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Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Hund und Pferd


Juline

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Hallo zusammen :)

 

Die Fragen interessieren mich schon lange. Pferde sind ja wie Menschen und Hunde sozial lebende Säugetiere. Welche Ähnlichkeiten und welche Unterschiede gibt es bez. der Tier-Mensch-Beziehung–in der Prägung, der Erziehung, der Kooperationsbereitschaft? Im Sozialverhalten? Muss ein Pferd auf Menschen geprägt werden? Als was betrachtet ein Pferd seinen Menschen? Als so etwas wie einen "Sozialpartner", wie die meisten Hunde?

 

Und Pferde untereinander? Hierarchie? Familienrudel? Bissige und verträgliche Typen?

 

Und zum Umgang: gibt es auch bei Pferdeleuten die Dominanztheorie? Werden Pferde „untergeordnet“? Wie werden Pferde dazu gebracht, so komische Dinge -wie man es zB beim Dressurreiten sieht- zu zeigen? Über Schmerz, Strafen? Welche Strafen? Über Motivation, Belohnung? Welche Belohnung?

Gibt es bei Pferdeleuten auch eine Bewegung hin zu gewaltfreiem Training? Pferdeflüsterer oder so?

 

Kann man Reiten, Springreiten, Dressurreiten, Traben, Rennen als artgerechte Beschäftigung bezeichnen?

Leidet ein Pferd, wenn es zu lange allein in der Box steht? Wenn ja, wie zeigt es das?

 

Mir fallen gerade noch tausend mehr Fragen ein, aber ich hör jetzt mal auf und warte, was ihr erzählt.

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Ähm Ja!

Dominanztheroretiker gibt es leider überall. ....

 

Vom Prinzip her (fast) das gleiche in grün. ... 

 

Mein Pony ist wie mein Hund ein Lebensbegleiter. Es kommt auf die Einstellung und die Beziehung an..... die Rübe muss ich nicht aufhaltern  oder anbinden. ... er bleibt bei mir und folgt mir frei. Weil er das möchte. Da stecken aber auch 10 Jahre Beziehungsarbeit drin. Es ist wie mit Khan,  bzw es ist mit Khan wie mit meinem Pony: es kommt nicht auf die Papiere,  das teure Equipement, die Rasse oder die Sportlichen Erfolge an. Das Miteinander zählt! 

Die Rübe hat mir sogar  bei der "Erziehung" von Khan im Stall geholfen.  Pony (grundsätzlich frei / unangebunden) hat Hund immer wieder zurück auf seine Decke manövriert. Ich hab der Rübe das nicht beigebracht.  Aber ich habe ihn immer dahingehend gefördert mitzudenken,  Situationen zu durchschauen und einzuschätzen und selbstständigzu handeln. Er, genau wie Khan kennen die Regeln was man darf und was nicht und wie man höflich und vor allem kommunikativ miteinander umgeht. Sie halten dies (meist) ein und fordern dies aber auch von Anderen.

Aber das ist nur meine Einstellung und Handhabe.

 

Boxenhaft ist Tierquälerei.  Pferde sind hochsoziale HERDEN - und Lauftiere. Sie brauchen anders als der Hund unbedingt andere Pferde um psychisch auf lange Sicht keinen Schaden zu nehmen! 

Leider ist die Realität gerade bei teuren Sport- und Zuchttieren immer noch weit vom Soll entfernt!

 

In Pferde-Gruppen (Herde=Rudel) ist es ähnlich wie bei zusammengewürfelten Hundegruppen.  Es kommt darauf an was für Individuen mit welchen Vorerfahrungen und ob mit guter oder schlechter Sozialisation aufeinandertreffen.  

 

Pferdeflüsterer gibt es so viele wie Hundeprofis..... genauso gilt hier : es ist nicht alles Gold was glänzt!  Und physisch "gewaltfrei" ist nicht gleich psychisch gewaltfrei.

 

Selbe Story,  andere Fellnase. ...

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Leider habe ich derzeit keine Kapazitäten frei, um ein Buch zu schreiben ... :kaffee:

 

Aber was du, @Juline da mal eben "zack" so alles angerissen hast, ist so ein Rundumschlag ... ich bin froh dass ich gesessen habe, als ich das gelesen hab. :D

 

Deshalb zunächst einmal zwei grundsätzliche Aspekte:

 

1. Hund = Raubtier, Pferd = Fluchttier. Dennoch unterliegen BEIDE Spezies den Mechanismen, die das Gehirn eines Säugetieres vorgibt - und die Grundprinzipien sind nahezu identisch. 

