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Das leidige Thema der Kastration


BastisWunderland

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BastisWunderland

Hallo liebe Hundefreunde,

 

mein erster Beitrag & gleich ein schwieriges Thema. Aber ich bin mir wirklich unsicher & habe langsam alle Foren durchgelesen.

Mein Mann & ich haben einen 9 Monate alten Labradormixrüden . Er zog mit 9 Wochen bei uns ein. Wir sind beide mit Hunden aufgewachsen aber er ist unser erster eigener Hund weswegen wir manchmal unsicher sind . 

Er ist ein absolut toller , immer freundlicher aufgeschlossener lebendiger Junghund. Er zeigt sich lernwillig & möchte uns gefallen - das merkt man . Wir gehen seit Anfang an in eine gute Hundeschule & haben richtig Spaß mit unserem wilden Rocker. 

 

Jetzt zum Problem : Er hat mit 4 Monaten angefangen das Bein zu Heben & aufzureiten. War also wirklich verdammt früh dran. Wir haben schnell angefangen, dass aufreiten zu unterbinden ( erst verbal , dann mit Runterpflücken am Nacken & mit Wasser spritzen ) & ich weiß dass er uns verstanden hat - ist ein schlaues Kerlchen . Nun spitzt sich die Situation immer mehr zu : Er besteigt Hündinnen & einige Kastraten mit passenden Bewegungen & Ausschachten. Er sabbert dann auch extrem & klappert mit den Zähnen. Normales Spielen ist dann nicht möglich. Wir brechen den Kontakt dann nach 3 Versuchen ab.Bei Begegnungen mit läufigen Hündinnen habe ich keinen Zugriff mehr ( sicherlich auch Erziehungssache) er zieht extrem bis zum Würgen und Jault unendweckt. Das auch noch wenn wir wieder Zuhause sind & er verweigert sein Futter und ( da ist er eigentlich ganz Labrador & mega gefräßig ) ! Neulich hat er danach auch zum ersten Mal versucht über den Zaun zu springen sonst nie . Aktuell hat er übrigens auch eine recht starke Vorhautentzündung.

 

Ich habe mir von Vers. Tierärzten & Hundetrainern Ratschläge eingeholt & möchte es mit einem Hormonchip 6 Monate probieren, obwohl ich eigentlich eher Anti-Kastration bin . Er scheint schon deutlich Stress zu haben . Der Entschluss steht also . Leider ! 

Problem: Zeitpunkt ?! Ich würde eigentlich gerne noch warten bis er min. 1 Jahr ist, weil er vom Körperbau noch recht schlaksig & schon kindlich ( wild, ungestüm, verspielt ) im Verhalten ist . Habe aber Angst, dass sich sein Verhalten zu sehr festigt. Ich habe das Gefühl er ist schon recht frühreif gewesen ( Vergleich andere Hunde der Hundeschule - manche heben da immer noch nicht das Bein!) . Was meint ihr warten oder jetzt schon probieren ?

 

puh ganz schön langer Text & schwieriges Thema ! Danke für Tipps !

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Das ist ein halbstarker Jüngling mitten im hormonellem Chaos! Ich verstehe eure Motivation, halte das aber für völlig überstürzt, auch den Chip. Ich würde ihn körperlich und geistig erwachsen werden lassen, und wenn er etwa 3 ist neu überlegen.

Bei den allermeisten Rüden ist das eine Phase, die vorübergeht, Pubertät genannt :)

 

Außerdem hat das Fehlen des Testosterons auch Auswirkungen auf die körperliche Entwicklung /Muskeln, Sehnen, Bänder... gerade bei einem Labrador würde ich da nicht reinpfuschen wollen, da die Rasse ja doch zu einem recht kräftigen Körperbau neigt. Wenn das mit Kastrations- oder Chip-bedingter schwächerer Bemuskelung und weicherem Bindegewebe einhergeht, würde ich zB Gelenkprobleme befürchten.

 

In deinem Fall würde ich also sagen: da müsst ihr durch. Ihr müsst natürlich nicht, aber dem Hund zuliebe würde ich diese Phase der sexuellen Entdeckungsreise jetzt einfach durchstehen wollen.

 

 

 

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BastisWunderland

Ok Danke für deine Meinung & den Tipp :) Tatsächlich habe ich vor Muskelabbau auch Angst bzw. zumindest Bedenken. Bisher ist er sehr schlank bzw. zu schlank lt. Tierarzt aber auch dass kann sich ja schnell ändern.

Sein Klassisches Trotz- und Grenzgängerverhalten kann ich auch gut akzeptieren bzw. damit umgehen aber diese Hypersexualität - ich habe einfach Sorge dass er leidet  ! Er spielt eigentlich liebend gerne mit anderen Hunden aber zur Zeit leider kaum möglich auch wenn andere Hunde & Wir ihn zurecht weisen. Sein Wohl steht auf jeden Fall absolut im Vordergrund - ich geh durch alles durch für ihn ! 

