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Umgangston unter den Nutzern


Rehema

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Hallo Hundeliebhaber!

Ich habe mich jetzt mal hier angemeldet, nachdem ich in den letzten Tagen viele Stunden gegoogelt habe. Aufgrund einer aktuellen Frage von mir... Die ich hier nicht stellen werde, da sie einerseits nun größtenteils beantwortet ist, und andererseits eh nur zu weiterem Aggressionsverhalten vieler Nutzer führen würde.

Nachdem ich jetzt viel nachgedacht habe und nochmal eine Nacht über meine Gedanken geschlafen habe, möchte ich gerne einiges davon weitergeben - in der Hoffnung, dass diese Foren (die viel Gutes haben!) weiteren Menschen nützlich sind und weniger unsinnigen Schaden anrichten.

Am meisten haben mich die Beiträge zu einer (meiner Ansicht nach vernünftigen) Frage zum Deckzeitpunkt fassungslos gemacht (10. Mai 2009).

Ähnliche Beiträge fand ich auch massenweise in anderen Hundeforen.

Da stellt jemand eine Frage, weil er Welpen haben möchte, und wird zu aller erst von (anscheinend irgendwie göttlich auserkorenen) Hundezüchtern runter gemacht. Es wird reihenweise Verantwortungslosigkeit, mangelndes Wissen, Kurzsichtigkeit u.v.m. unterstellt.

Leider ist das der vorherrschende Ton, den ich in den meisten Hundeforen finde.

Mein Anliegen hier: Geht's nicht auch anders??? Wenn das Forum doch was nützen soll? Mehr als nur dem eigenen Ego?

 

Zu mir:

Ich bin teilweise mit Hunden (wunderbare Mischlinge!) und auch mal Welpen aufgewachsen. Auch Katzen und Pferde haben mich lange begleitet. Ich bin kein Fachmann, habe aber durchaus ein Gefühl für Tiere. Oft wünsche ich mir aber noch mehr davon und werde wohl bis an mein Lebensende immer wieder viele offene Fragen haben.... eben wie im wirklichen Leben, so auch was Hunde betrifft.

Ich bin Deutsche, habe aber einen Großteil meines Lebens im Ausland verbracht, wo wir auch jetzt mit unseren 4 Kindern wieder leben.

Wir haben diverse Hunde (gehabt und auch mal zurücklassen müssen), und haben jetzt als Familie aktuell 3 - und 3 Katzen, die sich mit den Hunden verstehen (da steckt viel Arbeit drin - und teilweise auch Glück. Ich habe in der Kombi Katze-Hund an den eigenen inzwischen alles erlebt!). Und für alle, die schon wieder ihr Urteilsschwert heben wollen: ja, wir haben ein sehr großen Garten!
Die meisten waren Mischlinge - aktuell haben wir einen getrennt gehaltenen alten Rüden (halb Rhodesian Ridgeback, halb Boerboel), eine 4 jährige wunderbare Hündin (Vermutlich halb Rhodesian Ridgeback und halb Labrador - wir haben sie vor 2 Jahren halbtot aufgenommen und gepäppelt), und einen 1 Jahr alten reinrassigen (ja, mit Papieren!) Jack Russel Rüden.

Ich glaube, ich kann sagen, dass ich von meinem Vater viel gute Tier-Intuition mitbekommen habe, und oft (auch da, wo ich unsicher war) vieles richtig gemacht habe. Es gibt aber auch Dinge, die ich falsch gemacht habe (obwohl ich viele Infos eingeholt habe), und worüber ich mich heute ärgere. Aber so ist das Leben! Wir müssen uns deshalb weder schämen noch verstecken!

Weiterhin bin ich Ärztin (für Menschen).

 

Ein paar meiner Gedanken:

1) Bei ganz vielen Antworten ist gaaaanz viel Unterstellung dabei!

Auch wenn ich eine Frage stellen würde, so würde ich nicht seitenweise dazu schreiben, was ich mir bereits angelesen habe. Bloß weil man eine Sache vielleicht nicht so genau weiß, wie andere (die wiederum andere Dinge vielleicht nicht wissen, und grundsätzlich auch mal mit Fragen angefangen haben...), bedeutet nicht, dass man selber völlig unwissend ist, über nichts nachgedacht hat und grundsätzlich gedankenlos seinen Hunden schaden wird. 

