an 1. Stelle bleiben. was nicht heißt ich liebe meine anderen Hunde nicht, ich liebe sie alle abgöttisch.... aber sie habe ich halt ein klein wenig mehr geliebt.

Aktuell habe ich 2 Hunde.

Und es ist einfach so: deine anderen Hunde können dir nicht das geben was dir dein verstorbener Hund gegeben hat.

Dafür haben sie andere wunderbare Seiten - die du wieder sehen wirst wenn du deine Trauer verarbeitet hast.

Hab kein schlechtes Gewissen. Man vergleicht bewusst und unbewusst. Da kann sich keiner gegen wehren.

Lass dir Zeit und erlaube dir zu trauern. Manche trauern sofort sehr intensiv und hängen überall Bilder auf, sprechen nur über das Tier, andere müssen erstmal verdrängen und das kommt später (dazu gehöre ich z.B.)

Fühl dich nochmal lieb umarmt.:knuddel

  • Gefällt mir 5
Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...