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Die Nachbarn und wir


Freefalling

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Freefalling

Hallo,

ich mus mich mal auskotzen. Ich habe dazu schon einen Thread gehabt, weil ich Angst hatte, dass mein Nachbar irgendwas unternimmt, nachdem mein Hund ihn zwei mal angesprungen hatte. Beide Male war im Überraschungsmoment. Nach dem zweiten Mal habe ich mich mit Blumen entschuldigt und seitdem ist das nicht mehr passiert, weil ich aufpasse, dass wir uns nicht mehr begegnen im Hausflur bzw. vorwarne, wenn ich sehe, dass sich eine Begegnung nicht vermeiden lässt. Der Nachbar ist da immerhin auch insofern kooperativ geworden, dass er zur Not nochmal seine Tür schließt und uns vorbeilässt. Über Hundehaare wird noch gemeckert (die ich nicht finden konnte), aber grundsätzlich hat sich das  eigentlich beruhigt und er ist nett zu mir, nimmt meine Pakete an etc.. Wenn wir ihn an den Garagen hinter dem Garten treffen, reagiert mein Hund auch beunruhigt, aber längst nicht so stark wie im oder direkt vor dem Haus. Er lässt sich dann gut vorbeiführen. Das Ganze bestärkt meine Annahme, dass es sich um einen Wachtrieb in Bezug auf das Haus handelt. Er versucht auch Leute anzuspringen, die die Wohnung betreten wollen und die er kennt und mag.

 

Der Hund unter uns ist für ihn ein Problem. Den hört er ständig bzw. sieht ihn auch. Mit "Alles ist gut, das hast du fein gesehen/gehört, XY geht spazieren. Das darf der..." beruhigt er sich mittlerweile meistens sehr schnell wieder. Trotzdem ist das Haus ein Ort der Anspannung für ihn. Gestern war eine blöde Situation. Die Nachbarin und ich haben uns mit den Hunden an der Straße zufällig getroffen. Mein Hund (ich schreibe extra hier nicht den Namen von wegen Google und so) war auf Entfernung beunruhigt, als er den anderen erkannt hat, aber es ging. Wir haben dann kurz etwas geredet und dann sind beide weitergegangen.

Dummerweise haben wir uns vor dem Haus dann wieder getroffen (für meinen Hund Horroszenario pur). Wir haben den Eingang auf der Rückseite vom Haus, direkt am nicht eingezäunten Garten und man kann von beiden Seiten zum Haus gelangen. Ich stand schon an der Tür, habe gerade aufgeschlossen und wollte reingehen (sie blieb auf Abstand, aber ohne den Hund zurückzunehmen), als die beiden sich gesehen haben und meiner durch meine Vorwärtsbewegung und seine Rückwärtsbewegung es irgendwie geschafft hat, sich aus dem Halsband zu ziehen. Er ist sofort hingerannt, hat sich aufgespielt und hat ziemlich heftig versucht, den anderen zu unterwerfen inkl schnappen (sagt die Nachbarin, ich hab das nicht beobachtet). Ich muss dazu sagen, dass die beiden ja schonmal gemeinsam im Freilauf waren und nicht super gut klarkamen, aber auch keine Aggression im Spiel war. Danach hatten wir uns darauf verständigt: Ok, das machen wir nicht nochmal, sollten wir uns aber zufällig in der Situation befinden oder im Garten ineinanderrennen, lassen wir beide einfach los um das erstmal zu entzerren und dann nimmt jeder seinen Hund raus. Ich muss dazu sagen, ich kenne ja meinen Hund und weiß, dass er nicht beißt. Der andere wiegt 15kg mehr und ist wehrhaft. Sonst hätten wir das ja nicht so vereinbart.

Meiner rannte also hin, zog sein mieses Programm ab und ich hab gerufen, sie soll ihren loslassen. Stattdessen war sie mega hysterisch, hatten ihren Hund noch kürzer genommen (der sich mega aufgeregt hat) und hat meinen geschubst usw. was ihn noch mehr hat hochfahren lassen. Sobald ich da war, hab ich meinen natürlich da rausgenommen. Ich will der Nachbarin da keine Schuld zusprechen, aber ich hatte erstmal kurz gewartet, dass sie ihren losmacht und wollte den Hunden Raum geben. Beides in Kombi war natürlich so richtig kacke.