2) Es scheint grob gesehen zwei große Lager zu geben - die Züchter, die nur reinen Rassehunden überhaupt eine Daseinsberechtigung zugestehen, und die Menschen, die das etwas anders sehen.

Vielleicht wäre es möglich, von beiden Lagern den anderen mit etwas mehr Achtung und Verständnis zu begegnen?

3) Vielleicht ist der größte Schatz meines Lebens, dass ich durch mein Leben in anderen Kulturen gelernt habe, dass meine Meinung zwar berechtigt, aber nicht unbedingt die einzig zum Ziel führende ist. Leider erlebe ich die Konversationen in den meisten Hundeforen größtenteils aber genau so. Ich bin Deutsche, und habe gelernt, vieles an meinem Deutschsein zu schätzen. Ich kann mich aber auch nicht des Eindrucks erwehren, dass die meisten Westler (und Deutsche ganz besonders) gut darin sind, engstirnig zu sein und schnell andere abzukanzeln. Es würde sehr viel mehr Menschen nützen, wenn Ihr in diesen Foren etwas weniger Selbstüberzeugung und etwas mehr Achtung vor dem Anderen haben könntet.

4) Auch zu medizinischen Diskussionen (z.B. Kastrieren, Gebärmutterkrebs, was nun gut ist oder was nicht...) muss ich als Ärztin anmerken: es scheint in der Tiermedizin ähnlich wie in der Humanmedizin zu sein: Leider gibt es immer wieder so ganz starke Verfechter von bestimmten Ansichten, die meinen, sie hätten die alleineige Weisheit mit Löffeln gegessen. Und belegen das dann auch noch mit angeblichen Studien. Spätestens seit Erstellung meiner eigenen Doktorarbeit vor über 20 Jahren habe ich GROßE Zweifel an ganz vielen angeblichen Aussagen von Studien! Und oft in der Medizin (und auch in den Ernährungsratschlägen) ist es so, dass 10 Jahre später etwas ganz anderes behauptet wird!

Fazit: wir sind alle nicht so schlau, wie wir meinen! Ein bisschen mehr Demut und ein bisschen mehr Selbstzweifel könnten nicht schaden....

5) Bei der genannten Diskussion vom 10. Mai 2009 über den idealen Deckzeitpunkt (die Diskussion artete hautsächlich in Schlagabtauschen über angebliche Unwissenheit und Verantwortungslosigkeit aus) machte mich im Nachhinein am meisten wütend:

Es wird hier von so vielen bemängelt, dass man mit zu wenig Wissen seiner Hündin Welpen zumuten möchte, und wie völlig daneben das doch ist usw.

Als Mensch und Ärztin (die selber bei 6 Schwangerschaften diverse schwierige Zeiten durchgemacht hat! Und dankbar auf das eigene Leben und das unserer 4 Kinder blickt!) bin ich eigentlich fassungslos, wie man hier beim Thema Hund rechthaberisch redet - während ich gleichzeitig feststellen muss, dass 99 % der Deutschen ohne viel Wissen und ohne viel Nachzudenken menschlichen Nachwuchs in die Welt setzt (oder dann eben auch mal "weg macht"). Aber für den eigenen Hund sollte man alles Wissen der Welt und ein paradiesisches zu Hause besitzen, bevor man irgendeinen Schritt wagt???? Merkt Ihr nicht selbst, wie inkonsequent das ist?

Die meisten Menschen, die Sex haben, und die meisten, die schwanger werden oder andere schwängern, haben nicht ausführlich über alle möglichen Folgen, Komplikationen, Lebenserschwernisse usw. nachgedacht oder sich informiert. Oft genug ist das auch gut so. Oft genug ist es ziemlich dumm und bringt vielen Herzeleid.

Aber deshalb jeden Fragenden oder Hilfe Suchenden gleich abzukanzeln? Wenn Euer Maßstab ist, dass nur die Hundehalter, die alle Seminare (die meiner Meinung nach auch nicht alle Fragen beantworten können) besucht haben, mit ihren Hunden Welpen hervorbringen dürfen, dann müsste man 99 % der Deutschen den Sex verbieten!

Ich hoffe, dieser Vergleich hilft, mit Humor zu erkennen, wie unsinnig vieles Gefasele in diesen Foren ist!!!! Und vielleicht mehr über Eure eigene Engstirnigkeit und Dummheit schmunzeln!

