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"Urtümliche Hunde" gibt es sie, und wenn ja, welche sind es?


Gast

Empfohlene Beiträge

vor 56 Minuten schrieb 2010:

Hüten... mein Einsatz :) 

Es gibt kein "Hüteverhalten" wenn man es genau nimmt. 

Die Motivation, der sogenannten Hütehunde ist ganz stinknormales Jagdverhalten, wobei die Endhandlung das Töten durch Selektion nicht vorhanden sein soll 

Kleine Anmerkung, beim Border, der ohn züchterisches Wissen vermehrt wird, taucht diese Jagdsequenz (surprise-surprise) auch gerne wieder auf....

Damit hast du mich jetzt echt erleuchtet!  :) Im Ernst, ich habe mich bei den Hütehunden schon immer gefragt: Wie zum Teufel haben die das den Hunden mal beigebracht?? Auf Jagdverhalten bin ich gar nicht gekommen (eher noch auf Brutpflegeverhalten ). Bevor ich schon wieder falsche Vorstellungen entwickele: Du meinst Jagdverhalten im Sinne von "die Beute zusammentreiben/in die Enge treiben und dann zuschlagen"? Oder eher das schwächste Tier aus der Herde raussuchen und von der Herde trennen? Gemeinsam, also mehrere Hunde in Teamwork? Oder Alleine? (Oder beides?). 

 

Und ich hab immer gedacht, mein kleiner Primitivling zeigt alle Ausprägungen von Jagdverhalten - aber stimmt ja gar nicht! Hüten/treiben (oder sind das schon wieder zwei unterschiedliche Ausprägungen und ich werfe das nächste durcheinander?) macht sie gar nicht. Na ja, vielleicht ein kleines bisschen, wenn wir in unterschiedliche Richtungen gehen, dann versucht sie schon uns wieder zusammenzutreiben - aber wohl eher, weil zwei Leckerlibeutel besser sind als einer...  :rolleyes:

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vor 31 Minuten schrieb Holo:

 

Ich weiß das du das nicht absolut wissen kannst, aber weil du mehr Ahnung hast als ich kannst du es vielleicht schätzen:

 

Wie oft/ nach welcher "planlosen" Generation tritt das auf? Wie hoch ist die generelle Quote (in einer Leistungszucht) ungefähr?

Keine Ahnung.

Aber ich kenne einige Bcs, die Rehe gejagt und getötet haben.Und welche, die Hühner reißen.

Das ist nicht erwünscht. 

Der Rehmörder war ein "Vermehrer" Hund ( mit ausgezeichnetem Gehorsam ansonsten), der Hühnermörder ein hochdotierter Show-Bc.

Und ich kenn auch noch einige andere persönlich. Aus Hüteleistungszucht kenne ich auch Hunde, die für ihre Halter am Vieh nicht lenkbar sind. Och Menno, geht schon wieder so ins Detail...

Wie gesagt, Statistiken kenne ich da keine.

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vor 8 Minuten schrieb Annali:

Damit hast du mich jetzt echt erleuchtet!  :) Im Ernst, ich habe mich bei den Hütehunden schon immer gefragt: Wie zum Teufel haben die das den Hunden mal beigebracht?? Auf Jagdverhalten bin ich gar nicht gekommen (eher noch auf Brutpflegeverhalten ). Bevor ich schon wieder falsche Vorstellungen entwickele: Du meinst Jagdverhalten im Sinne von "die Beute zusammentreiben/in die Enge treiben und dann zuschlagen"?

Das freut mich.

Genau. Nur ohne zuschlagen.

 

vor 8 Minuten schrieb Annali:

 

Oder eher das schwächste Tier aus der Herde raussuchen und von der Herde trennen? Gemeinsam, also mehrere Hunde in Teamwork? Oder Alleine? (Oder beides?). 

 

Ist ein Ausbildungsziel beim Bc und anderen Rassen auch. Ja, auch das

Auch die Zusammenarbeit mit mehreren Hunden geht wunderbar, weil das ja normales Verhalten ist. Deswegen sind mehrere Hunde auch schlechter vom jagen abzuhalten. Meine vergessen auch ab und an mal ihre Kinderstube. Da geht nur ein Blick hin und her und Zack.......wird gejagt......

