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Junghündin "dominiert" Ersthündin


KleinEmma

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gebemeinensenfdazu

Noch etwas: Ich würde hier nur am Geschirr anleinen.

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Ich erzähle jetzt mal ganz einfach, wie eine Trainerin vor sehr vielen Jahren die Probleme bei meinen beiden Hündinnen mir erklärte und welche "Therapie" sie mir anbot.
 

Zwei Hündinnen, Mutter und Tochter, Altersunterschied 4 Jahre.

Die Mutterhündin der Typ Hund, der sich nie und nirgendwo die Butter vom Brot nehmen lässt. Die Tochter sucht sich in der Familie Unterstützung bei den Personen, an denen Effie weniger interessiert war.

Man macht mit einem jungen Hund natürlich mehr, da er ja noch erzogen werden muss, man übt, sie war  interessiert am Erlernen von Tricks. Effie war erzogen, Tricks waren unter ihrer Würde.

Das Ergebnis: die Hunde begannen, sich gegenseitig zu maßregeln. Je nach Situation massiv. Von beiden Seiten ausgehend, immer stark ritualisiert ablaufend.

 

Das Rezept der Trainerin:

Ältere Hündin sieht ihre Stellung innerhalb des Rudels durch die jüngere Hündin gefährdet, nicht nur das, sondern auch das ganze Rudel in Gefahr, durch die unbewusste Unterstützung/ Bevorzugung der jüngeren Hündin.

Wir müssen der jüngeren Hündin klar machen, wo ihr Platz ist und alle Bevorzugungen oder das, was die Hunde als solches interpretieren, streichen.

Das bedeutete:

Nicht mehr in die Küche.

Nicht mehr auf den Schoß des jüngeren Kindes.

Keine direkte Begrüssung, ihr dabei den Hintern zudrehen und dabei den älteren Hund begrüßen.

Keine Extra Leckereien.

Keine extra Behandlung.

Nichtbeachten den gesamten Tag.

UswUsw.

 

Es hat sofort !  geholfen und regelte sich innerhalb der uns verordneten dreiwöchigen "Kur". Dann wurde alles langsam wieder  "normaler Umgang". Später haben wir, wenn mal etwas aufkam, wieder einige wenige Stunden so gehandelt, quasi Zeichen gesetzt.

 

Mit Lilly und Emma liegt die Sache ja anders, hier maßregelt ja nur der junge Hund. Aber die Ursache könnte schon eine ähnliche sein.

Vielleicht überdenkt ihr euer Verhalten mal aus der Sicht des jungen Hundes. Man muss nicht aversiv einschreiten. Zeichen setzen genügt auch.

Der älteren Hündin im Beisein der jüngeren den Rücken stärken.

 

Ich weiß, dass man heute innerhalb der sozialen Gruppe Hunde/ Menschen nicht mehr von Rangfolge reden mag. Trotzdem bin ich der Meinung, z.B. sieht das mancher Terrier doch noch anders. Wie ihr bemerkt, navigiere ich mich hier auch um den Begriff "Dominanz" herum.

Aber wenn ich eines sagen kann, war Effie der Typ Hund, der "nach Status strebt".

 

Und so könnte es auch mit Lilly sein.

Damit kann man leben, wenn man klar macht, was erlaubt ist und was nicht. Das muss man nun bei manchen Hunden mehr als bei anderen.

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KleinEmma

Ich danke euch erstmal für all eure Antworten, Tipps, Erfahrungswerte! Werde mir das heute Abend oder morgen früh nochmal alles in Ruhe durchlesen (bin gerade nur mal zwischendurch während der Arbeit hier).

 

Irgendwie klangen alle Beiträge sehr sinnvoll und richtig. Muss das mal sacken lassen und später nochmal genauer betrachten.

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MalamutMica

Ich kann Gatil zu 100% zustimmen. Das wichtigste, wenn man einen weiteren Hund zum alteingesessenen dazu holt ist, dass man dem älteren Hund nicht in den Rücken fällt. Und dazu gehört eben auch, dass der ältere Privilegien hat, die der andere - jüngere - halt (noch) nicht hat.