Und: wer (sei es in der Hundezucht oder im sonstigen menschlichen Leben) das Risiko ausschalten möchte, der sollte auf einen anderen Planeten umziehen!!!!

 

Es ist wie im wahren Leben: manche Leute sind unerfahren, andere unwissend, manche haben sich bemüht, sich schlau zu machen aber leider nicht ausreichend Antworten gefunden - manche sind auch dumm, verantwortungslos oder gar bösartig. Aber das gleich jedem zu unterstellen, der eine Frage hat, bringt uns alle doch nicht weiter, oder?

Können wir vielleicht auch manche Widersprüche stehen lassen, weil Menschen unterschiedliche Erfahrungen machen?

Das Leben ist zu komplex, um es immer nur mit einfachen Regeln und Rezepten zu beantworten. Das gilt meiner Meinung auch in der Hundehaltung.....

Mehr Erfahrungsaustausch und weniger Verurteilung würde in diesen Foren sehr viel mehr Leute weiterbringen!

 

In diesem Sinne hoffe ich auf zukünftig vermindertes Aggressionsverhalten,

Antje
 

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Einfach mal Welpen in die Welt setzten wollen ist kurzsichtig. 

 

Züchter sein bedeutet nicht zwei süße Hunde aufeinander springen lassen und die Welpen knuddeln. Da gehört viel mehr zu.

 

Dementsprechend sind die Antworten schroff und hart formuliert. Viele Leute engagieren sich hier im Tierschutz und haben mit solchen "meine Hündin soll mal Welpen haben" Hunden dann zu tun. 

 

----

Ja ich Stimme dir zu der umgsngston ist manchmal sehr hart und voll mit Vorwürfen, aber das sind einfach emotionale Themen in denen es um das Leben von Tieren geht und dem Egoismus vom Menschen der halt z.B. gerne mal Welpen hätte. 

 

 

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Nebelfrei

Ich finde es etwas, hmmm, seltsam sich auf einen Uralt-thread zu beziehen.

 

Wahrscheinlich gibt es kaum noch User aus diesen Zeiten, weiter hat sich das Forum entwickelt, Themen, Trends haben sich in diesen vielen Jahren geändert.

 

Nachtrag: der Umgangston im Moment ist sehr moderat, freundlich, die meisten User sind bemüht beim Thema zu bleiben und persönliche Animositäten hinanzustellen. Es war schon anders

 

 

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vor einer Stunde schrieb Rehema:

Als Mensch und Ärztin (die selber bei 6 Schwangerschaften diverse schwierige Zeiten durchgemacht hat! Und dankbar auf das eigene Leben und das unserer 4 Kinder blickt!) bin ich eigentlich fassungslos, wie man hier beim Thema Hund rechthaberisch redet - während ich gleichzeitig feststellen muss, dass 99 % der Deutschen ohne viel Wissen und ohne viel Nachzudenken menschlichen Nachwuchs in die Welt setzt (oder dann eben auch mal "weg macht"). Aber für den eigenen Hund sollte man alles Wissen der Welt und ein paradiesisches zu Hause besitzen, bevor man irgendeinen Schritt wagt???? Merkt Ihr nicht selbst, wie inkonsequent das ist?

Die meisten Menschen, die Sex haben, und die meisten, die schwanger werden oder andere schwängern, haben nicht ausführlich über alle möglichen Folgen, Komplikationen, Lebenserschwernisse usw. nachgedacht oder sich informiert. Oft genug ist das auch gut so. Oft genug ist es ziemlich dumm und bringt vielen Herzeleid.

Aber deshalb jeden Fragenden oder Hilfe Suchenden gleich abzukanzeln? Wenn Euer Maßstab ist, dass nur die Hundehalter, die alle Seminare (die meiner Meinung nach auch nicht alle Fragen beantworten können) besucht haben, mit ihren Hunden Welpen hervorbringen dürfen, dann müsste man 99 % der Deutschen den Sex verbieten!

 

Das ist Whataboutism. 

Und in beiden Fällen ist deine Sichtweise doch sehr kurzsichtig.

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vor einer Stunde schrieb Rehema:

In diesem Sinne hoffe ich auf zukünftig vermindertes Aggressionsverhalten,

 

Du beziehst dich auf einen Thread von 2009.

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Ich finde der Ton ist in diesem Forum sehr harmlos. Ja manchmal gibt es Reibereien, aber alles in allem: sehr morderat.

