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Nur noch Streit wegen dem Hund


Luira

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Hallo,

 

Ich suche momentan einfach verzweifelt Rat. Deswegen denke ich mal bin ich in der richtigen Ecke hier.

Ich wohne mit meiner Oma in einem Haus. Das Haus gehört meiner Mutter aber diese ist nach Neuseeland ausgewandert. Daher ist es jetzt mehr 'unser' Haus. Wir haben lange darüber geredet und geplant einen Hund zu kaufen. Dieses wurde auch von meinem Therapeuten befürwortet.

Nun war es am 14.04 so weit und wir haben uns den Kleinen zugelegt. Er ist ein wahrer Sonnenschein und wir beide lieben ihn.

Zuvor hatte meine Oma mir versprochen und auch darauf bestanden, dass ich die komplette Pflege übernehme. Sie hat quasi nur die Aufgabe abends mit ihm zu schmusen und ihre Hafenkante, Roten Rosen was auch immer zu gucken. Klar wenn ich mal keine Zeit habe etc übernimmt sie was. Das war auch wichtig wegen dem therapeutischen Zweck. Ich habe immer noch an meiner Sozialen Phobie zu arbeiten. Deswegen sollte ein Hund helfen, man kommt mit anderen in Kontakt. Muss sich durchsetzen und so weiter.

Jetzt hat meine Oma mit der Zeit angefangen mir meine Aufgaben zu entziehen. 'Bin schon mit dem Hund gelaufen. Der ist müde, musst du nicht mehr.' 'Hab ihn schon gefüttert.' 'Der war jetzt 2 Stunden im Garten ist müde. Lass ihn und Spiel wann anders.' 'Der hat heute schon sein Knochen.'  Also konnte ich kaum mehr etwas tun. Darauf hin habe ich lange mit ihr darüber geredet. Viele Streits gehabt. Zum Schluss noch mit dem Therapeuten zusammen geredet. Jetzt lässt sie mir meine Aufgaben. Okay. Aber ich habe immer einen schiefen Blick im Nacken. Alles was ich tue wir kritisiert. Meine Oma ist ein 'Bauchgefühl-Mensch'. Ich hingegen eher..rational? Ich denke viel darüber nach was der Hund von dem was ich tue, ihn tue lasse mitnimmt. Habe eine Hundetrainerin. 12 Bücher zuhause. Youtubevideos geguckt von Kanälen über Hunden. Ich wollte nie, dass er einfach durch die Haustür in den Garten rennt. Ganz einfach, weil ich nicht ewig hier wohne und von anderen gehört hab, dass deren Hunde teilweise durch die Haustür stürmen und fast umgefahren wurden. Meine Oma juckt das alles nicht. 'Er ist noch klein.' 'Der lernt das noch.' 'Das würde er nie tun.' Jetzt rennt er einfach raus, kläfft Leute am Zaun an. Geht einfach aufs Bett. Rempelt einen an. Springt einfach auf den Schoß meiner Oma. Zwickt jedem in die Hände der was trägt. Oder diese 'Leckerlie in Hand'-Handhaltung hat. (Hat man ja oft wenn die Hand entspannt runter hängt.) Mir war es eigentlich immer wichtig einen ruhigen Hund hinzubekommen damit er mit ins Büro darf. Momentan ist es aber das Gegenteil. Ich komme da nicht an. Es sei denn ich habe ihn nur in meinem Zimmer. Habe 120% immer meine Augen auf dem Hund. Wenn ich meiner Oma erzähle warum ich was und wie entscheide. Ihr Nachweise bringe aus Büchern. Erfahrungsberichten. Ist das alles nichtig und 'so hoch wissenschaftlich'. Es sei ja ein Lebewesen. Da ist das Quatsch. Ich habe keine Argumente ihr gegenüber. Wenn es nach ihr ginge dürfte der Hund tun was er will. Sie durch die Straße schleifen und jeden ankläffen, weil das ja der Wachinstinkt ist.