 

vor 8 Minuten schrieb Annali:

 

Und ich hab immer gedacht, mein kleiner Primitivling zeigt alle Ausprägungen von Jagdverhalten - aber stimmt ja gar nicht! Hüten/treiben (oder sind das schon wieder zwei unterschiedliche Ausprägungen und ich werfe das nächste durcheinander?) macht sie gar nicht.

 

Min Lieblingsthema..bissi Ot....

"Hüten" ist der undeutliche Sammelbegriff, dann kommen noch Spezialisierungen hinzu.

Treiben ist recht simpel. 

Furche laufen, wehren etc. sind wieder spezielle Formen und Begrifflichkeiten

All das wird "hüten" genannt und entspringt der Jagdmotivation (Trieb Is ja veraltet.....)

Die Herdenschutzhunde sind wieder was anderes.

Und die Altdeutschen Hütehunde zum Beispiel, die Bewachen das Vieh. Aber nicht wie die Herdenschutzhunde als Sozialpartner, sondern als :"Alles meins"

Also wie Eigentum. 

vor 8 Minuten schrieb Annali:

 

Na ja, vielleicht ein kleines bisschen, wenn wir in unterschiedliche Richtungen gehen, dann versucht sie schon uns wieder zusammenzutreiben - aber wohl eher, weil zwei Leckerlibeutel besser sind als einer...  :rolleyes:

 Macht mein Collie auch extrem, die Bc interessiert das weniger, während der Collie einem Herzstillstand nahe ist

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Hoellenhunde
vor 7 Stunden schrieb Amaterasu:

@marcolino

Deine Ausführungen passen nun aber gar nicht zum Shiba? Ich weiß daher nicht, ob du mich damit nun ansprechen wolltest oder nicht. 

 

Dass in der jahrtausendlangen Shibazucht angeblich bloß auf das Äußere geachtet wurde, stimmt halt so nicht. In einem Beitrag zuvor schrieb ich noch davon, wie die Japaner sich einen idealen Shiba vorstellen: ryousei, kan'i und soboku, wobei sich lediglich soboku auf das Äußere bezieht, kan'i und ryousei auf das Wesen. Auch wurde der Shiba nicht erst auf Eigensinn gezüchtet.

 

Shibas sind auch nicht die einzigen urtümlichen Hunde. 


soboku bezieht sich zwar aufs Äußere, aber nicht auf das Äußere, so wie wir es kennen. Es geht um eine natürliche Elegenaz ohne Schnörkel (nichts "Süßes" wie beim einem Chihuahua oder Yorkshire Terrier, das wollen die Japaner in ihrem Hund nicht) - vergleichbar mit der Schönheit eines Wildtieres. Das ist ein ganz schwammiger Begriff. Es gibt da keine "Regeln" und nach Aussehen wurde der Hund lange nicht gezüchtet, denn diesesn Standard gibts noch nicht mal seit 100 Jahren.
Soboku ist für Japaner auch das hier:
https://asiaculture.info/wp-content/uploads/2017/03/Tea-ceremony.jpg


Sorry für den Doppelpost.

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gebemeinensenfdazu
vor 2 Stunden schrieb 2010:

Und die Altdeutschen Hütehunde zum Beispiel, die Bewachen das Vieh. Aber nicht wie die Herdenschutzhunde als Sozialpartner, sondern als :"Alles meins"

Also wie Eigentum.

So in etwa macht das auch dieser Schäfer, der nur Dobis zum Hüten/Bewachen nimmt. Meine wäre auch so ein Treibhund mit viel Stimme. Natürlich auch um Feinde zu verjagen - Keinerlei Tendenzen zu den üblichen Jagdendsequenzen. Aber sie will treiben wie ein Treibhund, auch wenn das wieder kaum einer glaubt.  Da das Jagd- bzw. Hüteverhalten beim Dobi züchterisch nicht selektiert wurde , kommt das gar nicht so selten vor. Aber es paßt etwaszum sozialen Schutzverhalten und zur Gefahrenabwehrmotivation.

Schutzverhalten ist ganz anders im Gehirn lokalisiert und funktioniert auch anders, hat mit Bindung zu tun und ist tief sozial verankert.