Sieh dich mal in einem Katzenforum um. Wenn du da nicht für Frühkastration bist, nur Frischfutter gibts und ja die Regel Anzahl Katzen = Anazhl Klos + mindestens eins befolgst, wirst du gesteinigt.

vor 1 Stunde schrieb Rehema:

2) Es scheint grob gesehen zwei große Lager zu geben - die Züchter, die nur reinen Rassehunden überhaupt eine Daseinsberechtigung zugestehen, und die Menschen, die das etwas anders sehen.

 

Nein, es gibt hier grob eher 2 Lager: die Züchter und die die JEGLICHE Hundevermehrung nicht gut heißen.

 

Ich gehöre zu ersterem. Und ich gestehe sehr wohl Mischlingen eine Daseinsberechtigung zu, habe schon mal gesagt dass wenn ich eine ÜBERDURCHSCHNITTLICHE Mischlingshündin hätte und die auch tadellose Gesundheitsergebnisse hätte, ich mir auch vorstellen könnte mit der zu züchten. Denn auch so sind irgendwann Rassen entstanden.

Was ich nicht gut heiße ist unüberlegt Hunde aufeinander rumhoppeln lassen. Ohne Voruntersuchungen, ohne Vorkenntinsse.

vor 1 Stunde schrieb Rehema:

Als Mensch und Ärztin (die selber bei 6 Schwangerschaften diverse schwierige Zeiten durchgemacht hat! Und dankbar auf das eigene Leben und das unserer 4 Kinder blickt!) bin ich eigentlich fassungslos, wie man hier beim Thema Hund rechthaberisch redet - während ich gleichzeitig feststellen muss, dass 99 % der Deutschen ohne viel Wissen und ohne viel Nachzudenken menschlichen Nachwuchs in die Welt setzt (oder dann eben auch mal "weg macht"). Aber für den eigenen Hund sollte man alles Wissen der Welt und ein paradiesisches zu Hause besitzen, bevor man irgendeinen Schritt wagt????

 

Ja als MENSCH. Du hast das Stichwort gegeben.  Wir leben in einer Menschenwelt.

Deine 4 Kinder werden irgendwann selbständige Menschen die ihr Leben selbständig gestalten werden. Im Gegensatz zu allen Hunden.

Deine Kinder werden sehr wahrscheinlich niemals vergast, mit Strychnin vergiftet, erschlagen, oder eingeschläfert, was in vielen Ländern auch nicht "der sanfte Tod ist", sondern aus Kostengründen T61 ohne vorige Narkose. Das ist in vielen Ländern für sehr viele Hunde ALLTAG. Bei uns sitzen sie dann halt nur im Tierheim.

 

Durch unüberlege Vermehrung wird sehr viel Leid produziert. Meine Hündin trägt zum Bsp. CEA (Collie Eye Anomalie), das ist nicht schlimm da ich sie dann nur mit einem genetisch freien Hund verpaaren würde. Der Gentest ist vorgeschrieben. Verpaare ich 2 Carrier bekomme ich mit großer Wahrscheinlichkeit einen Anteil kranker Hunde. Die Krankheit kann bis zur Erblindung durch Netzhautablösung führen. 

Oder z.B. HD, ebenfalls eine Erkrankung die viel Leid hervorbringt. Und die eventuell nötige Hüftop können sich viele Hundehalter einfach nicht leisten. Bei HD gibt es zwar noch keinen Genstest da es sich um einen polygenen Erbgang handelt, aber man kann das Risiko mit einer strikten Zuchtauslese sehr minimieren.

 

Meine (zukünftige Zucht-) Hündin ist z.B. geröngt: HD, ED, OCD, Patella l. untersucht, Augenuntersucht als Welpe + nochmal mit einem Jahr (da inklusive Glaukomuntersuchung, 90 Euro), Gentest auf: CEA, MDR1 Defekt, NCL, TNS, IGS,  Maligne Hyperthermie, Degenerative Myelopathie untersucht. 

 

Du kannst dir die Kosten bis hier hin vorstellen. Einige hunderte Euro. das sind alles vermeidbare (!) Erkrankungen die Hund und Halter viel Leid einbringen. Das nicht zu untersuchen finde ich einfach fahrlässig und hat nichts mit "Lebensrisiko" zu tun. 

 

Die tollen Merle x merle Verpaarungen die in Deutschland schlichtweg VERBOTEN(!!)  sind, aber aufgrund von nichtwissen oder nicht wissen wollen immer noich regelmäßig durchgeführt werden, produzieren auch tolle blinde und taube Hunde.

