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Aufmerksamkeit in Stresssituationen


borderholly

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borderholly

@MissWuff : Vielen, vielen Dank für die Erfahrung, die du mit mir teilst! Ich werde auch versuchen auf den kleinen Dingen, die sie gut macht aufzubauen. Vielleicht habe ich einfach zu viel von ihr Erwartet in solchen Situationen. Dann geht es ab jetzt erstmal nur noch mit langer Leine raus und wir versuchen das abrufen in kleinen Schritten und Reize in geringen Dosierungen. Was sie zum Beispiel auch gut macht, ist auf Kommando hinsetzen- auch auf weite Entfernung und eben das Ablegen in Restaurants. Ich versuche vielleicht einfach erstmal, dass sie die Kommandos ausführt- sie darf dann noch weiter schauen/fixieren, aber muss sich eben hinsetzen. Ich werde das in den nächsten Wochen mal so versuchen und berichten.

Ich habe auch schon überlegt noch einmal einen Hundetrainer aufzusuchen, allerdings war da bei mir immer diese Hemmschwelle- schließlich ist sie sonst ein gut erzogener Hund, bis auf dieses Aufmerksamkeitsproblem. Und so ein Trainer kostest ja auch Geld und da ich studiere, habe ich im Moment nicht viel davon...

 

@2010 Sie ist sieben Jahre alt, kommt von einem Züchter in der Nähe, wo die Eltern auch noch tatsächlich Hütearbeiten gemacht haben. Ich denke, dass deshalb auch der Hüteinstinkt bei ihr noch extrem ausgeprägt ist. Das wurde mir auch ganz am Anfang in der Hundeschule erzählt und wir haben daran gearbeitet. Als Welpe hat sie nämlich auch angefangen unsere Hühner zu hüten- was wir ihr abgewöhnen konnten- da die armen Tiere total gestresst wurden durch den sie umkreisenden Hund. 

Da bei uns aber wenig Radfahrer, andere Hunde, Jogger oder schreiende Kinder unterwegs waren, hat sie eben in ihren fünf Jahren auf dem Land auch nie gelernt, dass man dem nicht hinterherhetzen darf. Vor zwei Jahren ging es dann in die Stadt und mir war klar, dass es nicht leicht werden würde, aber nach zwei Jahren harter Arbeit bin ich dann doch enttäuscht, wie wenig sie bis jetzt gelernt hat. 

Ich versuche sie geistig und körperlich auszulasten, in dem ich mit ihr viele Tricks übe, an der Schleppleine Übungen im Freien mache, wie auf Entfernung hinsetzen/ablegen etc. und dann halt das übliche Spazierengehen meistens mit einer kleinen Schwimmeinheit im nahegelegenem See. Dadurch ist sie immer gut ausgelastet und in der Wohnung ein ruhiger und entspannter Hund. 

Davor, dass sie schreienden Kindern hinterherhetzt und sie beißt, habe ich am meisten Angst. Deshalb kommt sie so selten von der Leine ab. Aber wenn man dann durch den Park geht und die ganzen entspannten anderen Hunde ohne Leine sieht, wird man schon mal neidisch, wenn man dann auf sein ziehendes Nervenbündel blickt. 

 

 

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gebemeinensenfdazu
vor 14 Minuten schrieb borderholly:

Davor, dass sie schreienden Kindern hinterherhetzt und sie beißt, habe ich am meisten Angst.

Hat sie denn schonmal gebissen? Wie rennt sie denn hinterher? Bellt sie dann?

Wahrscheinlich reagiert sie auch auf deine Angst, du mußt da auch an deinem Verhalten trainieren.

Der fehlende Freilauf geht wahrscheinlich auch an die Nerven, durch das Nichthinkönnen bzw.-ausweichenkönnen und sich Sichnichtvergewissernkönnen baut sich erheblicher Druck auf.

 

Ihr habt über eine sehr lange Dauer verpaßt Umweltsozialisation vorzunehmen, auch wenn man auf dem Land lebt, ist es wichtig möglichst noch in der Welpenphase den Hund an solche Reize zu gewöhnen und auch mal in eine Stadt zu fahren, gerade bei einem.Hund mit niedriger Reizschwelle.

 

Und ich vermute, daß ihr ein Hütetraining sehr gut tun würde, vor allem, wenn sie kaum von der Leine kommt.

