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Hundetraining oder Leckerlies, wieso?


RiverOrange

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Graefin
vor 11 Stunden schrieb Lyris:

Mal ein Beispiel von vor einiger Zeit. Passt hier grad gut rein.....

 

Wir waren unterwegs: 2 Menschen 2 Hunde. Beide ohne Leine. Beide rückrufsicher, aber unterschiedlich aufgebaut/ trainiert. 

Khan hat gelernt auf den Rückruf zu mir zu kommen weil es sich für ihn lohnt. Sprich er tut es gerne, es gibt eine Belohnung dafür und meist folgt darauf eine gemeinsame Aktiviät die ihm Spass macht. Er kommt also meistens fröhlich auf mich zugerannt.

Mya hat gelernt auf den Befehl ihres Menschen zu ihm zu kommen. Meist recht langsam und in einem riesigen Bogen. Leckerchen und so nen Kram gib es nicht! Das muss auch ohne gehen! Streicheln muss als Belohnung reichen! Ihr 2-Beiner wurde NIE handgreiflich, aber die Maus ist ein Sensibelchen und merkt wenn ihr Mensch miese Laune hat, was ihr das Zurückkommen erschwert wenn der Ton umschlägt!

 

Nun folgende Situation gewesen: Feldweg am Ortsrand. Beide Hunde abgeleint, schnüffeln, Pipi etc. Dorfjugend kam wie die irren mit den Fahrrädern und 2 Mopeds um die Ecke. Für Beide Hunde ertönt der Rückruf.

Mein Tonfall so freundlich als im Schreck möglich. Khan kam angeschossen, hat Leberwurst dafür abgestaubt. Alles OK!

Befehl recht harsch an Mya losgebrüllt. Weil brenzlige Situation und mein Bekannter besorgt um seine Mya! Die kam ganz langsam angewackelt. Was natürlich echt ungünstig war, weil in der Situation viiiieeeeel zu langsam! Noch ein lautes mahnendes Rufen hinerher. Ergebnis Mya machte einen Satz in die andere Richtung den 2-Rad-Pulk hinein. 

 

Mya mag gerne ihren Seilknoten....... wenn der rausgeholt wird und man ihren Namen ruft da kommt sie angeflitzt.....

...... aber sie wird ohne Leckerchen und so nen Kram erzogen.

 

.............

 

Das ist mit ein Grund warum das "Hier" bei uns mit einem HAUFEN Leckerlies und ner mords Party belohnt wird. JEDES "Hier" ... das hat zur Folge, dass Kensi sich teilweise fast überschlägt wenn sie mit Vollspeed irgendwohin abzischen will und ich sie zurückrufe. Hätte sie Reifen, dann würden die Quietschen :wub:

 

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Hm - heißt das, du bist dir dieser Rolle durchaus bewusst und nimmst dabei in Kauf, dass der eigentliche Inhalt deiner Aussagen in den Hintergrund gerät, sogar teilweise gar nicht mehr wahrgenommen wird?

 

Welchen Sinn macht denn dann noch für dich Kritik? Ein Ziel erreichst du doch damit nicht.

 

Mal als kleiner Hinweis: Ich habe ganz bewusst "wohlwollend" geschrieben und auch so gemeint. Das schließt - zumindest aus meiner Sicht - die Annahme,  dich für "blöd" zu halten, absolut aus.

 

Aus meiner Position heraus habe ich kein Wehrverhalten gezeigt und bin auf kognitive Reflektion, mit einem Anteil von Flirt gegangen - schade dass du das nicht wahrnimmst und deinerseits auf Wehrverhalten schaltest.

 

Dein geschildertes Verhalten Hunden gegenüber und dein Auftreten Menschen gegenüber widerspricht sich gravierend.

 

Dabei funktionieren Hunde und Menschen äußerst ähnlich, nahezu deckungsgleich.

 

:think:

vor 18 Minuten schrieb kareki:

Dass es ihm am Arsch vorbei geht, ist nichts Gutes, wenn man betrachtet, welch Qualität eine Hund-Mensch-Beziehung hat. 

 

Richtig. Abstumpfung ist nichts Gutes, weder in der Hund-Mensch-Beziehung noch in der Mensch-Mensch-Beziehung.

 

Es gibt aber Hunde, die tatsächlich resilienter sind, und deshalb mit einem ruppigeren Verhalten anders umgehen können. Ich traue (zumindest manchen) Hunden durchaus zu, ganz klar unterscheiden zu können, ob ein Mensch ihm mit seinem Verhalten Schaden zufügen will oder nicht.

 

Auch bin ich davon überzeugt: Wenn Hunde die Möglichkeit haben zu erfahren, dass Menschen/ihr Mensch ihnen nicht schaden wollen/will, die Resilienz hinsichtlich Eigenarten oder Ausrutschern im Handeln beträchtlicht erhöht werden kann. 

 

Das hat dann nichts mehr mit Abstumpfung zu tun, sondern mit einer Erweiterung der assoziativen Fähigkeiten.

 

Grundlage dafür ist aber immer die Reflektions- und Einsichtsfähigkeit des Menschen in sein Handeln.

 

 

 

 

 

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velvetypoison

Ich finde ganz viel, was mein Hund täglich zeigt, einfach supertoll und überhaupt nicht selbstverständlich.

Egal, ob er ein Signal schon 3 Jahre kennt: Ich finde es schön, wenn er sich von etwas spannendem abwendet, um ein Signal von mir auszuführen.