Das Schlimmste ist das nur noch Streit im Haus ist. Theoretisch müsste ich dauernt meine Oma korregieren. Mir ist wichtig, dass der Hund ihr gegenüber respektvoll ist. Aber solange sie den Respekt nicht selber einfordert kann ich nichts tun. Persönlich finde ich es eine harte Nummer wenn der Hund einfach auf einen rauspringt sobald man sitzt oder an den Händen von einem rumkaut.

Sobald ich mit dem Hund unten bin ist eine komplett angespannte Stimmung. Momentan bin ich echt fertig. Meine Oma mag nichts mehr sagen... ich mag nicht mehr aus meinem Zimmer oder irgendwas sagen. Eigentlich sollte der Hund uns gemeinsam Freude machen. Mit auch helfen Selbstvertrauen zu geben. Momentan passiert genau das Gegenteil. Außerdem bin ich mir sicher merkt der Hund diese Stimmung auch.

Teilweise denke ich drüber nach ihn abzugeben, muss ich gestehen. Hier wird er zwischen zwei Erziehungsstilen hin und hergerissen. Glaube weniger das es gut für ihn ist. Trotzdem mag ich nicht aufgeben. Immerhin liebe ich ihn. Deswegen komme ich mir schon total egoistisch vor, wegen dem Gefühl das er hier nicht glücklich wird.

Ich würde einfach gerne ein paar Meinungen dazu hören. Weil mir fällt nichts mehr ein.

 

Liebe Grüße

 

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Das ist natürlich eine doofe Situation, tut mir leid, dass es so ungut und stressig läuft.

 

Kann man fragen, wie du möchtest, dass deine Oma "Respekt einfordert"? Es gibt ja auch da sehr verschiedene Erziehungsstile und vielleicht könnt ihr ja doch noch auf einen Nenner kommen irgendwie, grade bei so was wie hochspringen. Hast du schon versucht, ihr ruhig zu erklären, dass das für viele Leute gefährlich ist (kleine Kinder, Leute, die nicht so standfest sind, etc.)? Und dass es für den Hund riesiger Stress ist, wenn er sich z.B. am Zaun so aufgregt und (nehme ich an) nicht mehr einrkiegt? Du kannst vll versuchen zu erklären dass würde er nur "aufpassen", er sich gleich wieder beruhigen würde, wenn man ihm sagt, dass alles in Ordnung ist.

 

Und ist es ggf. irgendwie möglich, dass deine Oma zumindest gar nicht mehr mit dem Hund gassi geht oder ihn an den Zaun lässt?

 

So klingt es leider echt, als würde niemand zur Ruhe kommen.

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Oh je. Das ist wirklich eine doofe Situation. Gibt es vielleicht Möglichkeiten, sich in Ruhe ggf. mit der Hundetrainerin zusammen zu setzen und mal aufzuschreiben, was jeder von dem Hund erwartet (nicht durch die Tür rennen etc.). Dann lässt sich mit Hilfe der Hundetrainerin sicher ein paar Regeln aufstellen, wie ihr mit dem Hund umgehen solltet. Vielleicht kann deine Oma die Tips der Hundetrainerin annehmen.

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Ganz lieben Dank für eure Antworten.

Ich möchte einfach, dass er nicht einfach auf meine Oma raufspringt, ihr Dinge aus der Hand reißt, auf ihr rumkaut oder sie anbellt wenn ihm etwas zu lange dauert. Sie spurt dann ja immer. Streichelt, macht schneller, gibt Aufmerksamkeit. Er ist dadurch echt fordernt geworden. Wie sie das macht wäre mir egal. Solange sie sich nicht so von ihm rumschubsen lässt-

Für die anderen Dinge habe ich ihr Gründe genannt. Zb das mit den Kindern. Oder wenn wer Angst vor Hunden hat, teure Kleidung trägt. Das mit dem Zaun auch, es ist unangenehm für Postboten, Besucher, Stress für ihn. Oder wenn er das später in meiner Wohnung zeigt fliege ich raus. Ist egal für sie. 'Ja er freut sich eben. Soll er doch zeigen dürfen.' 'Ist doch gut wenn jeder weiß das man hier nicht so einfach einbrechen kann.'