 

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borderholly
Zitat
vor einer Stunde schrieb gebemeinensenfdazu:

Hat sie denn schonmal gebissen? Wie rennt sie denn hinterher? Bellt sie dann?

 

Sie hat noch nie gebissen. Und sie rennt eben geduckt hinterher- so als würde sie hüten wollen und wenn dann das Ende der Leine erreicht ist, kann es sein, dass sie auch mal bellt. Das Bellen ist aber eher ein empörtes Wuff und kein langandauerndes schrilles Kläffen. Ich gehe dann immer ganz normal souverän weiter oder lasse sie hinsetzen, sofern sie reagiert. Wenn wir in eine solche Reaktion kommen, habe ich auch keine Angst, da sie ja an der Leine ist. 

 

vor einer Stunde schrieb gebemeinensenfdazu:

Und ich vermute, daß ihr ein Hütetraining sehr gut tun würde, vor allem, wenn sie kaum von der Leine kommt.

Sie kommt von der Leine ab- bei Ballspielen, Schwimmen oder wenn wir abseits spazieren gehen. Da ich morgens aber nicht so viel Zeit habe im Berufsverkehr mit dem Hund rauszufahren, gehen wir eine Runde am Stadtrand und da hat sie eben ihre Probleme. Wo werden den Hütetrainings angeboten? Ich habe mich schonmal ungehört, aber nichts in die Richtung gefunden. 

 

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Hütetraining mit einem 7 jährigen Hund zu beginnen. Und das empfohlen in einem Forum von jemandem, der nie einen BC geführt hat.

Sorry @gebemeinensenfdazu bist du dir im Klaren, was du da empfiehlts?

 

Zum Kinderhetzen.

Puhhh, Hüten ist jagen. Die Endhandlung von JAGEN ist in abgemilderter Version auch beim Border schnappen, zwicken BEISSEN!

 

Das ist NICHT harmlos! Und @borderholly hat zurecht ein sehr ungutes  gefühl.

Die Beschreibund des Hundes ist dermassen typisch für BC-Problemverhalten.  Ich will keine Angst machen, aber es gibt BCs, die kommen mit der Stadt einfach nicht zurecht.

Ich würde entweder  mit dem Hund joggen oder Rad fahren, damit das Tier körperlich ausgelastet wird.

Ansprechpartner für Border Collies ist die ABCDev (arbeitsgemeinschaft Border collie Deutschland), da wird ihnen geholfen.

 

Bzw. wo kommst du denn her? Ich kenne einige Trainer in Deutschland verteilt, die dir helfen können.

Ansonsten gilt beim BC das selbe, wie es bei jeder anderen Rasse auch gilt, die Fehlverhalten zeigt.

NUR, beim BC ist halt die URSACHE oft falsche Umgebung, falsches handling, schlechter Gehorsam, Zwangshandlungen, in die sich Tiere dieser Rasse schnell und häufig reinflüchten. Und das ergibt dann eben dieses traurige Bild eines total gestressen Hundes mit massivem Fehlverhalten und ein Halter, der gerne einfach "gassie" gehen möchte, wie andere.

 

 

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gebemeinensenfdazu

@2010 Empfohlen habe ich einen Trainer/eine Trainerin. Vermutet habe ich, daß ihr Hütetraining Spaß machen würde, weil sie Hütesequenzen zeigt ( s. Hühner, "abgewöhnt" hat sie sich das  Interesse sicher nicht), an das Alter habe ich dabei nicht gedacht- empfehlen hätte ich da gar nichts können.

Bis auf einen zwickenden unausgelasteten BC- Mix, bei dem das Hüten stark angelegt war, hatte ich auch noch gar keinen an der Leine. Das Problem mit dem Schreien inkl. Bewegungsreiz kenne ich aber. Ich finde es wichtig zu wissen, ob der Hund schon einmal taktil wurde und die Angst darin begründet liegt- weil: wenn der Hund an der Leine ist (so viel Kraft und Gewicht haben BCs jetzt nun nicht) müßte man davor keine Angst haben.

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borderholly
vor einer Stunde schrieb 2010:

Und das ergibt dann eben dieses traurige Bild eines total gestressen Hundes mit massivem Fehlverhalten und ein Halter, der gerne einfach "gassie" gehen möchte, wie andere.

