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Rückruf aufbauen beim Welpen bis zum Junghund


gast

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vor 19 Minuten schrieb marcolino:

Statt auf den Rückruf zu reagieren, hat er sich hingesetzt. Es hat ein paar Wiederholungen bedurft, bis ich begriffen hatte was er mir damit mitteilt: "Du, Frauchen - ich habe dich gehört und weiß, dass ich jetzt nicht weiter da hin gehen soll - aber es ist SOOO interessant, dass ich das nicht aus dem Blick lassen möchte. Ich setze mich also hin, damit du siehst, ich habe dich gehört und akzeptiere, dass du jetzt erst mal  die Regie übernimmst - aber ich interessiere mich wirklich für das was da kommt und will es nicht aus den Augen lassen."

 

 

Das macht man in der Hütehundausbildung auch. man schaut, was der Hund anbietet. Ich als stümperhafter Anfänger habe immer aufs "PLATZ" bestanden. Weil das für mich "sicherer" war.

Bis mir meine Hündin einfach mal wie festgemauert STEHEN blieb.....Da habe ich erkannt, der Hund "gehorcht", bietet aber was anders an. Das wird dann mit einem Signal belegt, was ebend genau bedeutet: du kannst stehen, sitzen liegen, auch ggf. langsam laufen....

Das Problem bei mir als Anfänger war das fehlende  FEINE Gefühl für sowas.

 

Ich habe schon den Wunsch, dass jeder meiner Hunde zurückgerufen werden kann. Also etbliere ich den RÜCKRUF.

Ein funktionierender RÜCKRUF schliesst andere Signale nicht aus.

Ich rufe (wenn es denn noch mal dazu kommt) auch aus einer "Hetzjagd" nicht ab, sondern "lege den HUND ab".....Und da bietet mein Borderrüde auch oft ein Sitz...

Auch hat meine Hündin die Konditionierung: Radler: hinlegen, weil in Berlin hab ich sie nicht gerufen, wenn uns Radler begegneten, sondern GESTOPPT(dieser Hund liess sich perfekt stoppen und hat sich gerne hingelegt, danach war ihre Belohnung das Rennen....)

Ich finde den Rückruf an sich weniger wichtig als ein STOPP auf Entfernung. Und ob der Hund dann Sitzt, steht oder liegt ist ja dann wieder Hundetyp-Ding.

 

Ein guter Einwand! Ich guck mir noch mal das Verhalten vom Collie ganz genau an.

 

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Am 24.3.2018 um 11:06 schrieb 2010:

 

Thema ist hier im Thread bitte: WIE TRAINIERST DU!

(nicht was machst du nicht und was würde bei deinen Hunden nicht passen, was aber bei mir passt oder bei BVB oder Höllenhunde oder sonstwem....

 

Bitte beschreibe, wie du deine Hunde den Rückruf sicher beibringts.

Das ist doch spannend.

Du willst einen Hund der sich löst, und sicher kommt, wenn du rufst.

WIE? schaffst du das?

Hast du eine tolle Methode...was gibts Neues auf dem "Rückruf" Sektor?

Tut mir leid, qenn ich vom Thema abgewichen bin, passiert mir leider manchmal

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@Holo Das, was du da beschreibst, ist (wenn ich das richtig verstanden habe) nix anderes als eine gelungene Anwendung des Premack-Prinzips. Ganz simpel zusammengefasst, ein sehr gern gezeigtes Verhalten wird als Belohnung eingesetzt für ein zunächst weniger gern gezeigtes Verhalten. Im Grunde also auch nix anderes als jemand, der das geliebte Spiel erst anfängt wenn der Hund richtig reagiert hat, nur dass hier der Freilauf statt des Spiels als Belohnung funktioniert.

 

vor 1 Stunde schrieb Holo:

Man hat mit ihm aber nur ungefähr 3 Rückrufe pro Spaziergang

 

Das finde ich einen sehr interessanten Aspekt! Generell nutzt sich ja jedes Verhalten ab, wenn man es zu oft abfragt. Beim Rückruf habe ich oft den Eindruck, dass manche Hundehalter da die Balance zwischen notwendiger Wiederholungszahl und Abnutzung völlig verfehlen - und sich damit den Rückruf kaputt machen. Aus diesem Grund setze ich auch den Superpfiff so gut wie nie ein, den brauch ich nämlich im Notfall unbedingt zuverlässig!

 

Natürlich kommt es dabei auch auf den Hund an. Je selbstbelohnender das Zurückkommen ist, desto weniger Probleme hat man mit diesem Aspekt. Aber es gibt auch Hunde, da muss man sich sehr bewusst sein dass man nur eine begrenzte Anzahl an Wiederholungen zur Verfügung hat. Das merke ich bei Sandor auch: "Normale" Rückrufe hab ich schon so einige. Aber ich weiß auch: Von den kritischen Superrufen hab ich exakt einen! Ich weiß, dass ich damit auch in hoher Erregungslage noch durchkomme, einfach weil es reflexmäßig sitzt. Dann aber ist Sandors Fähigkeit komplett aufgebraucht, er würde es dann nicht mal schaffen ohne Leine bei mir zu bleiben sondern beim kleinsten Reiz in den kopflosen Rennmodus verfallen. Muss man halt wissen. Deshalb weiß ich, in übersichtlichen Gegenden kann ich ihn schon frei laufen lassen, denn einen Notfall hab ich frei. Aber halt wirklich nur einen.

