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Spielsucht und Abhängigkeitswirkung


gebemeinensenfdazu

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Über eine Suche bin ich wieder auf diesen TE gestossen. Und würde gerne weiter diskutieren. Vielleicht geht das , vielleicht auch nicht.

Hier zu @ gebemeinensenfdazus Text wollte ich eine Anmerkung schreiben, weil mir die Bezeichnungen auffiehlen. Ich habe das in dem Text fettgemarkert.

 

Am 14.11.2017 um 04:52 schrieb gebemeinensenfdazu:

Spielsuchtgefährdung braucht mehr Faktoren als Ballwerfhetz"spiele".

Was die Abhängigkeitswirkung angeht, setzte ich den Begriff wohl früher an. Nicht erst bei der Psychose sondern schon bei der Neurose -also wenn Anderes, was eigentlich mal Spaß gemacht hat oder eigenkreativ war, dadurch vernachlässigt wird.

 

"Neurose" ist eine heute unübliche Beschreibung für Krankheiten im seelischem Bereich. Nach psychoanalytischem Verständnis sind Neurosen unzureichende Verarbeitungs-

versuche unbewusster und in ihrer Genese infantiler Konflikte oder frühkindlicher Traumatisierungen.

Ich wüsste nicht, was man dahingehend mit einem Hund bearbeiten sollte. Und ich wüsste auch nicht, dass ein Hund süchtig wird, weil er frühkindliche Traumatas aufweisst.

Die Psychose sieht man oft beim Schizophrenen Patienten. Hier ist die Halluzinatione, das Stimmen hören und die komplett verschobene Wahrnehmung im Mittelpunkt. Auch das trifft nicht auf den "Balljuncky" zu.

 

Am 14.11.2017 um 04:52 schrieb gebemeinensenfdazu:

Bei Nyla oder auch den BCs ist so ein eigenkreativer Bereich zudem sicher das  Schafe Hüten.

 

Verstehe ich im Zusammenhang nicht mehr wie das gemeint ist. Weiter unten schreib ich noch was zum BC und zu Suchtverhalten.

 

 

Am 14.11.2017 um 11:20 schrieb Herdifreund:

Ist dieser Thread hier jetzt wirklich ernst gemeint? Eine durch teils Jahrhunderte der Selektion und spezielle Zucht hervorgerufene Ausarbeitung spezieller Triebe und Verhaltensweisen, wird hier als Sucht bezeichnet?

 

Was genau meinst du denn? Ein "normaler" Hund rennt einem jagbaren Objekt hinterher...bekommt es oder nicht, jagd weiter oder hört auf. Einem Hund wird ein Ball geworfen, der Hund rennt hinterher und hört auf irgendwann.

Und es gibt Hund, die hören NICHT auf. Bis sie zusammenbrechen würden, oder der Ball wird eingepackt.

 

Am 14.11.2017 um 11:20 schrieb Herdifreund:

 

c) bei Hunden/Tieren spricht man nicht von Sucht, sondern bestenfalls von Konditionierung.

 

 

Doch man spricht bei manchem Verhalten richtigerweise von SUCHT.

 

 

Am 14.11.2017 um 11:20 schrieb Herdifreund:

Der Begriff "Sucht" beschreibt in diesem Kontext hier, die Abhängigkeit von einem Verhalten (im Gegensatz zur substanzbezogenen Sucht) . Aber hier kommt der Punkt der es quasi unmöglich macht, das man Hunde verhaltensabhängig süchtig macht: Sucht beschreibt IMMER einen Kontrollverlust, bzw. den Verlust der Selbstkontrolle.

 

Richtig! Und es gibt Hunde, die diese Selbstkontrolle verlieren. Und jetzt kommt der BC ins Spiel als Paradebeispiel, einer Rasse, die auf ganz spezielle Verhaltensweisen selektiert wurde, die ganz schnell stereotype Verhaltensweisen zeigen.

Gesörte und süchtige BCs kenne ich zu hauf. Wellenjagen, Flugzeugkondensstreifen jagen, Zigarettenrauch, Sand hochschmeissen und reinbeissen...und vieles mehr. Und ich meine nicht einen Hund, der mal seine "5 Minuten" hat, sondern Hunde, die dieses Tun NICHT selbst beenden können, die von aussen gelenkt/abgelenkt werden müssen.

