Annali 26. November 2017 Teilen 26. November 2017 Ich sage über Linnie manchmal spaßeshalber, dass sie einen extremen will to please hat ... solange ich ein Leckerli in der Hand halte ... Natürlich ist das kein wirklicher wtp, sie ist einfach verfressen und hat außerdem riesigen Spaß am Training (damit meine ich jetzt alles mit Futter- oder Spielbelohnung), die Belohnung (Futter oder Spielzeug) ist ihre Motivation. Das ist praktisch, ich habe unterwegs immer Leckerlis in der Tasche und kann jederzeit den Eindruck erwecken, einen super erzogenen Hund zu haben Ohne Belohnung ist es bei Linnie, wie @Vhenan beschrieben hat - also komplett ohne wtp. Wenn sie darauf Lust hat oder einen Sinn darin erkennt, dann tut sie es, wenn nicht, dann nicht - das ist halt so. Ab und zu habe ich den Eindruck, sie tut etwas mir zuliebe, aber dann nicht hochmotiviert, sondern mit einem entnervten Schnauben und einem Blick, der in etwa sagt „Das ist totaler Quatsch, aber wenn’s dich glücklich macht, ok..“ Das ist auch kein will to please, da habe ich dann einfach in der Situation den größeren Dickkopf gehabt und der Klügere (der Hund) hat nachgegeben Ich stelle mir will to please immer so vor, wie Linnie sich bei Leckerli verhält, nur ohne Leckerli. Also quasi ein Hund, der auch ohne Bestechung begeistert mitmacht. Solche Momente gibt es mit Linnie auch, die sind aber recht selten. Dann kommt sie unvermittelt zu mir, stupst mich an oder zeigt eine andere „Zuneigungsbekundung“ und bleibt dann mit diesem erwartungsvollen Blick vor mir sitzen/stehen, der mir sagt, dass sie jetzt bereit ist, bei allen Schandtaten mitzumachen, die mir in den Sinn kommen, einfach nur mir zuliebe . Das empfinde ich dann als will to please. 1 Link zu diesem Kommentar
Nebelfrei 26. November 2017 Teilen 26. November 2017 Das Zusammen'arbeiten' dürfen ist eben schon Belohnung, Keks allenfalls eine Zugabe. 'Arbeiten' bei mir in ' ' weil es bei mir nicht pri,är um Arbeiten odr um Aufgaben erüllen geht. Link zu diesem Kommentar
Gusar 26. November 2017 Teilen 26. November 2017 Die Eingangsfrage haben sich Barsois schon immer gestellt! 4 1 Link zu diesem Kommentar
Ferun 26. November 2017 Teilen 26. November 2017 Hm, das ist schwierig für mich. Der Schäferhund meines ersten Freundes, (lang ist es her) der hatte WTP, er hat es geliebt "Befehle" zu bekommen. Mir war das total suspekt , der hätte sich vom Auto überfahren lassen weil er ein Platz Kommando befolgen wollte. Ich weiß noch , damals dachte ich : "Der ist aber dumm". Die meisten fanden ihn toll, bewunderten seinen Gehorsam. Ich stand immer nur da und zweifelte an seinem Verstand. Ich mag Hunde die ....wie sag ich das richtig,?... selbstständig sind, gern auch etwas "Eigen". Ferun schafft es das ich mit viel WTP um sie bemüht bin und das mit einem Blick der sagt :"Hast du immer noch nicht begriffen wie die Decke unter meinem Hintern zu liegen hat." 1 2 1 Link zu diesem Kommentar
gast 26. November 2017 Autor Teilen 26. November 2017 hmm, mein Hund will mir nicht immer gefallen, er will oft einfach nur sich selber gefallen. Er lernt zwar immer sehr schnell und mit absoluter begeisterung neue Tricks und Kammondos (auch ohne futter). Aber beim Ausführen dieser gelernten sachen ist er, wenn draußen was besser riecht (oder ähnliches) nicht immer direkt feuer und Flamme und hat dann auch mal besseres zu tun als sich für ein stück käse im kreis zu drehen (oder ähnliches). Aber ich zwinge ihn dann auch nicht dazu, ist ja auch nichts lebens notwendiges, jetzt umbedingt tanzen zu müssen oder so Im Umkreis meiner alten Wohnung, da gab es es auch mal so einen "rennt auch in die Kettensäge wenn Herrchen das sagt" Hund, der hat seinen Besitzer aber auch permanent angestarrt, bei allem und ist auch - anders als meiner - so ziemlich nur im Fuß gelaufen (also wirklich direkt neben Herrchen, im Freilauf, ohne Kommando). Ich fand das zum Teil sehr beeindruckend, zum anderen fand ich das permanente anstarren (also Hund zu Herr) auch befremdlich, ebenso dass der Hund