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Sofort zum Australian Kelpie…


BenMX

Empfohlene Beiträge

Hey Community,

 

folgendes ist mir passiert:

 

Ich habe seit etwa einem Jahr nach einem passenden Hund geschaut. Immer hin- und hergerissen, Bücher gelesen, mit Coaches gesprochen, Hundesitting betrieben und und und… Irgendwann war ich dann an einem Punkt, bei dem ich aufgehört habe zu suchen, weil ich dachte, dass es sowieso keinen "passenden" Hund gibt. Es war mir einfach zu viel "hol dir ja keinen vom Tierheim" und "auf gar keinen Fall einen Zuchthund", "pass auf reinrassige Hunde auf" sowie "ja kein Mischling!". Mir war klar, dass ich auf jeden Fall einen Welpen möchte, damit ich mich zu 100% auf ihn einstellen kann - und umgekehrt natürlich auch. Alles andere wird sich arrangieren. Ich kann ihn mit zur Arbeit nehmen, habe dort und auch zuhause dann viel Zeit für ihn. Keine Familie, sodass er sich komplett auf mich einstellen kann.

 

Als ich dann bei einem sehr guten Freund war, meinte der zu mir, dass ein Züchter aus der Nähe gerade einen Wurf gemacht hat und ob wir nicht mal vorbei fahren sollten. Gesagt, getan. Ich dachte mir, dass ich mich dann gut informieren kann, also sind wir hin. Mein Kumpel selbst hatte von ihm einen Cattle Dog, der sehr wohl geraten ist.

 

Als wir dort waren, war das alles andere als ein guter Züchter. Er hatte von einem 6er Wurf noch 2 Welpen übrig. Beide, so machten sie den Anschein, völlig verstört, von oben bis unten in Kot gesäht, eiskalt in einem Zwinger gehalten, natürlich gezittert und heiser gebellt. Wie das gerochen hat, möchte ich nicht weiter ausführen. Ein beißender Geruch, sodass ich ihn keine 10 Sekunden hochnehmen konnte. Auf dem ganzen Gelände müssen über 20 Hunde verteilt gewesen sein, denn an jeder Ecke wurde gemacht und getan - absolut keine Rede.

 

Ich war echt geschockt und habe nach der Mutterhündin gefragt, die er uns dann auch gezeigt hat. Eine reinrassige Australien Kelpie Hündin, angeleint und völlig überdreht. Ich denke sie wurde rein zum arbeiten verwendet. Mit ihrem Welpen konnte sie nicht sehr viel anfangen… Jedenfalls tat mir der Kleine so Leid, dass ich es nicht übers Herz gebracht hatte ihn länger dort zu lassen. Ich hatte mich bis dato nur von ihm beraten lassen, wie der Charakter des reinrassigen Australian Kelpie denn sei. "Familienfreundlich, behütend, treu, anpassungsfähig". Er war in der 12. Woche, in seinem Leben noch nie Gassi gegangen. Wir hatten abgemacht, dass ich noch eine Nacht darüber schlafe. Naja, zum Schlaf kam es nicht wirklich…

 

Wie dem auch sei - am nächsten Morgen bin ich dann direkt hin um ihn zu holen. Lediglich durch Beiträge und Videos kurzfristig informiert - die Basis war klar und hatte gepasst (aktiver Hund, viel Kopf- und Körperauslauf, wie viel war mir da aber noch nicht klar).

 

Es war natürlich abgemacht, dass er entwurmt und gechippt wird. Der Tierarzt hatte nichts dergleichen feststellen können.

 

Ich habe ihn jetzt die 4. Woche und außer dass er keine Lust auf stubenrein hat, ist bisher nichts auffälliges an seinem Verhalten zu erkennen. Auf der Arbeit wird er von allen geliebt, auch wenn er oft zwickt und natürlich verspielt ist. In der Hundeschule läuft es soweit auch ganz gut und die Trainerin hat ihn gerne dabei und zeigt Kommandos an ihm, weil er sehr schnell lernt und hört. Allerdings habe ich mich nun auch sehr in die Rasse eingelesen und lese eigentlich immer, dass er nur durch gezielten Sport und Turniere seinen erforderlichen Auslauf bekommt, wenn er schon keine Schafe hat, die er treiben kann. Jetzt ist er noch ein Welpe, allerdings habe ich die Angst, dass ich ihm später doch nicht gerecht werden kann, wenn 2 - 3 Stunden am Tag Auslauf nicht ausreichen werden.