2. Vielleicht angesichts der Körpermasse, vielleicht auch aus anderen Motivationen die mehr den Menschen als das Lebewesen Pferd in den Vordergrund stellen, ist es auch heute noch sehr weit verbreitet, ein Pferd über Macht zu bezwingen. Dabei wird selbst von "alten Hasen" völlig übersehen, wie fein Pferde kommunizieren und wie früh dementsprechend Signale gesendet werden für Verhalten, welches oft erst viel zu spät erkannt wird und dem Menschen nicht genehm ist.

 

Eines ist Pferden und Hunden in jedem Fall gemeinsam: Sie lesen den Menschen deutlich mehr, als wir Menschen umgekehrt sie.

 

 

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Nesaja25

Mich würde da auch viel mehr dazu interessieren. Finde die Frage total spannend.

 

Meine zwei Mädels gehen seit ein paar Wochen reiten. Sie lieben es. Und ich kann sie total verstehen. Pferde sind für mich genauso spannend wie Hunde.

 

Aber im Gegensatz zu Hunden ein totales Rätsel :).

Ich empfinde sie als sehr sanft und meist gutmütig und würde gerne besser verstehen wie Mensch einem Pferd solche Sachen beibringt.

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vor 8 Stunden schrieb marcolino:

Leider habe ich derzeit keine Kapazitäten frei, um ein Buch zu schreiben ... :kaffee:

 

Aber was du, @Juline da mal eben "zack" so alles angerissen hast, ist so ein Rundumschlag ... ich bin froh dass ich gesessen habe, als ich das gelesen hab.

 

Kann sich ja jeder, der etwas dazu sagen möchte, ein oder zwei Fragen herauspicken.

Ich möchte nicht zu jeder Frage ein eigenes Thema aufmachen, sondern hätte gern so eine Art "Gesamteindruck" :)

 

 

Danke schonmal für eure Antworten :)

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Habe gerade nicht viel Zeit, daher: Ulrike Thiel "Die Psyche des Pferdes". Sehr lesenswertes Buch!

 

Zum Beibringen: Lernverhalten und kognitive Fähigkeiten sind gleich dem des Hundes.  Hier eben nur Auf der Basis eines Fluchttieres. Man muss einfach die passenden Motivationsmittel kennen. 

vor 2 Stunden schrieb Nesaja25:

...

Pferde sind für mich genauso spannend wie Hunde. (...)

Aber im Gegensatz zu Hunden ein totales Rätsel :). (...)

:7_sweat_smile: Für mich funktioniert das gleich! Habe meinen Hund genauso "erzogen" und trainiert wie ich das schon mit der Rübe gemacht habe.

 

Einen krassen Unterschied gibt es doch - auch wenn es immer und immer wieder verneint wird: Pferd ist noch viel mehr Sporgerät, Geldanlage, Prestigeobjekt in unserer Gesellschaft........ das macht viel kaputt...... zuallererst das Pferd!

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@Juline Ich versuche später, mal mit ein oder zwei Aspekten anzufangen :D Momentan habe ich Zeitdruck (gehe gleich zum Pferd, Ausritt bei herrlichem Herbstwetter :wub:).

 

 

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Für mich sind Pferde sehr viel einfacher zu trainieren als Hunde.

Pferde sind sehr viel reaktiver in ihrem Verhalten als Hunde, weshalb es möglich ist ein wildes Pferd innerhalb von drei Tagen zum Reitpferd zu machen. Das ist einfach darin begründet, dass es Fluchttiere sind und es für diese überlebensnotwendig, schnell auch 'abzustumpfen' gegenüber Reizen. Auch kommunizieren Pferde noch sehr viel mehr und subtiler über Körpersprache, was es möglich macht, dass wir Leichtgewichte ohne Probleme mit ihnen arbeiten können.

Für mich hat das Training meines Pferdes nicht viel mit Hundetraining zu tun. Pferde lernen auch nicht über Futterreize, was bei meinem Hund hervorragend funktioniert. Ich erkläre mit das durch das unterschiedliche Fressverhalten.

 

Puhh, ja man kann da Bücher schreiben....

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vor 9 Minuten schrieb Nuka:

Pferde lernen auch nicht über Futterreize

 

Sondern? Womit motivierst du ein Pferd?

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