Danke für deine Meinung - wird mir bei der Entscheidungsfindung helfen ! 

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Aufreiten kann auch eine Übersprungsreaktion sein, Übersprung heißt, er ist in einem inneren Konflikt, und das ist für den Hund Stress.

Eure Maßnahmen zum Unterbinden fördern seinen Stress noch, und damit wird kein Problem gelöst - wie ihr ja selber festgestellt habt.

 

Was macht ihr denn ansonsten zur Auslastung eures pubertierenden Jünglings?

 

 

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BastisWunderland

Erstmal auch Danke an Dich ! 

Auf mich wirkt es wirklich sexuell motiviert durch Ausschachten, Sabbern & Zähne klappern . Aber natürlich kann ich mich irren. Wie können wir vermeintlichen Stress denn mindern ? 

 

Also wir gehen 3 mal am Tag spazieren insgesamt 2-3h ( hauptsächlich Schleppleine in Feld , Wald & Wiesen ) , apportieren ca. 2tgl je 5min mit diversen Dingen ( Dummy , Ball , Frisbee) , bei jedem Spaziergang üben wir Ca.5-10min ausschließlich Gehorsam ( momentan besonders Leinenführigkeit/Bei Fuß & Bleib auf Entfernung bei Ablenkung) & machen Nasenarbeit mit ihm 1-2 tgl. 10min ( Futter & Dummy suchen Zuhause & im Freien). Ansonsten 1mal die Woche Hundeschule & 1-2mal Freilaufwiese & halt mal Spielen auf dem Spaziergang wenn man den passenden trifft.

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BastisWunderland

Achso - was vielleicht noch interessant ist : Einmal die Woche laufen wir von klein an  mit den beiden Rüden meiner Mutter ( 5 Jahre unkastriert + 12 Jahre kastriert wegen Hodenkrebs) . Da macht er auch mal eine Nacht Urlaub. Anfangs hat der unkastrierte ihn immer berammelt dann irgendwann hat unser Kleiner fleißig mitgemacht & die beiden sich abgewechselt  - den Alten hat er immer ignoriert/respektiert. Seit ein paar Wochen will er den Alten immer besteigen, sabbert & klappert in seiner Gegenwart. Leckt alles ab wo er gelegen hat etc. und guckt den 5 Jährigen mit dem Arsch kaum noch an !  Der Alte hat ihm mehrfach deutlich gesagt dass er das sein lassen soll & wir Zweibeiner auch ! Aber ich denke da wird auch die Rangordnung eine Rolle spielen in deren 3er Beziehung ?! Finde das ist etwas Anderes vom Motiv her als bei Kurzkontakten mit anderen Hunden ! Unser Hund scheinbar nicht :D 

 

oh man ich schreibe zu viel - Nachtdienst -> viel Zeit zum Nachdenken :D 

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Hallo,

 

ich schreibe einfach mal wie das bei dem Hund eines guten Freundes war. Er hat in der Pubertät aaaalles berammelt was sich bewegt hat, draussen nur noch geschnüffelt und sabbernd mit den Zähnen geklappert, normales spazieren gehen war  nicht möglich.

In der Hundeschule wurde zur Kastration geraten, erstmal mit Chip, dann operativ,  weil er "extrem triebgesteuert" sei und man das unterbrechen sollte bevor sich das Verhalten festigt. Wir fanden das zu übertrieben, und haben beschlossen erstmal nichts an ihm machen zu lassen, außer ihn von Hunden die er besteigt wegzuholen und von Pipistellen an denen er echt minutenlang zähnegeklappert und gesabbert hat. Und nach einer gefühlten Ewigkeit :4_joy: war es einfach vorbei. Das hat gedauert bis er so etwa 1,5 Jahre alt war ungefähr, weiß nicht mehr so ganz genau, könnte auch etwas länger gewesen sein.

Er war später sogar mal für ein paar Tage bei mir als meine Hündin läufig war, in der Standhitze und hat sich einfach normal verhalten als wäre nix. Er merkt meistens nicht mal wenn eine läufig ist.

 

 Ich würde erst noch abwarten, und schauen wie er sich entwickelt. Ihr könntet vielleicht üben dass er sich mit der Zeit von Pipistellen und Rammelobjekten wegrufen lässt und in der Zeit in der er das nicht tut, anleinen und wegholen (mit Brustgeschirr, damit er nicht so gewürgt wird) Auf keinen fall mehr grob werden oder bespritzen oder sowas, das bringt nix, daraus wird er nichts lernen, außer vielleicht aus Frust, weil er nicht versteht warum ihr sowas mit ihm macht, noch mehr zu rammeln.