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Hallo Antje,

 

vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast Deine Gedanken zu dem Verlauf teils wiederkehrender Diskussionen um bestimmte Fragestellungen so ausführlich darzulegen.

 

Viele Aspekte halte ich für richtig. Die Problematik besteht darin, dass diese Themen einen Auslösereiz setzen, mit der Folge, dass bei usern (und da schließe ich mich ein) eine Verhaltensroutine folgt. Am Ende steht die "Belohnung" in einer Diskussion als gefühlter "Sieger" hervorzugehen oder sich zumindest moralisch überlegen zu fühlen.

 

Es ist schwer dieses Muster zu ändern. Selbstverständlich hast Du Recht, dass etliche Menschen völlig gedankenlos Kinder in die Welt setzen. Die Konsequenzen sind ihnen dann egal oder nicht bewusst. Viele Kinder müssen mit Elend und Leid zurecht kommen; sie werden dort hineingeboren.

 

Es lassen sich viele weitere Beispiele finden. Wenn man in den Supermarkt geht und ein Schweinekotelett kauft, blendet man (zumindest 98% aller Menschen) die Produktion, Haltungsbedingungen, Leid, Schlachtung des Schweines, das vielleicht intelligenter als ein Hund ist, komplett aus. Die Reaktion auf die Mehrheit der Fleischesser fällt jedoch im Verhältnis zu der von Dir angesprochenen Welpenthematik sehr milde aus. Als Fleischesser wird man in der Regel nicht so "angegangen", obwohl man häufig viel größeres Leid in Kauf nimmt.

 

Es ist die Unvollkommenheit des Menschen.

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Hallo Rehema,

ich möchte gern auf ein paar deiner Gedanken eingehen und schreibe sie der Einfachheit halber farbig in deinen Text.

 

vor einer Stunde schrieb Rehema:

Ein paar meiner Gedanken:

1) Bei ganz vielen Antworten ist gaaaanz viel Unterstellung dabei!

Auch wenn ich eine Frage stellen würde, so würde ich nicht seitenweise dazu schreiben, was ich mir bereits angelesen habe. Bloß weil man eine Sache vielleicht nicht so genau weiß, wie andere (die wiederum andere Dinge vielleicht nicht wissen, und grundsätzlich auch mal mit Fragen angefangen haben...), bedeutet nicht, dass man selber völlig unwissend ist, über nichts nachgedacht hat und grundsätzlich gedankenlos seinen Hunden schaden wird. 

Das sehe ich ähnlich. Allerdings muss ich gestehen, das ich mich in der heutigen Zeit der Aufklärung sehr über diese unbedarften Welpenkäufe von Hundehändlern ärgere und dass die Menschen nicht vorher Infos sammeln, anstatt sich hinterher zu beschweren oder Rat zu suchen, weil der Hund krank ist.

2) Es scheint grob gesehen zwei große Lager zu geben - die Züchter, die nur reinen Rassehunden überhaupt eine Daseinsberechtigung zugestehen, und die Menschen, die das etwas anders sehen.

Ich denke da anders drüber. Ich kenne z.B. keinen Züchter, der Tierschutz schlecht redet, wohl aber Tierschützer, die es andersherum nur zu gern tun.

Das liegt daran, dass viele Menschen eben möglichst alles retten wollen und Zucht als überflüssig ansehen. Was man aber mal hervorheben muss ist folgendes:

1. Es ändert sich nichts in den betreffenden Ländern, wenn wahllos Tiere geholt werden, weil das nichts an der Lebensweise der Menschen dort ändert.

2. Haben unseriöse Organisationen den Tierschutz auch schon als Plattform eingenommen und handeln nicht mehr nur mit "reinrassigen" Hunden, sondern auch mit Tierschutzhunden, die genauso zu diesem Zweck vermehrt werden.

3. Ist seriöser Tierschutz und seriöse Zucht beides sehr wichtig für die gesamte Gattung Hund, denn das sind die einzigen, die sich in der Regel wirklich um die Gesundheit bemühen - Tierschutz zur Verhinderung von ansteckenden Krankheiten und Zucht zur Unterstützung der Gesundheit. Meiner Meinung nach ist es quatsch, eines davon zu verteufeln. Stattdessen sollte man lieber Hand in Hand arbeiten und Interessenten lieber zu einem Züchter schicken, wenn er eine bestimmte Rasse sucht, anstatt ihn den falschen Zierschutzhund zu geben oder in die Arme des Welpenhandels zu treiben. Andersherum übrigens genauso.