Einen BC als Junky zum Beispiel BALL....kann nicht aufhören, diese Hunde werfen ihren Menschen in Ermangelung eines Balles ALLES vor die Füsse, was auf dem Boden liegt....Schnippselchen, Müll, Steine...Fusseln...Wer das noch nie erlebt hat, kann sich das nicht vorstellen. Es ist das Bild eines Hundes, der in seinem Zwanghaftem Verhalen keinen Ausweg mehr findet.

Ich kenne einige Schäferhunde, die auch ansatzweise Bällchenjunckeys sind. Oft (das ist meine Interpretation MEINES Erlebens) werden diese Hunde bewusst darauf trainiert, sich auf eien Beute zu fixieren, damit sie in der Umwelt keinen Stress machen. Auch hier mehr ein autistisch anmutendes Verhalten, was wie ein stupider Kreislauf anmutet.

 

 

Am 14.11.2017 um 11:20 schrieb Herdifreund:

Und das heißt: Entweder man definiert schon die Rassezugehörigkeit eine Hundes und dessen grundlegende Triebausprägung als Sucht, weil der Hund  auf eine vorrangiges Verhalten quasi süchtig gezüchtet wurde (also ohne das der Halter da noch irgendetwas tun muss)

(Fettgemarkert habe ich)

Jein, es ist nicht jeder BC so, und soll auch nicht so sein, aber der der Grad ist ganz schmal. Und man muss als Halter um die Eigenarten "SEINER" Rasse wissen.

Ich denke nicht, dass man einen Malamuten dazu bringen kann ein Ballsüchtiger Irrer zu werden. Einen normalen Bc würde ich meinen, bekommt man ganz leicht dazu und viele (ich würde sagen ALLE) BCs zeigen von alleine Ansätze von Zwangsverhalten, was dann Suchcharackter annimmt.

Beim BC trifft das zu und einige Jack Russel würde ich da auch mit einreihen.

 

Am 14.11.2017 um 11:20 schrieb Herdifreund:

 

Ein ohnehin auf ein bestimmtes Verhalten selektierter Hund wird nicht süchtiger nach diesem, nur weil ich es immer und immer wieder wiederhole.

 

Doch.

Es geht hier um FEHLVERHALTEN. Kein Hund wird auch "Fang den Ball" gezüchtet. Das sind Elemente aus dem Jagdverhalten, die hier angesprochen werden.

 

Am 14.11.2017 um 11:20 schrieb Herdifreund:

Es entspricht schlicht seinem angezüchteten Wesen, dieses Verhalten immer und immer wieder  zu zeigen.  Ein Balljunky wird nicht zu einem solchen gemacht, sondern dieses Verhalten ergibt sich aus seinem rassespezifisch herausgezüchtem Grundverhalten. Der Hund hinterfragt nicht, sondern folgt einfach seinem Trieb. Nur der Mensch/ Halter hat oft ein Problem den Unterschied zwischen einem triebgesteuerten (in diesem Fall vermenschlichten) Hundeverhalten und einem auf einer anderen Ebene arbeitenden Verstand eines Menschen zu sehen.

 

Siehe oben: Suchtverhalten ist krankhaft. Die süchtig machenden Verhaltensweisen, die wir hier als Beispiele haben, kommen alle aus dem Jagdverhalten. Und hier wird züchterisch bei meinem Beispiel BC ordentlich geschraubt und selektiert, damit diese Hunde, die Eigenschaften am Vieh zeigen, die sie zeigen sollen. Beim Show gezüchteten BC zeigen sich oft genau diese problematischen Sequenzen. Aber auch die Arbeits-BC sind sehr störanfällig auf die Gesamtpopulation bezogen. Es gibt viele BCs, die nicht auffällig sind. (Einzelne  :)

 

Am 14.11.2017 um 14:16 schrieb gebemeinensenfdazu:

@Herdifreund Welche Hunderasse wurde denn zum Wellenjagen gezüchtet?

Mir ist klar, daß ein hochreaktiver und mit künstlicher Beute motivierbarer Hund eher Gefahr läuft süchtig zu werden, als ein Hund mit hoher Reizschwelle und wenig Beutemotivation. Darum ging es hier nicht.

 

Genau. Es sind immer das angeborene Jagdverhalten, was in der Zucht und der Selektion vom Menschen manipuliert ist.

