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Silvester Igel


Colomba

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Colomba

Ich habe vor 3 Tagen auf dem Hundespaziergang einen kleinen, sehr leichten Igel getroffen, der ziemlich aufgeschreckt auf einem Feldweg saß, auf dem Kinder am böllern waren. Normalerweise lasse ich Wildtiere Wildtiere sein aber hier war ich irgendwie der Meinung, es würde ihm gut tun, über Silvester ein Obdach zu bekommen. Also habe ich ihn in meinen Schal gewickelt und mitgenommen. Er hat sich auch überhaupt nicht eingerollt. Weder als mein Hund schon die Nase dran hatte, noch beim hochnehmen.

 

Die ersten Tage hat er gut gefressen und Igeltypisch rumgesaut. Er hat sich halt nie eingerollt. Wenn ich kam, ist er immer schnüffelnd angekommen. Ich dachte schon an eine Handaufzucht. Er ist in der Garage untergebracht und die letzten Tage ist es hier sogar nochmal ziemlich warm geworden.

 

Nun hat er sich gestern Abend in seinem Papphaus eingerollt und möchte auch nichts weiter machen. Er zuckt halt, wenn man das Papier um ihn herum bewegt und atmet aber mehr auch nicht. Was meint ihr? Ist er nun doch in den Winterschlaf gefallen? Bei den Temperaturen und dem niedrigen Gewicht (ca. 300g)? Eigentlich war der Plan, ihn am 2ten Januar zum Ausgangsort zurück zu bringen. Da habe ich nun etwas Skrupel. Gibt es hier Igelexperten mit einem Tip nachdem ich nun schon eingegriffen habe?

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Habt ihr keine Wildtierstation in der Nähe, die kranke oder geschwächte Wildtiere aufpäppelt? Dort könnte man mal fragen, was zu tun ist, oder vielleicht auch das lokale Tierheim anrufen, möglicherweise ziehen die ja auch Igel auf und kennen sich aus - oder wissen, wer sich auskennt. Ansonsten gibt es ja vielleicht im Netz eine seriöse Experten-Telefonhotline vom Nabu, o.ä..

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Bitte gib ihn so schnell wie möglich in fachkundige Hände...Lungenwürmer und vieles mehr können ihn plagen. 

Auf Facebook gibt es die Gruppe Wildtierhilfe-Notfälle. Wenn du nicht auf Facebook bist, schreib bitte mal deinen Wohnort, dann nenne ich dir Experten.

 

Als erste Hilfe Maßnahme ist Wärme wichtig. 

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Colomba

Naja, ich bin ja selbst Tierpflegerin und habe auch 2 Winter lang Igelstationen betreut. Da war halt klar, dass Igel bei dem Gewicht den Winter über bleiben. Und zwar im Warmen. Die fallen dann nicht in den Winterschlaf und fressen bis sie fast platzen. Ehrlich, die Tierheime haben da auch nicht unbedingt Ahnung von. Bis ich bei den Wildtieren angefangen habe, wurde z.B. immer Frontline auf die Igel gesprüht, bis ich recherchiert hatte, dass sie davon vergiften. entwurmt wurde mit Milbemax, das nicht für Igel zugelassen ist aber lt. Tierarzt (der sonst nur Haustiere behandelt) ein probates Mittel. Dosierung? Keine Ahnung, steht ja nirgendwo. Ich habe während dieser Zeit auch Kontakt zu Wildtierstationen gepflegt. Aber jeder macht es anders und meistens nach dem Trial-and-Error-Prinzip.

 

Deswegen wollte ich wissen, ob es hier Leute mit Igelerfahrung gibt.

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Hast du den Igel gewogen? Wie schwer ist er? 

Hat er sichtbare Parasiten? 

 

Wenn er wirklich sehr dünn und leicht ist wird er einen Winterschlaf nicht überleben und sollte erst einmal aufgepeppelt werden. 

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Colomba

Ich kenne ehrlich keine Wildtierstation, die bei jedem einzelnen Igel eine Kotuntersuchung macht. Da hast du ja zwischen 50-80 Igeln allein in einem gewöhnlichen Tierheim. Vielleicht bin ich ja immer an die falschen geraten...

 

Vielleicht hast du aber Recht, Estray. Woher hast du deine Erfahrungen?

 

Ich bin halt eigentlich dagegen, so viel an Wildtieren rumzudoktorn aber natürlich habe ich jetzt die Verantwortung und nehme die auch an. Dann mach ich ihm jetzt mal eine Wärmflasche und bring ihn morgen ins Tierheim.

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Colomba

Wie gesagt hatte er etwas mehr als 300g. Also kein Federgewicht und bei dem Wetter fressen die ja auch noch weiter und können noch aufschließen. Wir haben im Tierheim die Auskünfte am Telefon immer von Jahreszeit und Wetterbericht abhängig gemacht. Das fand ich eigentlich ganz schlau.

 

Ich bring ihn morgen ins Tierheim in der Hoffnung, dass er dort kompetente Hilfe bekommt. Ich hatte gehofft, er kommt drum herum. Deswegen der Silvesterplan. Er war ja ziemlich schnell fit, nachdem er hier angekommen war.

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In den Winterschlaf sollten Igel erst mit Ca. 650g. 

Je nach dem wo du wohnst hat es ja schon ordentlich geforen (und geschneit). 

Er wird draußen nicht genug Nahrung finden bevor es wieder zu kalt wird. 

Es ist gut, dass du ihn mitgenommen hast. Und es ist gut, dass du für ihn Hilfe suchst. 

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300g ist definitiv zu wenig, die Igel müssen mindestens 500-600g (besser mehr) haben, um den Winterschlaf zu überleben.
Außerdem finden sie in dieser Jahreszeit nichts mehr zu fressen.
Das Tier benötigt Hilfe. Habt ihr keine fachkundige Igelstation, wo Du um Hilfe bitten kannst?
 

Zitat

Zudem muss bedacht werden, dass der Igel pro Tag mindestens 5-10 g an Gewicht zulegen muss um sein Winterschlafgewicht zu erreichen. Dieses ist aber nicht möglich, wenn der Igel durch die erschwerte Futtersuche seine Energie wieder verbraucht. Hinzu kommt, dass er seinen Nestbau vernachlässigt und irgendwann untergewichtig in den Winterschlaf geht und daraus vorzeitig erwacht und evtl. stirbt. Igel, die im Spätherbst geboren werden, können das für den Winterschlaf nötige Mindestgewicht von ca. 500 bis 1500 g je nach Größe des Igels, nicht mehr erreichen. Tagsüber umherirrende, verletzte, kranke und untergewichtig erscheinende sowie bei Frost aufgefundene Igel sollten unbedingt ins Haus genommen werden. Gerade bei schwachen und verletzten Igeln besteht die Gefahr, dass Fliegen bereits ihre Eier abgelegt haben. Diese sehen aus wie kleine gelbliche Reiskörner, die unbedingt mit einer Pinzette entfernt werden müssen, da bereits nach kurzer Zeit aus den Eiern Maden schlüpfen (Bilder dazu siehe unter Krankheitszeichen). Sie fressen sich durch die Haut des Igels oder gelangen durch alle Körperöffnungen in das Innere des Igels – ein langsames, qualvolles Sterben.
http://www.igelschutz-do.de/unser-igel/aufnahme-ins-haus

Der Igelschutz in Dortmund ist fachkundig, ich nehme seit etlichen Jahren Igel zum Aufpäppeln und Überwintern auf.

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