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Hund hat Außerhalb des Geländes Angst


Andreas8822

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Andreas8822

Hallo, 

Wir haben seit Mitte März eine Mischlingsdame aus dem Tierschutz/Tierheim. Die kleine Luna ist ca. Mitte Oktober geboren und hat dort erstmal in Rumänien auf der Strasse gelebt und wurde dann von Tierfängern eingefangen und vom Tierschutz aus der Tötungsmaschine gerettet. 

Mittlerweile fühlt sie sich bei uns scheinbar sehr wohl. Spielt gerne und Schmust auch gerne, macht aber auch gerne mal Blödsinn, wo es uns oft Schwerfällt da noch Böse zu sein. 

 

Oft ist sie auch Verunsichert/Unterwürfig, wo wir nicht so recht wissen, was wir gerade wieder falsch gemacht haben. 

 

Ein großes Problem ist für uns nun allerdings die Tatsache, dass sie außerhalb des Geländes sehr viel Angst hat. Wir wohnen sehr ländlich an einem wenig befahrenem "Feldweg" (bzw. unbefestigte Strasse) an einem See. Dort sind natürlich auch ab und zu andere Menschen, Radfahrer und Hunde unterwegs. Das macht ihr dann immer viel Angst. Diese versuche ich ihr zu nehmen, indem ich mich hinknie und sie zwischen die Beine nehme. Ab und zu schaut sie auch nur RELATIV ruhig. Aber wenn dann wieder was ganz komisches passiert (z.B. Fahrradfahrer mit Hund, Kinder, die große Stöcker ins Wasser schmeissen, ein Mann mit Hunden und Ferngesteuertem Auto), bekommt sie durchfall und saut sich ein (sitzt in ihrem Kot, oder tritt rein). Diese Situationen sind nicht immer zu verhindern. 

 

Aktuell gehen wir nur sehr wenig mit ihr raus, bzw. nur so weit wie sie möchte. Gestern habe ich mit ihr und einem Futter-Beutel gespielt (den ich fortwerfe und wenn sie ihn mir bringt, bekommt sie daraus etwas Futter, hat sie unheimlich schnell begriffen) und diesen auch vom Gelände geworfen und sie dann holen lassen und als das klappte dann draußen weiter geworfen mit der Option jederzeit auf das (eingezäunte) Gelände zurückzukehren. Auch von außen nach innen geworfen und sie mußte es dann wieder zum fressen herausbringen hat geklappt. 

Als gegenüber zwei "Kläffer" nach draußen gelassen wurde, rannte sie sofort aufs Gelände zurück und machte ihr berühmtes Häufchen. 

Zeigt sich dabei aber auch Neugierig, was die anderen Hunde machen. 

 

In der Hundeschule ist sie auch erstmal ängstlich und macht 2-3 Häufchen (leider auch mal ins Auto), wenn sie aber "angekommen" ist, spielt sie auch supergerne mit den anderen Hunden. 

Nebenan ist ein lieber Pitbull-Rüde, mit dem sie auch recht zügig Freundschaft geschlossen hat (der aber leider nur am Wochenende da ist und mit dem Fahrrad "ausgeführt" wird). 

 

Soviel erstmal zur Situation. Das Problem ist nun auch, dass wir Ende des Monats zu meiner Mutter fahren müssen (350km Autofahrt) da diese Ende des Monats umziehen will. Dort kommt sie in eine völlig unbekannte und bedeutend belebtere Gegend. Daher wäre es sehr hilfreich, wenn sie bis dahin etwas selbstsicherer wäre und Situationen besser einschätzen könnte. 

Hat da irgendjemand hilfreiche Tips, was man da noch machen könnte?

 

Vielen Dank

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Zurimor

Ich tät in dem Fall eine Lösung suchen, daß der Hund nicht mit muß. In der kurzen Zeit wird das nichts, das der Hund das "unbeschadet" übersteht.

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Onyx2012

Bis Ende der Woche wird es nicht zu trainieren/therapieren sein. 

 

Solche Dinge benötigen Zeit und sehr viel Fingerspitzengefühl. 

 

Viel Erfolg euch, an besten sucht ihr einen Trainer, der bei euch vor Ort mit euch trainiert. 