 

Klar macht man mit einem jüngeren Hund mehr, weil man ihn noch erzieht....aber dann eben andererseits für Ausgleich schaffen, in dem man den anderen Hund bewusst in bestimmten Situation vorzieht.

 

Ich hab hier auch eine Ersthündin, die grundsätzlich sehr souverän und ruhig ist und sich auch erstmal viel gefallen lässt. Aber unseren jungen Rüden hat sie schon mehrfach deutlich Grenzen aufgezeigt und wir unterstützen sie da auch dabei. Das beste Beispiel ist das Thema Küche. Da dürfen sie beide nur nach Aufforderung rein. Allerdings sitzt Mica, die ältere Hündin, immer eine Nasenlänge vor Tino, dem jüngeren Rüden. Und diesen Platz verteidigt sie auch. Rufen wir die Hunde mal in die Küche, darf Mica natürlich zuerst rein. Gibts mal was Leckeres aus der Küche, bekommt Mica natürlich zuerst was.

 

Es sind so Kleinigkeiten, die die Autorität des älteren Hundes unterstützen und dem Jungen etwas die Richtung weisen.

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KleinEmma
vor 22 Stunden schrieb 2010:

eigenes Zitat aus dem andern Lilithread:

 

"Das dulden fremde Erwachsene Hunde nicht und unterbinden dass. Alle Hunde sagen ihr permanent: "Falsch! Du verhältst dich falsch." 

Nur du findest ihr Verhalten richtig.

Ich nenne es "Geschleime" .

Das kenne ich aus BC Kreisen, dort wird es so genannt. Das ist so in meinem Sprachgebrauch eingegangen, dass mir gar nicht klar war, dass es sich auch abwertend anhören könnte.

Dieses "Geschleime" ist einfach etwas, was ja bei Welpen ganz richtiges Verhalten ist, was aber irgendwann abgelegt wird. Manche Hunde sind aber so schlau, oder auch ängstlich, dass sie das beibehalten möchten, weil sie damit immer gut durchkamen.

Du beschreibst nun deinen Hund, der damit in der Außenwelt massiv gegen die Wand läuft.

Und da gibt es nur eine Möglichkeit. Hilf dem Hund, dieses Verhalten abzulegen."

 

Der Hund (also Lilli) hat ganz klar schon Grenzen abgesteckt und lotet nicht mehr aus, sondern macht jetzt.

Du musst ihr zeigen, was sie darf und was nicht!

Was du willst und was du nicht willst.

Oder....du suchst ihr einen andern Platz...(Emma zuliebe...)

Das meine ich wirklich nett und nicht, weil ich denke du schaffst das nicht, sondern weil du auch schreibst, dass Emma letztlich "leidet" und du auf so ein Verhalten eigentlich keinen Bock hast.

 

Lilli ist exakt mein Beuteschema....ein süsser kleiner Teufel mit Engelsgesicht...und alle Hund haben das schon immer gemerkt.

 

Mein Erziehungstipp:

Ganz klare Regeln für Lilli und keine Ausnahmen.

Und auch dann kann Emma auf Dauer an die Wand gespielt werden....

 

Das wäre jetzt die doofe Variante.

 

Evt. brauchts gar nicht soviel Energie von dir....vielleicht braucht Lillie nur jemand, der ihr abnimmt, bestimmen zu müssen.

 

 

(und alles wieder nur Brainstorming und ich erwarte, dass alles GANZ anders ist....)

Schönen Tag noch.

 

 

 

So, ich versuche mal, auf ein paar Antworten einzugehen. 

 

Mit dem Begriff Geschleime kann ich nicht viel anfangen, aber ich glaube ich weiß jetzt was du meinst.

 

Ihr Verhalten bei Erstkontakten ist immer noch, mmmh, ich sag mal welpenhaft. Aber, die Hunde scheinen zu merken, dass dieses Verhalten nur gespielt ist/ nicht echt ist - ich hoffe, ihr wisst, was ich meine.

Bleiben wir mit dem zunächst für Lili fremden Hund länger zusammen, versucht sie erstens Emma davon abzuhalten, sich  mit den anderen Hunden zu beschäftigen und zweitens macht sie mit den Hunden, die ähnlich sanft wie Emma sind, genau das Gleiche wie mit Emma.

