Junghündin "dominiert" Ersthündin

[Juline]

vor 15 Minuten schrieb MalamutMica:

Na, ich denke nicht, dass ein pöbelnder, unsicherer Hund eine Show abzieht

 

Nein, so meinte ich das nicht.

Mit "Show" meinte ich das vermeintlich sichere und starke Auftreten, hinter dem manche Hunde ihre Unsicherheit verstecken.

 

vor 17 Minuten schrieb MalamutMica:

Meine Hündin ist sehr in sich ruhend, nimmt vieles gelassen hin. Die hat sein rüpelhaftes Verhalten ihr gegenüber einfach abprallen lassen, ist da gar nicht drauf eingegangen, hat ihn ins Leere laufen lassen oder ist einfach weggegangen.

 

Das würde ich souverän nennen

 

[MalamutMica]

vor 4 Minuten schrieb Lemmy:

 

 

Ich erinnere noch eine andere Geschichte mit dem Whippet. Amadeus (der Whippet) ist ein recht früh kastrierter Rüde, noch dazu ein sehr sanfter Hund. Fast alle Hunde die ihn treffen sind voll verliebt in ihn und wollen ihn besteigen und berammeln.

 

Das hat doch nix mit Verliebtheit zu tun....das ist eine Dominanzgeste. Die anderen merken, dass er ihnen unterlegen ist, der schwächere ist und nutzen das aus.

 

Dein Tipp, jeden Aufreitversuch sofort zu unterbinden, war da Gold wert!

[MalamutMica]

vor 1 Minute schrieb Juline:

 

 

 

Das würde ich souverän nennen

 

Ja das ist sie ja auch.....:)) Ich wollte nur nicht schon wieder souverän schreiben...)

[Freefalling]

Ich hab hier ja auch einen Hund, der gegenüber anderen Hunden kaum bis nie beschwichtigt und sich immer aufspielt. Obwohl er sonst gut hört, scheint ihn das Abbruchsignal eher noch zu motivieren, wenn er anfängt zu mobben. Ich nehme ihn nach einer Ermahnung raus aus der Situation. 

Das ist eine Strategie, die so ein Hund fährt, weil sie sich als nützlich erwiesen hat. Gerade auf der Straße. Und solange sie nützlich bleibt, fährt man sie weiter - klar. 

 

Hier hat sich bewährt: Dosiert auf möglichst unterschiedliche Hunde treffen und das Ganze moderieren. Loben von höflichem Verhalten (mache ich ohne Futter, weil das die Situation beenden würde) und relativ emotionsloses Beenden von Mobbing durch Anleinen und Distanzaufbau. Oft gehen wir dann auch einfach.

Könnt ihr Lilli mehr Hundekontakte verschaffen?

 

Was absolut abträglich für gutes Benehmen ist, ist Langeweile. Stehen wir zu lange auf der Hundewiese, fängt er manchmal an, die anderen zu triezen. 

 

So Hunde suchen sich gern das schwächste Glied in der Kette aus. Das ist bei euch Emma. In manchen Familien ist es auch das jüngste Kind. Da würde man das Verhalten ja auch unterbinden. 

 

Ich finde ungünstig, dass Lilli eher der Hund von deinem Mann ist, aber du ihr Verhalten sanktionierst. Klar, dein Mann sollte da strenger sein. Aber vielleicht kannst du umgekehrt deine Beziehung zu Lilli durch gemeinsame Aktivitäten verbessern und dann wird es ihr vielleicht wichtiger. Ich beziehe mich dabei auf @Juline s Beitrag. 

 

[Lemmy]

vor einer Stunde schrieb MalamutMica:

Das hat doch nix mit Verliebtheit zu tun....das ist eine Dominanzgeste. Die anderen merken, dass er ihnen unterlegen ist, der schwächere ist und nutzen das aus.

