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Angst im Straßenverkehr


Fuchur01

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Bei Angst gibt es nicht schnell und das Problem ist ja bereits da, da gibt es nur Management und sachtes Training.
Klar gibt es Hunde, die sich nur fürchten, da geht es lockerer und auch schneller, aber bei einem Hund der richtig Angst hat, dauert das und sollte extrem kleinschrittig erarbeitet werden.

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@benno0815 

 

dann lass es uns differenzieren. Bei Angst bin ich bei dir, aber ich gehe mal von einer Entwicklung eines Hundes aus

 

ich habe hier in der Stadt eher mit dem Thema der Unsicherheit und Unbekannten zu tun. Daraus kann sich natürlich Angst oder Panik entwickeln. Die erste Variante ist so wie so vieles recht einfach zu lernen und zu vermitteln.

 

und noch ein Faktor ist das Zeitfenster. In der Regel habe ich nicht Monate Zeit dies zu vermitteln, geht es dir da anders?

 

In der Regel möchten der HH doch Lösungsansätze bekommen um mit der Situation zu recht zu kommen.

 

ist natürlich nur meine Erfahrung und bestimmt nicht Allgemeingültig 

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Wie schon geschrieben, die Möglichkeiten, was man machen kann, richten sich danach, wieviel Angst der Hund hat, ob er noch in der Lage ist mitzuarbeiten.

 

Ich habe 3 Arten von Angst kennengelernt, feinere Abstufungen mag es geben.

 

1. bisschen Angst

     nicht schlimm, das wird durch Gewöhnung besser, vor allem, wenn man selbst dann nicht zu sehr darauf eingeht

 

2. sehr viel Angst

     andere Situationen suchen, der Hund kann dabei nicht lernen, damit anders umzugehen

     wie schon andere schrieben: sehr langsam angehen, um allmählich doch Angst abbauen zu können

 

3. Panik

    habe ich mal erlebt, als wir auf einem Volksfest versehentlich in der Nähe des beginnenden Feuerwerks waren

    Hab meinen Hund "umarmt", sprich, absolut festgehalten, mich an den nächstbesten Baum gelehnt und gewartet, bis das Feuerwerk vorbei war. Was anderen wäte nicht möglich gewesen. Auch da also: andere Situationen suchen, am Besten keine Wiederholung solcher Situation.

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sibylle49

Für mich ist - wenn ich meinen Hund beobachte - Angst wenig rational erklärbar. Emma stürzt sich im Atlantik in jede noch so hohe Welle - das hat sie nie erlernt - ist aber ein "Schisser", wenn es um Autolärm, Hupen, Türen schlagen, Knallen etc. geht. Der tobende und oft sehr laute Atlantik macht ihr nichts aus, es wirkt so, als ob sie dort in ihrem Element sei, sich völlig der Naturgewalt überlassend. Panik entsteht hier manches Mal bei mir, weil ich einfach Angst um sie habe. 

Das Umgehen und Ertragen von Straßenlärm war von Anfang an ein Problem; ich konnte mit ihr so arbeiten, dass sie es ertragen, mit ihrer Angst einigermaßen umgehen kann. Interessant finde ich auch, dass sie in dieser Situation auch immer an die Leine möchte, als ob ihr dies die Sicherheit gibt, die Sicherheit, dass ich auf sie aufpasse und ihr nichts passieren kann.

 

Ich arbeite ja mit Emma als Therapiehund mit Kindern und Jugendlichen in Lissabon und wenn wir da draußen arbeiten und in der Stadt unterwegs sind, dann ist sie von dem quietschenden Straßenbahnlärm häufig so gestresst, dass ich sie aus der Situation herausnehmen muss.

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pixelstall

Ich und mein Sohn sind Asperger Autisten ;) Für mich ist das absolut erklärbar:

 

Atlantik: EIN großer relativ gleichförmiger Reiz, Stadt tausende kleiner Reize mit unterschiedlicher Bewegungsdynamik.

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Fuchur01

Super, da kommen ja einige Ansätze zusammen. Milo ist nicht panisch in den Gebieten, wo wir langmüssen, das größte ist die Hauptstraße, die da wo wir lang gehen aber nur zweispurig ist. Panisch wird er wenn ich durch eine Unterführung gehen will, das ist ganz oft kein Problem gewesen und dann kam einmal die S-Bahn:(. Aber da müssen wir nicht durch um zu schöneren Gassistrecken zu kommen, daher ist das im Moment egal.

Das mit dem an die Straße setzen würde es bei ihm glaube ich nur schlimmer machen, ich kann mir vorstellen, dass er etwa ab dem dritten Mal garnicht mehr in die Richtung gehen würde. Aber wir haben hier einen Marktplatz mit Bänken, da probieren wir das mal. Da ist dann zur Hauptstraße und zur Straßenbahn Endhaltestelle je etwa 15 Meter Abstand.

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step by step ist doch gut wenn du diese Möglichkeiten hast.

 

Ich sehe es halt anders aus meiner Brille wahrscheinlich, da ich hier mit meinen Hundefreunden und neuen HH gar nicht die Möglickeiten habe und aus den Weg gehen kann.

 

HH holen sich einen Hund, evtl. auch einen Welpen oder aus dem Tierschutz und wohnen jetzt halt hier, mitten drin, evtl. noch in einer Etage ohne Garten etc.

 

Da habe ich gar keine Möglichleit dieser Situation mit Autos und Lärm aus dem Weg zu gehen. Je schneller man hier seinen Weg findet, umso besser wird es für beide laufen.