Meine einzige Möglichkeit wäre 100% Kontrolle und den Hund nie alleine zu lassen. Das bedeutet aber auch, dass er niemals aus meinem Zimmer kann ohne mich. Ich würde mir für ihn aber auch wünschen, dass er mal durchs Haus laufen darf. Sich den Abstand zu mir aussuchen kann den er möchte.

 

Meine Oma akzeptiert die Hundetrainerin nicht. Sie sagt die labert Mist und hat nicht so viel Lebenserfahrung wie sie. Außerdem ist es Schwachsinn 'ihr Hund' (eigentlich meiner.) ist gaaanz anders und würde sowas niemals tun.

Anfangs hatte ich mit ihr eine Liste von wichtigen Sachen ausgearbeitet. Sie hat auch gesagt sie wird drauf achten. Sie tut es nicht. Ist ihr alles zu viel und blödsinn. Das arme junge Tier. Muss man nachsichtig sein.

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gebemeinensenfdazu
vor 59 Minuten schrieb Luira:

Alles was ich tue wir kritisiert. Meine Oma ist ein 'Bauchgefühl-Mensch'. Ich hingegen eher..rational? Ich denke viel darüber nach was der Hund von dem was ich tue, ihn tue lasse mitnimmt. Habe eine Hundetrainerin. 12 Bücher zuhause. Youtubevideos geguckt von Kanälen über Hunden. Ich wollte nie, dass er einfach durch die Haustür in den Garten rennt.

 

vor 59 Minuten schrieb Luira:

Mir war es eigentlich immer wichtig einen ruhigen Hund hinzubekommen damit er mit ins Büro darf. Momentan ist es aber das Gegenteil. Ich komme da nicht an.

 

Man kann einen Hund erziehen aber man kann ihn nicht nach seinen Wünschen formen, er hat eigene Interessen und seinen eigenen Willen auf den man eingehen muß.

Und es scheint ihm ja auch Spaß mit der Oma zu machen. Ein "Bürohund" geht eigentlich nur, wenn man den Hund genug auslastet und es nicht zu lange dauert. Oder wenn der Hund diverse Gebrechen hat und er viel schlafen muß.

Abgeben, weil das Leben mit dem Hund nicht den Erwartungen, Büchern und Youtube-Videos zusammenpaßt, wäre wohl eindeutig falsch, schraube lieber an der Erwartungshaltung und laß den Hund auf dich zukommen.

Setz' dich mit deiner Oma zusammen und schreibt auf, was euch wichtig ist bei der Erziehung und die dazugehörigen Gründe. (Etwaige Rudelführertheorien schmeißt ihr bitte raus)

 

Und stellt Tagespläne auf, an die sich beide halten müssen. Der Hund muß nicht ausbaden, daß ihr nicht mit euren Erwartungshaltungen rücksichtsvoll umgeht, rational und emotional hängt übrigens untrennbar zusammen.

 

 

Abgesehen davon, ein Hund kann sehr wohl unterscheiden, wen er anspringen darf.

 

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Das, was deine Grossmutter tut, ist zum einen dir, zum anderen dem Hund gegenüber unfair.

 

Keine Hilfe. Nicht für dich, nicht für den Hund.

 

Dahinter steckt oft ganz simpel:

sie liebt den Hund und lässt ihm viel durchgehen, weil sie will, dass er sie mehr liebt als dich. Bzw. Angst davor hat, dass er dich mehr liebt als sie.

 

Nur:

So funktioniert Liebe nicht, Beziehung nicht. Und so lernt man auch keine Beziehung, von wegen sozialer Phobie.

Frage mal deine Großmutter, um wen es hier denn wirklich gehen soll, um den Hund oder um dich.