nicht mal 5-10 meter weg zum schnüffeln geht. Aber der Hund hatte halt überhaupt keinerlei Probleme mit irgendwas, so ein richtiges "Kuscheltier" das mit allem total ok ist und freudig mit dem Schwanz wackelt wenn man ihm sagt wie gut er das macht. Der hat auch auf jeden gehört. Sein Herrchen war auch ein ganz ruhiger und entspannter und die passten schon gut zusammen irgendwie. Meiner ist da mehr so der "abenteurer" der auch mal ins Wasser fällt weil er sich zu weit vor beugt, der mit den Pfoten auf dem Asphalt bremmst und versucht dich zum zurück gehen zu überreden weil er gerne noch weiter spielen will. 1 Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu 27. November 2017 Teilen 27. November 2017 vor 7 Stunden schrieb Juline: Hinter dieser Bereitschaft zu Kooperation /Gehorsam könnte also auch Harmoniebedürfnis und (emotionale) Abhängigkeit stecken? Mangel an (Mut zur) Eigeninitiative gar? Interessant in dem Zusammenhang finde ich auch die Reaktion des Hundes auf Strafe. Ganz plump gesagt, der HSH dreht sich um und geht, oder er beißt zurück, der DSH oder der Border reagiert mit Unterwürfigkeit und Beschwichtigung --> viel leichter zu erziehen /zu trainieren / zu manipulieren, aber auch zu verbiegen. Nochmal zu der möglichen Motivation dahinter, ich versuche mal zu sammeln, vielleicht fallen euch noch welche ein (in Klammern sind vorschläge, wie man diese Motivation nennen kann, vielleicht habt ihr bessere): 1. Harmoniesucht spielt bei einigen bestimmt eine Rolle, das wäre dann Vorschußleistung um Ärger zu vermeiden ("Erleichterungsmotivation"? Hund befindet sich immerhin in einer Menschenwelt, in der man viel falsch machen kann) 2., bei anderen vielleicht die Vorschußleistung, weil sie wissen, daß es sich lohnt oder weil sie hoffen daß es sich lohnt ("Schleimen"/"Opportunistische Motivation"?) 3. vielleicht ist es sogar körperlich bedingt und bei einigen ist die Oxytocin und Endorphinausschüttung bei Blickkontakt höher und es fühlt sich einfach gut an, zusammen was zu machen , egal was.("hedonistische" Motivation "Verliebtheitsmotivation") 4. Hund und Herrchen/Frauchen haben zufällig genau dieselben Interessen und Hobbies und es sieht nur so aus, als würden sie alle Kommandos befolgen, dabei gehen sie ihren Leidenschaften nach (ziemlich unwahrscheinlich aber "Motivationskongruenz"? also ein pseudo wtp) 5. vielleicht liegt bei einigen auch eine Persönlichkeitsstörung dahinter ("Co-Narzißmus-Motivation"? sie sind regelrecht abhängig?) 6. dann gibt es noch eine ziemlich gemeine These, daß einige Hund zu unkreativ seien, eigenen Interessen nachzugehen ("Eigeninspirationslosigkeitskompensationsmotivation"?) Das sind schon ein paar, um das hier nochmal veranschaulicht zu beantworten vor 7 Stunden schrieb 2010: Wo grenzt sich das (Anm. Kooperationsmotivation) zu wtp ab. Ist das nicht identisch? wtp wären damit besondere Formen der intrinsischen Kooperationsmotivation. wtp- Hunde hätten demnach gemein: Es wird auf Kommando erstmal mehr oder weniger selbstbelohnend kooperiert, d.h. eine Belohnung muß nicht unmittelbar in Aussicht stehen, damit Gehorsam geleistet wird und die Handlung wird erstmal nicht hinterfragt. Die Tätigkeit steht dabei nicht so im Fokus, sondern die Person Sie sind damit leichter trainierbar Hunde mit Kooperationsmotivation ohne ausgeprägten wtp hätten gemein, daß sie mit Belohnung gut motivierbar für eine sind, extrinsische Motivation und potentiell konkurrierende bzw. deckungsgleiche intrinsische Motivation spielt eine große Rolle:: Es wird auf Kommando erst mit ausreichender Aussicht auf Belohnung kooperiert, Gehorsam wird davon abhängig geleistet und die Tätigkeit hinterfragt Sie sind damit weniger leicht trainierbar, es besteht die Möglichkeit, daß Gehorsam zugunsten wichtigerer intrinsischer Interessen verweigert wird "Motivationskongruenz" in allen Belangen und Interessen ist rein hypthetisch. Kein Hund würde von sich aus ohne Belohnung auf die Idee kommen, daß Kopf in den Nacken an der richtigen Position Fuß laufen ultra Spaß macht. Was aber viel häufiger der Fall ist und viel wichtiger (und auch der ursprüngliche Grund zur Zuchtselektion) sind einzelne Interessengebiete, wo Hund und Halter intrinsische Motivation teilen z.B. Hüten, Jagen, Bewachen etc. Das würde ich unter Kooperationsmotivation einordnen, denn hier geht es um die Tätigkeit und nicht darum, mit wem sie ausgeführt wird. So läßt sich natürlich auch leicht trainieren, vor allem besonders gerne. Inwieweit sich die Erziehung zusätzlich auf den will to please auswirkt, finde ich sehr interessant. Link zu diesem Kommentar
