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Hund kommt nicht heran, wie verhalte ich mich am sinnvollsten


gast

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Für meinen nun 6 Monate alten Junghund (Bordercollie-Husky) möchte ich ein zweites Mal ein Thema eröffnen ... und nebenbei erwähnen, dass der quälende "Welpenblues" zum Glück lange, lange überstanden ist. :D

In der Forensuche habe ich irgendwie nichts passendes gefunden, bzw. soll ich zu oft warten, bis ich erneut suchen kann.

Folgende Situation:

Das Hündchen ist zu meiner Überraschung erstaunlich gut abrufbar. Selbst aus der Gegenwart anderer Hunde heraus flitzt es auf Pfiff oder Zuruf heran, dass es eine wahre Freude ist und für den späteren Freilauf als erwachsener Hund hoffen lässt. Auch viele andere Erziehungsziele sind altersgemäß super erreicht, finde ich.

Gleichwohl hängt der Hund gelegentlich auf einem Feld fest und findet beispielsweise Maulwurfhaufen derart interessant, dass es seinen Menschen nicht mehr zu geben scheint.

Aktuell hatte ich mich bei erfolglosem Heranrufen spaziermäßig bewusst immer weiter entfernt und irgendwann aus einer Distanz von ca. 200 Metern heraus gewartet und gewartet, 15/20 Minuten etwa. Das hat den Hund nicht dazu veranlasst, von selber wieder Anschluss zu suchen.

Ich bin dann ebenso spaziermäßig zurück, habe mich möglichst belanglos in seine Nähe begeben, so, als sei es das Normalste von der Welt, dass ich mich da nun auch gerade aufhalte, habe ihn kommentarlos und unaufgeregt angeleint und bin mit ihm weiter, von nun angeleint bis zum Ende des Spaziergangs.

Habe ich mich halbwegs richtig verhalten, bzw. wie verhält man sich nun korrekt, ohne dass solch ein Verhalten bestärkt wird und ohne die Chance zu verschenken, dass solch ein Verhalten irgenwann mal ausbleibt?

Danke für eure Einschätzungen!

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Freefalling

Also ich würde rufen, mich etwas entfernen und nochmal rufen. Wenn er dann nicht kommt, hingehen, kommentarlos anleinen und Hündchen mitnehmen. Ich würde nicht(!) warten. Also klar, kurz zu Ende schnüffeln ist beim normalen Rückruf (nicht Notfall) bei uns ok. Aber ich warte nicht ewig. 

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vor 1 Stunde schrieb Freefalling:

... Aber ich warte nicht ewig. 

 

Ich danke dir für deine Empfehlung! Dann lag ich mit "kommentarlos" wohl auch wirklich richtig.

 

Ewig zu warten habe ich zukünftig allerdings auch nicht vor. Es war eher der Versuch festzustellen, ob das Hündchen mich irgendwann dann doch "vermissen" würde. Die oft gehörte Aussage, dass ein junger Hund den Anschluss nicht verlieren will und mehr oder weniger aufgeregt seine verloren gegangenen Weggefährten suchen wird, trifft vermutlich nur auf noch Welpen zu, aber nicht mehr auf einen aufstrebenden Pubertierenden wie meiner es ist.

Letzterem Umstand ist es wohl auch zuzuschreiben, dass er eben gerade für knapp 1/2 Stunde im Wald verschwunden war und ich mich daraufhin entschloss, den Freilauf in der nächsten Zeit erst einmal einzuschränken. Nachdem der Hund auf keinem der von uns regelmäßig begangenen Wege zu entdecken war und mehrfach auch nicht am letzten gemeinsamen Punkt auftauchte, begab ich mich ins Unterholz, ohne jedoch damit zu rechnen, ihn irgendwo grabend aufzufinden. Aber siehe da, plötzlich raschelte es hinter mir vernehmbar stürmisch und der Hund setzte sich augenblicklich mir vor. Er wirkte allerdings relativ angestrengt und soff sehr, sehr lange aus dem nächsten Wasservorkommen.

 

Bleibt für mich die Frage: hatte er jetzt vielleicht doch realisiert, dass er den Anschluss verloren hatte und wenn ja, verwertet er diese Erfahrung als unangenehm?

 

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Schnüffelmaus
vor 11 Minuten schrieb MBPunkt:

Es war eher der Versuch festzustellen, ob das Hündchen mich irgendwann dann doch "vermissen" würde. Die oft gehörte Aussage, dass ein junger Hund den Anschluss nicht verlieren will und mehr oder weniger aufgeregt seine verloren gegangenen Weggefährten suchen wird, trifft vermutlich nur auf noch Welpen zu, aber nicht mehr auf einen aufstrebenden Pubertierenden wie meiner es ist.

