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Kastration Diskussionsthread


Gast

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Auf der anderen Seite könnte man dann ja meinen, es ist Tierquälerei, wenn der Hund aus welchen Gründen auch immer, nicht an die Dame kommt.

Keine Ahnung ob es im Bezug darauf irgendwelche Studien gibt.

 

 

Dieses Argument fällt auch sehr häufig von Tierärzten und Hundetrainern, die zur Kastration raten. 

 

Einem befreundeten Hundehalter wurde letztes Jahr von seiner Trainerin die Kastration geraten mit der Begründung, das Training mit dem Junghund würde dann erleichtert, da er aufnahmefähiger werde und er habe kein Stress mehr, würde nicht mehr leiden. Einen Rüden nicht kastrieren zu lassen, sei wie einem hungrigen Menschen ein Buffett vorzusetzen, von dem er nicht essen dürfe.

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Wir haben hier in Deutschland kein Streunerproblem. Auch ist die Gesetzeslage dergestalt, dass es nicht zu einem Streunerproblem kommen kann.

Es obliegt also allein dem jeweiligen Halter, unerwünschten Nachwuchs zu verhindern, und zwar durch und über die gesetzlich geregelte Aufsichtspflicht.

 

 

Cartolina: 

Ob jemand seinen Hund kastrieren lässt oder nicht, ist in meinen Augen allein seine Sache. Wünschenswert finde ich aber, dass Tierärzte es nicht als nebenwirkungsfreien Routineeingriff und Erziehungshilfe darstellen, sondern auch über Risiken und Nebenwirkungen aufklären und versuchen, mit dem Besitzer gemeinsam die richtige Entscheidung für diesen einen Hund zu finden. 

 

Natürlich bleibt das jedem selber überlassen, und auch ich würde mir weniger Gedankenlosigkeit bei diesem Thema wünschen.

 

Die Problematik der mangelnden Aufklärung durch Tierärzte sehe ich auch, aber dazu kommt noch ein weiterer Aspekt, den ich bei Tierärzten kennen gelernt habe:

 

Auch Tierärzte haben eine gewisse Menschenkenntnis. Die wenigen Tierärzte, mit denen ich mich über diese Thematik ausgetauscht habe, sprechen sich aus einem ganz einfachen Grund häufig für eine Kastration aus: Wenn sie glauben zu erkennen, dass ein Halter eher unsorgsam mit der Fortpflanzungsfähigkeit seines Vierbeiners umgeht...

 

Oft kommen beim Besuch der Praxis so kleine Randbemerkungen wie:

 

- er/sie ist ein kleiner Ausbrecherkönig/königin, und wurde uns schon mehrfach wieder zurückgebracht von fremden Menschen, dank der Adresskapsel am Halsband

- meine Hündin ist so toll, da würden wir gerne mal Welpen von haben

- mein Rüde ist ein echter Kracher, der würde am Liebsten jedes Weiblein begatten und jeden anderen Rüden in die Flucht schlagen

- ich kann meinen Hund kaum halten, wenn er andere Hunde sieht, er hat sich schon einige Male losgerissen

- ich wage mich kaum noch, mit meiner Hündin draußen zu laufen, weil jeder Rüde sie attraktiv findet, egal ob sie läufig ist oder nicht

- der Nachbarsrüde gräbt sich immer unter dem Zaun durch, wenn unsere Hündin läufig ist

- unser 8-jähriger Sohn hatte letztens eine äußerst unschöne Begegnung mit einem anderen Hund, als er unseren Hund ausführte

... etc.

 

Bei solchen kleinen Randbemerkungen klingeln bei vielen Tierärzten die Alarmglocken im Kopf. Welche Möglichkeiten haben denn Tierärzte, um Menschen "umzuerziehen" und ihnen begreiflich zu machen, dass es keine gute Idee ist, einen 8-jährigen mit einer intakten Hündin alleine laufen zu lassen? Soll er/sie dann nachfragen: "Aber dass darf er doch sicher nicht während der Läufigkeit?!" - um dann eine Grundsatzdiskussion zu starten (möglichst noch, während das Wartezimmer voll von anderen, behandlungsbedürftigen Tieren ist ... )

Oder den Halter des "echten Krachers" mal darauf hinweisen, einen guten Trainer oder besser Verhaltenstherapeuten zu besuchen? Genauso wie denjenigen, der seinen Hund kaum halten kann?

