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Junghund bleibt nicht alleine / Trennungsangst?


Ben93

Empfohlene Beiträge

vor 2 Stunden schrieb Noraja:

Also in der Fragestellung steht doch deutlich: der Hund läuft in der Wohnung immer hinterher. Wenn ich mir vorstellen ich bin der Hund: Herrchen geht in die Küche, ich komme mit, Herrchen geht ins Wohnzimmer, ich komme mit, Herrchen geht ins Schlafzimmer, ich komme mit und das IMMER. Jetzt verlässt Herrchen die Wohnung und macht mir die Tür vor der Nase zu. Mir erstmal völlig egal ob er sich Verabschiedet hat oder nicht, ich muss da hinterher, ich gehe doch immer überall hinterher, jetzt kann ich nicht, weil die Tür zu ist. Klar rufe ich und kratze an der Tür, ich muss doch hinterher!!! Das nächste mal werde ich dann in eine Box gesperrt! Wie schrecklich, ich komm da nicht raus und kann nicht mit! 

 

Sehr einleuchtende Erklärung! Da möchte ich noch ergänzen:

Am Anfang ist ja alles neu für den Hund, er kennt noch nicht die typischen, langweiligen Abläufe. Also muss man doch mit und schauen, was passiert! Am Ende verpasst Hund noch etwas Wichtiges ... ;) Dieses Nachlaufen macht aber den Hund meist immer hibbeliger und hindert ihn, zu entspannen. Daher habe ich gegengesteuert. Ansonsten ist es mir egal, ob Hund mir immer nachläuft. Aber dem Hund tut es nicht gut.

 

Ich habe gute Erfahrung gemacht, wenn ich plötzlich stehen bleibe und den Hund neutral bis freundlich ansehe. Hund wird sich relativ schnell setzen oder legen. Aus "Hä, was'n jetzt los?" wird schnell "Muss ich doch mal beobachten ..." Gute Alternative! Lob! Aber auch ein Bleib-Handzeichen. Am Anfang muss man dann schon mal 30 sek "durchhalten" (es kommt einem nur viel länger vor). Ich bin dann in Sichtweite des Hundes geblieben (was leicht ist bei meiner kleinen Wohnung ;)). Irgendwann hat Hund sich einen Lieblingsplatz ausgesucht, von dem er mich ruhig liegend beobachten kann.

 

Es gibt aber auch das Gegenteil, ich fordere den Hund auf: "Komm mit", vor allem, wenn es "interessant" wird.

 

Beispiel:

Ausgangslage: Wir sitzen auf dem Sofa vor Computer oder Fernsehen.

  • Ich will nur schnell aufs Klo oder gehe nur schnell den Kaffee nachfüllen: es gibt ein gelangweiltes "bleib schön liegen"
    Anfangs habe ich ihn wieder zurückgeschickt, wenn er aufgeregt hinterherkam.
    Wenn er jetzt gelegentlich doch hinterhertrottet, ist das mehr so ein ruhiges "na, ich komm trotzdem mal mit", das ignoriere ich dann aber ich lade ihn anschließend wieder zu mir aufs Sofa ein.
  • Ich gehe in die Küche und mache mir z.B. ein Brot: freudige Aufforderung "komm mit!" und irgendein "Krümel" (kleine Ecke Käse/Wurst oder Leckerli) wird schon für den Hund abfallen

Am Anfang hat das schlecht geklappt, aber es wurde bei jedem Versuch besser, weil Hund nach und nach verstanden hat, dass ich ihm sage, wenn es lohnt - ansonsten kann er liegenbleiben. Inzwischen versteht Hund sogar, wenn ich ihm sage "bleib da, ich bring dir was mit". Wenn ich dann mit neuem Kaffee und einer Handvoll Keksen wiederkomme, liegt er nicht gelangweilt auf dem Sofa, sondern sitzt in Erwartungshaltung (und ist nicht nachgelaufen!). Großes Lob und großen Keks!

 

Noch'n Beispiel: Hund und ich hören irgend etwas draußen und es interessiert uns beide. Dann gibt es bei uns drei Alternativen:

  • ich fordere den Hund, auf, mit mir auf den Balkon zu gehen, um nachzusehen
  • ich sage dem Hund "bleib da, ich geh' mal gucken", dann komme ich schnell wieder und sage gelangweilt "war nix"
  • wie vor, aber ich rufe den Hund, er soll nachkommen und auch schauen

Beispiel Müll raus bringen:

Am Anfang habe ich meinen Hund einige Male aufgefordert, mitzukommen, damit er weiß, wo ich mit der Tüte hingehe. Dann habe ich ihn aufgefordert, zu bleiben, habe aber die Wohnungstür offen gelassen. Wie zu erwarten, stand Hund im Treppenhaus und hat auf mich gewartet (geht natürlich nicht mit jedem Hund und in jedem Haus). Das habe ich dann nur kommentiert mit "hab doch gesagt, du kannst da bleiben" und wir sind gemeinsam zurück gegangen. Inzwischen weiß Hund wo ich mit der Tüte hingehe und dass ich schnell wieder da bin. Da brauche ich nichts mehr "erklären", Mülltüte reicht.