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Hoellenhunde
Am 30.1.2018 um 21:03 schrieb Mrs.Midnight:

Sagt man über den Shiba nicht, dass er seinem Herren besonders loyal ist und eben einfach eigenständig. 

 

Der Shiba wird doch in seinem Ursprungsland als Hof und Wachhund genutzt, der sich durchaus selber versorgen kann ?

 

Der Shiba hat wie ein Pariahund gelebt (ist in meinen Augen auch einer).

er war nie ein Hofhund. Er wurde die meiste Zeit sich selbst überlassen.

 

ryousei würde ja schon erklärt, unbedingt das Video gucken, was Japaner darunter verstehen. :)

 

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Tyrshand

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mein urtümlicher / ursprünglicher Hund (wie auch immer man die Domestikationsstufe nennen mag) mich einiges an Demut gelehrt hat, auch wenn es mich in einer sehr verletzbaren, aufgewühlten, mit schlimmsten Zeit meines Lebens "getroffen" hat. Das soll nun nicht kitschig klingen, aber mir wäre vieles in Bezug auf das, was Hunde sind, auf das Zusammenleben mit ihnen etc. pp. vielleicht nie so klar geworden. Ich betone dabei: mir! Und will nicht sagen, dass es bei anderen genau so wäre.

 

 

 

7F8A2625.jpg

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Zurimor
vor 12 Minuten schrieb Tyrshand:

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mein urtümlicher / ursprünglicher Hund (wie auch immer man die Domestikationsstufe nennen mag) mich einiges an Demut gelehrt hat, auch wenn es mich in einer sehr verletzbaren, aufgewühlten, mit schlimmsten Zeit meines Lebens "getroffen" hat. Das soll nun nicht kitschig klingen, aber mir wäre vieles in Bezug auf das, was Hunde sind, auf das Zusammenleben mit ihnen etc. pp. vielleicht nie so klar geworden. Ich betone dabei: mir! Und will nicht sagen, dass es bei anderen genau so wäre.

 

"Niedrige Domestikationsstufe" hat sich bewährt, denn das führt zu keiner Wertung und sich angegriffen fühlen bei anderen Usern. :)

Die Hunde auf niedriger Domestikationsstufe sind in mancher Hinsicht schon speziell, eben so speziell, wie auch ein Border Collie oder ein Pudel speziell ist.

Ich mag ihre Eigenheiten undd könnte mir keinen anderen Hund vorstellen. Kann deinen Post recht gut verstehen, hab auch einiges hinter mir und Suhna schon viel zu verdanken. :wub:

 

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Hoellenhunde

Sehr interessant ist auch das hier, der New Guinea Highland Wild Dog würde auch vor einem halben Jahr im Forum vorgestellt. Ein "echter" und wilder Urhund.

 

http://www.nghwdf.org/hwds

 

 

Spannend sind seine Verwandten, freilich wenig überraschend der New Guinea Singing Dog und der Australische Dingo (von dem auch angenommen wird, dass er ein Abkömmling asiatischer *Haushunde* ist - der Dingo ist jünger als der Shiba z.B.), aber die Haushunde die eng verwandt sind, sind der Shiba, Basenji und Jindo.

 

http://www.nghwdf.org/related-canids

 

(Der Singing Dog erinnert mich optisch mit seinen 2-3 Schlägen, seiner Größe, von seinem Verhalten und vor allem von den Lautäußerungen extrem an den Shiba)

 

Dann fällt mir noch der Kawakami Ken ein: ein Hund, der benutzt wurde, um den heutigen Shiba zu retten. Dieser Hund wurde, um ihn zu einem besseren Jäger zu machen, immer wieder mit japanischen Wölfen verpaart.

Diesen Hund gibt es nur noch vereinzelt in Gefangenschaft; er ist ein Ur-Shiba, einer der vielen Urschläge, die übers Land verteilt war. Wahrscheinlich hätte es ohne den zweiten Weltkrieg auch niemals einen "einheitlichen Shiba" gegeben. 

 

Es ist daher nicht verwunderlich, dass Wolfs-DNA im Shiba (und Ainu) gefunden wurde:

 

https://ja.m.wikipedia.org/wiki/川上犬

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