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gebemeinensenfdazu

Perspektivisch kann es ihr helfen, wenn du die Leute freundlich gelassen mit "Ah da sin ein paar Leute-kein Problem" benennst und ihr zeigst, daß du die gesehen hast. Freundlich Zurufen ist auch gut, Hingehen auch, wenn du jemanden hast, der solange bei ihr bleibt. Auch bei Hunden kannst du ihr es erleichtern, wenn du mit dem Hund Kontakt aufnimmst und sie einfach nur zuschaut. Das bringt auf Dauer mehr Sicherheit, als Leuten nur aus dem Weg zu gehen.

Sicher- Bögen Laufen , Abstand halten usw. ist eine wichtige Strategie. Aber es ist ebenso notwendig, daß sie Ungefährlichkeit anhand bestimmter Muster einschätzen lernt.

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Andreas8822

Bis Ende der Woche muß das nicht. Ende des Monats.. Also noch knapp 3 Wochen. 

 

Das mit der Gelassenheit, dem hingehen und zeigen, dass keine Gefahr ausgeht haben wir schon so gemacht. Sie schaut sich das dann in der Regel aus sicherer Entfernung neugierig an. 

Wobei wir auch eben an der befahrenen Strasse waren und sie dabei äußerst gelassen die anderen Autos beobachtet oder ignoriert hatte. 

 

Woanders unterkommen kann sie nicht, weil wir in der Nähe keine Verwandten haben und diese kennt sie noch gar nicht. 

 

Da ist der Ort des Umzugs vielleicht schon besser, denn meine Mutter und ihren Hund kennt sie schon. 

 

Meine Freundin hat vorgeschlagen den Hund am Wochenende zu einer Arbeitskollegin mitzunehmen. Die wohnt eine Autostunde weit weg und man könnte beobachten, wie sie sich in fremder Umgebung verhält. Wenn wir allerdings bisher z.B. beim Nachbarn auf dem Grundstück waren oder auf dem Hundeplatz, hat sie erstmal alles erkundet und wurde dann auch deutlich lockerer. 

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Eigentlich ist das ganze garnicht sooo schwer. Zum einen solltest Du deinen Hund nicht schützend zwischen die Beine nehmen, denn es gibt ja Garnichts wovor er beschützt werden muss. Und zum anderen ist es doch super, dass sie trotz allem auch neugierig reagiert. Genau das solltest Du nutzen und jedes kleine Zeichen an Neugier sofort belohnen. Also wenn sie z.b. gerade zurückhaltend die Nase vorstreckt... sofort loben und Leckerchen.

Oder erstmal kleine Runden raus gehen und wenn Du merkst, dass sie unsicher wird, jeden weiteren Schritt belohnen, den sie weiter geht und viele Leckerchen. Wichtig dabei, erstmal ehr kleine Schritte und keine Angst bei ihr aufkommen lassen (Unsicherheit die sie durch Leckerchen überwinden kann ist ok). So zu sagen musst Du die fremnde Umgebung und alles wo gegen sie unsicher ist schön füttern und dann am besten draußen noch tolle Spiele spielen, die sie mag...

Und ganz wichtig, bloß nicht betüddeln, sondern immer lustig mit ihr reden, als wenns ein rießen Spaß ist da raus zu gehen und dies auch körpersprachlich zeigen (spielerisch den Vorderkörper nach unten nehmen oder auch mal vor ihr weg rennen und ganz arg loben wenn sie angesprungen kommt...)

Ist ein junger, lernfähiger Hund ohne wirkliches Trauma, daher kann es mit dem richtigen Training in 3 Wochen schon gut machbar sein (meine Einschätzung).

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Fremnde Mensch sollen halt mal stehen bleiben damit sie sich die mal anschauen kann :)

Und auch hier - jedes vorsichtige neugierige herantasten schon im kleinsten Ansatz belohnen. Ziel sollte es dabei sein, dass sie die Menschen mal mit der Nase an die Hand stupst oder so (ganz fest loben).

Mein Zorax war am Anfang auch total unsicher fremnden Menschen gegenüber aber ich habs recht schnell (so wie beschrieben) in den Griff bekommen.

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Zurimor

Wenn der Hund wirklich Angst hat, wird das auch in 3 Wochen nichts. Ich würd da eher in Monaten oder Jahren rechnen.

Ich hab selbst einen Hund mit Scheu vor Fremden und in knapp 7 Monaten sind wir so weit gekommen, daß Begegnungen im Alltag mittlerweile kein Problem mehr. An dem Problem was zu ändern braucht vor allem eines, nämlich Zeit. Ich beobachte mit Suhna viel und andere Leute denken bestimmt komisch über uns "was steht der da die ganze Zeit rum mit seinem Hund?". Begegnungen erst auf Distanz, den Abstand Schritt für Schritt verringern und vor allem nicht übertreiben. Was du bei Begegnungen mit Fremden auch versuchen kannst, ist, selbst zwischen deinem Hund und der fremden Person zu sein, damit er nicht direkt daran vorbei muß, will er hinterher schnüffeln, laß ihn schnüffeln.