 

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Wir haben hier ja Carlos, 7 Jahre, bei uns seit August.

Er entwickelt eine enge Bindung an Menschen, will eng mit ihnen zusammen sein.

Da er zuerst sein Zuhause verloren hat, dann auf eine Pflegestelle kam, wo es ihm sehr gut ging - und dann zu uns - hat er gewisse Verlustängste entwickelt. Er weiß gerne, wo man ist und folgt einem auch unentwegt.

In der ersten Zeit finde ich dies normal, seine Ängste sind nachvollziehbar.

 

Bei einem Gespräch mit einer Verhaltenstherapeutin, der ich rein interessehalber mal die Besonderheiten unserer Hunde erzählt habe, meinte sie, er müsse deutlich mehr zur Ruhe kommen, nicht nur, wenn ich das Sofa mit ihm teile oder eben nicht zu Hause bin (Alleinbleiben mit den zwei anderen ist kein Problem).

Sie riet mir zu einer Hausleine, an die er, wenn er mal wieder nur hinter mir her läuft, kommt. Sie ist dann am Sofa befestigt.

Und siehe da - er merkt:  ich kann gar nicht hinterher, ich hör sie noch irgendwo, ist langweilig, leg ich mich wieder aufs Sofa.

Er ist zwar dann nicht so wirklich entspannt, schläft z.B. nicht, aber insgesamt wesentlich ruhiger.

Auch hat die Hausleine geholfen, ihn daran zu hindern, keifend zur Tür zu rennen, wenn jemand kommt. Er merkt: geht nicht. Also lässt er es ganz. Er schaut nur.

Das hat mich insgesamt sehr überrascht.

Es ist in diesen Situationen, wenn ich die Leine befestige, sehr viel mehr Ruhe eingekehrt. Noch hat sich das aber nicht so eingeprägt, dass es auch ohne Leine klappt.

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Guten Abend, 

 

Mal ein kleines Zwischenfazit. Haben jetzt einen neuen Trainer er konnte das alles gar nicht fassen.. und hat uns in fast allen Dingen genau die Gegenteile gezeigt .

 

Und siehe da unser kleiner macht erste Fortschritte!

 

Die erste Übung ist, durch die Wohnung laufen ins andere Zimmer Türe zu machen ein paar Sekunden warten und ab ins nächste Zimmer. 

Er hat nur einmal an der Türe gekratzt nach kurzer Zeit war es ihm zu doof und er ist einfach liegen geblieben. 

Aktuell hat es schon 1 Minute geklappt und steigern das jetzt Stück für Stück :)

 

Das mit dem Hundesitter klappt auch schon besser, er macht nur die ersten Minuten wenn wir gehen etwas Theater danach hört er erstmal auf und macht es dann nur noch sporadisch. 

 

Wir sind so stolz auf ihn :)

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  • 1 Monat später...

Guten Abend,

 

ich hoffe doch das hier noch der ein oder andere mitliest und mir eventuell nochmals ein paar Tipps geben kann was wir eventuell besser machen können oder sogar schlichtweg falsch machen.

 

Ich versuche es kurz zuhalten..

 

Die ersten Maßnahmen die wir bisher getroffen haben und auch immer wieder üben:

- Türen zu machen bei verlassen des Raumes -> eigentlich kein Problem mehr allerdings merkt man das er unter Anspannung steht und die Türe nicht mehr aus den Augen lässt

- Wenn er uns hinterher laufen möchte auf seinen Platz schicken -> funktioniert allerdings ist er auch hier nicht entspannt und beobachtet einen ständig. Macht es überhaupt Sinn ihn quasi in sein Körbchen rein zu "zwingen" ?

Sein Körbchen nimmt er mittlerweile aber auch schon von selbst an und geht öfters mal hinein und schläft auch dort.

- Die Box haben wir auch wieder aufgestellt und eine Höhle draus gebaut wo er rein und raus gehen kann und nicht drin eingesperrt wird! Allerdings war er hier erst 2-3 mal drinnen und hat nur kurz geschaut.