 

Bei uns ist es so -  auch wenn sich das für manche seltsam anhört: Emma ist mein Hund, Lili ist der Hund meines Mannes. Er wollte ihr keine Grenzen setzen, sondern er wollte einen zumeist freilaufenden Hund und hat nicht eingesehen, dass dazu auch Training und Grenzen setzen gehört. Ich hoffe, er hat es jetzt verstanden. Wir hatten ziemlich ernste Gespräche.

 

Lili einen anderen Platz suchen - das würde ich machen, aber es ist nicht  mein Hund.

 

Zitat

Mein Erziehungstipp:

Ganz klare Regeln für Lilli und keine Ausnahmen.

Und auch dann kann Emma auf Dauer an die Wand gespielt werden....

 

Das wäre jetzt die doofe Variante.

 

Das würde ich gerne durchziehen: Ganz klare Regeln und keine Ausnahmen. Ich hoffe, dass mein Mann da mitmacht. Sonst gibt das nix.

 

Und genau wegen der doofen Variante würde ich Lili ein anderes Zuhause suchen. Ich habe kein gutes Gefühl.

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KleinEmma
vor 22 Stunden schrieb marcolino:

In eurer Gemeinschaft wird niemandem etwas streitig gemacht, da werden keinem plötzlich andere Verhaltensvorschriften gemacht, und da wird auch niemand untergebuttert - selbst wenn er (also in diesem Falle SIE, nämlich Emma) dies von ihrem Naturell her "anbietet".

Emma ist erwachsen, und absolut fähig selber zu entscheiden, wie sie wo mit wem umgeht :)

 

Der Vorschlag von @gebemeinensenfdazu ist auch die Vorgehensweise, die ich anwenden würde.

Reagiert Lili nicht auf deine übliche Umgangsweise - die ja alles Andere als massiv ist - dann wird sie eben daran gehindert, sich so auszuprobieren wie sie es derzeit mit Emma tut: Durch Anleinen.

 

Hier sanft, ruhig aber ganz bestimmt und wirklich konsequent jedes Mal die Leine dran machen - aber auch immer wieder die Chance geben, durch Ableinen mal ein anderes Verhalten auszuprobieren (das dann auch durch ein lobendes Feedback verstärkt wird).

 

Ich nehme das mal raus, aus deinem Text :)

 

Lili hat sich wahnsinnig viel Raum genommen und ich hätte das gerne schon vor Wochen eingeschränkt. Aber wie schon gesagt liegt diesmal die Erziehung nicht in meiner Hand. Wenn ich Grenzen setzen wollte meinte mein Mann: "Lili darf ja nichts mehr". Sie darf, aber sie darf Emma nicht sozusagen in die Ecke drängen. 

 

Anleinen ist nun die Methode, für die wir uns gestern entschieden haben. Auch zwischendurch wieder mal ableinen. Und genau weiß ich momentan noch nicht, inwieweit ich Emma unterstützen kann. 

Ableinen = Lili fängt sofort wieder an. Mein verwirrtes Denken: Greife ich nun immer direkt ein, kann Emma ja auch nicht lernen, Lili Grenzen zu setzen? 

Das ist mir noch nicht klar, wie man da am besten vorgeht. 

Ich greife ein, hole Emma da raus. Habe ich vor Lili auch gemacht, wenn Emma mit einer Situation nicht zurecht kam. 

Wehrt Emma sich, wird Lili grober. Das schaukelt sich dann hoch.

 

Im Moment geht es mir darum, Emma wieder mal Luft zu verschaffen. Also hole ich sie raus und mache auch viel mit ihr alleine, weil sie dann entspannen und fröhlich sein kann.

 

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KleinEmma
vor 14 Stunden schrieb MalamutMica:

Ich kann Gatil zu 100% zustimmen. Das wichtigste, wenn man einen weiteren Hund zum alteingesessenen dazu holt ist, dass man dem älteren Hund nicht in den Rücken fällt. Und dazu gehört eben auch, dass der ältere Privilegien hat, die der andere - jüngere - halt (noch) nicht hat.

