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Handfütterung


gebemeinensenfdazu

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Viele Befürworter von (edit: ausschließlicher, über den Tag verteilter) Handfütterung berichten ganz stolz, wie gehorsam und aufmerksam ihr Hund geworden sei, wie oft er jetzt Kontakt aufnimmt, wo er doch vorher nur "sein Ding" gemacht hat. 

 

Ich finde es nicht erstrebenswert, dass z.B.  Kontaktaufnahme durch Futterbelohnung konditioniert wird und dadurch eine völlig andere Bedeutung bekommt, nicht mehr "echt" ist, nicht mehr ein Fragen oder ein Vergewissern, dass ich noch da bin, sondern nur motiviert von der Hoffnung auf Nahrung.

Irgendwann könnte ich vielleicht gar nicht mehr unterscheiden, aus welchem Grund sie sich mir zuwendet?

 

Und als "Erziehungshilfe"... :blink:  Gehorsam aufgrund von Hunger erinnert mich an die Brachialmethoden vorsintflutlicher Schäferhundvereine (lass den Hund hungern und sperr ihn eine Woche in den Zwinger, dann folgt der wie eine Eins).

 

Mir würde das nicht gefallen, ein bedürftiger, immer ein wenig hungriger Hund, dem ich seine Abhängigkeit mit einzelnen Futterbrocken unter die Nase reibe.... das hat etwas Entwürdigendes, etwas Respektloses dem Tier gegenüber.

 

Und wenn mir das wirklich gefiele, hoffe ich, dass mich jemand in Therapie schickte :mellow:

 

 


 

 

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Hungern lassen geht mal gar nicht! Das ist für mich aber auch noch mal eine andere Hausnummer als Handfütterung. Handfütterung bedeutet für mich erst mal nur, dass der Hund sein Futter nicht hingestellt bekommt und dann ungestört wegmampft, sondern es eben aus der Hand bekommt. Es sich Bröckchen für Bröckchen erarbeiten zu müssen, das ist ein Ansatz, dem ich rein gar nix abgewinnen kann. Für etwas besonderes, sprich tolle Kekse, ja, dafür kann der Hund sich bitte schön auch mal richtig anstrengen. Die sind aber auch ein Bonus, und nicht existenziell.

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Gerade eben schrieb Silkies:

Es sich Bröckchen für Bröckchen erarbeiten zu müssen

 

Das wird aber gemacht :angry:

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gebemeinensenfdazu
vor 9 Minuten schrieb Silkies:

von dem jungen Hund, der alles essbare inhaliert hat bevor man auch nur gucken konnte, zu einem Hund geworden ist, der draußen selbst an tollen Sachen höchstens mal kurz schnuppert.

Die Hoffnung habe ich ja auch, aber da bin ich bei ihr skeptisch, da schwingt zuviel Neugier auf das Besondere und selber Gefundene mit -wenn ich nah bin, kann ich tauschen, wenn ich zu weit bin, weiß sie eh aus Erfahrung, daß sie es nach Prüfung nicht kriegen darf und behält es schon aus diesem Grund bei sich. Dennoch: Würde ich unterwegs nicht Füttern, wäre der Drang nach Futter zu suchen oder aufzunehmen viel größer.

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Es laufen viele Irrtümer und/oder Scheinargumentationen unter der Bezeichnung "Handfütterung".

 

Gerade bei der sehr brachialen Art (komplette Verteilung der gesamten Nahrung ausschließlich für geleistete Arbeit bröckenweise aus der Hand) habe ich schon häufiger das Argument gelesen/gehört: Das ist vertrauensfördernd, weil der Hund dich als zuverlässigen Nahrungsspender ansieht, oder - genauso irre - Handfütterung ähnelt der Maulfütterung von Welpen durch erwachsene Tiere und fördert die Bindung.