 

Das große Problem ist weiterhin das alleine lassen. Er kann immernoch keine 5 Minuten alleine bleiben ohne das er anfängt zu Jaulen.

Wir haben es bis jetzt immer täglich geübt und für ihn die letzten Wochen einen Hundesitter gehabt.

 

Seit gut 2 Wochen versuchen wir es jetzt alleine Zuhause. Nach rund 2 Stunden kommt meine Mutter und bleibt solange bei Ihm bis wir wieder Nachhause kommen.

Das alleine bleiben klappt allerdings überhaupt nicht! Da wir eine Kamera installiert haben konnten wir ihn nun genauer beobachten.

 

- Er läuft angespannt die ganze Zeit hin und her und legt sich eventuell nur für einen kurzen Moment

- Er jault und bellt, allerdings bellt er so gut wie nur in einer höheren Position wie z.B auf dem Sofa. Eventuell hat dies etwas zusagen?

- Seit ein paar Tagen fängt er nun das Kaputt machen von Gegenständen an

 

- Seit neustem kommt er auch nicht mehr wirklich zur Ruhe wenn meine Mutter nach 2Std kommt. Er versucht weiterhin Sachen immer mal wieder zu Klauen oder zu zerstören und jault desöfteren.

 

Wir vermuten nach sehr vielen recherchen das dies ein Kontrollverhalten ist, aber wissen tun wir es auch nicht :(

 

Wir wissen leider auch nicht mehr weiter was wir noch machen könnten und wie wir weiter Vorgehen sollen. Das tägliche Üben bringt aktuell anscheinend nicht wirklich viel. Da er wie gesagt nichtmal 5 Minuten schafft ruhig zu bleiben, wenn wir weg sind.

 

Ich hoffe das ihr noch Tipps für uns habt.

 

 

 

 

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Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe ist er 2 Stunden allein bis die Mutter kommt? Dann als allererstes: Laßt ihn nicht allein! 2 Stunden sind für so einen Hund doch eine Ewigkeit wenn er sich unwohl fühlt, wie soll er da das Alleinbleiben lernen?

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vor 2 Stunden schrieb Zurimor:

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe ist er 2 Stunden allein bis die Mutter kommt? Dann als allererstes: Laßt ihn nicht allein! 2 Stunden sind für so einen Hund doch eine Ewigkeit wenn er sich unwohl fühlt, wie soll er da das Alleinbleiben lernen?

 

Hallo,

Genau diese Frage stellen wir uns ja auch wie soll er es lernen? 

Selbst wenn er nicht alleine ist sondern mit einer anderen Person kommt er nicht wirklich zur Ruhe. 

Waren wir vielleicht zu schnell und müssen wieder zurück?

Wie ich schon sagte er schafft es nicht 5 Minuten ohne jaulen. Unser Trainer sagte das es dann so ist und wir es so hinnehmen sollen. Sobald er beim üben anfängt zu Jaulen oder Bellen sollen wir ihn mit Wasser korrigieren.

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Der Trainer hat keine Ahnung. Er ist unzureichend fortgebildet und sollte seinen Job an den Nagel hängen, wenn er solche Tipps gibt. Bitte wechselt eurem Hund zuliebe zu einem echten Trainer, der seinen Beruf gelernt hat. 

Woher kommt ihr? Bestimmt könnem wir dir jemanden empfehlen. 

 

  • Danke 1
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@Ben93 Ich hatte mit meinem Hund nie das Problem, daß er nicht alleine bleibt, aber soweit ich das mitbekommen habe, geht man wirklich ganz kleine Minischritte. Wäre schon möglich, daß ihr da zurückrudern müßt. Und einen anderen Trainer würd ich suchen, einer, der "Fehlverhalten" mit Wasser bestraft, da wär ich ganz schnell weg. Laßt euch von dem schönen Wort "korrigieren" nicht täuschen, für den Hund wird das eine Strafe sein und der weiß nichtmal wofür.

Gibt leider wenig gute Trainer, wenn du inetwa schreibst wo ihr lebt kann dir ja vielleicht jemand einen empfehlen.

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Guten Morgen, 

Wir haben ja schon einmal den Trainer gewechselt. Beide haben laut ihrer Website eine Ausbildung und mehrere Fortbildungen. 

 

Ich möchte nicht's falsches sagen, aber ich meine das mit dem Wasser hätte ich schonmal bei Rütter gesehen. 

 

Macht es eventuell Sinn einen Hundepsychologen zu kontaktieren? 

 

Wir kommen aus Wermelskirchen. Kleiner Ort im Bergischen Land. 

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