NUR gestresst ist sie ja auch nicht und ich denke mal, dass es nicht ein massives Fehlverhalten ist, dass sie da gerne hinterherlaufen möchte. Sonst ist dieser Hund auch kein Problemhund und man kann alles mit ihr machen. Das einzige was mich stört ist, dass sie nicht von der Leine ab kann, weil sie eben allem und jedem hinterherläuft. Aber wenn kein Reiz da ist, kann man sich keinen tolleren Hund vorstellen. 

 

Beim Hütetraining wäre ich mir auch nicht sicher, ob das die optimale Auslastung für sie wäre. Ich bin auch der Meinung, dass ich sie körperlich genug auslaste. Man darf das bei einem Bordercollie auch nicht übertreiben. Sie wollen einem ja gefallen und laufen natürlich die sieben Kilometer beim Fahrradfahren ohne Probleme mit, aber da muss man aufpassen, dass man von seinem Hund nicht zu viel fordert. Und wenn ich jetzt mit ihr rausgehe und anfange zu hüten, ändert das ja nichts an den Stresssituationen in der Stadt. Da muss ich mich schon auf das eigentliche Problem und die Ursache konzentrieren. 

Ich bräuchte eher, wie ihr auch schon gesagt habt, einen Trainer, der mit mir gezielt an den Stresssituationen arbeitet und wir daran arbeiten, dass sie eben auch in diesen Situationen auf mich hört. Ich werde mich mal umhören, ob ich da jemanden in meiner Nähe finde.

vor 19 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

Ich finde es wichtig zu wissen, ob der Hund schon einmal taktil wurde und die Angst darin begründet liegt- weil: wenn der Hund an der Leine ist (so viel Kraft und Gewicht haben BCs jetzt nun nicht) müßte man davor keine Angst haben.

Wenn sie an der Leine ist, habe ich wie gesagt auch keine Angst. Das Problem ist eher, wenn ich sie von der Leine abmache und dann plötzlich Kinder auftauchen würden. Dann hätte ich schließlich keine Kontrolle mehr über den Hund.

 

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gebemeinensenfdazu

Das mit dem Hütetraining geht von Seiten der zu Hütenden nicht, das macht man besser in jungen Jahren. Sieben Kilometer ist keine lange Strecke- wichtiger als die Länge finde ich den Freilauf dabei,wegen Tempoeinteilung und Schüffelinteressen Verfolgen.

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Mal ein kleiner Gedanke dazwischen: Wie "arbeitest" du mit dem Ball?

 

Du wirfst, und sie hetzt hinterher?

 

Das wäre äußerst kontraproduktiv, weil du damit das Hetzen verstärkst.

 

Hier wäre Impulskontrolle wichtig, weil diese grundlegende Fähigkeit überhaupt erst die Möglichkeit gibt, zwischen unterschiedlichen Bewegungsreizen zu unterscheiden und den Bewegungsanreiz zu kontrollieren.

 

Edit: Ansonsten gebe ich den Anderen Recht - IN der Situation seid ihr BEIDE zu gestresst, um da noch irgend etwas Sinnvolles machen zu können. Eine ganze Zeit lang diesen Stress meiden und parallel dazu an der Impulskontrolle arbeiten.

Das wird länger dauern, weil ihr BEIDE umlernen müsst - aber es lohnt sich!

 

 

 

 

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@borderholly ich versuche es noch mal.

Dein Hund zeigt MASSIVES Fehlverhalten.

Es ist rassetypisch.

 

Du schreibst, der Hund würde kein andere Verhalten zeigen, wenn sie "hüten" würde. Das kannst du mit verlaub nicht einschätzen, weil du keine Ahnung von dieser absolut umfangreichen Materie hast. 

 

Dein Hund hütet nicht! Dein Hund JAGDT und HETZT Menschen, Erwachsene und Kinder.

Die Endhandlung ist auch beim BC festhalten (mit den Zähnen) Beute entweder umwerfen und drüberstellen und dann evt zubeissen, ober einfach bedrohen, oder in die Hacken, Waden beissen/zwicken/festhalten.

Oder: Stellen und Verbellen, mit dem Ziel die BEUTE (auch Vieh ist BEUTE) an Ort und Stelle festzuhalten und aufzupassen, dass sie nicht wegrennen.

 

Und wenn dein BC nie von der Leine  kann, bzw, wenn dann immer nur mit deiner Angst im Nacken, dass ein Mensch kommen könnte, den sie hetzt, dann ist das ein Problem!