 

Sie ging mit ihrem wutschnaubend rein, ich hab meinen in die Wohnung gebracht und bin dann direkt runter um mich zu entschuldigen und sicherzugehen, dass dem anderen nix passiert ist. War natürlich nix, die haben sich ja nicht gebissen. Sie sagte auch sofort, sie wolle sich entschuldigen für ihre Hysterie. Soweit ok. Leider kam dann ihr Freund dazu und wir haben die Situation nochmal besprochen und da habe ich auch gesagt, dass die Situation zwar scheiße war und ich mich auch erschrocken habe, aber dass beide keine Hunde sind, die sofort zubeißen. Und ich habe versucht, denen zu erklären, warum er sich so verhält und dass ich erstmal irritiert war, weil sie sich anders verhalten hat als abgesprochen und ich daher erst später eingegriffen habe. Und dann sind sie beide völlig ausgerastet und haben mich niedergeschrien.

Jetzt kommen wir zu dem Teil, der mich fertig macht. Über die Situation an sich waren wir uns einig. Es war meine Schuld (hat aber nicht gereicht dass ich das einmal gesagt hab...) und mein Hund ist der schwierige, wenn es um das gemeinsame Wohnen in einem Haus geht. Soweit klar. Was dann kam, hat mich nur noch verletzt: Mein Hund springe ja auch den anderen Nachbarn an (letztens haben sie noch "verstanden, dass der Hund den Typen nicht mag"),  geht sofort auf andere Hunde los, ihr Hund müsse ja darunter leiden, der sei ja so gut erzogen, er habe sie ja auch schon angesprungen, das könne ja nicht wahr sein etc. Die wollten quasi von mir hören, dass mein Hund ganz ganz böse ist und ich unfähig, ihn zu führen.

 

Dabei verstehen wir uns eigentlich gut und haben quasi eine Allianz gebildet gegen die Leute hier, die gegen Hunde im Haus sind. Wir unterstützen uns da gegenseitig auch was Gassigehen angeht. Das sieht faktisch so aus, dass sie zweimal meinen Hamster gefüttert hat (und dabei so Sachen nicht beachtet hat wie Wohnungstür abschließen und Licht ausmachen und es daher einmal nicht gemacht hat, weil sie dachte ihr Freund hätte das gemacht) und einmal mit meinem Hund draußen war. Ich hab eine Woche lang jeden Tag die Katze betüddelt und gefüttert und mich schon 3x bereiterklärt ihren Hund zweimal täglich auszuführen. Dabei stand ich einmal bei denen im Wohnzimmer und sie waren dann doch da, hatten mir aber nix gesagt. Mehrfach schon haben sie vergessen die Wohnungstür zu schließen und ihr Hund kam mir auf der Treppe entgegen. All sowas. Sehr unzuverlässig.

 

Die sind total lieb und nett zu mir, wenn sie was wollen. Aber wenn irgendwas ist, schreien sie mich nur an. Das war auch schon, als ich sie freundlich gefragt habe, ob es sein muss, dass sie mit ihrem Hund im Garten toben. Ich hatte das natürlich anders formuliert. Der ist eh nicht eingezäunt und sie jagt ihn eigentlich nur 3-4 Meter weit. Da dieser Hund unendlich viel klimpert mit seinen ganzen Marken, kriegt meiner immer nen halben Herzinfarkt und bricht alles ab. Ich hab versucht, normal mit denen darüber zu reden um einfach zu kommunizieren, dass das für uns furchtbare Minuten sind (und wir dann wieder Ärger kriegen von den anderen Nachbarn) und um rauszufinden, wie wichtig denen das Spiel im Garten ist (wir wohnen direkt am Wald und 5 Min. von einer riesen Auslauffläche entfernt). Ich hab da weder Forderungen gestellt noch sonstwas. Trotzdem sind da beide mega hysterisch geworden und haben sich Gott weiß was aufgeregt, sie müssten sich ja eh schon einschränken unseretwegen (wüsste nicht wie) und dann wieder: Ihr Hund sei ja so gut erzogen und jetzt leide er darunter, dass meiner so problematisch sei etc. Ich finde, in einem Haus, in dem sowieso nicht alles so rosig ist, könnte man sich etwas mehr solidarisieren.