 

Am 14.11.2017 um 14:16 schrieb gebemeinensenfdazu:

Deine "Triebe" sind Motivationen, die z.T. stark genetisch verankert sind. Aber es kommt genauso darauf an, inwiefern dieses veranlagte Verhalten gefördert und vertieft wird und inwiefern andere nicht so sehr veranlagte Verhaltensweisen gefördert werden.

 

Genau.

 

Am 14.11.2017 um 14:16 schrieb gebemeinensenfdazu:

Der Hund hat individuelle Interessen, die u.U. auch nicht rassetypisch sein müssen.

Der Halter sollte diese Eigeninteressen stützen um Selbstbewußtsein zu fördern und mit der Motivation des Hundes zu arbeiten.

Bisher gehört kein hier erwähnter Hund der FCI Gruppe 8 an, die Schäferhunde z.B. auch nicht. Gerade die zeigen sich aber extrem oft ziemlich ballfixiert, was nicht heißt, daß ein f12 Mix nicht ähnliches entwickeln kann. Auch bei Molossern habe ich es schon beobachtet.

Die Sucht wird dadurch charakterisiert, daß andere Verhaltensweisen und kreative Beschäftigungen verkümmern oder von der Sucht verdrängt werden.

 

Finde ich ziemlich knackig und gut beschrieben, was auch ich meine und beschrieben habe.

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gebemeinensenfdazu bezieht sich da auf die klassische Definition.

 

Neurose:

Zitat

Unter Neurosen (wörtlich etwa Nervenkrankheit, aus griechisch νεῦρον Nerv und -ose für Krankheit) wurden seit William Cullen (1776) nervlich bedingte rein funktionelle Erkrankungen verstanden, d. h. ohne Nachweis einer organischen Läsion. So sprach man z. B. von Herzneurosen. Seit der Zeit Sigmund Freuds wurde hierunter eine leichtgradige psychische Störung verstanden, die durch einen Konflikt verursacht wird. Neurosen wurden damals den Psychosen (den schwereren seelischen Störungen) gegenübergestellt.

Inzwischen wurde der Begriff zugunsten einer differenzierteren Aufteilung in verschiedene Störungsgruppen weitestgehend aufgegeben, weil man so den verschiedenen unter „Neurosen“ zusammengefassten Störungsbildern besser gerecht werden konnte und sich die damit verbundenen theoretischen Annahmen, vor allem in Hinsicht auf psychische und körperliche Verursachung, in dieser Form nicht halten ließen.

Zitat

Traditioneller Neurosebegriff

Nach der zum Teil heute nicht mehr vertretenen Sicht (siehe oben) ist die Neurose eine allgemeine psychische Verhaltensstörung längerer Dauer. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass sie erst im Laufe der Entwicklung entstanden ist. Zur Bestätigung solcher Diagnosen müssen organische Störungen als Ursache des Fehlverhaltens ausgeschlossen werden. Seine ihm charakteristischen Verhaltensstörungen vermag der Neurotiker nicht zu kontrollieren, er ist sich seines Leidens jedoch bewusst und an sich fähig, dessen Ursachen zu ergründen. Gemäß Freuds Theorie führt dieses geistige Streben zu ersten therapeutischen Ergebnissen, vor allem in Anwendung der Traumanalyse. Der Psychotiker ist dazu tendenziell außerstande, da bei ihm auch der Realitätsbezug nicht mehr vorhanden ist. Die Übergänge zur Neurose sind jedoch fließend. So stellen zum Beispiel auch die Träume der Gesunden („normalen“ Neurotiker) nach Freud im weitesten Sinne „psychotische“ Vorgänge dar, infolge des im Schlaf momentan geschwächten Ich-Vermögens, die im Traum erlebte Realität von der den Träumer umgebenden Wirklichkeit zu unterscheiden.

Zwangsstörungen (z. B. „Waschzwang“), Hysterien, Hypochondrien, Phobien (z. B. Soziophobie), Angststörungen, schizoide und paranoide Störungen werden zu den Neurosen gezählt. Als differentialdiagnostisches Kriterium zur Abgrenzung von der Psychose gilt unter anderem auch, dass die Neurotiker ihre Probleme als in ihnen selbst liegend zu erkennen vermögen, während die von einer Psychose Betroffenen im akuten Fall an dem Unvermögen leiden, ihre innere Situation (‚Stimmen hören‘ u. Ä.) von der sie umgebenden Realität zu differenzieren.

