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Bindung zum Hund


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Die Überschrift sagt's ja eigentlich schon aus. Ich hab mich mit dem Thema in letzter Zeit intensiv auseinandergesetzt, weil man ja beim ersten eigenen Hund alles richtig machen will :) (<< klappt vermutlich ohnehin nicht, aber natürlich habe ich den Ehrgeiz zumindest so viel wie möglich, richtig zu machen).

Grund der Thread - Eröffnung ist eine Diskussion, die ich mit einem HH hatte. Der hat seit einiger Zeit seinen ersten Hund, einen Spaniel aus jagdlicher Zucht. Ich habe den Hund nun häufiger mal am Campus gesehen, kennengelernt und auch erlebt. Es ist ein lieber Rüde, der auf mich ein bisschen orientierungslos und unsicher wirkt. Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Hund nicht versteht, was das andere Ende der Leine von ihm will. Wenn der Ton des HH streng oder etwas negativ und leicht laut wird, kugelt sich der Kleine unterwürfig auf dem Boden. Mein Eindruck war, dass die Kommunikation irgendwie nicht so gut funktioniert und auch, dass der Hund sich nicht wirklich am HH orientiert. Es ist fast so, als wenn er gar nicht wüsste, wo er hingehört. Zumindest ist das der Eindruck, den ich immer mehr bekomme, wenn ich ihm und dem HH begegne. Kurz gesagt: Ich hab das Gefühl, dass der Hund keine sonderlich enge Bindung zu seinem HH hat.


Mit Blick darauf, dass wir ja auch bald das Abenteuer Welpe wagen wollen, kam mir dann die Frage in den Kopf, wie es wohl bei uns laufen wird...

Ich denke schon, dass es zwischen Mensch und Hund eine Bindung geben kann, vorausgesetzt, dass die Kommunikation funktioniert und man sich auf die Eigenarten seines Hundes einlässt. Ich habe sonst nur Menschen in meinem näheren Umfeld, die ungemein harmonisch mit ihren Hunden sind. Man sieht geradezu, dass es zwischen Hund und Herrchen / Frauchen gut läuft. 

Es gibt ja auch die Ansicht, dass es so etwas wie Bindung zwischen Hund und Mensch gar nicht gäbe. Das sehe ich kritisch und mir sind auch keine Belege bekannt, die diese Theorie belegen könnten. Wie sehr ihr das? Meint ihr, dass es so etwas wie "Bindung zum Hund" gibt und wenn ja, ab welchem Alter kann man bei einem Welpen wohl davon ausgehen, dass man es geschafft hat eine Bindung zum Hund aufzubauen? 

Würde mich einfach mal interessieren wie die Forumsgemeinde das so sieht.

Viele Grüße
JE

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Natürlich gibt es eine Bindung zum Hund. Da ist sich auch die Wissenschaft einig drüber. Googel mal auf englisch ("bonding" dogs humans..) da gibts unzählige Artikel drüber.

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Nebelfrei

Bindung gibt es beim etwas Gutes zusammen machen. Das braucht Geduld, Zeit und vor allem Freude.

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Im Zusammenleben baut sich immer eine Art Bindung auf, zwangsläufig.

Allerdings gibt es sehr viele unterschiedliche Qualitäten, die eine Aussage zur Bindung machen. Dabei sagen Einzelsituation oft nur sehr wenig bis nichts aus über die tatsächliche Bindung. 

Es gibt Bindungen voller Angst, wo eine ungesunde Abhängigkeit zum Bindungspartner besteht, es gibt aber auch sehr tiefe Bindungen, wo die Bindungspartner sehr selbstständig und unabhängig voneinander agieren. Dazwischen gibt es alle mögliche Bindungspielarten.

 

Bindung baut sich über Beziehung auf, und die kann ein Hund nicht steuern - wohl aber wir Menschen.

Welche Beziehung ich also zu meinem Hund habe, hängt von meiner eigenen Einstellung ab.

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Das war auch meine Auffassung bisher. Ich gehe davon aus, dass ich es in der Hand habe die Bindung zu meinem Hund zu erzeugen und zu beeinflussen. Bei Katzen ist das vielleicht nicht vergleichbar, aber ich habe den Eindruck, dass wir auch eine sehr gute Bindung zu unserem Kater haben und umgekehrt. Er kommt auf Zuruf wie ein Hund. Egal wo er sich im Garten aufhält, ob er vor einem Mauseloch hockt oder sonst etwas macht. Rufe ich, kommt er freudig an und erhält dafür natürlich auch immer Belohnung in Form von Futter oder Kuscheleinheiten. Bei meinem Freund kommt er zwar nicht ganz so zuverlässig, aber den kennt er ja auch erst ein paar Jahre und erst seit einem Dreiviertel Jahr leben die beiden auch unter einem Dach. 

 

Mit unserem alten Hund habe ich als Welpe häufig auf dem Boden rumgealbert und quietschende Laute gemacht. Das fand er unglaublich toll. War ein Tipp von der Hundezüchterin damals und so hat er sehr schnell Vertrauen ins neue Zuhause gefasst. 

Ich musste mir erstmal anhören, dass Hunde überhaupt keine Bindung zum HF aufbauen und guter Gehorsam ohnehin nur über Dominanzverhalten zu regeln sei. Fand ich etwas sonderbar den Ansatz, aber irgendwie scheint das doch noch verbreitet zu sein... Ich möchte versuchen mir über eine möglichst gute Bindung in frühem Alter die Ausbildung zum Jagdhund zu erleichtern. Für diesen Ansatz werde ich derzeit belächelt, aber aufgeben möchte ich meine Vorstellung irgendwie auch nicht, weil sie mir einfach viel angenehmer erscheint als eine klassische Ausbildung. 

