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Brechen die Tierkliniken weg?


Gast

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Hoellenhunde

Ich hatte einen "teuren" TA. Er war super, immer erreichbar (hab das nie gebraucht, Gott sei Dank). Ich vermisse ihn sehr.

Würde ich einen Tierarzt finden, der nur halb so gut ist wie er, ich würde das Doppelte bezahlen, was er verlangt hat.

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Am 18.3.2018 um 20:53 schrieb benno0815:

Ein Bericht, der einen mehr als nachdenklich stimmt...
http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=20328

 

Zu diesem Rückert-Artikel vom 18.03.2018: Mir fällt auf, dass die allgemeine unternehmerische Schnäppchenmentalität bei den Arbeitslöhnen zwar bemerkt, aber überhaupt nicht kritisiert wird. An der Ware sparen und Löhnedrücken scheint wieder mal ein unveränderliches, ehernes Naturgesetz zu sein, mit dem wir uns alle abfinden müssen. Bei den Kunden ist das Jammern ums Geld dann aber böser, böser verachtenswerter Geiz. Na, das ist unmoralisch (Kinderarbeit!) und muss sich ändern, klar, die Kunden haben es doch. - Der ganze Ansatz gefällt mir nicht. Außerdem könnte man den Kunden doch genauso gut zugestehen, dass sie betriebswirtschaftlich denken (müssen) und zum billigsten Anbieter gehen statt sie noch wie Rückert als "bestimmter Verbrauchertypus" abzuwerten. (Und wieso verbietet man die Einfuhr und den Verkauf von Waren aus Kinderarbeit nicht einfach? Ah, freier Markt für alle, aber der Käufer ist dann der Bösewicht.) Würde man den problematischen (Billig)-Kunden auch einfach mal korrekte Löhne zahlen, dann könnten sie auch problemlos die betriebswirtschaftlich korrekten Rechnungen der Unternehmen bezahlen. Aber die Kunden sitzen ganz am Ende der ganzen Vorgänge und regeln und bestimmen da am allerwenigsten. Oder soll die ganze Veterinärmedizin jetzt eine reine Luxusbranche werden und das Bashing gegen wählerische Billigkunden gehört dazu?

 

Hier gibt es übrigens eine private Tierklinik und ihr wurden die Räume zu klein. Also haben die Inhaber ein Riesengebäude vor der Stadt neu gebaut. Wer macht sowas, wenn die Unternehmenslage durch den schrecklichen Mindestlohn, böse Arbeitszeitgesetze und die knikkerigen Kunden und Zechpreller so kritisch ist? Welche Bank würde da einen Kredit geben? Rückert hat ja auch mal Folgendes berichtet:

Tierarzt Rückert auf Facebook über Tierklinikketten, am 23.04.16:

"Damit sind nach meiner Einschätzung in einem Umkreis von etwa 80 Kilometern um Ulm alle Kliniken mit einem Jahresumsatz über 1,5 Millionen Euro in der Hand von Anicura oder Evidensia."

"Deutschland wird einerseits als der größte tiermedizinische Markt Europas gesehen, aber in Sachen Tierarztkosten gleichzeitig als besseres Entwicklungsland mit gewaltigem Steigerungspotential. Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, kosten tiermedizinische Leistungen im United Kingdom und in den skandinavischen Ländern mindestens das Doppelte, wenn nicht sogar das Drei- bis Vierfache wie in Deutschland."

"Die Anicura-Group und Evidensia haben den schwedischen Markt innerhalb von zwei Jahren komplett unter Kontrolle gebracht. Hinter den Ketten stecken Großinvestoren. Dementsprechend sind sie mit Hunderten von Millionen Euro an Kapital ausgestattet und in der Lage, den bisherigen Klinik- und Praxisbesitzern Angebote zu machen, die man nur schwer ablehnen kann. Wenn man sieht, wie viele Klinik-Schwergewichte in den letzten Monaten aufgekauft worden sind, wird einem sonnenklar, dass es sich dabei nicht um eine schleichende Entwicklung, sondern eher um einen Überfall mit schwindelerregender Geschwindigkeit handelt."