Oder den Halter der intakten Hündin, der mit anderen Hunden nicht zurecht kommt, zu einem Training zur Stärkung des Selbstbewusstseins raten?

Vielleicht auch den Rat geben: Geben Sie ihren Hund ab, Sie sind nicht zur Hundehaltung geeignet?

 

Dabei bin ich mir durchaus bewusst, dass auch die Meinung eines Tierarztes sehr subjektiv ist, gerade was die Einschätzung des Klientels betrifft. Aber hier spielt eben auch die oftmals negative Erfahrung, die Tierärzte aufgrund ihres Berufes machen, eine große Rolle.

 

Ich bin grundsätzlich Kastrationsgegner, das dürften hier wohl die Meisten wissen - und trotzdem kann ich da die Haltung MEINER Tierärztin verstehen, und kann mir gut vorstellen, dass sie nicht die Einzige ist, die diese Haltung hat.

 

Ich kann im Reallife im ganz individuellen Gespräch ein wenig Einfluss nehmen auf einen sorgfältig durchdachten Entschluss für oder gegen eine Kastration; ich kann hier im Forum auf Einzelfälle eingehen.

 

Aber hier im Forum kann ich nur durch Aufklärung dabei mitwirken, dass Kastration nicht weiterhin als "unbedachte Vielzweckmaßnahme" angesehen wird, sondern als das, was es tatsächlich ist: Eine ORGANENTNAHME, die Folgen hat.

 

Auch wenn sie es sehr krass ausgedrückt hat, bin ich hier der gleichen Meinung wie Davinia.

 

ICH würde mir meine Eierstöcke oder auch ein sonstiges Organ nicht entfernen lassen, ohne über die Folgen nachzudenken. ICH würde mich im Vorhinein erkundigen, welche möglichen Folgen das haben kann, und welche Möglichkeiten ich gegebenenfalls habe, um diese aufzufangen.

 

ICH sehe auch nicht ein, warum ich diese Sorgfalt, die ich mir selbst gegenüber angedeihen lasse, nicht auch gegenüber MIR ANVERTRAUTEN Lebewesen anwenden sollte.

 

Dazu habe ich meinen Verstand und meine Empathie.

 

Insofern ist auch der Einwand Davinias für mich nicht polemisch, sondern das Aufzeigen von Einzelfällen als Argument gegen wissenschaftliche Erkenntnisse - denn hier wird von einem Einzelfall auf allgemeine Fakten geschlossen.

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Finde ich völligen Quatsch solche Aussagen pauschal zu sagen nur um sich die Arbeit leichter zu machen. (Bezieht sich auf Struwwlliese - stimme dir also zu)

 

Ich selbst hatte hier vor kurzem die Frage gestellt, ob mein Intakter wohl leidet.

Er frisst teilweise nichts mehr. Jault und fiept dauernd. Es war ein paar Tage besser. Jetzt fängt es wieder an.

Werde es weiter beobachten. Wenn es zu heftig wird z.B. mit der Futterverweigerung, dann gibt es als erstes den Chip.

 

Mir ist es wichtiger, dass es ihm gut geht. Und wenn eine Kastra/Chip dazu beiträgt, dann wird dies gemacht.

Auch wenn wir befürchten, dann einen noch unsichereren Hund zu bekommen. Aber Gesundheit geht vor.

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KleinEmma

Du triffst es genau.

Man traut sich ja schon fast nicht mehr zu sagen, dass man kastrierte Hunde hat und auch dazu steht.