Ich hab ja auch schon versucht, dass die Hunde sich besser kennenlernen und aneinander gewöhnen können. Die sind aber so unzuverlässig, dass ich das mit meinem Tagesablauf nicht gebacken kriege. Sagen im letzten Moment ab oder sagen gar nicht ab und ich warte, während sie schlafen etc. Dazu kommt, dass sie zu zweit sind und viel zu hause und trotzdem mit ihrem großen, bewegungsfreudigen Hund (Labby und was Nordisches) höchstens in den Park und zurück oder kurz in den Wald und zurück gehen. Die bilden sich mega viel darauf ein, dass ihr Hund, den sie von Welpe an aus irgendeinem Ups-Wurf haben, "super erzogen" sei. Dabei stimmt das nicht einmal. Mir ist das völlig egal. Aber der springt einen auch an und hinterlässt Wunden von seinen Krallen an meinem Unterarm, der kann überhaupt nicht (!) vernünftig an der Leine gehen (was bei 45kg nervig ist) und er zieht auch ständig zu anderen Hunden hin, auch wenn er dann nix macht als sie nervig anzuspielen. Der Rückruf sitzt in so Situationen auch überhaupt nicht.  Der Hund ist labbymäßig freundlich zu allen und offensichtlich recht genügsam, das wars aber auch. Wie gesagt... spielt keine Rolle für mich, das ist ein sehr netter Hund, aber sie stellen das als ihr Verdienst hin, was es aber nicht wirklich ist. Ich laste meinen sehr viel besser aus, wir sind stundenlang im Wald unterwegs, und ich trainiere mit ihm quasi permanent. Trotzdem sind wir die Bösen, weil meiner es einfach nicht schafft, hier so angepasst zu sein. Ich will natürlich nicht, dass sie davon einen Nachteil haben. Aber unter Hundebesitzern ein bisschen Verständnis und Solidarität wäre wünschenswert und zwar nicht nur dann, wenn man was will.

Es gibt hier auch eine Dame, die mein Hund gern mag, die er aber in manchen angespannten Situationen anspringen will. Ich weiß das vorher und warne vor, sie solle bitte auf Abstand bleiben. Sie kommt trotzdem, streichelt, wird angesprungen und ruft den Vermieter deshalb an. Ohne Witz. Ich verzweilfe hier wirklich. :(

 

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Ach herrjeh, das klingt ja mal so richtig anstrengend.

Ich hatte ja auch eine blöde Situation am Sonntag morgen , das war aber nur beim Gassi-gehen.

Also nicht in meinem direkten Umfeld und trotzdem ist mir das fast den ganzen Tag nachgegangen.

Ärgerlich und traurig das nicht wenigstens Hundehalter mehr Verständnis aufbringen.

Lass dich mal drücken. -_-

 

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Ich weiß nicht ob ich die richtigen Worte finde. Ich hoffe sie helfen dir trotzdem.

 

Mein erster Schritt und was ich finde was auch deiner sein sollte.

Höre auf den Menschen irgendetwas zu erklären. (Tipp von meinem HuTrainer)

Es viel mir unglaublich schwer, den Tipp zu befolgen.

Leute kommen und wollen meinen ach so süßen Hund streicheln. Das der dann zuschnappt, wissen sie nicht. Ist mir mittlerweile auch egal.

Ich sage nicht Streicheln und stelle mich dazwischen oder gehe weg. Ich halte meine Ansagen kurz, deutchlich, bestimmt aber freundlich.

Schon mehrmals wird danach getuschelt. Ich diskutiere einfach nicht.

 

Ich würde gar nicht mehr versuchen mit irgendjemand aus dem Haus Bekanntschaft zu machen. Ein freundliches Hallo und Tachüss, wenn man sich begegnet. Das wars!

 

Sorge dafür das er an niemandem hochspringt. Wenn ihr den anderen Hund seht, lass ihn vorgehen und sichere evtl. mit Halsband und Geschirr so kann er sich nicht rauswinden.

 

Was macht dein Hund denn, wenn der andere im Garten ist?

 

 

Seitdem ich niemanden mehr Rechenschaft ablege, geht es mir und meinem Hund besser.

Es ist meine oder deine Sache wie der Erziehungszustand seines Hundes ist. Lass dir nicht reinreden. Deine Sicherheit und Gelassenheit im Umgang mit anderen Menschen wird deinem Hund Sicherheit geben. 

 

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Freefalling

Danke für eure Worte. Mich verletzt einfach dieser situative Sinneswandel.

