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Spielverhalten unter Hunden


Estray

Empfohlene Beiträge

 

 

Ein ständiges Geben und Nehmen, sich auf den anderen einstellen, Grenzen akzeptieren. Spiel, Spaß, Spannung :4_joy:

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Was heißt denn überhaupt "Fiddlen"?

Hat es jetzt das Wort "flirt" bei den 4 F ersetzt - oder sind aus den 4 F jetzt 5 F geworden?

Wird "fiddlen" nicht umgangssprachlich für Hunde genutzt, die in der Interaktion überwiegend oder gar ausschließlich nur Spielesignale nutzten, wodurch ihnen 

- eine anerzogene oder

- eine züchterisch bewusst selektierte

 

Einschränkung des Verhaltensrepertoires zu eigen ist, die sie in der Interaktion nicht mehr zu konfrontativen Verhaltensweisen fähig sein lässt?

 

Das Wort "fiddlen" zur Beschreibung eines Verhaltens beim Hund wird meinem Eindruck nach mittlerweile inflationär und vielfach fälschlich angewendet.

 

"Flirt" und "Fiddle about" sind eine Ersatzhandlung zur Bewältigung von Konfliktsituationen. Sie sind Bestandteil der 4 F (Fight, Flight, Freeze, Flirt/Fiddle-about)

 

Insofern: Ja, es besteht ein grundsätzlicher Unterschied zwischen Spiel und fiddle-about.

 

Spiel bezeichnet die lustbetonte Interaktion zwischen 2 oder mehr Individuen ohne Ernstbezug, und ist somit angstfrei.

Fiddle-about ist eine von 4 Reaktionsmöglichkeiten in Situationen, die ein Hund als Konflikt empfindet, beruht also auf empfundener Angst (im Sinne von: als bedrohlich/störend empfunden).

 

 

 

 

 

 

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Zunächst sind Begriffe wie "fiddlen" oder "fiddle about" absolut unsinnig. Was damit versucht wird in neumodische Erklärungen zu bringen, heißt in der Verhaltenskunde schlichtweg "inadäquate Reaktion" und ist beim Hund auch in den drei möglichen Unterscheidungen definiert. Zum Spielen: man bezeichnet jedwede familieninterne Interaktion der Selbsterhaltung zu "Übungszwecken" als Spiel. "Spielen" im menschlichen Sinne des unnützen und nur der Bespassung dienenden Zeitvertreibes, kennt man nur von wenigen Tierarten. Bei Hundeartigen dient der "Spieltrieb" in geringem Maße zur Deeskalation untereinander in Stresssituationen. Primär sind es Handlungen zwischen adulten und jungen Tieren, um sie auf das "Spiel des Lebens" vorzubereiten. Hier erklärt sich auch die Einordnung in die Selbsterhaltung. Hundeartige kennen nur zwei grundsätzliche "Spiele". Zum Einen alles was mit Nahrungsbeschaffung zusammenhängt ( Jagen und Beute ) und dann, was mit der Selbstverteidigung zu tun hat ( Flucht, Verteidigung, Kampf ). Eben beides auch Grundelemente der Selbsterhaltung ( und bedingt der Arterhaltung ). Dieses Spielen trainiert also Handlungsabläufe, Bewegungsabläufe und motorische Prozesse für den Ernstfall, ohne dabei einen ernsten direkten Hintergrund zu haben. Bei Wildcaniden wird es auch genau so beobachtet. Adulte Tiere "spielen" überwiegend nur noch mit Jungtieren ( oder zur Deeskalation ). Der heutige domestizierte Hund muss für seine Selbsterhaltung weitgehend nicht selber agieren. Er wird behütet, versorgt und gefüttert. Rudel sind selten. Somit kann er diese existentiellen Triebe "nur noch" spielerisch ausleben. Haushunde halten demnach den Spieltrieb durchgängig bei bis ins hohe Alter. Er hat einen anderen Stellenwert bekommen. Egal ob bei Mehrhundehaltung untereinander, oder in Bezug zum Menschen. Sieht man sich allerdings "Straßenhunde" an, stellt man auch da ein sehr geringes Spielbedürfnis fest. M.E. eine der sichtbaren Formen der "Verwilderung".

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Estray
vor 2 Stunden schrieb marcolino:

Hat es jetzt das Wort "flirt" bei den 4 F ersetzt - oder sind aus den 4 F jetzt 5 F geworden?

 

Fiddle about war der Vorgänger von flirt. ;) 

vor 4 Stunden schrieb Brummkreisel:

 

 

Ein ständiges Geben und Nehmen, sich auf den anderen einstellen, Grenzen akzeptieren. Spiel, Spaß, Spannung :4_joy:

 

Die 2 habe ich doch heute schon mal irgendwo gesehen ;) oder? Habe was über die 4 Fs gesucht und bin auf die Seite gestoßen und hatte gerade ein Deja Vu. :) 

 

https://www.querpfoten.de/aber-der-freut-sich-doch-so/

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@Gerhard

Ich finde eher, dass die Sicht weiter und vor allem umfassender wird, da das "Fiddlen" eben nicht "inadäquat" ist, sondern ganz oft Konflikte vermeidet und daher einen wichtigen sozialen Aspekt viel besser widerspiegelt. Man nimmt das Fiddeln als Unterscheidung zum richtigen Spiel, das nicht nur "familienintern" bei Hunden vorkommt.