 

Genau das finde ich auch schade. Ich hätte gerne über unsere Entscheidung hier im Forum geschrieben, schließlich sitzen hier die Hundehalter vor ihren Bildschirmen, die doch deshalb im Hundeforum sind, weil sie das Beste für ihren Vierbeiner wollen (davon gehe ich zumindest aus).

 

Die Entscheidung zur Kastra hat mir viele sorgenvolle Gedanken beschert. Also ich denke ich bin nicht alleine damit, seinem Hund Narkose und OP zu gönnen, weil das ja so locker lustig ist.

 

Aber: Ich habe mich davor gehütet, vor der OP auch nur ein kleinstes Wörtchen darüber zu schreiben - zumindest nicht öffentlich im Forum. 

 

Das ist doch traurig oder? 

 

Ich sehe meinen Hund lieber fröhlich, fit und munter und genau das war der Grund für die Entscheidung. Aber ich hätte in diesem Forum nicht darüber schreiben können, ohne dass es Vorwürfe gehagelt hätte. 

 

Nun bin ich nicht generell für Kastra, aber auch nicht generell dagegen. Man sollte doch davon ausgehen, dass der einzelne Hundehalter seinen Hund kennt um zu wissen, wann er leidet (Rüden unter Dauerstrom, Hündin scheinträchtig usw.) und wann nicht. 

 

Zudem gibt es ja auch Lebenssituationen, in denen eine intakte Hündin oder ein intakter Rüde ein Problem sein könnten. Ich kenne beispielsweise viele Hundehalter, die im WoMo leben. Die Hunde haben ein schönes und sehr freies Leben. Mit intakter Hündin echt grandios (Ironie), wenn die läufig ist und von allen Seiten geile Rüden angelaufen kommen. Wir hatten das "Glück", das unsere vorige Hündin alle Hunde attackierte - war natürlich kein Glück, aber so mussten wir uns weniger Sorgen machen, dass ein Rüde zu nah kam, als wir auch noch im WoMo lebten. Da kann ich schon verstehen, dass diese Hunde kastriert werden.

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Marion, du sprichst mir so aus dem Herzen!!!

 

Ähnliche Beweggründe haben mich auch überlegen lassen, Motsi nicht zu kastrieren. Habe darüber mit meiner TA gesprochen, die mich dann nur ungläubig ansah und mich fragte, ob ich das Motsi alle 6 Monate antun will und über kurz oder lang schließt sich die Gebärmutter nicht mehr - und dann???

 

Ich habe dem kleinen schwarze Teilchen das Versprechen gegeben auf sie aufzupassen und da gehört ihre Gesundheit mit dazu.

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gebemeinensenfdazu

Nur ich sehe hier gar keine Anschuldigungen. Es geht doch um Leichtfertigkeit dabei. Oder vielmehr keine im Umgang damit,

Also kein Grund, vorzeitig in die Defensiv-Offensive zu gehen keiner unterstellt Leichtfertigkeit.

Aber auch Womo, Bauwagen oder sonstwas geht auch mit unkastrierten Hunden, habe ich schon mitgekriegt, ist aber je nach Charakter deutlich schwieriger

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Joss the Dog

Ich gehöre dann wohl zu den Personen, die es für einige hier zu locker nimmt.

Zum einen denke ich, ist jedem seine Entscheidung, aus welchem Grund ist mir tatsächlich egal.

Weiterhin würde ich mir tatsächlich selbst und persönlich bei genetischer oder erblicher Vorbelastung ohne zu zögern Brüste, Eierstöcke, Gebärmutter, sprich alles Entfernbare entfernen lassen, einfach zur Prävention. Ich für mich persönlich, möchte ich nochmal betonen :)

Und ich bin eine der Hundehalterinnen, die es offen sich selbst und den Hunden leicht machen möchte. Sogar ohne medizinische Indikation.

Ich möchte nicht absprechen, dass es negative Kastrationsbeispiele gibt. Gibt es, weiß ich. Nur habe ich bisher keinen solchen Hund - zum Glück - live erlebt. Joss wurde mit knapp 1dreiviertel kastriert. Kein verändertes Fell, kein Schnarcher, kein Sexobjekt für andere.

