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"NEIN - oder 2+2 ist nicht gleich 5"


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gebemeinensenfdazu
vor 2 Stunden schrieb NannyPlum:

Meine Kinder bekommen Erklärungen und der Hund Alternativverhalten.

Hier kriegt auch der Hund Erklärungen, wenn auch nur kurze.  Hat hier zur Folge, daß sie manchmal wartet ob da noch was kommt. Bei ruhiger Erklärung gibt es weniger Nachprüfungen ob das immer noch gilt, bei einigen binich mir sicher, daß sie Bedeutung kennt wie "das tut weh" oder "das geht kaputt", "der will nicht" leuchtet auch oft ein. Alternativvorschläge nenne ich vergleichsweise häufig.

Das Gute an einem "der will nicht" (gleichbedeutend mit "der darf nicht"): Man kann es sagen, und sie kann es einordnen ohne daß es eine Fehlhandlung mit Abbruchsignal braucht.

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gebemeinensenfdazu
vor 3 Stunden schrieb Brummkreisel:

Ich find Kindererziehungs-Vergleiche auch immer so ein bisschen ... naja. ICH hab mit Kindern nix am Hut und interessiere mich rein gar nicht für DEREN Erziehung.

Doch damit hat jeder prinzipiell etwas am Hut, denn jeder war mal ein Kind und kann sich erinnern. Oder derjenige will sich aus einem guten Grund nicht daran erinnern, dann ist die Schlußfolgerung aus diesen miesen erfahrungen trotzdem noch anwendbar.  Es geht bei der Erziehung primär um Lernprozesse und die dauern an...

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Am 15.6.2017 um 11:49 schrieb Michelle003:

Ich finde schon das man hier im Hundeforum zum Thema Erziehung auch mal über Kinder reden darf.

 

Die Frage ist aber, warum unbedingt vom eigentlichen Thema abgelenkt werden muss. Kinder und Hunde sind für mich nicht dasselbe. Ich brauche meine Hundeerziehung nicht am Beispiel Kind zu erklären, weil sich das alles passend am Hund erklären lässt.

 

Und natürlich können Hunde ruhig selbstständig eine Alternative wählen dürfen - aber man liest in manchen Hilfegesuchen eben auch, dass der Hund offenbar nicht weiß, was er statt die Couch anzufressen, machen soll. Er hört ja auf, beginnt aber immer wieder damit. Das kommt jetzt nicht so selten vor. Oder das Problem "macht es nur, wenn ich nicht da bin, der weiß es ganz genau". 

Da wird dann einfach etwas versäumt. Der Hund reibt sich nicht die Pfoten und träumt von der Weltherrschaft. :) 

Wieso erwarte ich Dinge, die ich dem Hund gar nicht ausreichend beigebracht habe?

 

Dem Hund ein Signal zu geben bedeutet ja nicht, unklar zu sein. Denn auch "Nein" ist letztendlich nur ein Signal. Kann man nicht auch andere Dinge - außer nein - klar ausdrücken? :) Ich finde schon.

 

"Nein" ist auch oft nur eine Symptombekämpfung. Wenn ich zum Beispiel dem Hund das Warnen verbiete, wird sein Missfallen (gegenüber was auch immer) nicht kleiner werden. Er wird es mir nur nicht mehr mitteilen. Deshalb ist es beispielsweise so wichtig, dass Eltern solche Signale nicht übergehen (oder den Hund überhaupt lesen können), wenn es um den Umgang mit Hund und Kind geht. 

Man kann sich da Hunde zu tickenden Zeitbomben anerziehen. Ich sage nicht, dass der Extremstfall auf jeden Fall, bei jedem Hund und bei jedem "nein" eintreten wird. Aber ungefährlich ist es unter Umständen auch nicht.

 

Enno interessierte sich irgendwann für Pferdeäpfel und allerlei andere Dinge, die am Boden lagen. Aus Angst vor einem potentiellen Giftköder oder sonstiger Gefahr, reagierte ich erst einmal bestürzt/energisch, mit dem Ergebnis, dass er sich alle Mühe dabei gab, es runter zu schlingen oder damit abzuhauen. Und hier gibt es nun kein Schema F, es gäbe viele Möglichkeiten so etwas anzugehen. Ich entschied mich ganz bewusst dafür, ein weiterführendes Signal (mit entsprechender Belohnung) zu geben. Er machte es sehr gerne und das Problem löste sich von alleine. 
Einem anderen Hund, der möglicherweise Kot von Tieren und Menschen bewusst aufsucht, hätte so ein Signal unter Umständen nicht geholfen. Da kann man bspw. mit Anzeigen arbeiten. 