Dabei werden die Begleitumstände wissentlich oder unwissentlich ausgeblendet, aber auch das Bauchgefühl von Menschen, die die hormonellen Zusammenhänge nicht kennen, quasi "überrumpelt". (Natürlich gibt es auch Menschen, die die dadurch erzeugte Abhängigkeit des Hundes von ihnen zur Einführung/Aufrechterhaltung ihres "Alphastatus" nutzen, oder - ganz böse ausgedrückt - gebrauchen müssen um diesen Status auch ja zu bekommen ... aber das ist noch mal ein anderes Thema).

 

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vor 1 Minute schrieb marcolino:

weil der Hund dich als zuverlässigen Nahrungsspender ansieht

 

Diesen Teil verstehe ich ehrlich gesagt nicht so ganz. Wenn ich jemanden durch allerlei "Tricks" zu jedem einzelnen Futterbrocken erst "überreden" muss - in wie weit ist der denn dann zuverlässig??

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Das ist eines der Scheinargumente der Vertreter reiner Handfütterung.

 

Puh - jetzt wird es schwierig, weil:

 

- Fiona01 in den ersten 2(oder 3) Tagen reine Handfütterung gemacht hat, aber ohne diese Abhängigkeitswirkung. Das ist auch reine Handfütterung, bei der die Umstände aber so waren, dass der Hund die gesamte, sättigende Ration zwar aus der Hand genommen hat - aber eben LIEBER als aus dem gruseligen Napf. Dabei wurde er an den Napf gewöhnt.

- im Unterschied dazu bei der Brachialmethode der reinen Handfütterung der Hund über einen längeren Zeitraum in eine Abhängigkeit zum Halter gebracht wird, bei der die Nahrung zwar zuverlässig, aber eben nicht-sättigend weil bröckchenweise mit längeren Zeitabständen dazwischen für dem Menschen genehme Leistung gegeben wird. 

 

Hm - ich hätte besser schreiben sollen: "...weil der Hund dich dann angeblich als zuverlässigen Nahrungsspender ansieht, was in Wahrheit Erziehung zur Abhängigkeit ist"... oder so :think:

 

Wobei die Argumentation der Brachial-Handfütterungs-Vertreter ja diese Möglichkeitsform weglässt - das würde ja das eigene Argument schwächen.

 

"Sicheres Auftreten bei absoluter Ahnungslosigkeit" fällt mir da als Spruch ein :D

 

 

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Bei uns gibt es grundsätzlich drei feste Mahlzeiten am Tag. Drei deshalb, weil ich immer wieder schon ältere Hunde dabei habe, die es so einfach besser vertragen. Zum anderen halte ich es für wenig sinnvoll ständig mit einem hungrigen Hund unterwegs zu sein. Vielleicht kennt ihr das Gefühl ja auch selbst, geht mal einkaufen, wenn ihr so richtig Hunger habt. Resultat: Der Einkaufswagen ist doppelt so voll... Der Hund geht zwar nicht einkaufen, wird aber empfänglicher für all das Essbare, was draussen rum liegt, also besser angemessen füttern. 

Für den Jungspund nehme ich immer einen Teil mit raus, als Leckerchen und meine eine alte Hündin hat manchmal so Tage, wo sie nicht recht fressen mag, dann wird das auch eingepackt und unterwegs ist das plötzlich seeeeeeehr lecker. 

 

Reine Handfütterung nur mit Gegenleistung? Davon halte ich eher nichts, sehe darin auch keinen Sinn, schließlich möchte ich meine Mahlzeiten auch komplett vom Teller und nicht dauernd gefüttert werden... 

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vor 2 Stunden schrieb BastisWunderland:

Also ich füttere auch ungefähr 1/4 - 1/2 ( je nach Training am Tag) seiner täglichen Ration aus der Hand nämlich beim Trainieren & Üben & Dummyarbeit etc.. Er reagiert nunmal super auf Futter als Belohnung & sonst würde er auf Dauer dick werden wenn jede Belohnung Zusatz wäre

 

Solange dein Hund am Ende des Tages alles bekommen hat was ihm zusteht um satt zu sein, ist das ja ok. Das ist ja nicht viel anders als wenn jemand das Futter reduziert weil es viele Superleckerli gab zwischendurch :)

 

Was ich wichtig finde ist, dass ein Hund sich darauf verlassen kann, dass er satt wird. Dass da nicht der nagende Hunger kommt und ihn dazu bringt das Futter was er HAT zu verteidigen oder mit voller Hast zu verschlingen, damit es ihm keine wegnehmen kann. Als Scully zu mir kam war sie deutlich zu dünn, man konnte ihre Beckenknochen fühlen, mal abgesehn von den Wirbeln und die Rippen natürlich auch.