 

Normal würde ich dir zustimmen, aber diese Hunde sind wirklich ganz hin und weg von Amadeus und bezirzen ihn wie sie eine gut duftende Hündin bezirzen würden. Da gibt es kein Dominanz-Staksen und kein knurren oder brummeln dabei wie ich das von Dominanzaufreiten kenne. Ich kann das durchaus unterscheiden

 

Unser Butch wäre NIEMALS in dominanter Geste mit Lemmy umgegangen (Lemmy war kastriert worden mit 6 Jahren), aber wenn die Hündinnen in der Nachbarschaft läufig waren wurde er zudringlich, machte sein "ich bin verliebt"-Gesicht und tat all das, was er mit Hündinnen machen würde. Nie im Leben hätte er das gemacht wenn er Herr seiner Sinne gewesen wäre - dafür hatte er viel zu viel Respekt, manchmal sogar etwas Angst vor Lemmy. (In Futter-Situationen, nie im normalen Umgang)

 

Wäre es im Fall des Windhundes auch rein eine Dominanz-Frage, würden die Rüden ja auch auf ein "Aufmupfen" ganz anders reagieren, sie würden anfangen zu drohen oder gar einfordern, dass der Untergebene still hält. Nichts dergleichen passiert(e).

 

[KleinEmma]

Moah, nu brauchte ich ewig, um mich hier wieder anzumelden - Passwort vergessen.

 

@Juline, danke für deinen Bericht. Das liest sich gut, allerdings müssten wir erstmal was finden, was Lili Spaß macht. Für Futter macht sie mit, aber es geht da ums Futter. Sie ist nicht mit Begeisterung dabei. Ich gehe ja oft querfeldein, keine Wege, sondern mitten durch die Pampa. Hier liegen keine Baumstämme rum, aber manchmal liegen abgestorbene Agavenstämme im Gelände. Rüber springen, drunter klettern - das macht sie manchmal mit (mache ich gerne mit Emma und überhaupt mit all meinen Hunden), aber mit Blick auf die Hand (könnte ja Futter drin sein). Meistens interessiert sie sich aber gar nicht für irgendwas, das wir zusammen machen. 

 

Du schreibst, du hast nie mit Futter belohnt. Habe ich vor Lili auch nicht gemacht, bzw. nur selten. Lili ist aber verbales Lob, meine Freude, irgendein Spielzeug, Streichelndes Lob usw. echt egal. Aber: Ich überlege auch schon, ob das Futter als Belohnung bei ihr vielleicht diese "Futtersucht" noch verstärkt? Nur, wenn ich diese Belohnungsform weglasse, welche wähle ich dann für sie? Das finde ich echt schwierig. 

Emma hat z.B. Futter lange Zeit gar nicht als Belohnung angesehen und meistens auch gar nicht angenommen - während der Spaziergänge oder anderen Unternehmungen draußen. Sie empfand und empfindet aber genug andere Dinge als Belohnung (meine Freude, verbales Lob, gemeinsam ein Stück rennen oder  mal nen Ball oder Stock fangen usw.).

 

 

Ähm, ich weiß nu gar nicht, wie die Diskussion über Dominanz entstand. Dominiert habe ich extra in Anführungszeichen gesetzt. Ein Rudelchef - ok, nu ist das Wort Rudel falsch, egal - wäre Lili garantiert nicht. Sie würde eher ausgeschlossen werden. Ist ja hier auch passiert, als sie noch durch die Gegend rannte. Hier liefen weitere 3 junge Hunde rum. Die habe ich aber nicht gesehen. Unser Freund hat eine Nachtsichtkamera auf seinem Grundstück stehen, weil er sich gerne am nächsten Morgen anschaut, welche Wildschweine und Füchse da rumlaufen. Da sieht er natürlich dann auch die herrenlosen Hunde. Lili war dort auch zu sehen, mit den anderen Junghunden. Nach 2-3 Tagen war sie nicht mehr dabei. Ich sah sie zuerst mit einem erwachsenen Hund und danach alleine.

 

Gemeinsame Aktivitäten haben wir genug und täglich. Der Hund war ja zunächst fast nur mit mir und Emma zusammen. Jetzt sind wir mit unseren Ausbaumaßnahmen fertig und nun kümmert sich in erster Linie mein Mann um den Hund. Ich sanktioniere trotzdem, wenn ich diejenige bin, die zuerst sieht, dass da wieder was ist, wo eingegriffen werden muss.