 

Aber:

Man bekommt immer den Hund, den man braucht. Unabhängig von dem, was deine Grossmutter tut, wirst du mit dem Hund das tun, was du meinst, tun zu müssen. Du wirst lernen, für ihn interessanter zu sein, als das langweilige "Ichkannhiertunwasichwill". Wirst auf seine wirklichen Bedürfnisse eingehen.

Du sollst hier nicht in den Wettstreit einsteigen. Tue, was du meinst, tun zu müssen. Unabhängig von dem, was deine Großmutter sagt. Du wirst selbständig werden.

Wenn du nicht da bist, lass sie tun, was sie will. Der Hund wird unterscheiden, was er wo darf. Das ist bei uns zu Hause auch so. Mein Mann lässt viel weniger durchgehen als ich. Und wird akzeptiert/ respektiert.

 

Zum anderen wirst du lernen, dich beim Hund UND BEI DEINER GROSSMUTTER durchzusetzen. In aller Ruhe, in aller Freundschaft. Du lernst, nicht rumzustreiten, nicht zu lamentieren.

Listen: da muss man sich dran halten, da habe ich so meine Zweifel, dass das funktioniert.

Du lernst ganz einfach "Nein" zu sagen, zum Hund, zu deiner Großmutter. Und "Ja" zu dem, was du für richtig hältst, was du dir erarbeitest hast. Nicht diskutieren, handeln. (z.B. sagt sie.....du brauchst nicht.....   du tust es aber trotzdem, ohne Rechtfertigung, ohne Streit). Kopf hoch, Brust raus: "ich will es aber so". Punkt.

 

Das ist deine Lektion für´s Leben. Nicht nur der Hund an sich.

 

(Was ist es denn für ein Hund?)

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Mal aus eigener Erfahrung: Tom kann nicht alleine bleiben. Daher habe ich ganz tolle Hundesitter, die nur wenige Häuser weiter wohnen. Die Frau ist mitte 70 und vom Typ "Liebe geht durch den Magen" und "aber der guckt so süß". Tom darf dort alles. Er bekommt jeden Tag seinen Fisch gebraten, frisst viel zu viele Leckerlies, entscheidet selber, wann der Spaziergang beendet ist und springt ständig an ihr hoch um noch mehr Leckerlies zu bekommen.

Ist Tom bei mir, weiß er genau, dass es dort anderes läuft. Er bettelt nicht, erwartet nicht ständig Leckerlies, dreht beim Spaziergang nicht einfach um und läuft heim etc. Hunde können zwischen den Menschen und ihren individuellen Regeln unterscheiden. Daher sehe es vielleicht nicht so verbissen.

 

Wie alt ist der Kerl denn im Moment? Ist er evtl in der Pubertät und daher gerade etwas pöbelig und probiert sich aus?

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vor einer Stunde schrieb gatil:

Man bekommt immer den Hund, den man braucht.

 

 :think:

Wo hab' ich das bloß schon mal gehört?

:rolleyes:

 

 

vor einer Stunde schrieb gatil:

 

[...] Du wirst lernen, für ihn interessanter zu sein, als das langweilige "Ichkannhiertunwasichwill".

[...] Tue, was du meinst, tun zu müssen. Unabhängig von dem, was deine Großmutter sagt. Du wirst selbständig werden.

[...] Zum anderen wirst du lernen, dich beim Hund UND BEI DEINER GROSSMUTTER durchzusetzen. In aller Ruhe, in aller Freundschaft. Du lernst, nicht rumzustreiten, nicht zu lamentieren.

[...] Nicht diskutieren, handeln. (z.B. sagt sie.....du brauchst nicht.....   du tust es aber trotzdem, ohne Rechtfertigung, ohne Streit). Kopf hoch, Brust raus: "ich will es aber so". Punkt.

 

Das ist deine Lektion für´s Leben. Nicht nur der Hund an sich.

 

 

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