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Junger Hund außer Kontrolle


Ladykaefer

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@gebemeinensenfdazu Da hast du noch recht. Es gibt aber auch einfach, ich nenne es mal eine "situative Reizschwelle2 die mehr von der Tagesform abhängt. Ich merke das bei meinen Hunden (als sie jung waren) z.B. dass wenn sie unausgelastet sind sie schneller Dinge verbellen (die vielleicht auch kennen) , einfach "reaktver" sind. 

 

 

Den Effekt gibts auch beim Pferd, und auch bei uns Menschen. ich kenne es zumindest sehr gut dass ich wenn ich unausgelastet bin, z.B. wenig Zeit hatte rauszugehen etc. sehr viel gereizter bin, schneller in Streitigkeiten verwickelt bin etc., auf Situationen nicht so gelassen reagieren kann wie ich es sonst tue.

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vor 3 Minuten schrieb marcolino:

 

Uff ... geht das jetzt hier wirklich in die Richtung "Ein Mali muss mit Schutzhundearbeit ausgelastet werden"?

 

 

 

Nee, das hat glaube ich keiner gesagt. Aber dass der Hund chronisch unterfordert und unausgelastet ist, alleine von der fehlenden Bewegung normaler Spaziergänge her, trägt nun mal mit sehr, sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht unerheblich zu seinem verhalten bei.

 

Das wird sich auch nicht ändern wenn die TE 1 oder 2x pro woche ine Stunde Schutzdienst macht. Der Hund kommst so einfach zu wenig raus (wie sie ja auch schon selbst erkannt hat) 

 

Aber: Schutzdienst ist wenn er gut gemacht wird der reinste Spaß für den Hund. Und kein Unterschied zu Agility, Obedience und Co.

 

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Aus dem oben gennanten Link:

 

Für die Reiz – Reaktions – Muster gibt es neben allen Mischformen folgende extreme Varianten: 
 

sehr starke Reize und sehr geringe Bereitschaft zur Reaktion (Hund reagiert kurz dann ist alles wieder o.k.)

sehr starke Reize und extrem hohe Bereitschaft zur Reaktion (Hund reagiert sich ab und ist „ausgelastet“

sehr schwache Reize und extrem geringe Bereitschaft zur Reaktion (Hund bleibt liegen und schläft weiter)

sehr schwache Reize und extrem hohe Bereitschaft zur Reaktion (Hund ist unterfordert)
 

für das Thema ist Punkt 4 relevant:

Wenn auf einen Hund, der eine extrem hohe Bereitschaft zur Reaktion (also eine niedere Reizschwelle) besitzt, ständig nur sehr schwache Reize einwirken dann besteht ein starkes Ungleichgewicht zwischen Spannung und Entspannung. Daraus resultiert schließlich der sogenannter „Triebstau“: Der Hund will agieren, hat aber keinen ausreichend starken Auslösereiz. Deshalb senkt er seine Reizschwelle (natürlich nicht bewusst), so daß selbst schwächste Reize eine Reaktion auslösen können und das Gleichgewicht zwischen Spannung und Entspannung wieder hergestellt wird. Der Hund reagiert dann häufig auf die geringsten Reize mit unangemessener Heftigkeit. Aggressive Handlungen gegenüber fremden Hunden, fremden Menschen und sogar gegen die eigenen Besitzer sind denkbar. Der Hund kann sich aus nichtigem Anlaß in wahre Bellorgien hineinsteigern, bekommt Anfälle von Zerstörungswut usw. So versucht er, seinen Erlebnishunger zu stillen.

In diesem Zusammenhang seien besonders all die Hunde genannt, die bis vor kurzem als Arbeitstiere gezüchtet worden sind, Beispiel Hütehunde – Border Collies, Aussies, Collies u.v.m. - die plötzlich „nur noch schön“ sein sollen. Hysterisch kläffende, oftmals unkontrolliert um sich schnappende oder exzessiv jagende Hunde füllen die Tierheime. Die Liste ließe sich natürlich fast endlos erweitern: Jagdhunde, die Autos fangen, Nordische Hunde, die stundenlang streunen gehen, Schutzhunderassen, die fremde Menschen anfixieren und attackieren usw. usf.

 

 

Ja das kann ich so unterschreiben.

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Ihr seid euch aber schon im Klaren darüber, dass diese Reiz-Reaktions-Diskussion sehr nah des Reiz-Reaktions-Modells kommt, welches den Einsatz kognitiver Fähigkeiten verneint, oder :think:

 

Der Text im link zu den Reizschwellen ist ... *hüstel* ... ziemlich arg veraltet ...

 

Triebstau - also dieses auf Konrad Lorenz beruhende Modell ist schon sehr, sehr lange als nicht existent bewiesen ...