Ich bin übrigens Züchterin und habe durchaus schon Menschen zu Tierschutzhunden geraten. Der Sohn meines Rüden lebt seit einigen Monaten auch mit einer Tierschutzhündin zusammen.

 

Es wird hier von so vielen bemängelt, dass man mit zu wenig Wissen seiner Hündin Welpen zumuten möchte, und wie völlig daneben das doch ist usw.

Als Mensch und Ärztin (die selber bei 6 Schwangerschaften diverse schwierige Zeiten durchgemacht hat! Und dankbar auf das eigene Leben und das unserer 4 Kinder blickt!) bin ich eigentlich fassungslos, wie man hier beim Thema Hund rechthaberisch redet - während ich gleichzeitig feststellen muss, dass 99 % der Deutschen ohne viel Wissen und ohne viel Nachzudenken menschlichen Nachwuchs in die Welt setzt (oder dann eben auch mal "weg macht")

Das stimmt schon, nur sollte man einiges bedenken:

Der Mensch bestimmt für sich selbst, über den Hund wird bestimmt. D.h., man geht eben ein Risiko ein, ohne die Hündin zu fragen. Und eben weil das so ist sollte der Mensch so viel Pflichtgefühl haben, sich genügend vorzubereiten und fortzubilden - sei es durch Lektüre oder auch ein Seminar.

Denn ich trage hier die Verantwortung für ein Lebewesen, welches nicht selbst bestimmt.

Und da bin ich jetzt ehrlich, wenn ich mir dein Beispiel mit der Frage des Deckzeitpunktes vor Augen führe:

Wer sich nicht einmal hier schlau gemacht hat, z.B. mit seinem Tierarzt gesprochen, ein Buch gelesen,....der hat sich auch keine Gedanken um den Rest gemacht.

Wie ist das mit der Fütterung? - Ab wann gibt man mehr?

Ultraschall oder röntgen?

Geburtsort und Aufzucht?

..........

 

Meine Meinung ist tatsächlich, dass nicht jeder Hinz und Kunz - damit meine ich Familie Meier, Lischen Müller und Kuno um die Ecke - seine Hündin mal Welpen bekommen lassen sollte.

Dafür gibt es für mich auch sehr viele Gründe:

1. Tierschutz hat einen Grund, Zucht hat einen Grund - welchen Grund hat "Fifi wird von Lumpi nebenan gedeckt?"

2. Es gibt sehr viele Mischlinge - es geht jetzt speziell erstmal um Mixe -  auf der Welt, denen es nicht so gut geht. Jeder "ich lasse mal decken-Wurf" nimmt diesen Plätze weg.

3. Rassehunde - "ich lasse meinen Labbi mal vom Labbi nebenan decken" entbehren für mich jeder Grundlage. Das Warum wäre hier wichtig? Bringt es der Rasse was, wenn man mal irgendeinen Wurf macht oder geht es eher darum, Geld damit zu machen? Warum macht man es dann nicht richtig, mit sämtlichen Gesundheitsuntersuchungen und Kontrollen vom Zuchtwart? Hat man etwas zu verbergen oder ist der Hund doch nicht so gesund? Würde man es richtig machen, würde man hier tatsächlich Tierschutz betreiben, denn wenn man eine gesunden Labbi hat und den kontrolliert mit einem ausgewählten Labbi verpaart, kann man der ganzen Rasse etwas gutes tun - Vitalität, Gesundheit, Genpool.

4. Privatleute lassen ihre Hunde meist gar nicht auf irgendwelche Krankheiten untersuchen. Der Tierarzt sagt "sieht gut aus" - schwubbs kann es losgehen. Ich bin ehrlich. Für mich ist das ein Spiel mit der Gesundheit der Welpen und Menschen die sowas machen, denen scheint es doch dann egal zu sein, ob "ihre" Welpen ein gesundes Leben haben werden.

 

Ich finde einfach, dass man kontrolliert und mit Verstand mit Lebewesen umgehen sollte. Dazu gehört auch das Decken lassen - denn es geht hier um die Zukunft der Gattung Hund.

 

vor einer Stunde schrieb Rehema:

 

 

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