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Klarheit und Konsequenz - Was heißt das und inwiefern ist das notwendig


Zurimor

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Tja, wie komme ich darauf bloß?

 

Nochmal: Ich wünsche Dir und Deinem Hundemädchen alles Gute.

 

Aber ja, ich finde, Du redest Dir vieles schön.

Und ich finde Dich unbedarft, was Hundehaltung betrifft und was ich von Dir bislang so mitbekommen habe.

Liebe und Geduld sind ein guter Anfang, reichen aber nicht, um einen alltagstauglichen Hund zu bekommen.

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gebemeinensenfdazu
vor 2 Stunden schrieb Zurimor:

Bisher konnten meine Tiere durchaus zwischen unterschiedlichen Situationen unterscheiden. Wie sind eure Gedanken dazu?

Das können Hunde auch. Konsequenz braucht es, allerdings in liebevoll. Eigentlich heißt es für mich soviel wie Geduld haben und Erklärung/Alternativen vermitteln, irgendwann wird es der Hund verstehen. Nur "Nein" Sagen , also ein Abbruchsignal geben, und dann immer "Nein" Sagen, hat für mich viel mehr mit Notorik als mit Konsequenz zu tun und baut auf die Dauer Frust auf.

Liebevolle Konsequenz heißt für mich eine Erklärung liefern ("Das tut weh") und eine Alternative vorschlagen können ( in das Spielzeug Beißen). Der Hund versteht so Beweggründe und Zusammenhänge, er ist zu dieser kognitiven Leistung locker fähig.

 

"Einmal nein, immer nein. Das ist einfacher für den Hund" heißt oft eigentlich "Das ist einfacher für den Mensch", dann muß der Mensch eben nicht "Genug" beim am Tisch Mitessen vermitteln, sondern gibt dem Hund nie etwas ab, so daß der irgendwann aufgibt und gar nicht mehr nachfragt.

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Gerade eben schrieb LisaH.:

Liebe und Geduld sind ein guter Anfang, reichen aber nicht, um einen alltagstauglichen Hund zu bekommen.

 

Hab ich doch nie behauptet?

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Hab jetzt all meine Posts durchsucht und das hab ich so nie geschrieben. Ich schrieb im Kontext zum Umgang mit traumatisierten Tieren:

Zitat

Naja, meines Erachtens mit die beste Behandlungsmöglichkeit: Ganz viel Geduld und Liebe. Alles andere sind doch allenfalls Hilfsmittel, natürlich auch nicht völlig unwichtig.

 

Das ist eine völlig andere Aussage, als du daraus gemacht hast. :)

 

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Klar, Ratten sind schlau, aber sie leben ganz anders mit dem Menschen zusammen als Hunde - beide seit tausenden von Jahren, aber auf ganz anderer Basis. Und das erfordert ein sehr unterschiedliches Verhaltensspektrum. Und mit Sicherheit lernt man mit allen Tierarten, wie man auf die tierischen Bedürfnisse eingeht. Das macht es bei der nächsten Tierart meist einfacher, sich auf diese Lebewesen einzustellen, man hat ja bereits Übung.

Aber es gibt Dinge, die mit Ratten einfach nicht vorkommen: Freilauf durch die Landschaft, Sichtkontakt und Kommunikation auf 100 m Distanz, an der Leine laufen, ... u.v.a.m.

Können wir jetzt mal die Nager aus dem Spiel lassen? ;)

 

Zum Stichwort "Konsequenz" heißt es bei Wikipedia ("Kind" durch "Hund" ersetzt):

Zitat

 

Erzieherische Konsequenz bezeichnet pädagogisch angemessene, spürbare Folgen (Konsequenzen) zum Verhalten eines Hundes, insbesondere lernwirksame Belohnungen für gutes Bemühen, lehrsame Erfahrungen und eine Vermittlung von Erfahrung durch verständliche Worte und Hinweise. Nicht dazu gehören unangemessene Folgen (schädigende Konsequenzen, als hart angesehene Strafen oder auch Konsequenzen, die mit dem Verhalten des Hundes in keinem für den Hund ersichtlichen Zusammenhang stehen).

Erzieherische Konsequenz bezeichnet andererseits eine Art des Umgangs mit dem Hund, die auf als angemessenen angesehene Folgen aufbaut und das Ziel verfolgt, die Persönlichkeitsentwicklung des Hundes zu fördern und Streitigkeiten und Konflikte in Grenzen zu halten.