 

Wenn ich die Motivation des Hundes kenne, wenn ich die Situation erfasse, kann ich daran arbeiten. 

 

Angenommen, ein Hund bellt andere Hunde an. Man verbietet es. Hat sich deshalb seine Gefühlslage verändert?

Egal ob er aus Frust, Freude, Angst oder Aggression bellt - ein "nein" stellt das Symptom (Bellen) ab. Das Problem (Frust, Angst, Aggression) ist aber nicht weg.

Was habe ich in dieser Situation geregelt? Ich finde, nicht so viel.

 

Für andere ist es okay, das Symptom auszublenden. Ich befasse mich gerne mit den Ursachen, das ist doch auch okay. Man kann sehr viel lernen.

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vor 22 Stunden schrieb Siobhan:

Und dabei biete ich kein Alternativverhalten an, weil mir egal ist ob mein Hund statt Müll zu fressen oder Kindern das Eis zu klauen schnüffelt, sitzt, steht oder Tango tanzt. 

 

Der Hund könnte auch das Kind anspringen als selbstgewählte Alternative (Nur ein Beispiel). Oder eben Tango tanzen. Ich glaube nur, dass nicht jedes Alternativverhalten so egal wäre.

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Ich finde es in jedem fall wichtig die ursache für probleme zu finden und nicht symptome mit "nein"  zu bekämpfen.

Aber es gibt auch mal situationen da muss man nicht so "tiefgrûndig sein", ein "nein" gehört fûr mich zur normalen kommunikation dazu. 

Ich bin gerade am essen und hund möchte jetzt auf den schoß kuscheln (meine dürfen auf den schoß, aufs bett und sofa), dann sage ich auch einfach mal: nein jetzt nicht. Dafür muss ich den hund nicht bedrohen oder gewalttätig sein. Mein hund darf kontakt ablehnen und ich nehme mir das gleiche recht raus. Dann sage ich freundlich aber bestimmt: nein geh jetzt bitte. Dann gehe ich auch nicht los und suche einen kauknochen. Das ist für mich einfach bestandteil sozialer kommunikation.

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vor 1 Minute schrieb Lexx:

nein geh jetzt bitte.

 

Siehst du. :)

 

Ich sagte nicht, dass ein "Nein" schlimm sei.

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vor 21 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Das Gute an einem "der will nicht" (gleichbedeutend mit "der darf nicht"): Man kann es sagen, und sie kann es einordnen ohne daß es eine Fehlhandlung mit Abbruchsignal braucht.

 

Ehrlich gesagt, ich verstehe den Unterschied zu einem NEIN nicht. Egal wie ich das drehe und wende, ob gesäuselt, geflüstert oder normal gesprochen, "der will nicht" ist ein Abbruchsignal, wie jedes andere Wort auch, ergo wie ein "Nein". Nirgendwo steht geschrieben, dass ein "Nein" im Kasernenton gebrüllt werden müsste. "Nein" sind nur Laute und sicherlich ausserhalb jeder Diskussion dürfte stehen, je kürzer, desto einprägsamer für den Hund. Man könnte auch "Stopp" nehmen, wenn es nicht schon anders besetzt wäre (z.B. für den Strassenrand) oder einfach "Hüllegüh". Wichtig ist doch die Energie (Betonung, Lautstärke, Körpersprache etc. meine ich damit).

 

Denke nicht, dass Dein "der will nicht" mit einer anderen Energie rüber kommt, als die "Neinsese" der anderen Foristen (zumindest was ich hier überwiegend lese).

 

Was ich mir gar nicht vorstellen kann, dass es anders aufgenommen wird, als das meinige. Im Grunde genommen mache ich es doch fast gleich, setze nur das Nein vor die Erklärung. Das Nein ist die Einleitung, schenkt mir die Aufmerksamkeit, eine Erklärung (ob sie nun wirklich verstanden wird oder nicht, ist mir persönlich einerlei) folgt. Das funktioniert wunderbar. Sage "nein", der Blick wendet sich aufmerksam zu mir (weder erschreckt noch unterwürfig oder schlimmeres), dann folgt die Erklärung, manchmal mit einem Handsignal unterstrichen. Damit gibt er sich in der Regel zufrieden, das Vertrauen ist gross, werde schon einen guten Grund dafür haben (denn das ist etwas, das brauche ich halt eher selten). Und bloss weil das hier alles weder laut noch hektisch oder gar aggressiv gesprochen wird, käme ich nicht auf die Idee, es nicht als ein Abbruchsignal zu deklarieren. Was das alles mit ein Fehlhandlung zu tun haben soll, das erschliesst sich mir nicht.