 

Riesenmarkt in DE und Steigerungspotential. Solche Kliniken machen nun den Notdienst dicht, weil sie nicht mal den Mindestlohn für ihr Fachpersonal bezahlen können?

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Du hast Recht ... aber das ist mir für ein Hundeforum einfach zu sperrig so ein Thema ... (also davon abgesehen, dass ich es aufgegeben habe ...)

 

vor 15 Minuten schrieb Laikas:

Solche Kliniken machen nun den Notdienst dicht, weil sie nicht mal den Mindestlohn für ihr Fachpersonal bezahlen können?

Nun, das gibt vll. den Praxen/Praxisgemeinschaften wieder mehr Raum ...

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Ich sehe Rückerts Beiträge durchaus kritisch, Laikas ;)
Dass Praxisketten sich die Taschen füllen, heißt aber letztendlich doch auch wieder nur, dass dies auf dem Rücken des dort angestellten Personals geschieht.
Und dass in Deutschland keine vernünftigen Löhne gezahlt werden ist ja nun auch nicht neu.
Das ändert aber doch nichts an der Tatsache, dass immer mehr Patientenbesitzer eine 24Std./7Tage-Betreuung ihres Tierarztes einfordern, ohne den Preis dafür zahlen zu wollen.

Ich fürchte ja, genau darauf wird es mal hinauslaufen. Die großen Ketten werden irgendwann die einzigen Anbieter sein, zahlen Dumping-Preise an die angestellten Tierärzte und ihr Fachpersonal und verlangen extreme Preise von den Patientenbesitzern.

Mir ging es hier auch vorderranigig um die niedergelassenen Tieraztpraxen und deren Alltag, das sieht es ja völlig anders aus und hier fand ich die Kritik durchaus angebracht.

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Renegade
vor 16 Stunden schrieb benno0815:

Ich fürchte ja, genau darauf wird es mal hinauslaufen. Die großen Ketten werden irgendwann die einzigen Anbieter sein, zahlen Dumping-Preise an die angestellten Tierärzte und ihr Fachpersonal und verlangen extreme Preise von den Patientenbesitzern.

 

Wie bei den Altersheimen... äh, ich meine natürlich die Seniorenresidenzen.

Und der Nutztierzucht, dem Lebensmittelhandel ..... und, und, und....

Dort, wo weithin sichtbar ein breiter Bedarf vorhanden ist, greifen die zuweilen sehr unbarmherzigen Gesetze der Marktwirtschaft. Die machen nicht einfach vor der Zielgruppe halt, bloß, weil es sich um leidensfähige Lebewesen handelt.

 

So sehr auch verständlich ist, dass junge, unerfahrene TÄe erst einmal ganz gründlich den Praxisalltag kennenlernen und beherrschen müssen, so unverständlich ist für mich, dass (wobei ich nur meine eigenen Erfahrungen nennen kann), gerade diese oft den Notdienst alleine bewältigen müssen. (Eine Kostenfrage für die TK, nehme ich an.)

Und dabei sicherlich auch Fehlleistungen abliefern. Häufen sich diese, nimmt es nicht Wunder, dass Notdienste ganz eingestellt werden, sofern die betroffenen TKen es sich nicht leisten können (oder wollen), erfahrenes Personal auch für den Notdienst zu bezahlen.

 

Andererseits sind TKen für mich in den Fällen unverzichtbar, wo fachtierärztliche Kompetenz erforderlich ist oder Notfälle wie z.B. eine Magendrehung behandelt werden müssen. Die OP können sie zwar machen, so sagte mir mein HausTA, nicht aber die Nachsorge leisten. Und jede TK "bedanke" sich dann dafür, wenn ihnen nach der OP beim TA die "Restarbeit" bliebe.