 

 

Außerdem heißt es dort:

Zitat

Umgangssprachlich bedeutet "Konsequenz" die Folgerichtigkeit des Handelns einer Person. Das gegenteilige Verhalten wird dementsprechend als „inkonsequent“ bezeichnet, etwa, wenn eine angekündigte Handlung unterlassen wird.

 

"wenn eine angekündigte Handlung unterlassen wird" ... sagen wir beim Hund mal "wenn eine zu erwartende Handlung unterlassen wird".

Also: letztes Mal in dieser Situation hast du so reagiert, dieses Mal aber nicht. Wie soll Hund sich auf deine Reaktion einstellen?

Wenn es egal ist, ist ja gut. Dein Hund kommt zu dem gleichen Schluss: Ist wohl egal.

Wenn es aber nicht egal ist, dann musst du in deinem Verhalten für deinen Hund klar, deutlich und zuverlässig sein. Das geht am einfachsten, indem du etwas "immer so" machst - Ausnahmen gibt es nicht.

 

An Beispielen kann man es wohl am besten klar machen:

  • Es ist bei mir IMMER verboten, auf den Wohnweg oder den dazugehörigen Rasen zu pinkeln (da spielen kleine Kinder am Boden).
    Normal kann Hund prima die 120 m bis in den Park aushalten. Wenn ich weiß, es "pressiert" (sehr lange geschlafen oder Durchfall) geht's zur Hintertür raus: 30 m Spurt und hinter(!) der Hecke ist alles erlaubt.

"bei mir" ist unterstrichen, weil: Hund kann unterscheiden, wo und bei welchem Menschen welche Regeln gelten.

 

Noch ein Beispiel:

  • Hund war beim Besuch bei seinen Hundekumpels völlig außer sich vor Freude, ebenso seine beiden Kumpels (Rabatz im Treppenhaus und wildes Rumgespringe). Das war der Hundehalterin und mir nach 2-3 mal zu blöd, also haben wir das geändert: Mein Hund vor der Haustür "sitz", die beiden anderen drinnen im Flur. Tür auf, Hundehalterin und ich begrüßen uns überdeutlich und ruhig, danach dürfen die Hunde. Die sind erstaunlicherweise auch viel ruhiger, meiner geht dann einfach mit den beiden anderen ins Wohnzimmer. Das Ganze brauchten wir nur 2x üben. Aber wird jetzt eben IMMER so gemacht.

Noch ein Beispiel, wo es echt wichtig ist, weil Gefahr lauern kann:

  • Aussteigen aus Auto oder Bus und Bahn: Das geht bei mir nur nach Aufforderung und beim Auto danach gleich "sitz", das ist die Regel. Dabei ist es egal, ob mal ich zuerst oder mal Hund - kommt ja auf die Situation an. Einsteigen ist ja meist nicht gefährlich, aber aus praktischen Gründen passiert das auch nur auf Aufforderung.
  • Auch Ableinen heißt nicht: sofort losstürmen: "Sitz", Leine ab und dann je nach Situation: "bleib bei mir" (lauf neben mir) oder "lauf!" (mach was du willst)

Beispiel Bratwurst:

  • Hund kann damit umgehen, dass es mal etwas gibt und mal nicht. Das hat nichts mit "Konsequenz" zu tun. Das Betteln bei Tisch kannst du aber durch Konsequenz unterbinden. Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht: Als Belohnung  für das Nicht-Betteln gibt es am Ende etwas, inzwischen mit Ankündigung: "ja, du auch - warten". Falls alles an meinem Essen nicht geeignet für Hund ist, gibt es ersatzweise Leckerlis.

Wann brauchst du Konsequenz und Klarheit? Wenn du mit/bei dem Hund etwas erreichen willst.

Einige grundlegende "Basis-Dinge" erwartet "man" (also deine Umwelt) von dir und deinem Hund. Das hängt aber auch davon ab, wo und wie du lebst.

Alles andere musst du mit deinem Hund ausmachen. Ein Verhalten deines Hundes, mit dem du prima klar kommst (und das kein Problem für deine Mitmenschen ist), braucht nicht geändert zu werden. Auch wenn andere Hundehalter dazu eine andere Meinung haben - aber die haben ja auch andere Hunde, nämlich ihre.

 

Beispiel: "Leine" und "bei Fuß" - damit bekommen wir keine Bestnoten, aber für mich reicht's. Also lasse ich es so.