 

Meiner hört das Geklimper, weiß, dass es der andere Hund ist, kann ihn aber nicht sehen. Er rennt zu den Fenstern Richtung Garten, versucht hochzuspringen um ihn zu sehen. Das klappt aber in die Richtung nicht. Er jault dann fürchterlich und bellt und reißt Sachen runter, rast durch die Wohnung. Das ist kein reines Melden, er flippt aus, weil ihn die Situation ängstigt. Er fühlt sich bedroht und lässt sich auch nicht beruhigen. Wenn der Hund "nur" spazieren geht, ist es mittlerweile meistens nicht mehr so schlimm. Da ist er auch sehr beunruhigt, bellt, aber er flippt nicht so aus und bleibt ansprechbar.

 

Das mit dem Anspringen ist so ne Sache. Ich werde mich ab jetzt von den Nachbarn mit dem Hund auch fernhalten. Sie ist allerdings auch schon mehrmals auf ihn zu und wollte ihn begrüßen (ohne eigenen Hund). Das ist hier so das Thema: Der Hund soll sich permanent anfassen lassen und darf sich dann nicht "daneben benehmen." Eigentlich wäre ja mein Wunsch, dass ich ihn mehr an die Leute gewöhnen könnte. Er hat ja nix gegen Menschen. Wenn aber alle mit der Erwartung kommen, dass der Hund funktionieren muss, klappt das nicht. Und dann gibt das immer Ärger.

 

Ein super Beispiel ist, wenn wir bei meinen Eltern sind. Ab Tag 2 ist er da auch immer sehr wachsam und erfüllt seine selbst gewählte Aufgabe. Er meldet im Garten die Nachbarn. Rechts die haben drei Rüden. Nach einmal Anbellen und Beunruhigung und Beschnüffeln durch den Zaun ist das aber erledigt und er ist sehr gechillt, liegt auf der Wiese, während die nebenan rumrennen, lässt sich von dem Bellen des Jungspunds überhaupt nicht beeindrucken, geht jeden Morgen zur Begrüßung hin. Einmal hat er es geschafft, auszubrechen und war plözlich bei den Nachbarn im Garten und hat Verwirrung gestiftet. Die kamen dann klingeln, ich hab ihn abgeholt und sie fanden es nicht schlimm, sondern eher lustig. Wir haben dann dafür gesorgt, dass das nicht nochmal passieren kann, aber es war überhaupt keine große Sache für die Nachbarn.

 

Links der (schon ältere) Nachbar wird jedes Mal, wenn wir da sind, erstmal angebellt oder auch nachts dann nochmal, der lässt sich davon aber nicht beeindrucken, kommt zum Zaun, gibt ihm Obst (zuerst Katzenfutter... aber das darf meiner ja nicht), redet nett mit ihm, lobt ihn fürs Aufpassen und nimmt das auch alles sehr locker. Er findet das normal. Der ist halt auch Schäferhund-erfahren, hatte jahrelang selbst welche, und weiß das Bellen richtig einzuschätzen.

 

Wir wollen umziehen (mit meinem Freund in eine gemeinsame Wohnung), aber eigentlich eher wieder nach Köln rein wegen der Anbindung. Ich mache mir da aber jetzt schon Sorgen. Die neue Wohnung darf nicht hellhörig sein, sowieso müssen Hunde erlaubt sein, aber am besten sollte kein anderer Rüde da wohnen, die Nachbarn müssen alle Frauen sein oder zumindest bereit, den Hund kennenzulernen.... schwierig. ;) Hier wohnt ja auch noch eine kleine Hündin über uns. Der Besitzer ist etwas komisch, aber da gibt es kein Problem. Die läuft immer frei und die nehmen dann kurz Kontakt auf und das wars.

In Köln haben wir auch viele Kontakte, die ich wahrnehme. Durch die Hundedichte ist er da auch viel "sozialer", weil er einfach mehr konfrontiert wird bzw. wir besser üben können. Hier macht ja jeder nur sein eigenes Ding. Aber das Wohnen da... da weiß ich nicht genau.

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@Freefalling

 

Ich verfolge seit Beginn dein Leben mit deinem Hund und muss sagen: Hochachtung, du hast viel geschafft!

Es war ein Wagnis, als Hundeanfänger Femo zu nehmen, du hast es bisher gut gemacht.

 

Was mir aber auffällt:

Du hast immer eine Erklärung, mehr noch Entschuldigung für das Verhalten deines Hundes.

verhält er sich falsch, entschuldigst du dich bei denjenigen, die nicht so gut weggekommen sind bei irgend einer Aktion deines Hundes.