Natürlich belohne ich das. Und ich muss mir trotzdem keine Sorgen machen, dass er nicht zu mir kommt, nur weil ich keine Kekse habe.

 

Bei uns wird vorrangig "hier" belohnt - im besten Falle jedes mal, weil  es mir am persönlich am Wichtigsten ist. (und weil er sonst kaum was gelernt hat ^^)

Außerdem belohne ich ihn sehr oft, wenn er einfach so nach mir gucken kommt, sich mir zuwendet.

In den Wäldern hier vermeide ich so, dass ich ihn ständig kontrollieren muss. Ich weiß: Der kommt eh wieder selbstständig gucken.

 

 

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NannyPlum

Mach' ich genauso :).

 

Kontakt lohnt sich. Für beide Seiten.  Sei es nur der Blickkontakt, bei mir bleiben, kommen oder warten. Meistens gibt's ein Leckerchen, manchmal auch nicht und dann ist ein Lob auch willkommen. 

Und hören tut sie so oder so (Meistens ;))

 

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velvetypoison

Caillou zieht sich ja auch viel aus Ansprache.

Wenn man ihm sowas sagt wie "Boah, wartest Du da einfach so? Wie toll Du bist!" dann wirft er schon min. 2 Pfötchen hoch und macht einen kleinen Freudensprung.

 

 

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NannyPlum

Es gibt übrigens auch Dinge, die Leni macht und die ich absolut super finde, die ich ihr gar nicht beigebracht habe und somit anfangs gar nicht mit Leckerchen bestätigt habe, zb. stehen zu bleiben, wenn ich die Leine fallen lasse und losrenne um ein heulendes Kind einzusammeln. Hat sie von sich aus gecheckt, dass ich dann wohl gerade dringenden Handlungsbedarf sehe, mit dem sie nix zu tun hat. Finde ich nach wie vor unglaublich. Und gerade deshalb finde ich es so wichtig, Leckerchen auch für die vielen "einfachen" Situationen zu geben, weil ich mich in den "schwierigen" so auf sie verlassen kann. Weil sie eben NICHT nur hört, weil es Futter gibt.

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vor einer Stunde schrieb marcolino:

Aus meiner Position heraus habe ich kein Wehrverhalten gezeigt und bin auf kognitive Reflektion, mit einem Anteil von Flirt gegangen - schade dass du das nicht wahrnimmst und deinerseits auf Wehrverhalten schaltest.


Wie bei meinen Hunden, wer fiddelt, löst gerne mal Fight bei ihnen aus. ;)

Die Beziehung war durch das Maßregeln schon so vergiftet, da brauchts echt viele Leckerlis. Aber nur bedürfnisorientiert. Aber langsam wirds ein bisschen OT.

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Monique G.

Ich gebe jetzt mal ganz offen zu, Fino hat früher genau gar nix für mich getan ohne Bestechung und Bezahlung. Also hab ich ihn bestochen und bezahlt wie nix gutes und konnte so ein recht entspanntes Leben mit ihm führen. Mittlerweile hat er gelernt das ich einfach meistens Recht habe, wenn ich was von ihm will und das ich ihn nicht grundlos mit Befehlen drangsaliere und nerve. Von daher geht es mittlerweile durchaus auch ohne Futter. 

 

Für Naikey ist ein Kommando selbstbelohnend. Wenn er etwas für mich tun darf und ich zufrieden bin freut er sich einen Ast ab. Zu einem Keks sagt er aber trotzdem nicht Nein und freut sich dann halt zwei Äste ab.

 

Zu Newton kann ich noch nicht viel sagen er ist ja noch sehr jung und erst ein paar Tage da, aber der bisherige Eindruck ist das Kekse ihn zwar freuen aber ein Abstreichen und Party machen doch viel besser ankommt.

 

Wenn meinem Hund die Kekse das Größte sind mache ich mir das Leben nicht schwer und nutze halt Kekse , wenn ihm etwas anderes lieber ist belohne ich damit. Mir ist völlig egal ob andere das Doof finden hauptsache meine Hunde und ich kommen gut zurecht. 

 

Den Rückruf belohne ich bis heute bei allen Hunden grundsätzlich immer mit Futter und Lob. 

 

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gebemeinensenfdazu

Das Meiste in der üblichen Ausbildung/Dressur beruht auf Bestechen und Bezahlen, man will ja, daß der Hund eine bestimmte vorgegebene Verhaltenssequenz ausführt- solange die Bezahlung hochwertig ist, finde es auch in Ordnung. Aber: erwünschtes Verhalten, das der Hund selber anbietet und das dann belohnt wird ist viel wichtiger, weil motivierender. Außerdem kann ein vormals bezahltes Verhalten irgendwann selbst angeboten werden (wenn es gar nicht abgefragt wurde, z.B. unterwegs ein paar Schritte Fußlaufen, weil man sich Superbelohnung abholen will), das muß natürlich belohnt werden- und ist damit keine Bezahlung mehr.

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vor 4 Stunden schrieb Graefin:

JEDES "Hier"

 

Da muss man bei einigen Hunden allerdings etwas aufpassen. Wenn jedes Herkommen überschwänglich belohnt wird, kann sich die belohnung auch abschwächen. Was selbstverständlich ist, ist irgendwann langweilig. Auf dauer, wenn der hund das kommando verstanden hat und kennt, ist variable belohnung ist oft besser. Mal nur ein nettes wort, mal den lieblingskeks etc. 

Es sei denn es geht im ein "superkomm" kommando was nur selten benutzt wird, das kann natürlich jedes mal bei den seltenen anwendungen extrem und gleich belohnt werden.

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