Nebelfrei 27. November 2017 Teilen 27. November 2017 vor 7 Stunden schrieb Mrs.Midnight: Im Umkreis meiner alten Wohnung, da gab es es auch mal so einen "rennt auch in die Kettensäge wenn Herrchen das sagt" Ich finde das eben eine etwas krasse Aussage. Wie wenn Hunde mit viel WTP nicht selber denken und entscheiden könnten. Beispiel Wega: Sie liebt Wasser über alles, schwimmen in Flüssen etc ist das grösste. Bevor sie jedoch in einen unbekannten Fluss springt, kontrolliert sie, ob es einen für sie sicheren Ausstieg gibt. Über zu hohe Felsen, Mauern würde sie nicht reinspringen. Ob der Ausstieg für sie sicher ist, kann nur sie entscheiden, nicht ich. Das gleiche gilt für Steilhänge, Felsen. Klar, ich könnte sie, ohne körperliche Gewalt, zwingen in den Fluss zu springen. Sie würde es machen, zweifellos, weil sie überzeugt ist, dass ich ihr nichts Böses will. Aber warum sollte ich das tun? Ein Hund mit viel wtp, muss eben auch die passenden Halter haben. Link zu diesem Kommentar
gast 27. November 2017 Autor Teilen 27. November 2017 Sehr interessant, was du zusammengetragen hast. Anhand diesem, verstehe ich es jetzt. Was ich nur noch dazu sagen muss, zu deinm Fussgeh Beispiel. Nein, kein Hund läuft Sport Fuss, weil er WTP hat automatisch. Aber ein Hund mit WTP lässt sich trainieren und das zielmlich einfach. vor 3 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu: Was aber viel häufiger der Fall ist und viel wichtiger (und auch der ursprüngliche Grund zur Zuchtselektion) sind einzelne Interessengebiete, wo Hund und Halter intrinsische Motivation teilen z.B. Hüten, Jagen, Bewachen etc. Das würde ich unter Kooperationsmotivation einordnen, denn hier geht es um die Tätigkeit und nicht darum, mit wem sie ausgeführt wird. So läßt sich natürlich auch leicht trainieren, vor allem besonders gerne. Ich habe wtp beim Border kennengelernt, ohne die Bedeutung vorher gross zu kennen. Deine Definition ist genau das, was die Briten meinen wenn sie "willing to please" beim BC meinen, nämlich eine hohe Kooperativität und Trainierbarkeit. Was jetzt meine weitergehende Frage oder Mutmassung ist: Kooperationsmotivation trifft es von allen deutschen Begriffen am besten. Oder? Wie hat man denn wtp denn früher beim DSH genannt? Oder beim Deutsch Kurzhaar? Was sind denn die deutschen Begriffe dazu? Oder ist der Begriff wto ein Anglizismus? Link zu diesem Kommentar
gast 27. November 2017 Autor Teilen 27. November 2017 vor 4 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu: Es wird auf Kommando erstmal mehr oder weniger selbstbelohnend kooperiert, d.h. eine Belohnung muß nicht unmittelbar in Aussicht stehen, damit Gehorsam geleistet wird und die Handlung wird erstmal nicht hinterfragt. Die Tätigkeit steht dabei nicht so im Fokus, sondern die Person Sie sind damit leichter trainierbar Das ist hier sehr, sehr, sehr schön zu sehen: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4683527/#!po=74.3750 1 Link zu diesem Kommentar
Fiona01 27. November 2017 Teilen 27. November 2017 Den Punkt selbstbelohnend kooperieren kann ich bei Minos auch bestätigen, allerdings auch aus der Perspektive heraus, wer das mit ihm macht, sprich der Mensch. Und - vielleicht kennen das auch andere Mehrhundehalter - auch bewusst, wenn er sich damit in den Mittelpunkt bringen kann. Dann fängt er nämlich auch von sich aus an, Programme abzuspulen. Link zu diesem Kommentar
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