Er mag keine anderen Hunde bei sich zu Hause - Hund kommt weg.

Er mag den Nachbarn nicht - du meidest ihn.

Er mag den einen Hund nicht - du meidest ihn.

Okay ist, wenn Nachbarn Verständnis haben, wenn er bellt - trotzdem ist es doch klar, dass es eigentlich nicht okay ist?

Du lässt ihn in deiner Wohnung ausrasten...... du nennst es Angst.

 

Du entschuldigst sein Verhalten und versuchst, richtiges Verhalten positiv zu verstärken, unerwünschtes irgendwie umzulenken? (Ich weiss nicht, ob ich das hier richtig formuliert habe).

 

Wie zeigst du deinem Hund, dass du ein bestimmtes Verhalten nicht richtig findest???

Ich weiss, dass du auf keinen Fall aversiv vorgehen willst - alles gut.

Nichtsdestotrotz müsste doch auch beim Hund ankommen: dieses Verhalten ist nicht erwünscht!

 

Ich habe hier ja jetzt auch ein neues kleines Prinzlein mit eigenen Vorstellungen, der  Tipp einer Hundetrainerin bezüglich seines Gekläffes bei Besuch - den er nicht will - und seines  "noch" leichten Gepöbels in der Küche - die gehört im besten Falle nur ihm - und dabei ist es hier alles noch im Rahmen und bei einem Kleinhund eher süß als gefährlich (genau dass ist bei uns der Punkt):

Hausleine dran, klar machen, kein Gebelle an der Türe und kein Gepöbel in der Küche!

Wie wir dann in der Lage sind, dass umzusetzen, ist eine andere Frage.

 

Wie machst du deutlich, dass etwas so nicht erwünscht ist?

 

Du wirst nicht auf Dauer alles an deinen Hund anpassen können, der Hund muss sich auch  -

ja wie sagt man da...

fügen - hört sich so nach untergebuttert an, aber du weisst, was ich meine, ohne den negativen Beigeschmack.

 

Wie wirst du von der verständnisvollen, alles erklärenden, den Konfliktfall vermeidenden Frau zu der Frau, die sagen kann - ist nicht, nein, - und etwas ausstrahlst, dass es der Hund nicht mehr nötig hat, so zu reagieren, wie er reagiert.

 

 

Ich weiss, ich lehn mich hier mit meinen Weisheiten weit aus dem Fenster.

 

 

 

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gebemeinensenfdazu

@gatil Die Betrachtung ist glaube ich sehr von den eigenen Erfahrungen geprägt (bei mir zumindest;)), wie du ja auch schreibst. Ich glaube aber tatsächlich-ohne den Hund zu kennen- daß er mit deinem Hunde nicht gut vergleichbar ist.

Wie sie auch schreibt, nimmt er zunehmend Erklärungen und Alternativvorschläge an- ich weiß nicht ob dein Hund das macht und aus welcher Motivation er Dinge macht. Was Schutz-und Territorialverhalten angeht habe ich Vergleiche auch wenn mein junger Hund kein Schäferhundmix ist, so wirkt hier genauso Gegenkonditionieren/Alternativverhalten fördern/"Low-Level-Zeigen und Benennen und Erklären. Der Hund sammelt positive Erfahrungen und wird souveräner- auch wenn es dauert.

 

@Freefalling Was für ein Krampf.Drüberstehen. Sagt sich so einfach. Mit positivem Beispiel Vorangehen, wenn sie dem nicht folgen haben sie Pech gehabt nicht du. Nicht zuviel investieren. Wegen im Garten spielen (und wenn das nicht schon alles irgendwie gelaufen ist): Ich hätte nicht gefragt, wie wichtig es ihnen ist, ich hätte gesagt, daß es für euch wichtig ist, daß er nicht so vom Hund getriggert wird und daß da nur verbindliche Annäherung hilft- sie wollen ja bestimmt auch nicht immer ausweichen müssen und die Wiese weiterhin so nutzen. Du nutzt sie ja nicht, eben weil noch keine systematische Annäherung stattfand.

Ich könnte mir nach deiner Schilderung vorstellen, daß da irgendwie im Raum hängt und selbst wenn es nicht dazu führt, daß sie die Wiese seltener nutzen, so fühlt es sich vielleicht für sie so an, weil sie dabei an deine vorsichtige Frage denken.