 

Das ist nicht zuletzt stark Rasse-abhängig!

Bei meiner Schäfi(mix) hatte das mit dem "junger Hund will Anschluss nicht verlieren" hervorragend geklappt, bei meiner Beageline nicht ansatzweise!

Stellte Klein-Beagle irgendwann fest, dass der Anschluss verloren war (meist erst dann, wenn nichts anderes mehr interessant duftete...), dann lief sie auf der eigenen Spur wieder nach Hause oder zum Auto zurück und wartete dort.

 

Da hilft nur, vorerst die Schleppleine dranlassen und Freilauf nur da zu gewähren, wo es möglich ist.

Meine Beaglemaus konnte ich in der Pubertät z.B. sehr gut zum spielen und rennen mit anderen Hunden ableinen. Wenn ich dann merkte, dass die Nase sich für anderes zu interessieren begann, habe ich sie sofort abgerufen und nach einer dicken Leckerlie-Belohnung - für einen Beagle ein echtes Argument - wieder die Schleppi drangelassen.

So konnte sie sich zwischendurch immer wieder austoben ohne dass ich irgendwann wie ein Depp alleine da stand ...

 

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Freefalling

Das klingt für mich nach Jagen. Da solltest du prophylaktisch vorgehen. Das mit der Schleppleine halte ich für eine gute Idee. Der Hund sollte erst gar nicht im Wald herumstromern. Beobachte mal die Körpersprache. Ab wann ist er nicht mehr ansprechbar bzw kommt nicht mehr richtig ran, sondern nur noch irgendwie in die Nähe und geht dann direkt wieder? 

Wenn du lernst, deinen Hund dahingehend zu lesen, kannst du ihn ansprechen bevor er abzischt. 

 

Das ist sehr rasseabhängig, da muss ich zustimmen. Meinen Hund kann ich sehr lange noch abrufen, aber vor allem sehr lange noch normal ansprechen. Die Zeichen sind gut zu deuten. Der Beagle, den ich kenne, verhält sich für Laien lange relativ unauffällig, tapst so im Wald rum, ist nur ein paar Meter weg, aber schon längst im Tunnel. Der ist zwar langsam, aber da hat man keine Chance. 

 

Leute mit “jagenden“ Hunden können dir sicher kompetenter helfen.

 

 

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vor 2 Stunden schrieb MBPunkt:

 

Bitte jetzt nicht aufhören zu trainieren, wann willst du es sonst machen? In zwei Jahren wird es nicht leichter ;-)

 

Aber, du hast deinem Hund schon gut beigebracht jetzt, dass er nicht kommen brauch, Frauchen kommt schon irgendwann zurück :-) sorry,

 

Unterbinde das Verhalten einfach, wenn er beim zweiten klaren Kommado nicht kommt, zeig ihm, das du das Verhalten nicht gut findest und nicht tollerierst, mach Druck, nicht köperlich natürlich, Mental, renn auf ihn zu und gib noch einmal ein ganz klares Kommando, lass es. Laß es nicht durch gehen, Klar dürfen sie schnüffeln, Freilauf finde ich super, aber er sollte sofort kommen wenn du weiter gehst als 15-20 m. Er muss auf dich achten, nicht du auf ihn. Was ist den hier jetzt wichtiger, das Loch, oder Frauchen.

 

Das mit dem Druck machen kann man üben, es muss weder schreien sein oder sonst schlimmes. Es kann auch ein grummeln, sein, zeig ihm einfach ganz klar, dass du dieses Verhalten absolut bescheuert findest. Bestimmt und auf jedenfall durchsetzen.

 

Macht er anzeichen zu kommen oder zu dir zu schauen, hock dich hin, mach die zum Affen, lock ihn, was gibts schöneres als zu Frrauchen zu kommen, belohn ihn dann, kurz und knapp, dann gehts weiter.

 

weit weg zu laufen und sein eigenes Ding zu machen ist für mich ein nogo und sollte trainiert werden.

 

Schleppleine zu Beginn zum üben finde ich ganz gut, aber hier nicht dann wegziehen, sondern genaus so locken wie beschrieben, ganz leichte zug dann evtl. aber er sollte selber kommen und die Freu Prozedur dann nicht vergessen ;-)

 

Wie immer, meine persönliche Meinung.