 

Er kommt auch nach wie vor nicht wirklich zur Ruhe. Nur wenn ich ihn im Büro anleine, schläft er tief und fest, ohne sich zu wehren oder zu maulen. Laut Trainerin soll ich ihm Ruhe einfach beibringen.

 

Alleine sein klappt absolut gar nicht. Er wartet keine 10 Sekunden, bis er losbellt und nicht wieder aufhört. Auch hier gehen die Meinungen von "er muss es lernen und zwar jetzt und nicht später" bis hin zu "er ist ein Hütehund und braucht seine Herde" weit auseinander.

 

Daher die Frage(n): Hat jemand Erfahrung mit Australien Kelpies als Haushunde? Kann ich durch einen Test herausfinden, ob er ein AK oder WK ist? Könnte es auch ohne gezielten Sport wie Agility funktionieren? Denn wenn nicht, müsste ich mich jetzt um einen guten Besitzer kümmern. Das würde ich zeitlich nicht schaffen.

 

Ich bin um jeden Rat dankbar…

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Herzlich Willkommen,

 zuallererst mal der unangenehme Teil : du hast diesen "Züchter"unterstützt und wenn das jeder machen würde... Aber das hilft jetzt ja auch nicht mehr. Mit kelpies habe ich keine Erfahrung, aber generell eignet sich jeder Hund als Haushund. 

Das mit dem allein bleiben ist individuell. Unsere tut sich damit auch sehr schwer, da kann man nur üben und üben.

Was macht ihr denn, um Ruhe  zu lernen?

 

 

Und auch wenns hart klingt : Wenn du das Gefühl hast, der Hund war ein Fehler, oder ihr passt nicht zusammen, dann such ihm jetzt ein neues Zuhause. Ein Welpe hat bessere Chancen auf ein gutes, passendes zu Hause als ein erwachsener Hund und es ist keine Schande sich sowas einzu gestehen. 

 

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Sorry, aber mir fällt da nicht wirklich viel zu ein....

Ich denke mal, deine Vorbereitung auf einen Hund war eher suboptimal. Sei mir bitte nicht böse, dass ich so direkt antworte, weil du dir Hilfe erwartest.

Aber eine solche Art und Weise, sich einen Hund anzuschaffen, macht mich schon ein wenig wütend. Wenn du dich im Vorfeld so belesen und informiert hast, wie du schriebst, hättest du dir den Welpen niemals aus dieser "Zuchtstätte" holen dürfen.

 

Und dir ist auch nichts passiert, denn "passieren" ist ein passiver Vorgang. Du hingegen hast aktiv gehandelt.

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Freefalling

Ich stimme den beiden zu. 

 

Jetzt mal zu deiner konkreten Frage: Du scheinst grundsätzlich genug Zeit zu haben für deinen Hund, dass du ihn zur Arbeit mitnehmen kannst, ist super. Du besuchst eine Hundeschule, was auch gut ist. Da scheint er sich ja gut zu machen.

 

Ich würde nicht über eine Abgabe nachdenken, nur weil er einer Rasse angehört, die viel arbeiten will. Wenn ihr bisher gut miteinander auskommt, spricht doch nichts dagegen, dass ihr es auch weiterhin tut. Den Rest wird die Zeit zeigen. 

 

Er ist jetzt 4 Monate alt und noch recht kurz bei dir. Da kannst du bzgl Stubenreinheit und Alleinbleiben - gerade bei dieser Aufzucht - nicht viel erwarten. 

 

 

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Juline

Zudem sollte das Veterinäramt über die Zustände dort informiert werden?

Ich weiß jetzt nicht, ob etwas tierschutzwidriges zu finden ist, was du schilderst, könnte auch grenzwertig sein, aber solch ein behördlicher "Besuch" ist sicher kein Fehler.