 

Sie hat nun oft Hundekontakte. Das Verhalten der anderen Hunde ist aber immer noch so wie immer. Also, hündische Freunde hat sie immer noch keine. 

 

Hier laufen momentan zwei herrenlose Podencos rum, ein Rüde, eine Hündin. Beide sehr vorsichtig und beide sehr freundlich. Die Hündin ist etwas ängstlicher. Sie hält sich erstmal im Hintergrund. Die halten sich seit ein paar Tagen in der Umgebung des Platzes auf, an dem wir momentan mit unserem rollenden Zuhause stehen.

Nun mal als Beispiel, wie das mit den Podencos und verschiedenen Hunden abläuft:

 

Emma geht auf die Hunde zu, langsam, freundlich. Beide kommen an. Alle beschnüffeln sich, der Rüde macht eine Spielaufforderung. Alle 3 Hunde laufen so im lockeren Trab gemeinsam los. Alle Körper sind locker, entspannt, die Gesichter ebenso. Sie schnüffeln gemeinsam an nem Busch, gehen weiter usw. 

 

Ähnlich läuft es mit der Hündin unserer Freunde ab.

 

Canela kommt angestürmt. Boxerhündin, sehr freundlich, aber sie rennt wie eine Dampfwalze und es sieht immer so aus, als würde sie jeden umrennen. Die meisten Hunde springen entweder an die Seite und manche Hunde stoppen sie.

Die Podencos springen an die Seite. Canela bremst, bleibt stehen und steht schnaufend da - also typisches Geschnaufe von solchen Kurzschnauzern. Die Podencos nähern sich, die Hunde beschnüffeln sich und es folgt das lockere Traben, mal ein Stück rennen und dann kümmerte sich jeder Hund wieder um sein eigenes Dingen.

 

Lili rennt auf die Podencos zu, erst wieder "schleimig" (ich nehme mal den Begriff von 2010, denn da scheint jeder zu wissen, was gemeint ist). Die Podencos rennen weg. Der Rüde bleibt dann doch mal stehen, lässt sich von Lili beschnüffeln, geht dann aber wieder weg. Die Hündin stand auf einem kleinen Hügel, blieb da stehen. Lili rennt zu ihr und springt auf sie, Zähne in Rücken, dann in die Wange. Also genauso wie sie es mit Emma macht.

 

Emma war ein ganzes Stück weiter weg und war eigentlich mit einer für sie sehr wichtigen Angelegenheit beschäftigt. Sie kam aber dann angerannt, lief die Böschung/ den kleinen Hügel hoch und versuchte Lili von der Hündin wegzuziehen, indem sie ein Hinterbein mit dem Maul umfasste. Emma hat aber einen weichen Fang. Sie packt also nie richtig zu. Lili drehte sich um, schnappte nach Emma, die duckt sich und Lili rannte zum Podenco-Rüden runter, der dann die Flucht ergriff. 

 

 

Am Strand haben wir letztes Wochenende mal einen einjährigen Hund getroffen, der genauso drauf war wie Lili. Er hatte auch die gleiche Größe und war ebenso schlank. Den habe ich zuerst getroffen, als ich mit Emma alleine unterwegs war. Die wollte dann gar nicht weitergehen und blieb stehen, als sie den Hund sah.

Später haben wir ihn nochmal getroffen, als wir zusammen unterwegs waren. Lili lief frei, Emma war angeleint. Beide Hunde, also Lili und der andere Hund, stürmten aufeinander zu, sprangen sich an und ich war nicht sicher, ob es sich nun mal um einen Tobe-Raufpartner handelt, der zu Lili passt oder ob das genauso ernst vom anderen Hund gemeint ist, wie ich das bei Lili sehe. Also nix Spiel. Wir haben es aber erstmal laufen lassen. Sie rannten ein Stück über den Strand, dann wieder anspringen, auf den Hinterbeinen stehend "gekämpft" usw. Es wirkte wie zwei Hunde, die halt wild/ stürmisch toben - wurde dann aber flott klar erkennbar, dass es ernst war. Die hatten sich dann richtig in der Wolle. 

 

Uff, nu habe ich einen halben Roman geschrieben.