 

vor 54 Minuten schrieb 2010:

Ich finde den Rückruf an sich weniger wichtig als ein STOPP auf Entfernung.

 

 

Generell finde ich beides ähnlich wichtig. Ist mein Hund gerade ein gutes Stück weg und ein tollwütiger Radfahrer kommt angebraust, dann ist natürlich ein Stopp wesentlich sinnvoller als ein Rückruf, der meinen Hund vielleicht genau in die Schusslinie bringt. Andererseits ist es manchmal auch wichtig, dass der Hund möglichst schnell wieder bei mir ist. Auch kommt es stark auf den jeweiligen Hund an. Es gibt Hunde, die können sich deutlich leichter wieder zu ihrem Menschen rückorientieren wenn sie erst mal ihr vorheriges Verhalten gestoppt haben. Anderen wieder liegt es mehr, die Richtung ihrer Bewegung zu ändern ohne bremsen zu müssen. Wenn ich beispielsweise Sandor stoppe, dann verfällt er leicht in ein Fixieren, aus dem er sich nur ganz schwer wieder lösen kann. Von daher ist bei ihm meist der Rückruf die sinnvollere Variante. Anderen Hunden dagegen tut es gut, erst mal aus der Bewegung raus zu kommen. Man hat dann das Gefühl, sie schütteln sich kurz innerlich und sind dann wieder voll ansprechbar. Von daher würde ich da immer gucken was dem Hund leichter fällt.

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So, dann erkläre ich mal unseren Rückruf , der ja keiner ist :D
Es ist sozusagen ein Abbruch der Vorwärtsbewegung, ich benutze ihn als Notnagel, wenn der Hund schon sehr flott in der Vorwärtsbewegung ist.
Das Kommando heißt "Kehr um". Der Hund soll sofort umdrehen und in die rückwärtsgerichtete Richtung umdrehen.
Dabei darf und soll er sein Tempo beibehalten, nur weg vom Auslöser.
Beispiel: Der Hund beginnt einem Hasen hinterherzulaufen, da klappt meist ein Rückruf nicht mehr, der Hund möchte im schnellen Modus bleiben.
Beim Kehr um darf er weiter rennen, nur nicht hinter dem Hasen her, sondern in die rückwärtsgerichtete Richtung, zu mir.
Dabei muss er aber nicht bei mir anhalten, er darf weiter rennen, ich renne mit, aber in die entgegengesetzte Richtung des Hasen.
Wenn der Hund langsamer wird, kann man ihm mit dem normalen Hörzeichen für das Herankommen ganz ranrufen.
Der Vorteil dieses Kommandos ist, dass der Hund im ursprünglich gewählten Verhalten bleiben darf, nämlich im schnellen Tempo, denn das ist das, was er in diesen Momenten auf dem Schirm hat. ;)
Gut eingeübt und vorausschauend eingesetzt, dreht der Hund sofort auf dem Absatz um und rennt auf mich zu.

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@benno0815 

Diesen Notnagel habe ich auch aufgebaut. Bei mir heißt es schlicht "kehrt" und wir rennen dann ebenfalls gemeinsam in die andere Richtung. :)

Aufgebaut habe ich das anfangs als eine Art "Fangen spielen" und dieses Spiel begann sehr unvorhergesehen für den Hund. 

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Renegade
vor 49 Minuten schrieb Silkies:

Beim Rückruf habe ich oft den Eindruck, dass manche Hundehalter da die Balance zwischen notwendiger Wiederholungszahl und Abnutzung völlig verfehlen - und sich damit den Rückruf kaputt machen. Aus diesem Grund setze ich auch den Superpfiff so gut wie nie ein, den brauch ich nämlich im Notfall unbedingt zuverlässig!

 

 

Kannst du bitte mal beschreiben, wie du deinen "unfehlbaren" Superpfiff an den Hund gebracht hast?

Wie hast du das richtige Verhältnis bei der Wiederholung hinbekommen? Und zwar so, dass du dir sicher sein kannst, dass der "Superpfiff" auch dann noch funktioniert, wenn du ihn schon lange nicht mehr angewendet hast?

 

vor 46 Minuten schrieb Silkies:

 Von den kritischen Superrufen hab ich exakt einen! Ich weiß, dass ich damit auch in hoher Erregungslage noch durchkomme, einfach weil es reflexmäßig sitzt.