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Der Hund braucht alles, was jeder andere Hund im 1. Jahr auch braucht. Erziehung.

Der WK ist kein Kläffer, er ist nicht hysterisch. Beim AK ist es halt wie in jeder Showzucht...manche Eigenschaften gehen verloren, manche sind sehr präsent und schwierig zu handeln.

Bilde den Hund aus und vergiss Laiengeschwafel zum Thema Hüten. Informier dich dazu bei Leuten, die mit Kelpies am Vieh arbeiten. Da gibt es einige in Deutschland.über diese Information lernst du die Rasse verstehen, auch wenn du niemals ein gütbares Tier besitzen willst.

 

Vergiss jetzt alles über BE-hüten.

Kelpies jagen! Ebendso wie die BCs. Wenn du Glück hast, kamst du den Hund "lenken", und wenn du noch mehr Glück hast, ist er lenkbar.

Lege sehr viel Wert auf ein freundlich beigebrachten ABSOLUTEN Gehorsam. Dann kann das der Hund deines Lebens werden.

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gebemeinensenfdazu
vor 55 Minuten schrieb BenMX:

Eine reinrassige Australien Kelpie Hündin, angeleint und völlig überdreht. Ich denke sie wurde rein zum arbeiten verwendet. Mit ihrem Welpen konnte sie nicht sehr viel anfangen…

Das wäre nun nicht meine Schlußfolgerung daraus. Wahrscheinlicher wäre ein unausgelasteter oder reizüberfluteter Hund, der nicht viel kennengelernt hat, weil sein Körper als Gebärmaschine mißbraucht wurde.

Kein Hundesport ersetzt das Schafehüten. Auch wenn es kein Working-Kelpie ist, so sind diese Hunde züchterisch noch sehr nah dran am Hüten. Agility ist am wenigsten annähernd Ersatz. Versuche den Hund neben ausreichender Bewegung im Freilauf auch kopfmäßig auszulasten

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vor 1 Stunde schrieb Holo:

Herzlich Willkommen,

 zuallererst mal der unangenehme Teil : du hast diesen "Züchter"unterstützt und wenn das jeder machen würde...

 

Ja, ist mir im Nachhinein auch bewusst geworden. Habe mich da komplett von meinen Emotionen leiten lassen. 

 

Ich streichle ihn langsam an der Brust entlang, das beruhigt ihn sehr. Ich gebe ihm viel Körperkontakt, und dann eben die Leine. Die scheint ihm auch irgendwie Sicherheit zu geben, habe ich das Gefühl. 

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vor einer Stunde schrieb Juline:

Zudem sollte das Veterinäramt über die Zustände dort informiert werden?

Ich weiß jetzt nicht, ob etwas tierschutzwidriges zu finden ist, was du schilderst, könnte auch grenzwertig sein, aber solch ein behördlicher "Besuch" ist sicher kein Fehler.

 

Ist schon geschehen. Das habe ich zusammen mit meinem Kumpel letzte Woche gemeldet. 

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vor einer Stunde schrieb 2010:

Der Hund braucht alles, was jeder andere Hund im 1. Jahr auch braucht. Erziehung.

Der WK ist kein Kläffer, er ist nicht hysterisch. Beim AK ist es halt wie in jeder Showzucht...manche Eigenschaften gehen verloren, manche sind sehr präsent und schwierig zu handeln.

Bilde den Hund aus und vergiss Laiengeschwafel zum Thema Hüten. Informier dich dazu bei Leuten, die mit Kelpies am Vieh arbeiten. Da gibt es einige in Deutschland.über diese Information lernst du die Rasse verstehen, auch wenn du niemals ein gütbares Tier besitzen willst.

 

Vergiss jetzt alles über BE-hüten.

Kelpies jagen! Ebendso wie die BCs. Wenn du Glück hast, kamst du den Hund "lenken", und wenn du noch mehr Glück hast, ist er lenkbar.

Lege sehr viel Wert auf ein freundlich beigebrachten ABSOLUTEN Gehorsam. Dann kann das der Hund deines Lebens werden.

Danke! Werde ich beherzigen!

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