Außerdem glaube ich, daß du automatisch auch anspannst in dieser Wohnsituation bei bestimmten Auslösern, das macht es für ihn nicht einfacher.

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@gebemeinensenfdazu

 

...das ist klar, dass man die Hunde nicht vergleichen kann, wollte ich auch nicht.

Unserer ist ja erst 6 Wochen da, hat eine ungute Zeit hinter sich - ich meinte nur, dass ich auch Verständnis für jede seiner Handlungen (die momentan wirklich alle "noch" harmlos sind) habe und sie auch erklären kann.

Nur, dennoch wird er verstehen müssen, was auf Dauer geht und was nicht. Und je länger es dauert, desto mehr kann sich ein Verhalten festsetzen und verbreitet Stress - beim Hund und beim Menschen.

Es ist schon war, ich kann hier in diesem Falle keine Lösungen anbieten, wollte jedoch meinen Eindruck in der Sache wiedergeben.

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Anekdote:

 

Im Urlaub gehen wir mit den Hunden spazieren in einem Gebiet, in dem sehr rote Erde vorherrscht. Besonders bei Nässe bedeutet das, sie haben rote Füsse, die abfärben, ist man wieder zu Hause angekommen.

Also:

da muss ich mit dem Wasserschlauch ran.

Ich weiss aus Erfahrung, wie sowas ablaufen kann: Phoebe tut so, als würde sie umgebracht, Kissy sprang  beim ersten Mal vor einigen Jahren vor Panik vom Steg und landete im Hafen. Carlos - ebenfalls wasserscheu.

Ich hadere also sehr mit der Situation. Stelle mich schließlich vor der Säule mit dem Wasserschlauch vor die Hunde und erkläre sehr eindrücklich, was ich jetzt machen muss und ich weiss dass es ungut ist aber es sein muss und ich wirklich kein Theater wünsche. "Ist das klar?"

Was soll ich sagen, ich habe insgesamt 12 Pfoten ohne jegliche Probleme gründlich abspülen können und als es endlich vorbei war, mich mit den Hunden überschwenglich gefreut.

 

Meine Entschlossenheit war irgendwie angekommen und den Hunden war klar - wir kommen da nicht drumrum. Das gelingt mir wahrlich sehr selten -

lange Rede kurzer Sinn:

Wenn Hunde merken, es ist einem wirklich mit einer Sache Ernst, hat man plötzlich eine Autorität, die man sonst nicht hat, egal, wie man sich aufplustert.  Aber diesen Ernst muss man auch ausstrahlen.

Ein Rezept dafür habe ich nicht, nur die Erfahrung, dass es möglich ist.

 

 

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Freefalling

@gatil 

Vielen Dank für deinen Beitrag. MIt einigen Sachen hast du sicherlich Recht. Und danke auch für deine lieben Worte. Ich schreibe hier ja auch recht viel über uns.

Zunächst einmal muss ich sagen: Mir wurde bei Femo was verschwiegen. Es war besser so, denke ich jetzt. Letztens als sie mit der Hündin da waren und gesehen haben, wie toll er sich entwickelt hat, sind sie mit der Sprache rausgerückt. Ursprünglich war die Aussage, er müsse bald vermittelt werden, weil er sehr an Menschen hänge (stimmt) und nachts Angst habe, wenn die anderen Hunde in dem Großzwinger bellen (stimmt sicher auch). Was sie nicht gesagt haben, war, dass er nachts separiert werden musste, weil er in seiner Paranoia die anderen Hunde gebissen hat. Wenn ich das gehört hätte ohne den Hund zu kennen, hätte mich das womöglich abgeschreckt. Zu Unrecht, denn er ist mitnichten bissig.

 

Ja das mit dem Zweithund.... ich gebe zu, dass ich schon bei der ersten Begegnung Bauchschmerzen hatte. Da war aber ja alles paletti zwischen den Hunden, auch in der Wohnung. Da ich bei Femo damals auch Angst vor der eigenen Courage hatte, hab ich dennoch eingewilligt, sie in Urlaubspflege zu nehmen und danach zu entscheiden. Vielleicht hab ich da zu vorschnell aufgegeben in Bezug auf die Hunde. Aber ich hab mich damit zu unwohl gefühlt. Hätten die beiden sich geliebt, hätte ich vermutlich eingewilligt. Aber so... die Hündin hat ja auch so ihre speziellen Seiten gehabt und ich gebe ganz offen zu, dass ich es mir nicht mehr zugetraut habe, als sie mal da war. Obwohl ich vorher alles überlegt hatte. Und ich bin mir sicher, dass das für alle die richtige Entscheidung war. Seitdem ist das Thema für mich auch beendet und ich bin damit nicht unglücklich. Es lag nicht nur am Femo. Für mich passte es auch einfach nicht mehr, als es real wurde. Deswegen habe ich sofort gehandelt. Da war sie halt ein paar Stunden zu Besuch, ist schön mit uns spazieren gewesen (draußen hat es etwas besser geklappt, deswegen waren wir viel draußen) und ist dann wieder zu ihrem geliebten Pflegefrauchen gefahren.