 

Einen Hund auch dann noch zuverlässig zu erreichen, wenn er in hoher Erregungslage ist und dann den erwünschten Reflex zu erhalten - wie hast du diesen Reflex erreicht?

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Im Prinzip eine ganz einfache, simple Konditionierung ohne jeden Anspruch. Sprich, ich hab mir unfehlbar tolle Leckerchen genommen - wenn ich das richtig erinnere waren das für den ersten Anlauf damals Hackfleischbällchen mit Thymian. Dann draußen in einem ganz ruhigen Moment, wo Sandor gerade gar nix bestimmtes auf dem Schirm hatte und sich ganz in meiner Nähe aufgehalten hat, gepfiffen, er hat irritiert zu mir geguckt, und in diesem Moment hab ich eine richtig große Handvoll von diesen Superkeksen einfach hochgeworfen. Es prasselten also überall die weltallerbesten Kekse runter, einfach so! Dieses Gefühl von unfassbarer Überraschung prägt sich tief ein. Beim nächsten mal, eine Woche später, anderer Ort und andere Zeit, aber ähnliche Voraussetzungen, gab ein Schälchen Katzenfutter seinen Inhalt frei. Beim dritten mal wollte ich dann wissen, ob die Verknüpfung sitzt, und hab gepfiffen als Sandor gerade ganz tief in einen Geruch versunken war. Als er regelrecht hochgeschossen ist in Erwartung des unverhofften Glücksregens purzelten diesmal gekochte Hühnerherzen in sonst ungekannter Menge um uns rum, die er alle einsammeln konnte. Das hat gereicht, diese Erfahrungen haben so tiefen Eindruck hinterlassen dass ich ihn mit diesem Pfiff auch von urplötzlich vorbeigallopierenden Reitern wieder abrufen konnte.

 

Ich denke, der wichtige Punkt dabei ist: Man trainiert dafür keine bewusst ausgeführte Übung. Sondern verknüpft eine ganz intensive Ausschüttung von Glückshormonen mit einem Signal. Das funktioniert aber nur, wenn man weiß womit man beim jeweiligen Hund diese Glücksgefühle auslösen kann, den Überraschungsmoment mit einbezieht, und das ganze auch wirklich sauber mit dem Signal verbindet. Und eben wegen dieses Überraschungsmoments dabei darf man das auch nicht zu oft verwenden, sonst geht der verloren und es wird eine Gewohnheit daraus. Komplett das Gegenteil also von der gewollten Erwartungshaltung beim normalen Rückruf. Wie schon gesagt, das ist dann halt kein normaler Rückruf, sondern ein Notfallprogramm.

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Renegade

@benno0815 Aaaahhh - das "Geheimnis" ist gelüftet. :D

Und ist für mich eine gute Anregung, denn Enya findet es toll, wenn sie mit mir rennen kann.

Nur noch 'ne Kleinigkeit :whistle bleibt zu beachten: Ich muß es schaffen, in diesem kritischen Moment den Hund auf mich zu fokusieren. Was für uns bedeutet: das funktioniert nur in max. mittelkritischen Situationen.

Ist sie erst mal im Hetzmodus, findet sie es ungleich reizvoller, mit dem Reh zu rennen.

 

OT:

@2010 ich weiß jetzt nicht, ob das schon jemand angemerkt hat.... wir haben im Moment hier DREI tolle Threads, die doch sehr verwandt sind.

 - "Wie funktioniert ein AJT?"

-  "Rückruf aufbauen beim Welpen bis zum Junghund?"

- " Rückruf beim jagenden Hund"

Und entsprechend sind die Posts schwer zuzuordnen . Oder empfinde nur ich das so?

 

Du wolltest doch "was daraus machen" Könnte man die verschiedenen Posts irgendwie systematisieren?

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Renegade

@Silkies Das hast du super erklärt! Danke!

Und - ich muß es zähneknirschend eingestehen - es klingt sooo plausibel und einfach, dass ich mich richtig schäme, nicht schon vorher drauf gekommen zu sein! :blush::unsure:

 

Aus deiner Schilderung kann ich schon etwas "extra für uns" ableiten:

der 1.Pfiff aus dem doppelten Rückpfiff (Trillerpfeife), zu dem ich oft kaum komme aus "Zeitmangel" wie oben beschrieben,

reisst Enya förmlich von den Füssen, wenn ich ihn mal anwende. Da werde ich jetzt mal so eine Super-Leckerli-Lawine nach deinem Muster einbauen. Und nicht zu oft - klar!

 

Und wenn's dann klappt - wirst du davon erfahren, wenn's sein muß telepathisch! =)

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Der Rückruf für den Dicken ist nicht völlig aversiv, aber er funktioniert über das vorenthalten von etwas, was er anscheinend als sehr notwendig erachtet. Der von Welpenbeinen an aufgebaute positive Rückruf hingegen funktioniert darüber, dass es etwas zusätzliches gibt.

Deswegen finde ich diese Methode nicht so schön. 

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