 

Ich persönlich habe den Eindruck, bei "meinem" Haus TA gut aufgehoben zu sein, nehme mir aber die Freiheit, für (von mir vermutete) Spezialfälle den Fach TA einer TK oder einer anderen Praxis (Chiropraktik z.B.) aufzusuchen.

Dass alle ihrer Leistung nach angemessen entlohnt werden müssen, ist doch selbstverständlich. Wenn wir als Patientenbesitzer dies nicht anerkennen, erweisen wir unseren Tieren einen schlechten Dienst.

Wie bereits von @Zurimor angemerkt, ist es auf jeden Fall von Vorteil, ein informierter HH zu sein und im Zweifelsfall genau nachzufragen.

 

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Nach unserer schlechten Notdiensterfahrung (Seite 5) fragte mein Haustierarzt auch erst mal, ob da nicht ein/e Berufsanfänger/in allein im Notdienst war. Und er hatte Recht... Er meinte, das wäre leider üblich, denen die "unbeliebten" Schichten anzudrehen. Es ist eine sehr große Klinik, ein riesiges, unüberschaubares Team aus über 20 (teilweise wirklich sehr guten) Tierärzten. Inzwischen gehe ich im Notdienst lieber zur kleineren Klinik, zum einen bekommt man da direkt den TA ans Telefon und kann erste Tipps bekommen (in der anderen Tierklinik unmöglich) zum anderen haben die keine ständig wechselnden Anfänger. Ketten sind aber beide nicht... 

 

So gut ich meinen Haustierarzt finde, für spezielle Fälle braucht es dann doch den entsprechenden Facharzt in der Klinik. Und OPs würde ich wirklich ausschließlich in genau dieser Klinik mit dem schlechten Notdienst machen, denn da drin sind die echt gut, auch bei alten, vorbelasteten Hunden. 

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Fiona01

Wir sind mit unseren Hunden auch in einer Tierklinik, auch für das Tagesgeschäft. Den Notdienst haben wir in der Vergangenheit auch schon mindestens zwei, drei Mal  in Anspruch genommen. In der Klinik sind fünf bis sechs Tierärzte plus drei oder vier Helferinnen. Welchen Satz ich da bezahle, kann ich so nicht mal sagen, da müsste ich den Ordner zur Hilfe holen. 

Man hat uns aber, gerade bei unserem Vorgänger Lucky, der zum Schluss intensiv medizinisch betreut wurde (u. a. Niereninsuffizienz) auch mal den ein oder anderen Blister Tabletten "so" rüber gereicht und auch bei Fly, die regelmäßig wegen ihrer Analdrüsen behandelt wird, werden mal die ein oder andere Kralle gekürzt o. ä., ohne Berechnung.

 

Was ich zu schätzen weiß ist die Atmosphäre - man kennt sich mittlerweile - und dass man durch die vorhandenen Geräte auch einfach "mal eben" eine extra Untersuchung ohne viel Tamm Tamm rein schieben kann.

So kam bei unserem Minos vor kurzem das Thema, als er geimpft wurde, auf seine Prostata, die wir dann auch noch mit geschallt haben, ohne dass wir dafür einen Termin machen mussten. 

Das ist nicht nur für die Hunde gut und wichtig, sondern auch für mich, die sich dann im Vorfeld nicht so viele Sorgen machen muss, ob da was sein könnte. :) 

 

Und ich denke, was diese Klinik angeht und wo immer viel los ist, wird das Thema Wegbruch noch ganz lange auf sich warten lassen. Da ist nämlich immer Betrieb. 

 

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Alles was ich dazusagen kann, ist das man meine Hündin am 26. Dezember (früh Morgens) angemessen und sorgfältig in der Klinik behandelt hat, als sie im Sterben lag. Ich bin unendlich dankbar das man ihr ein paar letzte, schmerzfreie Stunden verschafft hat, bevor sie in den Hundehimmel gegangen ist. Ohne Tierklinik wäre das nicht möglich geworden und sie hätte furchtbare Schmerzen leiden müssen. 

 

Die Rechnung war übrigens erstaunlich niedrig, trotz Feiertag und Nacht. 

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