Es gibt verschiedene Grade dieser Zwänge, so dass nicht alle Patienten einer Behandlung bedürfen. Als subjektiv erleichternd wirkt sich die weite Verbreitung eines bestimmten Typs von Neurose in der jeweils betroffenen Kultur aus, der dadurch zur sozialen Norm wird. Dadurch wird das Gefühl sozialer Ausgrenzung beziehungsweise Minderwertigkeit (s. o.) abgeschwächt. Die Gleichsetzung solcher „Normalität“ mit der Bedeutung des Begriffes „Gesundheit“ wurde von Freud mit höchster Skepsis betrachtet.

 

 

Psychose:

Zitat

Der Begriff Psychose wurde 1845 von Ernst von Feuchtersleben erstmals verwendet und 1846 schrieb Carl Friedrich Flemming, eine Somatogenese einbeziehend, dazu „Die Seelenkrankheit oder Psychose wurzelt in der Seele, insofern diese durch das sinnliche Organ vermittelt wird. [...] Die nächste Ursache der Seelenkrankheit ist Krankheit des körperlichen Organs“.[1] Das Wort „Psychose“, welches (die Begriffe Seelenstörung, psychische Krankheit, Geisteskrankheit und Irresein ergänzend) um 1875 allgemein in die Psychiatrie[2] eingeführt war, kam ins Deutsche nach Art französischer Fachwörter mit französischer Endung von altgriechisch ψύχωσις psýchōsis, ursprünglich „Beseeltheit“, von ψυχή, psychē, „Seele“, „Geist“ und Endung -οσις, -osis, „[krankhafter] Zustand“.

Der Begriff wird üblicherweise als Abgrenzung zum Begriff Neurose verwendet, und zwar für psychische Störungen, die schwer sind und sich nicht ohne Weiteres aus einem lebensgeschichtlichen Kontext heraus ableiten lassen. Vor allem die letzte Aussage zeigt allerdings deutlich die Theoriegebundenheit des Begriffs.

In den Klassifikationssystemen ICD-10 wie auch DSM-5 wird der Begriff Psychose nur eingeschränkt verwendet. Die unter diesem Überbegriff zusammengefassten psychischen Störungen finden sich stattdessen unter verschiedenen Kapiteln: F00 bis F09 fasst organische psychische Störungen zusammen, von denen sich manche allerdings nicht ohne Weiteres dem Begriff Psychose unterordnen lassen; F20 beschreibt die psychotischen Störungen aus dem schizophrenen Formenkreis; F30 beschreibt die Manien, F31 den Wechsel zwischen Manien und Depressionen und F32 die reinen Depressionen, von denen allerdings die leichten und mittelschweren Formen eindeutig nicht den Psychosen zugeordnet sind. Erst unter der Kodierung F32.3 findet sich der Begriff „Psychose“ wieder.

 

Schizophrenie ist nur ein kleiner Teil der Psychosen.

Zitat

Organische Psychosen

aufgrund von Hirnerkrankungen (Demenz, raumfordernde Prozesse),

aufgrund von Hirnverletzungen (Schädel-Hirn-Trauma),

aufgrund von Autoimmunerkrankungen (Lupus erythematodes),

aufgrund von exogen zugeführten Substanzen (Medikamente, Drogen).

die Ursachen bei den organischen Psychosen werden unterschieden in:

primäre: das Gehirn direkt schädigende (Epilepsie, Gehirntumor, Störungen des Neurotransmitterhaushalts)

sekundäre: das Gehirn indirekt schädigende (Stoffwechselkrankheiten-Diabetes, Intoxikationen durch schädigende Substanzen wie Alkohol, Medikamente, Drogen; organische Schäden an Leber, Nieren)

Unterscheidung von

akuten organischen Psychosen: die Symptomatik bei den akuten organischen Psychosen verschwindet mit der Behebung (Heilung) der zu Grunde liegenden verursachenden Schädigung.

chronischen organischen Psychosen: bei den chronischen organischen Psychosen bleibt die Symptomatik auch nach Behebung der zu Grunde liegenden Ursache (Schädigung) weiter bestehen.

Nichtorganische Psychosen:

Psychosen des schizophrenen Formenkreises (aufgrund der Vielfalt der hier zu beobachtenden Symptomatik wird diese Formulierung heute üblicherweise anstelle des Begriffs Schizophrenie verwendet)

affektive Psychosen (hierunter fallen der Wechsel zwischen Manie und Depression (bipolare Störung) und oft auch Depressionen)

die Mischform der sogenannten schizo-affektiven Psychose.