Der Hund lernt aus der wiederholten Erfahrung "Ah, ist ja gar nicht sooo schlimm" Situationen, die ihm Angst machen einzuschätzen. Dafür darf er aber nicht unter starkem Streß oder gar panisch sein, dann ist die Lernerfahrung null.

Ich würd da nichts übers Knie brechen, sondern, wenn sich wirklich keine Lösung findet wo der Hund bleiben kann, Mutter sagen,daß du zum Umzug nicht kommen kannst. Einen Hund zu halten bedeutet manchmal eben auch Einschränkung. :)

 

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Es muss nicht aus jedem jungen Hund der noch vieles kennen lernen muss immer gleich ein Angsthund gemacht werden.

 

Fast jeder Welpe muss doch erst mal sein Umfeld kennen lernen, fast alle schrecken zu Beginn bei Fahhrädern, Autos, Tür knallen, schnell Bewegungen etc. zusammen.

Sind erst mal skeptisch wenn sich der Untergrund ändert, ui, Kieselsteine, kenne ich noch gar nicht, ein Gitter, das ist aber blöd an den Pfoten , eine Fütze, wie tief die wohl ist etc. gehört doch ales dazu.

 

Je mehr dein Hund positive Erfahrungen jetzt hier macht, je mehr vertraut er dir und es wird schnell der Zeitpunkt kommen, wo er dich anschaut und dir mitteilt, dies oder das kennw ich noch gar nicht, ist das was schlimmes oder zeigst du mir das, hab gerade etwas Angst vor der Situation. Zeigen, benennen, freudig belohen, das schaffst du.

 

Sie kennen es nicht und lernen alles in der Regel step by step .

 

Wenn es ein Angsthund ist, gebe ich vielen in der Regel recht, dann muss man es besonders angehen, aber junge Hunde die einfach zurückweichen weil sie die Situation noch nicht kennen, ist aus meiner Sicht kein großes Problem.

 

Wie Renesis beschrieben hat, bei jedem kleinen Erfolg belohnen, zeigen und benennen, nimm ein Fahrrad, zeig es dem Hund, ohne Bewegung, er wird es lernen, dass sich dieses Objekt auch bewegen kann, aber keine Gefahr oder so etwas ist, nimm einen Bekannten oder frag einen anderen Hundehalter dort, ob er vielleicht mal ein paar Übungen machen kann mit euch, evtl. kann er sich mal irgendwo hinsetzen und du zeigst deinem Hund die Situation, geh im großen Bogen vorbei, sprich freudig mit deinem Hund, schau,  ein andere Hund, der sitzt da ganz lieb........

 

Man muss wirklich nicht aus jedem Verhalten gleich ein Problemfall machen.

 

Isolation, also du meidest die Situationen und überzogenen Schutz halte ich für nicht gut. Sei für den Hund da, zeig ihm alles, zeig ihm das es nicht schlimm ist, erkunde mit ihm die Welt.

 

Klar, wenn er jetzt totale Angst bekommt, raus aus der Situation, aber das alles ist für mich erst mal ganz normale Erziehung und kennen lernen der so vielen Situationen.

 

Ist es ein wirklicher Angsthund, wie beschreiben mag ich es nicht so schnell so formulieren, bin ich bei vielen anderen, da muss man speziell dann Übungen und vertrauen aufbauen, dass dauert dann in der Tat erheblich länger!

 

 

 

 

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Zurimor

Der TE schreibt ja "Das macht ihr dann immer viel Angst." , "Ab und zu schaut sie auch nur RELATIV ruhig. Aber wenn dann wieder was ganz komisches passiert (z.B. Fahrradfahrer mit Hund, Kinder, die große Stöcker ins Wasser schmeissen, ein Mann mit Hunden und Ferngesteuertem Auto), bekommt sie durchfall und saut sich ein (sitzt in ihrem Kot, oder tritt rein)." ,  "Ein großes Problem ist für uns nun allerdings die Tatsache, dass sie außerhalb des Geländes sehr viel Angst hat.", das klingt für mich nach mehr als ein junger Hund der vieles noch lernen muß. Kann @Andreas8822 ja erklären.

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