 

Im Moment machen wir es so, dass bei den gemeinsamen Spaziergängen mal Emma, mal Lili frei läuft. Drinnen nimmt sich Emma seit zwei Tagen wieder mehr Raum. Sie geht also z.B runter von ihrem Platz auf den Fußboden und legt sich dort mal hin. Sie war es vorher ja gewohnt, dass sie oft neben mir lag, wenn ich arbeite. Das macht sie jetzt auch wieder.

Sie geht auch wieder zum Trinknapf. Da traute sie sich nämlich auch nicht mehr hin, weil Lili dann sofort aufsprang und auch plötzlich trinken musste, Emma dann wegdrängte. Emma hatte ich dann einen eigenen Trinknapf an ihrem Liegeplatz hingestellt, damit sie genug Wasser bekommt. 

 

Drängt Lili Emma weg oder will sie Emmas Bewegungsfreiheit einschränken oder oder oder - greifen wir entweder verbal ein (Schluss kennt sie und weiß was gemeint ist) oder stoppen mit der Hand (+ Wort Schluss), indem wir die Hand an Lilis Seite legen und sie von Emma weghalten. Fängt sie erneut an, muss sie auf ihr Kissen gehen und dort ne Weile liegen bleiben (das ist allerdings auch immer nur mit energisch/ bestimmter Stimme möglich).

 

 

[Myri]

Was mirnoch einfällt zum Thema belohnen. Vielleicht versuchst du den Clicker mit Futter zu konditionieren, damit du langfristig vom Futterlob wegkommst?  Nur so eine Idee, weil sie ja offensichtlich schwer mit anderen Dingen zu belobigen ist...

[Gast]

Ich finde es unproblematisch dass sie im Moment noch derart auf das Futterlob fixiert ist.

Für Lili steht die Welt gerade Kopf, nur eins ist beständig, die Unbeständigkeit.

 

Ich empfinde es immer als Glück gibt es überhaupt einen Zugang, welcher ist erstmal egal.

 

 

 

[gebemeinensenfdazu]

vor 7 Stunden schrieb KleinEmma:

sie, Zähne in Rücken, dann in die Wange. Also genauso wie sie es mit Emma macht.

So geht Raufen, so spielt meine gerne mitihrem Raufer- Kumpel! Sie braucht die richtigen Kumpel, das geht nicht mit allen Hunden. Ihr ist langweilig und sie fühlt sich wahrscheinlich unverstanden. Emma ist NICHT der Maßstab! Diese Vergleiche sind doch völlig kontraproduktiv. Wenn ihr Futter wichtig ist- gib' es ihr!

Entzug macht die Ressource nur noch viel wichtiger undd fördert Ressourcenaggression.

[KleinEmma]

vor 22 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

So geht Raufen, so spielt meine gerne mitihrem Raufer- Kumpel! Sie braucht die richtigen Kumpel, das geht nicht mit allen Hunden. Ihr ist langweilig und sie fühlt sich wahrscheinlich unverstanden. Emma ist NICHT der Maßstab! Diese Vergleiche sind doch völlig kontraproduktiv. Wenn ihr Futter wichtig ist- gib' es ihr!

Entzug macht die Ressource nur noch viel wichtiger undd fördert Ressourcenaggression.

 

Dein zitierter Satz war ein Auszug, der nicht Emma als Maßstab diente. Ich denke, das war auch sehr verständlich. Der Satz "Also genauso wie sie es mit Emma macht" hätte erweitert werden können mit "und mit anderen Hunden". Da ich aber schon oft hier beschrieben habe, wie sie mit Emma vorgeht, schrieb ich diesen Satz. Uff. manchmal schwierig.

 

Wie ich weiter beschrieben habe, dachte auch ich, dass sie mal einen Rauferkumpel gefunden hat. Das endete dann in einer Keilerei, das wir - der andere Hundehalter und ich - beendeten.

 

Das mit der Futterbelohnung war eine Überlegung. Sie bekommt ja bisher Futter als Belohnung. Nicht, dass dies auch wieder falsch verstanden wird: Sie bekommt ihr normales Futter ganz normal im Napf und muss dafür gar nichts tun. Sie bekommt Wurst, Hundeleckerli, Käse - immer unterschiedlich - als Belohnung hinzu.