 

  • Danke 1
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KleinEmma

Ich denke da direkt an einen Mischling, der zur Sucht erzogen wurde, sozusagen. Die Hündin spielte halt als Junghund gerne mit dem Ball, wie fast jeder Junghund es tut. Für die Besitzerin sehr bequem, den Hund zu beschäftigen: Es wurde ständig der Ball geworfen.

Die Hündin wirkt mittlerweile wirklich gestört. Sie hat den ganzen Tag nur eins im Kopf: Ball holen. Wird der Ball versteckt, damit sie mal aufhört, werden andere Sachen angeschleppt, dem Menschen vor die Füße geworfen, um dann zu Bellen, wenn man nicht wirft.

  • Traurig 2
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Wahllos herrausgegriffen:

Border Collies ihrer Würde beraubt und zum zwanghaftem Äffchen gemacht. Manche "Tricks" sind harmlos, manche entwürdigend. Manches ist deutliches zwangsverhalten, was ich bei meinen Hunden nicht sehen will.

Aber alle Spielarten der üblichen Verhaltensstörungen sind zu sehen. Und die Besitzer finden es "niedlich". Das ist das traurigste.

 

 

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gebemeinensenfdazu

Auch wenn ich mich damit im letzten Jahrhundert bewege, war, wie die Fprmulierung schon andeutet, eine Unterscheidung des Grades der Störung damit beabsichtigt. Neurose als leichte Form, Psychose als die schwere Form.

Von Schizophrenie hab' ich nichts geschreiebn und nichts gemeint.

Die Annahme frühentwicklungsmäßiger Traumata als Ursache für Zwangshandlung geht meines Wissens über den Bereich der Psychoanalytik hinaus.

Die Beweislast für die These, warum das gerade so soziale Lebewesen wie Hunde nicht beträfe, liegt wohl auf der Seite von deren Vertretern, denn: Die biologischen Prozesse im Gehirn eines Säugetieres sind grundsätzlich ähnlich. Gerade Hunde neigen zu rituellen Verhaltensweisen.

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Sorry, aber wenn ich das alles lese, komme ich mir vor wie 1981 an der MLU in Halle /Saale 3. Semester.

Ist das nicht alles ein wenig zu heftig? Und dann noch die Begrifflichkeit Autismus ....... da werde ich dann schon mehr, als nur nachdenklich.

Wenn jetzt noch ein Vortrag über TEACCH kommt, verstehe ich die Welt nicht mehr.

Sehr nachdenkliche Grüße aus Bulgarien sendet freisein

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KleinEmma
vor 3 Stunden schrieb 2010:

Border Collies ihrer Würde beraubt und zum zwanghaftem Äffchen gemacht. Manche "Tricks" sind harmlos, manche entwürdigend. Manches ist deutliches zwangsverhalten, was ich bei meinen Hunden nicht sehen will.

Aber alle Spielarten der üblichen Verhaltensstörungen sind zu sehen. Und die Besitzer finden es "niedlich". Das ist das traurigste.

 

Das sind nu kurze Ausschnitte. Ich sehe da nicht alles als Störung an. Um das zu beurteilen, müsste man mehr von den einzelnen Hunden sehen.

 

Aber, Tricks: Wie seht ihr das denn? Ich finde Tricks ja ziemlich sinnbefreit. Da denke ich wirklich an den Zirkusaffen, der zur Bespaßung der Menschen irgendwas tun soll. Trickdogging oder überhaupt zu tricksen (wie hier manchmal geschrieben wird) scheint aber eine große Fangemeinde zu haben. 

 

Viele Tricks würde ja ein Hund nicht tun, wenn das nicht vom Mensch gefordert wird. Im Video ist z.B. der Hund zu sehen, der auf den Hinterbeinen geht. Wenn nun jemand behauptet, sein Hund mache totaaal gerne solche oder ähnliche Tricks: Auch Suchtverhalten, Abhängigkeit? Oder wird das dann lockerer gesehen, als beispielsweise das "lustige" Ballspiel, das ein Balljunkie ja soooo gerne spielt? 

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Nebelfrei
vor 6 Minuten schrieb KleinEmma:

Wenn nun jemand behauptet, sein Hund mache totaaal gerne solche oder ähnliche Tricks

 

Der Hund würde auch anderes gern mit seinem Halter machen, hier halt auf den Hinterbeinen laufen. Finde ich wirklich nicht schlimm.