Und wenn er erwachsen geworden ist, mit so 3 Jahren, und diese Probleme immernoch bestehen, dann würde ich erst über operative Maßnahmen nachdenken. (Unser Tierarzt hat vom Kastrationschip abgeraten, das wäre nur was für den Geldbeutel des Tierarztes und nicht unbedingt vergleichbar mit einer Kastration)

 

Bleibt einfach locker, das wird schon :)

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Ich würde abwarten!

Wenn ich nicht ganz falsch liege ist jetzt immer die Zeit, wo extrem viele Hündinnen läufig sind oder werden. Mein Collie hat in dem Alter auch erstmal geklappert und gesabbert und versucht zu rammeln, was sich rammeln liess.

Ich persönlich sah das als normales "ich werde jetzt ein RÜDE" an. Bei ihm hat sich das gegeben. Starke aversive Reize (als Strafen wie Wasser spritzen, schimpfen ect.)  will ich nicht bei meinen Hunden anwenden.

Beobachtet doch mal wann und wo, er so "flämt". Wenn er den Urin von läufigen Hündinnen aufleckt, ist "der Rüde" meist von jetzt auf gleich im Hormonflash. Evt kann man das verhindern, oder auch mal in ein Gebiet fahren und dort spazieren gehen, wo keine läufigen Hündinnen gehen....

Mein Rüde ist jetzt ein 5 Jahre alter Zuchtrüde :) und ganz normal normal.

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BastisWunderland

Guten Morgen & vielen Dank auch an euch Beide ! Ich werde auf jeden Fall erstmal noch etwas abwarten :) Darin habt ihr mich bestärkt ! Ob das noch 2 Jahre sein werden kann ich noch nicht garantieren aber abwarten . Zur Zeit ( seit 3 Monaten) muss ich halt jeden Hundekontakt nach 5 Minuten abbrechen was ich schade finde, da ich eigentlich denke soziale Kontakte sind gut für ihn ! 

Zum Wassee spritzen - wohl noch ein sehr schwieriges Thema - werde ich das erstmal sein lassen. Bin ich wohl falsch beraten worden :( Allerdings haben wir unserem kleinen Mann damit nach nur 5-10 Wiederholungen sowohl das spielerische Schnappen als das Anspringen abgewöhnt . Ignorieren & verbale Korrektur haben da monatelang keine Wirkung gezeigt ! Aber wenn ihr das alle so absolut negativ findet, werde ich es sein lassen. Denke noch hat er keinen Schaden genommen, er scheint nicht besonders sensibel zu sein .

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vor 20 Minuten schrieb BastisWunderland:

Zur Zeit ( seit 3 Monaten) muss ich halt jeden Hundekontakt nach 5 Minuten abbrechen was ich schade finde, da ich eigentlich denke soziale Kontakte sind gut für ihn ! 

 

Hm - ich kenne solche Phasen durchaus auch von meinen eigenen Hunden (bisher 3 intakte Rüden), und auch ich habe da mit freundlicher Konsequenz abgebrochen.

Allerdings haben meine Hunde IMMER mehrere Chancen bekommen, es nach kurzer Zeit BESSER zu machen ...

 

In manchen Phasen ist das zwar echt zäh, weil ein hormonüberschwemmter Junghund Probleme hat, Erkenntnisse in den kognitiven Bereich der grauen Gehirnmasse eindringen zu lassen ... aber ich war immer zäher :D

 

Abbrechen und weggehen wenn es schon so richtig übergeschwappt ist, ist mMn nicht zielführend. Lieber etwas zeitiger hingehen und kurz unterbrechen (ich habe mein Jungs dann immer ruhig und freundlich angeleint, und etwas "herunterfahren" lassen), und sie dann wieder abgeleint. Wobei ich da darauf geachtet habe, dass der Abstand zum "Subjekt der Begierde" nicht so groß war - weil einfach schon alleine das Hinrennen mit Tempoaufnahme die Hormone schon wieder überschwappen lässt ... :whistle

 

Hatte auch den Vorteil, dass ich schnell wieder eingreifen konnte, wenn mein Hund doch wieder anfing in sein bisheriges Verhalten einzusteigen.

 

Ich war da wirklich sehr geduldig, aber hartnäckig.

 

Wobei ich dazu natürlich anmerken muss, dass diese Vorgehensweise auch zum anderen Hundehalter UND dessen Hund passen muss.

Verständlicherweise sind manche Menschen nicht sonderlich amused, wenn ihr eigener Hund zum Erziehungsgehilfen eines Jungspundes herhalten MUSS.

Das würde ich niemandem einfach aufzwingen. Hier frage ich persönlich lieber drei Mal zu viel, ob das für den anderen Menschen okay ist, als ein Mal zu wenig :)

 

Grundsätzlich dürfen meine Hunde Fehler machen - nur sollten sie eben auch die Gelegenheit bekommen, aus diesen Fehlern lernen zu können.

Ich helfe dann dabei ihnen die Erfahrung zu ermöglichen, wie es besser gemacht werden kann.

 

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