Sah man von außen nicht, war aber echt unterernährt. Muskelmasse war auch eher mau. Ich hab sie wie ich fand gut gefüttert, aber erst im Nachhinein merkte ich, wie sehr sie  noch Hunger hatte. Als ich ihr dann daraufhin noch eine Extra-Frühstücksportion Quark (der fette) mit Obst oder so gegeben habe, wurde deutlich wie sehr der Hunger ihr V>erhalten noch beeinflusst hat. Sie war deutlich entspannter Nachts, hat nicht mehr irgendwas (für mich nicht nachvollziehbar was - dachte sie muss mal raus) gesucht und zog auch nicht gezielt mehr zu Mülleimern hin.

Sie war hungrig, so richtig.

 

Jetzt bekommt sie morgens ihr Leberwurstbrot (ist Pflicht hier im Haus ;) ) und dann beim Spazierengehen mal ein paar Kekse oder eventuell Tubenleberwurst und dann erst am Nachmittag ihr Futter. Abends nochmal Leberwurstbrot. Und Nachts einen Snack.

Sie ist fit, immer noch sehr schlank - Rippen sind vielleicht etwas deutlich zu fühlen, aber sie hat super Muskeln an den Beinen und am Rücken, daher denke ich sie ist einfach der "Windhund-Typ" und das muss so - aber fit und vor allem: nicht hungrig.

 

Klar würde sie auch noch was fressen wenn es auf der Straße liegt. Ist ja logo. Ich werde es hoffentlich auch bei ihr irgendwann schaffen, dass sie mir Dinge die sie findet anzeigt bevor sie sie runterschluckt. Das hatte sogar mein Labrador-Terrier geschafft (wenn auch nur mit Äpfeln... Aber immerhin!) und das finde ich viel praktischer als ein echtes "nimmt nie was auf". Muss mal verstärkt drangehen, wie ich das mache :think: 

 

 

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Als ich mit meinem Hundebaby das erste Mal bei der TÄ im Ort war, hat sie mir eindringlich geraten, ihn ausschließlich aus der Hand zu füttern. Eigentlich hätte ich ihr glauben müssen, dass das gut für die Bindung ist, schließlich hatte sie mir versichert, dass sie Ernährung und Verhalten bei Hunden studiert hat.

 

Zum Einen kam es mir ziemlich sinnlos vor, zum Anderen hatte ich ihn zu dem Zeitpunkt gebarft, und die Vorstellung, Fleischstücke in der Jacke zu transportieren um sie unterwegs zu füttern, fand ich ziemlich hmmmmm eklig .... Kurzum, ich hab das nicht gemacht. Es hat der Bindung nicht geschadet.

 

Ob mein Hund allerdings jemals das Gefühl hatte, satt zu sein nach der Fütterung? Ich glaube es nicht, er kennt nur den Zustand "hungrig". Auch wenn er "Menschenmahlzeit" bekommt, z.B. Kartoffelbrei mit Gemüse, in einer Portionsgröße, dass man annehmen sollte, dass er durchaus satt sein könnte, ruft er ganz deutlich: " Hunger, will fressen" und plündert alles, was er finden kann. (Ich habe inzwischen gelernt, nichts mehr in seiner Reichweite zu lassen.:1_grinning:) Also, das mit dem Serotonin ist bei meinem Hund wohl Fehlanzeige.

 

Trotzdem würde ich ihn nicht ausschließlich aus der Hand füttern. Das Futter muss schließlich auch als Leckerli für Lerneinheiten herhalten. Außerdem, wie schon einige geschrieben haben, soll er wirklich für jeden Nahrungsbrocken "arbeiten" müssen? Keine schöne Vorstellung, muss ja nicht sein.

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