Übrigens kommt Hund dabei mit meiner Inkonsequenz prima klar: Wenn ich doch mal Wert drauf lege, gibt er sich Mühe, aber ich habe den Eindruck, er denkt dann "na gut, wenn er das heute mal so haben will ..." ;)

 

Außerdem wird Hund immer wieder mal versuchen, Regeln "aufzuweichen". Auch da solltest du konsequent darauf bestehen, dass es so geht, wie immer. Ich habe den Eindruck, Hund denkt dann "ja, ist ja gut ... ich wollte nur mal fragen, ob das noch gilt." ;)

 

Und zu guter Letzt noch einer meiner Lieblingssprüche:

Konsequent oder inkonsequent ... völlig egal, nur nicht schwanken!

:P

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vor 25 Minuten schrieb Zurimor:

Das ist eine völlig andere Aussage, als du daraus gemacht hast. :)

 

Entschuldige.

Deprivierte Hunde betreffend hast Du natürlich viel mehr Erfahrung.

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Konsequenz wie viele sie definieren, halte ich für unwichtig.

Wenn ich Dinge positiv vorlebe, dann ist das genug "Konsequenz". Wenn 'konsequent' wie so oft nämlich unbeirrbare, starre Regeln bedeutet, ohne die der Hund dann "verwirrt" aufbegehren wird, frage ich mich, wie wenig diese Leute ihren Hunden zutrauen. 

Hunde können gut mit situativen, flexiblen Regeln, da sie Meister der Adaption sind, dem Menschen zugetan und Konfliktvermeider. Ihnen zu zeigen, dass Harmonie auch ihr bevorzugtes Ziel ist, war für mich immer der erfolgreichere Weg mit Hunden umzugehen. 

 

Klarheit bedeutet für mich, dass ich dem Hund hundegerecht (auf sein Bedürfnis zugeschnitten) zu verstehen gebe, was ich überhaupt von ihm will.

Das wäre im weiteren Sinne auch eine Folgerichtigkeit und Beharrlichkeit, beides je eine Bedeutung von "Konsequenz". 

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Ich hatte Ratten, lange, über 8 Jahre und das heißt klar: verschiedene Gruppen. Reine Böckchengruppen, reine Rättinnengruppen und gemischte mit kastrierten Böcken. Auch schwierige Ratten, eine davon sogar nicht zu vergesellschaften, die dann ganz eng mit mir zusammen war und nur teilweise mit Artgenossen. Diese Ratte hat mich vorgezogen, die Norm ist das aber nicht. Beim Hund ist das die Norm!

 

Ratten sind schlau und sozial und ich hatte mit ihnen eine Bindung.

 

Das ist alles aber nicht mal ansatzweise so intensiv wie mit Hunden (für mich). Auch ist das Zusammenleben ein anderes. 

 

Ich hatte zu meinen Ratten eine große Zuneigung verspürt, aber es war keine so tiefe Liebe wie zu meinen Hunden - das weiß ich aber erst jetzt. Früher hätte ich das abgetan und gesagt: "Ja, ja, ob Hund oder Ratte - ich liebe beides!"

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vor 49 Minuten schrieb DerOlleHansen:

Aber es gibt Dinge, die mit Ratten einfach nicht vorkommen: Freilauf durch die Landschaft, Sichtkontakt und Kommunikation auf 100 m Distanz, an der Leine laufen, ... u.v.a.m.

 

Mich bin mir sicher - wären sie nicht so fragil gesundheitlich und langlebiger - das würde durchaus funktionieren. 

 

Meine Lieblingsratte ist auf dem Weg zum TA aus ihrer Transportkiste (er hat die Tür oben aufgedrückt, hat er vom Zuschauen gelernt - ohne mein Wissen). Damals noch auf dem Lamd gerwohnt, musste ich 2km durch die Pampas, die Transportkiste in meiner Tasche. Ich merkte wie die Tasche leichter wurde, konnte aber zunächst nicht reagieren... erst ein paar Minuten später. 

Deckel auf, Kiste leer.

Panisch sah ich mich um, suchte. Ein paar Augenblicke später...

 

Der schokobraune Ratterich saß ca. 20 Meter in der Wiese... ich rief seinen Namen und dann kam er angaloppiert. 

Zack, auf meine Hände und dann setzte ich ihn wieder in die Kiste.

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