Ruby ist 1,5 Jahre. Wird sie läufig und reagiert Joss, wird sie kastriert. Einfach weil ich nicht die Zeit aufbringen kann oder will, zu erziehen. Und weil ich nicht im Haus trennen möchte.

Leidet sie ohne medizinische Beschwerden, wird sie kastriert.

Ich stehe dazu. Ich möchte es uns allen leicht machen. Und möchte nicht verurteilt werden dafür. Würde ich mir im Gegenzug auch nicht erlauben.

Sehe Frühkastration zwar auch kritischer. Aber deshalb nicht zeitgleich verurteilungswürdiger.

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Jetzt läuft der Threat hier (bis jetzt? ) echt moderat.

Nur sind wir Langzeitinsassen ;) äh Foris auch gebrannt.

Das geht echt auch anders :(

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Ich würde normal auch keinen Hund "frükastrieren".

Nur die dramatischen Folgen sehe ich auch nicht.

Enya wird wahrscheinlich kastriert. Warum?

Sicher nicht wegen ihr aber es gibt einfach zuviele unkastrierte Rüden die eben nicht entsprechend erzogen sind.

Für Enya wäre es mental eine Katastrophe, körperlich natürlich auch.

Die Leute haben im übrigen eine intakte 8 jährige Hündin.

Einzelfall Entscheidung so muss es sein, aber darf es dann auch.

Bestimmt findet sich aber auch bei Ihnen jemand der meint sie seien "zu faul "zum aufpassen.

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ich beschäftige mich auch seit ca. einem Jahr mit dem Thema..

Kastrieren ja oder nein! tobi wird im Nov. 2 Jahre alt! wie ich ihn bekommen hab, da war er 4,5 Monate, war ich mir sicher, ich lasse ihn spätestens mit einem Jahr kastrieren,

aber wie das so ist... ich hatte keinen Grund!

 

so dann unterhalt ich mich mit TA Nr. 1... die Meinung: " so schnell wie möglich kastrieren lassen" dann ist frieden!

 

für mich ist es natürlich auch ein Eingriff, den ich bestimme.. und das stört mich! 

 

dazu muss ich vielleicht noch sagen, daß ich bereits bei meinem letzten Rüden 6 jahre gewartet hab! weil ich eigentlich auch keinen Grund hatte! mit 6 Jahren hat er dann komischweise angefangen, auf läufige Hündinnen zu reagieren usw.! und ein bißchen "agressiv" anderen Rüden gegenüber war er immer schon! den hab ich dann kastrieren lassen... was hats gebracht... nix!!! außer dass er sich äusserlich total verändert hat! er hat ein ganz anderers Fell bekommen und auch ein bißchen zugenommen!

 

ich hab dann zwecks Tobi einen anderen TA Nr. 2  , Antwort :" wieso willst du den kastrieren lassen, hast du irgendwelche Probleme"??? ich hab gesagt nein, " dann meinte er:" dann kastriert man auch nicht einfach so".! wenn ich der Meinung bin, daß sich sein Verhalten irgendwie ins negative ändert, dann könnte ich auch die Spritze testen! die wirkt wie eine Kastration hält ca. 6 Monate! dann könne man immer noch kastrieren..

aber man kastriert nicht ohne effektiven Grund!

irgendwie hat er recht!

 

ich warte halt jetzt noch ab, das einzige "Problem" das vielleicht noch kommen könnte, ist, das er auf läufige Hündinnen so reagiert, daß er abhauen würde (ich glaube zwar, daß in meiner näheren Umgebung gar keine sind) sollte er das anfangen, muss ich fast! Tobi wird halt nicht nur in umzäunter Umgebung gehalten sondern läuft (wenn ich draussen bin) auch auf dem ganzen Hof rum, und da ist halt kein Zaun aussenrum! da würde es dann schon ein Problem werden..

 

aber grundsätzlich denke ich auch, wirklich nur wenns sein muss... 

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