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Hündin geht andere Hündinnen und kastrierte Rüden massiv an


Milana

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

 

ich bin neu hier und bräuchte dringend euren Rat und eure Erfahrungen!

Wir haben unsere DSH-Husky-Mixhündin Leika (7 Jahre alt) nun seit gut 2 Jahren. Wir haben sie damals aus dem Tierheim adoptiert und sie war ein ziemlicher Problemfall. Über ihre Vergangenheit ist leider nicht viel bekannt, da sie bereits mehrere Male vermittelt wurde und jedes Mal wieder zurück gebracht worden ist aufgrund von Schnappvorfällen gegenüber Menschen. Wir vermuten, dass sie nur sehr unzureichend sozialisiert wurde, evt. sogar zu früh von der Mutter getrennt wurde, die erste Zeit ihres Lebens hat sie jedenfalls auf einem Bauernhof im europäischen Ausland an der Kette verbracht. Sie hatte also bevor sie zu uns kam kein wirklich schönes Leben...

Zuhause war Leika von Anfang an eine Seele von Hund, sie kann gut alleine bleiben, macht nichts kaputt und macht keinen Krach, meistens liegt sie tiefenentspannt irgendwo rum!

Das Problem, dass sie früher (als sie noch im Tierheim war) beim Spaziergang im Vorbeigehen fremde Menschen angesprungen und geschnappt hat, haben wir auch relativ schnell in den Griff bekommen, sie ist bei weitem nicht mehr so misstrauisch und ignoriert vorbeilaufende / radfahrende Menschen mittlerweile einfach.

Aber sobald eine andere Hündin, oder auch ein kastrierter Rüde kommt, dreht Leika regelrecht durch: Sie fängt schon auf einiger Distanz an, sich in geduckter Haltung anzuschleichen und fixiert den anderen Hund. Sobald wir mit dem anderen auf einer Höhe sind, springt Leika mit aller Gewalt auf ihn zu und ist nicht mehr kobtrollierbar / ansprechbar. Dieses Verhalten tritt übrigens an neutralen Orten, also nicht in "unserem" Waldstück, nicht in dieser extremen Form auf, sie ist also relativ territorial.

Mit unkastrierten Rüden versteht sie sich durch die Bank weg sehr gut, bei diesen ist sie sehr verspielt und zeigt auch ein tolles Sozialverhalten.

Da wir gemerkt haben, dass wir dieses Problem einfach nicht in den Griff bekommen, haben wir uns für demnächst in der Hundeschule angemeldet. Einen Einzeltermin hatte ich bereits mit einigen interessanten Ansätzen. Allerdings ist alles erstmal darauf ausgelegt, dass Leika an der Leine keinen Radau mehr macht.

Meine Frage wäre jetzt, ob es die Chance gibt, dass ich meine Hündin irgendwann ohne Leine zu anderen Hunden lassen kann, ohne dass Schlimmes passiert. Ich lasse Leika frei laufen, da sie gut abrufbar ist und sowieso in der Nähe bleibt. Allerdings muss ich natürlich meine Augen und Ohren permanent offen haben, damit ich sie frühzeitig anleine falls eine Hündin oder eben ein kastrierter Rüde kommt. Ein entspannter Spaziergang, bei dem man sich unterhalten oder die Gedanken schweifen lassen kann ist im Moment leider für uns nicht möglich.

 

Puh, was für ein langer Text :)

Ich hoffe, ihr könnt mir vielleicht einige Tipps und Hilfestellungen geben! Ich bedanke mich im Voraus und wünsche allen einen guten Start ins neue Jahr!

 

Beste Grüße 

Milana

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Freefalling

Hallo Milana,

Herzlich Willkommen!

Eine kurze Frage direkt zu Beginn: Hast du eine Ahnung, wie sie sich ohne Leine verhalten würde, wenn eine andere Hündin oder ein kastrierter Rüde käme? Ist schon mal etwas passiert, hat sie gebissen oder war sie kurz davor? 

In die Leine Springen und Bellen heißt nicht automatisch, dass sie verletzen will. 

 

Mein Rüde zeigt(e) an der Leine ziemlich genau dasselbe Verhalten. Er springt in die Leine, bellt, ist nicht mehr ansprechbar usw., ist aber im Freilauf - wenn auch nicht immer ganz einfach - grundsätzlich schon verträglich. Er neigt schon zu Mobbing und ich muss ihn öfter mal rausholen, aber das ist machbar. 