 

Ich empfehle hier das Befassen mit dem Begriff "Schwellenwertänderung", welches sich mit der Variabilität von Reizschwellen auseinandersetzt. Vor Allem Lernvorgänge haben erheblichen Einfluss auf Reizschwellen und können diese senken und erhöhen.

 

 

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Ich empfehle mal alle "Modelle" außen vor zu lassen und mal zu überlegen wie man sich selbst fühlt. 

 

Wenn man ausgeglichen ist, körperlich wie mental ;) Und wenn man es nicht ist.

 

Modelle sind übrigens nur dazu da um uns die Wirklichkeit zu vereinfachen.

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Dazu braucht es aber keine Hochleistungsdressur. Ich sehe da keinen Spaß und wenig sinnvolle Auslastung - weder beim Hund (Stress) noch beim Menschen (Ehrgeiz). Auch beim Agility nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

Ein Malinois braucht den Schutzhundesport so wenig wie der Husky den ZHS braucht, so wenig wie ich das Plusquamperfekt in der täglichen Umgangssprache brauche.

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gebemeinensenfdazu
vor 16 Stunden schrieb Lexx:

Es gibt aber auch einfach, ich nenne es mal eine "situative Reizschwelle2 die mehr von der Tagesform abhängt. Ich merke das bei meinen Hunden (als sie jung waren) z.B. dass wenn sie unausgelastet sind sie schneller Dinge verbellen (die vielleicht auch kennen) , einfach "reaktver" sind.

Das habe ich mit "je mehr gute Erfahrungen an einem Tag gemacht wurden" gemeint. Dann ist sie definitiv reizunerschütterlicher, es gibt ja auch Besseres und Wichtigeres...

Bei fehlender Auslastung und Erlebnissen ist es ja auch nicht so, daß er dann nichts macht. Er kann sich dann darüber aufregen, daß sich gerade keiner beschäftigt oder er nicht rausdarf oder er kann sich Sorgen machen. Vor allem bei einem erlebnishungrigen Hund ist es eher nicht so, daß er auf Dauer zuhause in Ruhe entspannt und schläft, bei uns geht Entspannung viel besser im Freilauf , auch beim kurzen Spielen oder Schnüffeln.

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vor 11 Stunden schrieb Vhenan:

Dazu braucht es aber keine Hochleistungsdressur. Ich sehe da keinen Spaß und wenig sinnvolle Auslastung - weder beim Hund (Stress) noch beim Menschen (Ehrgeiz). Auch beim Agility nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

Mir geht es vor allem darum dass der Hund mehr raus kommt. Auslauf. Freilauf. Das sollte eigentlich hoffe ich deutlich geworden sein .

Wenn Sport (egal welcher auch Schutzhundesport) richtig gemacht wird, ist es der reinste SPAß fûr den Hund. Kein "Stress".

 

Meine junge Hündin hütet z.B. 1 - 2x in der Woche. Ich bilde sie als Koppelgebrauchshund aus. Es gibt NICHTS was dieses ersetzen kann. Mein Hund lacht nach dem Training übers ganze Gesicht und hat eine Zufriedenheit in sich.... aber das muss man mal selbst erlebt haben.

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gebemeinensenfdazu
vor 24 Minuten schrieb Lexx:

Mir geht es vor allem darum dass der Hund mehr raus kommt. Auslauf. Freilauf. Das sollte eigentlich hoffe ich deutlich geworden sein .

Wenn Sport (egal welcher auch Schutzhundesport) richtig gemacht wird, ist es der reinste SPAß fûr den Hund. Kein "Stress".

Da stimmen hier wohl alle überein, bis auf die Sache mit dem Dressursport, der definitiv auch viel Spaß machen kann, solange der Hundehalter dafür sorgt, daß es auch Spaß macht (also den richtigen Verein mit den richtgen Methoden auswählt und sich selber Sachen einfallen läßt, damit Abwechslung herrscht). Aber da motiviert erstmal der Halter den Hund,  später geht das natürlich wechselseitig.

Deshalb würde ich das von echter Arbeit, also Hüten, Bewachen, Jagen und Beschützen etc. unterscheiden, weil diese Interessen der Hund intrinsisch schon verfolgt. Und die sehe ich im Dressursport nicht verwirklicht (außer vielleicht den beim Malinois doch ausgeprägten Will to Please). Das ist etwa Anderes und kein Ersatz für tiefe Instinktivhandlungen , auch der positive Stress und der Suchtfaktor ist ein anderer dadurch, daß er  kaum  eigene Entscheidungen beim Dressursport treffen darf, da wird einfach zuviel vorgegeben.

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