 

Mir drängt sich bei solchen Texten eigentlich immer nur der Verdacht auf (meine jetzt nicht Dich persönlich), im Grunde genommen geht es nur um Selbstbeweihräucherung. Harmlose Selbstverständlichkeiten werden in Unmöglichkeiten umgebastelt, indem man seine eigenen Handlungen uminterpretiert um sie besonders hervorzuloben, im Wenn-Dann-Böses-Verhalten-Szenario (gerne gegen eine nicht näher bestimmte Gruppe) in einen abwertenden Kontext setzt. Emotionsknöpfchen werden bespielt, an das "gute" Gewissen appelliert, Halbwahrheiten einstreut, gegutmenschelt auf Alternativlosigkeit verwiesen. (Während ich das so schreibe, kürzer wäre der Text geworden, hätte ich es gleich Demagogie genannt.)

 

Das zeigt sich wunderbar schon in der Einleitung und geht munter weiter:

"Hm, also? Wo ist da nun Gewalt? Nirgends! Ganz einfach weil mein Nein absolut nichts für meine Hunde bedeutet. Ich benutze es nicht! Und wenn mir doch mal ein Nein raus rutscht – dann erwarte ich von den Hunden absolut nichts dafür."

 

Übersetze das mal:

Genau, nur ihr Nein ist ein harmloses nein, welches nirgends mit Gewalt zu tun hat. Denn es ist ein Wort ohne Bedeutung für die Hunde, die keine Reaktion darauf zeigen.

 

Ergo, jedes andere Nein, also ein solches mit Bedeutung ist ein böses Nein, denn:

"Aber ein einfach so gesagtes Nein…. Genau das gleiche wie Folienschneider!"

 

Weil:

"Beendet der Hund das unerwünschte Verhalten nicht wird oft geruckt, gestuppst, getreten, körperlich bedroht, weil der Mensch sein Nein ja irgendwie durchsetzen möchte."

 

Der Rest, nu, wie ich schon sagte, Selbstverständlichkeiten werden auf einmal zu Besonderheiten in der Hundeerziehung .... mönsch .... ist die abba toll ..., kommt sonst auch keiner drauf, z.B. "Sitz" zu sagen, bevor der Hund vll. jemanden anspringt oder in den Weg läuft ....

 

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Siobhan
vor einer Stunde schrieb Amaterasu:

 

Der Hund könnte auch das Kind anspringen als selbstgewählte Alternative (Nur ein Beispiel). Oder eben Tango tanzen. Ich glaube nur, dass nicht jedes Alternativverhalten so egal wäre.

 

Wenn ich einen Hund hätte der Kinder  anspringt würde ich es vielleicht anders machen - hab ich aber nicht. 

Meine Hunde kennen unsere normalen Umgangsregeln unter uns, gegenüber andern Menschen oder Tieren, und in dem Rahmen ist es mir tatsächlich egal was sie tun. Ich muß da nicht alles vorgeben, die wissen das selber. Wir gehen normalerweise freundlich und höflich miteinander und mit anderen um.

Und wenn dann doch mal die Verlockung zu groß wird kriegen sie es gesagt und gut. (ich halte jetzt aber auch ein nein für keine Katastrophe, und es folgt auch nicht automatisch Mißhandlung hinterher...)

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gebemeinensenfdazu

@RosileinHuch? Wie hast du das daraus gelesen?

Die "der will nicht" Erklärung erfolgt normalerweise nach einem "Nein" Abbruch, wenn der Hund tatsächlich nicht darf oder will oder wollen darf, das kann sie ja selber dabei feststellen. Wenn sie aber schon tatsächlich mit Bedeutung verknüpft wurde, reicht eine Erklärung bevor man irgendwas abbrechen muß, sie weiß dadurch, daß die Begegnung sich nicht lohnt, sie also abgewiesen würde.

Ich benutze "Nein"s häufig, eben mit Erklärung oder bzw. und Alternativangeboten bzw. Hundverhaltensangebotsannahmen

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Nebelfrei

Wenn ein Hund, der einem Kind das Eis klauen will, auf ein 'Nein' das Kind anspringt, dann liegt einiges im Argen. 

Für mich ist ein Hund immer ein denkendes Wesen, ein 'Nein' bedeutet, mit dem was er im Moment macht aufzuhören, nicht irgendjemanden anzuspringen oder so.

Unsere verschiedenen Hunde haben das alle verstanden.

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