 

Bei euch ist natürlich die Frage, inwiefern sich die mangelnde Sozialisierung da auswirkt. Kannst du das einschätzen? 

 

Wie ist denn euer Ansatz an der Leine? 

Kennst du Zeigen&Benennen? Auf jeden Fall ist es wichtig, dass du nicht erst wartest, bis sie in die Leine springt. Das ist zu zu spät. Wir haben schon einige Fortschritte machen können. Aber schreib vielleicht erstmal, was ihr bisher gemacht habt. 

 

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Hallo Freefalling,

 

vielen Dank für die schnelle Antwort!

 

vor 11 Minuten schrieb Freefalling:

Eine kurze Frage direkt zu Beginn: Hast du eine Ahnung, wie sie sich ohne Leine verhalten würde, wenn eine andere Hündin oder ein kastrierter Rüde käme? Ist schon mal etwas passiert, hat sie gebissen oder war sie kurz davor? 

Ja, es ist leider in unserer Anfangszeit mal etwas passiert: Ich war mit Leika und einem Hundekumpel von ihr und seiner Besitzerin auf einer Wiese. Unsere beiden Hunde haben ohne Leine nebeneinander gebuddelt als eine Frau aus der Nachbarschaft mit ihrem (kastrierten) Dackel plötzlich neben uns hinter einem Hügel hervorkam. Leika ist aufeinmal auf diesen Hund losgerannt und hat ihn sich geschnappt. Er lag schon auf dem Rücken und hat aufgejault, aber Leika ließ nicht von ihm ab (fehlendes Sozialverhalten > Beißhemmung) bis ich mich auf sie gestürzt habe. Es ging glücklicherweise ohne Verletzungen aus, aber ich weiß nicht was passiert wäre, wenn ich nicht dazwischengegangen wäre... Also ich habe leider bei ihr den Eindruck, dass es nicht nur "Rumgepöbel" ist, sondern sie durchaus auch in die Vollen geht:unsure:

 

vor 25 Minuten schrieb Freefalling:

Auf jeden Fall ist es wichtig, dass du nicht erst wartest, bis sie in die Leine springt. Das ist zu zu spät. Wir haben schon einige Fortschritte machen können. Aber schreib vielleicht erstmal, was ihr bisher gemacht habt.

Ja, diesen Fehler haben wir immer gemacht. Nach unserem Termin in der Hundeschule versuche ich, schon viel früher zu reagieren, nämlich dann, wenn Leika anfängt zu fixieren. Das klappt dann teilweise ganz gut (ich drehe mich zu ihr um, um ihr körpersprachlich MEINE Zuständigkeit deutlich zu machen), aber bei denjenigen Hunden in unserer Gegend, die sie so gar nicht abkann, ist sie auch dann schon nicht mehr von mir ansprechbar...

 

Milana

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Freefalling

Fast jeder Hund hat seine Feindschaften, besonders in der Nachbarschaft. Meiner ist in seinem “Revier“ auch schwieriger als woanders. 

 

Also gehen wir mal davon aus, dass sie Hündinnen und kastrierte Rüden nicht mag. Vielleicht gibt es da noch mehr bzw. vielleicht ist das differenzierter, aber ich würde das jetzt erstmal auch nicht wagen. 

Wenn du ihre Aufmerksamkeit hast, ist das gut. Lässt sie sich dann von dir, wenn du einen Bogen läufst, an dem anderen Hund vorbeiführen in einem eher neutralen Gebiet? Oder lässt du sie absitzen? Sinnvoll ist es meiner Meinung nach auf jeden Fall, wenn du ihr Distanz schaffst. 

Ich denke, die Hunde sind ihr zu nah und deshalb löst sie aus. Aber das sind jetzt nur Vermutungen. 

 

 

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gebemeinensenfdazu

Wenn sie tatsächlich in Beschädigungsabsicht auf Hunde losgeht würde ich zuallerst Maulkorbtraining beginnen.