 

Ich meide eigentlich weder den Nachbarn, noch die Nachbarn mit dem Hund von mir aus. Ich schrieb ja, ich würde mir wünschen, die anderen wären bereit, mit uns zu arbeiten. Da stoße ich aber eher auf die Einstellung "Wir sind hier nicht das Problem". Versetze dich mal bitte in meine Lage. Mein Hund eskaliert im Hausflur - was soll ich ohne Mithilfe der anderen Person da anderes tun als das zu vermeiden? In dem Moment kann ich ihn nicht zu der Person lassen, er ist dann auch nicht ansprechbar. Also nichts mit Zeigen und Benennen oder so. Wenn wir den Nachbarn an den Garagen oder mit Abstand im Garten sehen, meiden wir nicht, sondern gucken und füttern schön. Das macht er auch schon besser.

 

Es gibt bei mir eigentlich mehrere Arten mit meinem Hund zu kommunizieren in so Situationen.1.  Richtiges Verhalten loben/belohnen 2. Richtiges Verhalten einfordern und dann belohnen 3. Gegenkonditionieren. 4. Eskalation managen. 5. Mich selbst nicht im Griff haben und ihn anmeckern/gröber mit ihm umgehen als sonst.

5. passiert, weil ich selbst nicht perfekt bin und meine Nerven manchmal blank liegen. Das tut mir danach sofort Leid. Ist auch selten und bringt natürlich auch nix.

 

1-3 brauchen seine Aufmerksamkeit. Ich lobe, was er mittlerweile recht easy kann. Ich bin konsequent, wenn ich weiß, er kann es, aber gerade nicht tut. Ich mache Gegenkonditionierung, wenn es für ihn schwierig ist. Das steht und fällt auch mit seiner grundsätzlichen Anspannung. Das mit dem Hund im Garten ist Horror für ihn. Ja, ich lasse ihn ausrasten - ich hab keine Wahl wenn ich nicht körperlich werden will. Er ist direkt bei 4. Da stelle ich mich zwischen ihn und das Fenster bis ich seine Aufmerksamkeit habe. Manchmal rast er kopflos rum. Alles Verbieten, jeder raue Ton lässt ihn noch mehr hochfahren. Ist ja nicht so, als hätte ich das nicht versucht. Dieser Hund lässt sich sehr schwer einschüchtern. Ich hab das schon geschafft. Dann hat er mich gemieden. Hat aber weitergemacht. Das kann nicht unser Weg sein. Ich kenne durchaus deutliche Worte meinem Hund gegenüber, aber so verliert er nur das Vertrauen.

Und das ist eben der Punkt. Ich verstehe ihn in diesen Situationen. Er fühlt sich wirklich bedroht und auch wenn das Quatsch ist, wird es nur schlimmer, wenn ich mich da nicht auf seine Seite stelle, sondern im etwas befehle, was keinen Sinn ergibt.

Ich kann das Spektakel gern mal filmen, wenn ich es schaffe. :D

 

In anderen Situationen hab ich übrigens ein sehr deutliches Nein (bzw. Schluss / nicht springen) etabliert. Die sind aber nicht problematisch, deswegen schreibe ich darüber nicht. Also ich verstärke nicht nur positiv, sondern ich setze schon Grenzen und das funktioniert mit MIR alles. Das Übertragen auf andere ist schwieriger, wenn die nicht mitarbeiten. An sich lernt er ja überschnell und ist sehr bemüht. Eigentlich klappen alle Kommandos sofort, sobald ich mir überlegt habe, wie er es am besten lernt. Heute z.B.: Er kann "Warte". Da er das aber an der Leine neben mir gehend/stehend gelernt hat, löst er das auf Distanz immer auf und geht weiter ("hab ja jetzt gewartet...") oder kommt zu mir ("hab gewartet, was jetzt?"). Daher auch nicht mit langer Leine übbar. Heute vielleicht auf dem Spaziergang 5x auf ein paar Meter mit dem "Bleib"-Handzeichen geübt - jetzt hat er verstanden, dass er auch nicht kommen soll. Morgen kann er das auf 10m, übermorgen auf 30m und dann ist das Thema durch. Oder "Such das Handy" - 10 Minuten und er sucht es und kaut drauf rum. Am nächsten Abend "nicht drauf rumkauen" geübt. :D Am dritten Abend hat er schon das Anzeigen im Platz angeboten. Da er langes Üben hasst, waren das immer nur wenige Wiederholungen.