 

Natürlich gibt es dann Situationen wo richtige Angst und gar Panik aufkommen können, das würde ich aber nicht als Regel, sondern als Ausnahme sehen. Hier muss ich natürlich irgendwie versuchen raus zu kommen aus der Sitauation. Ist aber dann sehr schwer, da oft der Hund auch nicht Straßenbahn oder Auto fahren möchte und noch nicht kann. Ich müsste aber raus fahren um mehr Ruhe und mehr Grün etc. zu bekommen.

 

Ich habe im Normalfall sehr gute Erfahrung mit dem direkten Kontakt gemacht. In der Stadt laufe ich ja auch nicht gleich zu Beginn mitten durch, setze mich mit dem Hund an den Rand, laß ihn die vielen Menschen, Fahrräder, Kinderwagen, Roller erst mal kennen lernen. Es sind halt hunderte von Reizen gleichzeitig, Lärm, Unterhaltungen, andere Hunde, Nase putzen, Fahrradklingel, Gerüche, was auch immer.

 

Aber sorry, ich kann dem Ganzen nicht aus dem Weg hier gehen. Wenn ich mich als HH für einen Hund mitten in der Stadt entschieden habe, gehört das alles nunmal dazu.

 

Bin ich eigentlich der Einzige der mitten in der Stadt hier wohnt? Wie machen die anderen das denn? Ich bin hier wöchentlich mit einigen neuen HH in Kontakt die hier natürlich auch erst mal diese Probleme haben und wir es oft gemeinsam angehen. Hier hilft mit meine Hündin sehr, da sie nun auch direkt an der Strasse sitzen bleibt. Sie gibt anderen Hunden hier recht viel Ruhe und Sicherheit und wir kommen gemeinsam dann recht schnell weiter in diesem Thema. Meine Hündin wollte als Welpe auch lieber das Weite suchen, das geht auch nicht in ein paar Tagen oder Wochen, es ist eine Entwicklung.

 

Und noch mal, bestimmt sitzt meine Hündein jetzt nicht super gerne an der Strasse und findet es die tollste Situation des Tages.  Es gehört hier aber einfach dazu. Ich bin aber hier auch sehr wachsam, wenn ich schon von weitem den Laster oder Motorrad kommen sehe, versuche ich den größt möglichen Abstand hinzubekommen, evtl. habe ich gerade eine Garageneinfahrt oder so, wo ich mich etwas zurück nehmen kann und den Hund hinter mir stellen kann. Aber auch das ist mal möglich, mal nicht.

 

Und ein Faktor mit der Leine habe ich auch beobachtet, der Hund nimmt sie hier eher gerne an, verspürt Sicherheit, kann sich hinter mich stellen und die Situation von mir regeln lassen. Lange Leine, Schlepp oder was auch immer, geht hier nunmal gar nicht in der Situation.

 

Dennoch wichtig, lockere Leine, hier nicht selber angespannt sein und es noch durch Leinendruck verstärken. Ist aber super schwer für neue Hunde und HH da sie in der Regel beide erst mal eher Angst vor der Situation haben.

 

Und noch einmal, falls ihr es in der Stadt so üben müsst, es ist eine gefährliche Situation, habt die Leine locker, aber dennoch ganz fest in der Hand, es kann urplötzlich ein Schrecksignal kommen und der Hund kann  los starten.

 

Habe  ich selber auch mit meiner Hündin vor kurzem noch gehabt, ein Auto, ein leerer Anhänger dahinter, Schlagloch, der Hänger springt hoch knallt kurz vor uns auf den Boden, da hat sich meine Hündin sowas von erschrocken, sie wäre sofort weg gelaufen. So hatte ich die Situation aber im Griff, hatte mich aber selber auch erschrocken und konnte meine Luna Dame dann sehr schnell wieder beruhigen. Wäre es jetzt passiert mit einem neuen jungen ängstlichen Hund, wäre es natürlich super schlecht gewesen, dennoch wäre es passiert und es kann jeden Tag wieder irgendetwas passieren. Das muss der Hund irgendwie lernen und  auch aushalten, sonst wird es in der Stadt mit diesem Hund nicht funktionieren.

 

Wie gesagt, es gibt schöneres Training, ich arbeite auch lieber im Grünen mit Apportel, Freilauf etc. man kann es aber nicht weg reden und es ist leider wichtiger im Alltag, das der HH mit Hund klar kommt und nicht evtl. das Apportel toll holt. wenn beides geht, ist es super und der Hund hat ja dann auch seinen Ausgleich.

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sibylle49
vor 12 Stunden schrieb pixelstall:

Atlantik: EIN großer relativ gleichförmiger Reiz, Stadt tausende kleiner Reize mit unterschiedlicher Bewegungsdynamik

 

Danke dir, das ist eine gute Erklärung für Emmas Verhalten. Im Atlantik kann sie auch mit den Wellen autonom reagieren, der Stadt ist sie ausgeliefert.

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Es gibt aber leider Hunde, die können das nicht irgendwie lernen, Tom.
So funktioniert Training einfach nicht!
Was muss das muss... :(
Versuche mal einem Ararchnophobiker zu erklären, er müsse nun einfach Spinnen aushalten, weil sie nun mal da sind.
Ein Training ist dazu da, den Hund dort abzuholen, wo er steht und ihm das bestmögliche Training anzubieten, ob es klappt liegt aber auch am Hund.
Man kann sie nicht zwingen und es gibt auch Hunde, die das einfach nicht schaffen. Dann müssen andere Möglichkeiten angedacht werden.
 

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gebemeinensenfdazu
vor 16 Stunden schrieb pixelstall:

Atlantik: EIN großer relativ gleichförmiger Reiz

Leider nein. Zig Wellen, die alle geschnappt werden müssen. Bei "Wüste" würde ich dir Recht geben.:)

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