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Es gibt auch Hündinnen, die andere Hündinnen und Kastraten (die mache Hündinnen offenbar auch für eine Art "Hündin" halten) einfach nicht ausstehen können. Dafür gibt es nur Management-Maßnahmen, man kann sie nicht dazu zwingen, andere zu mögen. ;)
Sonst wäre Hundeschule mit Resozialisierung eine gute Maßnahme, was bei einer 7-jährigen Hündin entsprechend lange dauert, wenn es überhaupt läuft.
Ein erfahrener Trainer wird Dir dazu sicher eine gute Einschätzung geben können ;)

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Danke auch euch anderen für die Antworten!

 

vor 31 Minuten schrieb Freefalling:

Lässt sie sich dann von dir, wenn du einen Bogen läufst, an dem anderen Hund vorbeiführen in einem eher neutralen Gebiet?

Auf neutralem Boden Ja, sofern sich der andere Hund neutral verhält. Dann läuft es in der Regel so ab, dass Leika den/ die andere zwar kritisch beäugt und das Fell hochstellt, aber sie springt eben nicht in die Leine und bellt auch nicht.

 

vor 31 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

Wenn sie tatsächlich in Beschädigungsabsicht auf Hunde losgeht würde ich zuallerst Maulkorbtraining beginnen.

Ist es nicht gefährlich, zwei Hunde zusammen zu lassen, von denen nur einer einen Maulkorb trägt?

 

vor 22 Minuten schrieb benno0815:

man kann sie nicht dazu zwingen, andere zu mögen. ;)

Schade:8_laughing: Mein Gedanke war eher, dass sie nicht jeden anderen Hund mögen muss, aber ignorieren und einigermaßen friedlich, wenn auch distanziert, miteinander umgehen wäre schön!

 

Milana

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gebemeinensenfdazu
vor 10 Minuten schrieb Milana:

Ist es nicht gefährlich, zwei Hunde zusammen zu lassen, von denen nur einer einen Maulkorb trägt?

Das dient in erster Linie der Absicherung, wenn du sie irgendwo laufen läßt und es kommt irgendwoher doch ein anderer Hund. Wenn der andere Hund keine Beschädigungsabsicht hat (das haben nicht viele Hunde, die meisten Hunde können sehr gut deeskalieren bzw. Abstand einfordern ohne dazu den Fang größer einzusetzen) dann droht keine große Gefahr. Natürlich kann ein Hund auch mit Maulkorb immer noch verletzen, aber eben nicht mit allen möglichen Mitteln.

Außerdem signalisiert ein Maulkorb auch anderen, daß sie ihren Hund besser erstmal bei sich halten.

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Ja, das wünschen sich alle Hundehalter, aber leider macht das nicht jeder Hund mit ;)
Meine frühere Hündin mochte auch keine anderen Hündinnen (bis auf wenige Ausnahmen), ich habe das durch Management gelöst und wir hatten daher wenig bis keine Probleme, ich hätte sie aber nicht allein in eine Hundegruppe mit Hündinnen schicken können, das wäre nicht gut gegangen.
Im Freilauf war es kein Problem, sie war gut abrufbar und hat von sich aus nicht die Konfrontation gesucht ;)

Ich würde einen Hund auch mit Maulkorb nicht zu anderen Hunden laufen lassen, wenn dieser auf Streit aus ist, das ist unfair anderen Hunden gegenüber, verletzen können sie andere auch mit einem Korb und vor allem: sie können sich nicht mehr wehren, wenn der andere sie angreift.

Ich denke, der Vorschlag war hier nur zur Absicherung gemeint ;)

@gebemeinensenfdazu: Hat sich überschnitten

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vor 18 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Das dient in erster Linie der Absicherung, wenn du sie irgendwo laufen läßt und es kommt irgendwoher doch ein anderer Hund.

Ich werde es auf jeden Fall in Betracht ziehen und meine Trainerin mal dazu befragen wenn es demnächst mit der Hundeschule losgeht. Wobei wir die Sache mit dem Freilauf soweit ganz gut gelöst haben, dadurch dass meine Hündin in meiner Nähe bleibt und ich sie an unübersichtlichen Stellen wie Kurven etc. zu mir hole und neben mir laufen lasse.

Ich muss halt wirklich immer sehr wachsam bleiben und die Umgebung genau im Blick behalten - aber das müsste ich ja auch mit Maulkorb...

 

Vielleicht denke ich schon etwas zu utopisch und sollte erst mal die Randale an der Leine in den Griff bekommen, bevor ich an Freilauf mit anderen Hunden denke:rolleyes:

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