 

Klar macht man mit einem jüngeren Hund mehr, weil man ihn noch erzieht....aber dann eben andererseits für Ausgleich schaffen, in dem man den anderen Hund bewusst in bestimmten Situation vorzieht.

 

Ich hab hier auch eine Ersthündin, die grundsätzlich sehr souverän und ruhig ist und sich auch erstmal viel gefallen lässt. Aber unseren jungen Rüden hat sie schon mehrfach deutlich Grenzen aufgezeigt und wir unterstützen sie da auch dabei. Das beste Beispiel ist das Thema Küche. Da dürfen sie beide nur nach Aufforderung rein. Allerdings sitzt Mica, die ältere Hündin, immer eine Nasenlänge vor Tino, dem jüngeren Rüden. Und diesen Platz verteidigt sie auch. Rufen wir die Hunde mal in die Küche, darf Mica natürlich zuerst rein. Gibts mal was Leckeres aus der Küche, bekommt Mica natürlich zuerst was.

 

Es sind so Kleinigkeiten, die die Autorität des älteren Hundes unterstützen und dem Jungen etwas die Richtung weisen.

 

Das sehe ich auch so und auf diese Kleinigkeiten achte ich sehr. 

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@KleinEmma , ich habe hier mal interessiert mitgelesen. Ich kann keine Tipps oder Erfahrungswerte dazu steuern, drücke euch aber fest die Daumen, dass ihr das hinbekommt und dein Mann da konsequent mitzieht... Es wäre schade, wenn außer Emma  (und dir) auch eure Ehe unter der Situation leiden würde...

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vor 15 Minuten schrieb KleinEmma:

kann Emma ja auch nicht lernen, Lili Grenzen zu setzen? 

 

Das MUSS Emma gar nicht.

 

Meine Vermutung: Emma weiß, dass ihre Menschen für die Hausstandsregeln verantwortlich sind.

Also eigentlich ... uneigentlich sind die Menschen sich darüber aber gar nicht einig, wenn ich das richtig verstanden habe?

 

Lili setzt Regeln bei euch außer Kraft. Sie darf sich Freiheiten herausnehmen, und DAS geht auf Kosten von Emma.

 

Das darf nicht sein, ist zumindest meine Meinung :)

 

Du hast dir jetzt sicher schon gedacht, wie ich deine Frage beantworte: Macht Lili SOFORT weiter nach dem Ableinen, wird sie mit einem ruhigen, konsequenten "Nein" sofort konsequent wieder angeleint. Macht das mal 2 oder 3 Tage konsequent und berichte dann mal, ob sich etwas getan hat.

Auch bei Emma.

 

Edit: Bitte unbedingt darauf achten zu LOBEN, wenn Lili NICHT sofort weitermacht. Das Feedback für erwünschtes Verhalten bei Lili ist viel wichtiger als das Abbrechen unerwünschten Verhaltens, weil Lili nur so lernen kann, was ihr eigentlich von ihr wollt.

 

 

 

 

 

 

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gebemeinensenfdazu
vor einer Stunde schrieb KleinEmma:

Und genau wegen der doofen Variante würde ich Lili ein anderes Zuhause suchen. Ich habe kein gutes Gefühl.

Deine Angst um Emma scheint dich etwas in deiner Sicht zu korrumpieren. Emma weiß, daß das noch ein Junghund ist - sie erwartet lediglich, daß für Lili dieselben Regeln und Rechte gelten wie für sie auch, sie geht solange etwas auf Abstand. Ganz wichtig: diese Junghundphase ist eine Phase zum Lernen, wichtiger als was sie nicht machen soll, ist was sie stattdessen machen soll. Das weiß sie aber noch nicht. Der größte Fehler ist den Hund nun dauerhaft so zu frustrieren, daß er keine Lust mehr zu lernen hat. Außerdem fühlt es sich dann so an, als ob eben nicht die gleichen Rechte gelten, was wiederum Streit fördert.

Es klingt so, als ob du den Frust deinem Mann gegenüber etwas auf den Hund projizierst.

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