Also lasst mal hören: Was habt ihr so alles angestellt, um euren Hund zu beeindrucken? :) 

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Nebelfrei

Am meisten beeidruckt Wega, dass ich immer, bei jedem Wetter, und auch wenn ich erst kekne Lust habe, mit ihr spazieren gehe.

Das unterscheidet meine Erachtens meine Beziehung/Bindung zu Wega, zu den Beziehungen von anderen Personen die sie gut kennt. 

Da freut sie sich zwar wie gestort, wenn die mal mal ihr gehen, aber es fehlt eben die Sicherheit.

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Nur weil ein Tier auf zurufen oder andere Kommandos hört würde ich daran noch nicht die Bindung aus machen. 

 

Mein hund ist gerne bei mir / in meiner Nähe und ich gerne bei ihm / in seiner Nähe. 

 

Kommandos lässt er sich auch von anderen geben. Aber mit mir erlebt er die schönsten Abenteuer. Ich habe ihm als Welpe mit aller Zeit die er brauchte die Welt gezeigt und mache das auch immer noch. Ich schaue mir mit ihm Vögel an und zeige ihm tolle Orte zum buddeln, rennen und wälzen, alles ohne zwang. 

 

Kommandos sind erlernt. Bindung (meiner Meinung nach) nicht.

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vor 7 Minuten schrieb JaneEyre:

[...] und guter Gehorsam ohnehin nur über Dominanzverhalten zu regeln sei. Fand ich etwas sonderbar den Ansatz, aber irgendwie scheint das doch noch verbreitet zu sein [...]

 

Ja, früher war das sehr weit verbreitet ...

 

"Du denkst zu viel ... kluge Leute und Händler, die wägen alles ab ..." (Zitat aus "Alexis Zorbas") ;)

 

Geh mit deinem Hund so um, wie du es für richtig hältst, unternimm viel (in der Natur), was euch beiden Spaß mach und dein Hund wird sich gerne an dich binden.

Baue besonders in der Natur eine gute Kommunikation mit dem Hund auf. Zeige und benenne Vieles mit ihm. Auch er wird dir vieles (an-)zeigen und du musst seine Signale erkennen lernen und musst darauf "antworten" (z.B. mit einem Blick, einem Handzeichen oder einem leisen Lob) - sonst stellt Hund seine Kommunikation ein. Dann solltest du entscheiden, wie man auf etwas Angezeigtes reagiert und dem Hund auch klar machen, dass du entscheidest. Das geht auch freundlich und nett. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde es auch verstehen, wenn man die eigene Enttäuschung über falsches Verhalten des Hundes zeigt. Dann spreche ich auch mit dem Hund. Die Worte versteht er zwar nicht, aber den Klang und die "Satz-Melodie". Ansonsten versuche ich, in der Natur nur zu flüstern und/oder mit Blickkontakt zu arbeiten. Das klappt erstaunlich gut. (Blickkontakt habe ich in der Wohnung geübt: Mein Blick vom Hund zu mir - immer  wieder - irgendwann kam er dann zu mir. Mein Blick vom Hund zu seinem Körbchen - irgendwann folgte er dem Blick ins Körbchen. Ich kann ihn auch recht oder links an einem Tisch oder Stuhl vorbei "steuern", wenn ich den Weg mit dem Blick "vorzeichne". Wenn du den Hund jagdlich ausbilden willst, ist stille Kommunikation sicher hilfreich.)

 

Ja, und besonders junge Hunde probieren gern mal ihre Grenzen aus. Auch das kann man ohne "Dominanz" und "Alphatier"-Gehabe regeln. Konsequenz in deinem Handeln ist viel wichtiger, weil sich Hund daran auch orientieren kann.

 

Was du hier geschrieben hast, klingt doch gut. Mach einfach so, wie du denkst (und fühlst) und lass die Anderen reden. Egal, wie du es machst, denen machst du es sowieso nicht recht ... ;)

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Wie ich meine Hunde beeindrucke?

Sie können sich zu 100% auf mich verlassen. das wissen sie. Wenn sie vor etwas Angst haben, kommen sie zu mir, wenn ihnen etwas weh tut auch.

Aber auch bei ganz banalen Dingen (Leckerlie unters Sofa gerutscht) helfe ich. Ich will das sich meine Hunde wohl fühlen und ich denke das merken sie auch.

Andererseits wissen sie aber auch dass ich die Dinge die ich sage auch so meine. Ich hoffe das meine Hunde auch dadurch glauben dass man sich auf das verlassen kann was ich von mir gebe oder fordere. Und ich auh nicht ganz dumm bin ;)

Daneben beschäftige ich mich viel mit ihnen und wir haben sehr viel Körperkontakt (da ist aber natürlich jeder anders).

 

 

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Bindung beschreibt die emotionale Verbundenheit zweier oder mehrerer Individuen untereinander.

 

Beziehung beschreibt in welcher Abhängigkeit zwei oder mehr Individuen aufeinander eingestellt und angewiesen sind.

 

Gehorsam und Dominanzverhalten sind Quatsch - da spielt noch der  mostsche militärische Zeitgeist  eine Rolle, die sich längst selbst überholt hat ... nur leider auch an etlichen Köpfen von Menschen vorbei gelaufen ist :whistle

 

Stammt noch aus einer Zeit, als man Hunden (Tieren überhaupt) das Denken und Fühlen abgesprochen hat.

 

Für mich immer wieder verwunderlich, dass manche Menschen immer noch nach diesen Gehorsams- und Dominanzprinzipien mit ihrem Hund umgehen, obwohl sie Stein und Bein schwören, schon lange vor den Wissenschaftlern gewusst zu haben, dass ihr Hund natürlich Denken und Fühlen kann... :ph34r:

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