Ich finde man darf nicht gleich alles als Sucht, also krankhaft, bezeichnen, nir weil der Hund es extrem gern macht. Bei tendeziell hibbeligen Hunden, sieht das vielleicht extrem aus, aber bei dem meisten Hunden kann man ja einfach aufhören.

 

Beispiel im Moment: Wega und die Schneebälle. Sie ist völlig verrückt danach, viele würden es als Sucht bezeichnen, aber wenn ich keine Lust mehr habe, sag ihr ihr es eben. Sie glaubt es nicht gleich, aber merkt ja bald, dass es nichts mehr gibt. Dann halt. Sollte ich es nicht mehr machen? Nein.

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vor 1 Stunde schrieb KleinEmma:

Aber, Tricks: Wie seht ihr das denn? Ich finde Tricks ja ziemlich sinnbefreit. Da denke ich wirklich an den Zirkusaffen, der zur Bespaßung der Menschen irgendwas tun soll. Trickdogging oder überhaupt zu tricksen (wie hier manchmal geschrieben wird) scheint aber eine große Fangemeinde zu haben. 

 

Ob Tricks sinnbefreit sind oder nicht hängt doch ziemlich von den jeweiligen Tricks ab, oder nicht?

 

Ich  nehme als Beispiel einfach mal drei Beispiele von Tricks, wie ich sie mit dem Krümel mache und die ich nicht als sinnbefreit und Zirkusaffen-Menschenbespaßung sehe. (Andere haben sicher noch weitere Beispiele, mir sind diese halt nun gerade präsent.)

 

Zum ersten fallen darunter alle möglichen Gymnastikgeschichten. Sei es Cavalettisteigen, Rückwärtslaufen (geradeaus und in Bögen), Podestübungen, Balancekissen, "Häschen" etc: Alle diese Tricks haben eines gemeinsam, nämlich einen gesundheitlichen Wert. Sie sind mit der Osteopathin abgesprochen und führen dazu, dass mein Terrortier trotz mieser Genetik nach wie vor beschwerdefrei durch die Gegend läuft.

 

Dann gibt es Tricks, die dienen schlicht dazu, Sandors wie auch meine Konzentration, Verständigung und Flexibilität zu fördern. Zum Beispiel hab ich ihm vor kurzem in einem ziemlich durchdachten und kleinschrittigen Aufbau beigebracht, schwarze und weiße Socken jeweils passend in einen schwarzen oder weißen Korb zu räumen. Dabei mussten wir uns beide richtig anstrengen, viel nachdenken, sehr konzentriert sein. Und als es endlich so weit war, dass es funktioniert hat, waren wir beide mächtig stolz! Natürlich hat das keinen tieferen Sinn im Haushalt, aber unser "Feintuning" hat sich noch mal verbessert, Sandor war trotz Regentagen zufrieden, und ich hab viele Trainingsaspekte mal wieder sehr gezielt kombinieren müssen.

 

Und schlussendlich sind oft genug doch alle möglichen Alltagsdinge nix anderes als Tricks, oder? Und umgekehrt konnte ich schon so manchen Trick später gut gebrauchen, wenn es um Verhaltensfragen ging. Allein das Handtarget ist echt Gold wert, wenn man einen schnell reizgefluteten Hund hat, oder auch bei einem "normalen" Hund den man etwa einfach nur mal schnell auf die TA-Waage führen will. "Zurück" finde ich immer wieder praktisch, dass mein Hund auf "danke!" fallen lässt was immer er in der Schnauze hat auch, und mal ehrlich: Welcher Hund würde von sich aus am Bordstein stoppen, Sitz oder Platz machen etc? Sind doch im Grunde alles Tricks!

 

 

Das Problem im Zusammenhang beispielsweise mit dem Videoclip hier ist doch wohl eher, dass eben Trick nicht gleich Trick ist. Wenn ein Hund mit gierigem Blick auf den Ball sich hoch auf die Hinterbeine aufrichtet und diesem nachläuft, oder stupide Saltos schlägt um den Schnee zu erwischen, dann hat das für mich mit richtigem Trickdogging ungefähr so viel zu tun wie einen Hund an kurzer Leine neben sich herschleifen mit Leinenführigkeit...

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