 

Ob nun du der Problemmensch bist, oder das Tier ein Problemhund, ist für meine Betrachtung vollkommen irrelevant. DU hast ein riesen PROBLEM mit diesem Hund in dieser Lebenssituation!

 

Zur körperlichen Auslastung: wie willst du einen BC auslasten, wenn der immer Leine läuft?

Ich habe 2 Bcs. Wenn hier Brut und Setztzeit ist, fahre ich Rad mit 2 Bcs. Warum auch nicht. Ich bin aus Hundesicht eine lahmarschige Schnecke. Wenn ich jogge (was ich kann und will), wäre ich in normaler Laufgeschwindigkeit meiner Hunde.

 

So fahr ich halt Rad in dieser Geschwindigkeit.

 

 

 

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On 9/28/2017 at 8:08 AM, borderholly said:

@MissWuff : Vielen, vielen Dank für die Erfahrung, die du mit mir teilst! Ich werde auch versuchen auf den kleinen Dingen, die sie gut macht aufzubauen. Vielleicht habe ich einfach zu viel von ihr Erwartet in solchen Situationen. Dann geht es ab jetzt erstmal nur noch mit langer Leine raus und wir versuchen das abrufen in kleinen Schritten und Reize in geringen Dosierungen. Was sie zum Beispiel auch gut macht, ist auf Kommando hinsetzen- auch auf weite Entfernung und eben das Ablegen in Restaurants. Ich versuche vielleicht einfach erstmal, dass sie die Kommandos ausführt- sie darf dann noch weiter schauen/fixieren, aber muss sich eben hinsetzen. Ich werde das in den nächsten Wochen mal so versuchen und berichten.

Ich habe auch schon überlegt noch einmal einen Hundetrainer aufzusuchen, allerdings war da bei mir immer diese Hemmschwelle- schließlich ist sie sonst ein gut erzogener Hund, bis auf dieses Aufmerksamkeitsproblem. Und so ein Trainer kostest ja auch Geld und da ich studiere, habe ich im Moment nicht viel davon...

 

 

Viel Erfolg, ich muss aber sagen, bei meinem Hund klappte es anfangs ohne Kommando viel besser, weil die Anspannung sonst erhalten blieb. Also der Hund hat versucht, sich zu zwingen, sitzen zu bleiben, war aber geistig immer noch ziemlich abwesend beim Fixieren. Selbst angebotener Blickkontakt zu mir ist bei uns echt wichtig.

 

Das mit dem Geld verstehe ich gut, bin auch Studentin und habe für eine extrem teure "Spezialistin" (mehrere Stunden Beratung und kurzer Spaziergang dabei) längere Zeit gespart und konnte mir danach auch keine Einzelstunde mehr leisten, die aber zum Glück auch laut Trainerin nicht dringend nötig war, weil es mit den Basics schon gut geklappt hat. Dazu kam bei uns noch Schilddrüsenwerte schauen lassen... ja, meine Finanzen fanden das ziemlich doof. Ich kann professionelle Hilfe aber nur empfehlen. Sei sehr kritisch bei der Trainerwahl, frag vielleicht, ob du vorher mal beim normalen Training zugucken darfst, wenn der Trainer auch auf einem Platz arbeitet mit vielen Hunden, und dann investier in so viel, wie du kannst und brauchst, wenn es irgendwie geht, ohne Notfall-Reserven für den TA zu plündern oder ähnliches. Wenigstens eine Einzelstunde für die Grundlagen, denn über's Forum kann man nur allgemeine Ratschläge geben. Es muss ja nicht sofort sein, wenn das nicht möglich ist, aber es klingt schon nach einem großen Problem, was ihr habt. "Sonst gut erzogen" ist super, aber wenn ihr beide ständig unter Stress steht und du Gefahr läufst, dass der Hund jemanden jagt/vom Rad holt/etc., ist das doch sehr ungut.

 

Ich würde dir auch empfehlen, dich allgemein mit Reaktivität zu beschäftigen, es gibt ein paar sehr gute englische Videos auf dem kikopup Youtube-Channel, den ich ja schon erwähnt habe (Stichwort "reactivity"). Kein Ersatz für einen Trainer, aber ein echt guter Start, auch wenn es da um andere konkrete Problemlagen geht.

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