Ich wollte mit ihm im Winter entweder mit Longieren oder Mantrailing anfangen, um ihn geistig etwas mehr zu fordern. Im Moment geht das zeitlich nicht.

 

Mit meiner Einstellung hast du Recht. Im letzten Winter hat sich das ja so stark etabliert mit dem Pöbeln an der Leine. Das war genau da, als ich eine Lungenentzündung hatte und ich deshalb wirklich alles gemieden habe, weil ich es körperlich nicht geschafft hätte. Erst so im Mai/Juni, als wir das Apoquel abgesetzt haben und er ansprechbarer wurde, hab ich mich da wirklich verändert, hab mich auch frei gemacht von so Sachen wie "kein Kontakt an der Leine". Klar gibt es auch jetzt Tage oder Hunde, wo ich denke "Och nööö... nicht jetzt". Aber ich quatsche mittlerweile fast jeden Hundebesitzer an. In Köln eh, aber auch hier bei uns. Heute war ein super Tag für uns (ich hatte mir das auch vorgenommen mit Hinblick auf gestern). Wir haben verschiedene Hunde getroffen, mit Leine und ohne Leine - er war super. Eben in der Dunkelheit ist er nacheinander an drei Hunden auf der anderen Straßenseite vorbeigelaufen mit lediglich ein bisschen fiepen und in die Richtung ziehen. Das war vor Monaten noch undenkbar. Das Problem mit dem Haus ist einfach, dass wir ohne Mithilfe der anderen Parteien keine langsame Annäherung üben können und ich gebe zu, ich habe Angst vor der Hinterhältigkeit dieser Leute hier.

 

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Freefalling

@gatil

Die Erfahrung habe ich auch mit dem Duschen gemacht. Heute war wieder so ein Tag. Er fands kacke und ich hab drauf bestanden. Alle 2 Wochen muss er da durch. Aber das ist anders. Da eskaliert er nicht, sondern hat nur keinen Bock. Die Leckerlies nimmt er trotzdem. ;) Aber er ist ruhig und lässt es über sich ergehen.

Ich hab auch nicht soviel Erfahrung mit einem Hund, der so viel von mir fordert. Unser Familienhund damals (Zwergschnauzer) hatte durchaus seine Macken, aber er hat sein Ding gemacht und das war insgesamt ok. Der hat zwar nicht gehört, aber er hat auch kaum was gemacht, wovon man ihn abhalten musste. :D

Femo ist da ganz anders. Überspitzt gesagt:  Mit richtiger Ansprache ist er ganz traumhaft und bemüht. Lässt man das irgendwie schleifen, wird es richtig nervig. Ich kenne kaum einen Hund, der so wenig "nebenherläuft". Das heißt nicht, dass er in jeder Hinsicht schwierig wäre. Er kann sich zu Hause auch allein beschäftigen und sich entspannen. Aber auf andere Weise. Er ist hier, weil ich hier bin und er entspannt sich, weil ich ihn gerade nicht beachte oder weil er müde ist. Unser alter Hund hatte seinen ganz eigenen Rhythmus. Der war nicht da, weil wir da waren, sondern er hat da halt auch ganz eigenständig gewohnt und wenn wir irgendwas Ungewöhnliches von ihm gefordert haben, war er mehr so "Seid ihr bescheuert? JETZT raus? Geht mal allein..." Ich musste mich da jetzt echt umgewöhnen. ;) Der Schnauzer hat übrigens auch gepöbelt. Das war aber sehr aussichtslos und bei Rüden mit deutlicher Verletzungsabsicht.  Da war das Motiv auch nicht Unsicherheit, sondern eher Größenwahn oder so. Ich wollte aber auch ganz klar einen ganz anderen Hund als den, mit dem ich aufgewachsen bin.

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