 

Ich habe es bei meiner Dame zu Beginn viel mit Richtungswechsel geübt, sie rennt in die eine Richtung, ich in die Andere, immer wieder, bis sie dann wusste, paß mal lieber auf den Alten auf, nicht das der gleich weg ist ;-) Heute bin ich auch wichtiger ald der Hase, auch wenn meine Ridgeback Dame da auch gerne hinterher würde, macht sie aber nicht , ich bin dann halt doch wichtiger für sie :-))))

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Die Vorarbeit klingt gut und das Alter passt auch zum beschriebenen. Jetzt fehlt nur noch der Ticken Zwang und du hast lebenslang einen abrufbaren Hund.
Zur Erklärung: bei deinem jetzigen Ausbildungs- und Lernstand brauchst du nur geringen Zwang. Danach ist echt für immer Ruhe und Frieden.
Du scheinst das schon richtig zu handeln.

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Renegade

Da stimme ich @2010 zu.

Ich empfehle euch, euch schnell einen kompetenten Trainer zu suchen, der euch lehrt, den Hund in so einer Situation genauestens zu beobachten und die richtigen Schlüsse aus seinem Verhalten zu ziehen. Macht ein Antijagdtraining und nehmt den Hund an die Schleppleine.

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vor 6 Stunden schrieb MBPunkt:

Er wirkte allerdings relativ angestrengt und soff sehr, sehr lange aus dem nächsten Wasservorkommen.

 

Bleibt für mich die Frage: hatte er jetzt vielleicht doch realisiert, dass er den Anschluss verloren hatte und wenn ja, verwertet er diese Erfahrung als unangenehm?

 

Hat vermutlich lange und ausgiebig gejagt - und sich dann überaus glücklich vor dich gesetzt.

 

Zum Buddeln: Gar nicht erst weit entfernen, sondern in der Nähe bleiben, auch mal Interesse an dem Buddelloch zeigen, vielleicht mitbuddeln.

Dein Hund DARF sich für solche Sachen interessieren, es passiert doch dabei nix. 

Aus der Ferne erfolglos rufen, lehrt deinem Hund nur: "Hier" heißt "Du darfst weiterbuddeln" ... 

Das macht tatsächlich den Rückruf kaputt.

 

Maximal ein "Gehn wir weiter" als Aufforderung und zwei oder drei Schritte gehen. Erfolgt da keine Reaktion: Hingehen, anleinen und den Hund freundlich darauf aufmerksam machen, dass jetzt weiter gegangen wird. Ich mache Löcher an Gefahrenstellen übrigens wieder zu, schiebe die Erde dazu mit den Füßen wieder ins gebuddelte Loch. Da wo es sonst Stolperfalle werden könnte für andere Zwei-, aber auch Vierbeiner.

 

Zum Jagdverhalten: Mache mit deinem Hund ein Jagdtraining. Das geht auch mit Ersatzobjekten, ohne Jäger zu sein.

Dummy, Futterbeutel, aber auch Fährten legen sind da gute Alternativen, die den Hund jagdlich auslasten und ihn dabei lehren, die Beute anzunehmen die der Mensch bestimmt.

Die Basis für eine Kooperation, also Grundkenntnisse zur Arbeit im Team mit dir, hast du ja schon gelegt.

 

Achte auf frühzeitige Signale deines Hundes, wie z. B. erhöhte Aufmerksamkeit auf für dich nicht Erkennbares im Unterholz. Da muss schon eine Aktion von dir folgen.

Freundliche Ansprache damit das angekurbelte Jagdverhalten dich nicht völlig in seinem Hirn ausblendet, die Aufmerksamkeit deines Hundes so weit wie möglich bei dir Behalten.

Das hemmt in dem Moment sein Vorhaben und verschafft dir Zeit, entsprechend zu agieren.

Z. B. freundlich-freudig zu ihm hin, so ganz nebenbei anleinen wenn nötig - und dann ein tolles Alternativangebot machen (Spielen, aber auch eine Dummy/Futterbeutelsuche, oder auch mit einem Spielzeug eine kleine Spielesequenz einlegen)

 

Ihn "zur Strafe" nach einem "Fehler" (der nur ein Fehler aus Sicht des Menschen, aber nicht aus Sicht des Hundes ist, deshalb auch die Anführungszeichen) für den Rest des Spaziergangs an der Leine zu halten, halte ich für kontraproduktiv. Eine mögliche Verknüpfung ist dann nämlich, dass dein Hund irgendwann anfängt, dir auszuweichen weil er weiß dass du seinen Freilauf durch die Leine beschränkst.

 

Ein erfolgreicher Rückruf wird durch Erfolge BEIM Rückruf gefestigt - und nicht durch Fehler beim Rückruf.

 

 

 

 

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