 

Auch ist man von der Überzeugung weggekommen, dass Spielen nur irgendwas trainiert. Sondern dass es eben "unnütz" Spaß macht.

 

***

 

Zum Thema:

 

Meine Hunde (6 und 7) spielen kaum. Weder mit mir, noch mit Spielzeug oder unter sich. Mit Fremdhunden gar nicht. Auch mit Hundefreunden selten, allerhöchstens mal mit jungen Hunden, aber auch erst, wenn sie sie besser kennen. Das ist alles sehr kurzweilig. Da lassen sie sich von der Spielfreude mal anstecken.

 

Anlaufende Tutnixe werden gar nicht erst als Spielpartner in Erwägung gezogen. Wenn sie spielen, dann auf Einladung des anderen Hundes. Rangelspiele sind noch seltener (schon als Junghunde nicht) - ich habe das Gefühl, so ein Spiel dient dem näheren Kennenlernen, einem Brückenbauen, also das kurzweilige Interagieren mit dem Spielpartner. Ich empfinde da vor allem Yoma als Lehrer, der sich viel selbst handicapt. Nicht im Sinne einer Erziehung, sondern Fähigkeiten zu schulen.

Akuma spielt eher, um Verbundenheit zu vertiefen bzw. Vertrauen aufzubauen/stärken. Seine raren Spiele sind von einer großen Intimität gekennzeichnet.

 

 

Ich finds nicht schlimm, dass das Spielen zunehmend seltener wird.

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vor 24 Minuten schrieb kareki:

@Gerhard

Ich finde eher, dass die Sicht weiter und vor allem umfassender wird, da das "Fiddlen" eben nicht "inadäquat" ist, sondern ganz oft Konflikte vermeidet und daher einen wichtigen sozialen Aspekt viel besser widerspiegelt.

Sobald ein Konflikt im Lebewesen akut ist, muss dieser eben korrigiert werden. Das geschieht entweder durch angepasste Verhaltensweisen oder - wenn das nicht geht - durch nichtangepasste ( inadäquate ) Verhalten. Bei Hunden nennt man das halt Übersprungverhalten, Objektübertragene Verhalten oder Ersatzhandlungen.

Man nimmt das Fiddeln als Unterscheidung zum richtigen Spiel, das nicht nur "familienintern" bei Hunden vorkommt.

Es gibt bei Wildtieren kein Spielen mit familienfremden Tieren:

 

Auch ist man von der Überzeugung weggekommen, dass Spielen nur irgendwas trainiert. Sondern dass es eben "unnütz" Spaß macht.

Nur bei extrem wenigen Tierarten!!!!

***

 

Zum Thema:

 

Meine Hunde (6 und 7) spielen kaum. Weder mit mir, und da würde ich mir Gedanken machen! noch mit Spielzeug oder unter sich. Mit Fremdhunden gar nicht. Auch mit Hundefreunden selten, allerhöchstens mal mit jungen Hunden, aber auch erst, wenn sie sie besser kennen zeugt von wenig sozialer Kompetenz deiner Hunde . Das ist alles sehr kurzweilig. Da lassen sie sich von der Spielfreude mal anstecken.

 

Anlaufende Tutnixe werden gar nicht erst als Spielpartner in Erwägung gezogen. Wenn sie spielen, dann auf Einladung des anderen Hundes. Rangelspiele sind noch seltener (schon als Junghunde nicht) - ich habe das Gefühl, so ein Spiel dient dem näheren Kennenlernen, einem Brückenbauen, also das kurzweilige Interagieren mit dem Spielpartner. Ich empfinde da vor allem Yoma als Lehrer, der sich viel selbst handicapt. Nicht im Sinne einer Erziehung, sondern Fähigkeiten zu schulen.

Akuma spielt eher, um Verbundenheit zu vertiefen bzw. Vertrauen aufzubauen/stärken. Seine raren Spiele sind von einer großen Intimität gekennzeichnet.

 

 

Ich finds nicht schlimm, dass das Spielen zunehmend seltener wird.

 

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Ah ja, außer Verunglimpfungen kein Inhalt.

 

Meine Hunde brauchen scheinbar wenig Spiele (wurde ja von Jahr zu Jahr weniger; vielleicht weil sie geistig erwachsen werden?), warum sollen sie spielen - weil irgendwer im Internet sonst meint, sie hätten wenig Sozialkompetenz? Warum sollten sie mit wildfremden Hunde spielen? ICH finde das immer etwas befremdlich, wennHunde das jenseits des Junghundealters machen, einfach so. Und warum sollen wir miteinander spielen? Wozu? 

 

Und das mit "Wildcaniden" begründet... wir haben keine "Wildcaniden". 

 

Natürlich ist keine richtige Diskussion möglich, ohne meine Hunde schlechtzumachen. Wird sich nie ändern. Zum Kotzen.

Ganz ehrlich.

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