Zum Inhalt springen
Registrieren

Baby totgebissen


gast

Empfohlene Beiträge

gebemeinensenfdazu
vor 2 Stunden schrieb Renegade:

Und? Dieser Schluß mag die Verhaltenstheoretiker zufriedenstellen. Für das Kind macht es keinen Unterschied.

 

Dieser Unterschied ist wichtig um das Verhalten erfolgreich abtrainieren zu können. Bis das passiert, ist er absolut wichtig um Situationen richtig einschätzen zu können und den Hund gegebenenfalls frühzeitig zu sichern.

vor einer Stunde schrieb Hoellenhunde:

Allerdings weiß ich nicht genau wie es mit fehlgeleitetem Beutefangverhalten aussieht...

Genauso. Der Hund hat dann nicht gelernt zwischen Kind und Beute zu unterscheiden, in den allermeisten Fällen weil er keine Kinder kennt und weil (Jagd-)Impulskontrolle fehlt. Das sind auch die Fälle mit den schlimmsten Folgen durch Packen und Schütteln.

Wenn Aggression im Spiel ist, dann ist immer auch potentielle Gefahr im Spiel- in jedem Fall ein Konflikt. Dann wird versucht bellend zu vertreiben, in Schach zu halten etc.- die ganze Gefahrenabwehrkette. Da findet dann auch Kommunikation statt   (und Kooperation sofern er dem Halter vertraut- gemeinsame Gefahrenabwehr).

 

 

Bei Kindern kommt noch dazu, daß sie selber mit künstlicher Beute spielen. Das weckt Jagdverhalten aber auch potentielle Ressourcenkonflikte (Ich will den Ball/Du nimmst mir meinen Ball nicht weg).

Deswegen kann man trotzdem klar Beutefangverhalten von Aggression unterscheiden. Aggressionsverhalten kann sich u.U. durch andere Faktoren und Reaktionen (schreiende, ängstliche oder wutentbrannte Eltern) anschließen.

Aggression steht dann aber nie am Anfang. Ursächlich für den Angriff aus dem Nichts mit Packen und Schütteln ist das (fehlgeleitete) Beutefangverhalten.

 

Mein Hund z.B. verwechselt Kinder nicht mit Beute. Sie toleriert sie, wenn sie entweder "unter Kontrolle"(auf dem Arm, im Kinderwagen, an der Hand etc). , bekannt , ruhig, oder auf gewissem Abstand sind-  sie mag fremde Kinder, wenn sie  mit ihr völlig angstfrei ( Ball)spielen wollen.

Was sie alarmiert ist  Schreien und Rennen- das bedeutet automatisch für sie, daß etwas schiefläuft- das machen Menschen normalerweise nicht. Oder wenn sie sich komisch bewegen- weil- "das machen Menschen so nicht- da läuft was schief, da hat sich wer zu kümmern"- machen würde sie das mit Verbellen und Zusammentreiben und Mich Herbeirufen- zuviele Unberechenbarkeitsfaktoren , die sie nicht einschätzen kann... Vertrauen ist gut Kontrolle ist besser- mäßig.

 

So ein Kontrollverhalten ist bei Hunden häufiger gegenüber Kindern verbreitet. (Je mehr sie die jetzt nach dem Winter wieder mitkriegt, desto unspektakukäler werden sie auch wieder)

Sie fährt völlig auf künstliche Beutereize ab und würde gewiss diesen lauten Fußballspielern gerne den Ball klauen. (Wenn die dann bedrohlich schreiend auf sie zurennen würden würde sie wohl erst versuchen die Beute zu sichern und dann, wenn sie nicht aufhören in den Verteidigungsmodus übergehen.)

 

Von Aggression in Beutefangverhalten überzugehen ist bei meinem Hund nicht möglich. Auch wenn sie am allerliebsten dauernd spielen würde- Gefahr ist wichtig- die muß zuerst gebannt werden, erst dann kann man wieder spielen.

Link zu diesem Kommentar
vor 4 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

Genauso. Der Hund hat dann nicht gelernt zwischen Kind und Beute zu unterscheiden, in den allermeisten Fällen weil er keine Kinder kennt und weil (Jagd-)Impulskontrolle fehlt. Das sind auch die Fälle mit den schlimmsten Folgen durch Packen und Schütteln.

 

Ich kenne mehrere Fälle, wo Hund und Kinder in der Familie lebten und der Hund also an Kinder gewöhnt waren. 

vor 6 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

Ursächlich für den Angriff aus dem Nichts mit Packen und Schütteln ist das (fehlgeleitete) Beutefangverhalten.

Wenn einfach "nur" fehlgeleitetes Beuteverhalten das Problem wäre, müsste es dann nicht viel öfter Vorfälle geben? 

 

Rennende und schreiende Kinder lösen bei vielen Hunden starke Reaktionen aus. Aber die wenigsten attackieren Kinder. Das Kind über das wir hier sprechen, wird auf Grund seines Alters außerdem nicht übermäßig mobil gewesen sein.

Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu

Du meinst, wenn der Hund die Eskalationsstufen Bellen, Knurren, Fletschen, drohend Abschnappen abtrainiert wurden? Auch dann würde der Hund beissen und nicht Packen und Schütteln...

Ein gutes Beispiel wäre der Dobi einer bekannten von früher im Vergleich zu meiner was Katzen angeht.

Der Rüde ist auf Beutefang gegangen- kein Bellen, nur Packen und Schütteln-  Katze überlebt nicht.

Meine Hündin verjagt mit deutlich territorialer Aggression: laut bellend Vertreiben,Knurren, Grollen, Stellen- Katze völlig unversehrt.

Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu
vor 3 Minuten schrieb Holo:

Rennende und schreiende Kinder lösen bei vielen Hunden starke Reaktionen aus. Aber die wenigsten attackieren Kinder. Das Kind über das wir hier sprechen, wird auf Grund seines Alters außerdem nicht übermäßig mobil gewesen sein.

Das stimmt, das müßte man abtrennen (und m besten in das Hunde und Kinder-thema verschieben), weil das eine allgemeinere Thematik war, die hier angesprochen wurde.

Versuche doch mal die Arten und Grunde der starken Reaktionen aufzuzählen- am besten mit eigenen Beispielen.

Link zu diesem Kommentar
sibylle49
vor 20 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

Bei Kindern kommt noch dazu, daß sie selber mit künstlicher Beute spielen. Das weckt Jagdverhalten aber auch potentielle Ressourcenkonflikte (Ich will den Ball/Du nimmst mir meinen Ball nicht weg).

Deswegen kann man trotzdem klar Beutefangverhalten von Aggression unterscheiden. Aggressionsverhalten kann sich u.U. durch andere Faktoren und Reaktionen (schreiende, ängstliche oder wutentbrannte Eltern) anschließen.

 

Das kann man auch "Possessive aggression" ("Ressourcenverteidigende Aggression“) als die erste Form „Kontrollbedingter Aggression“ zeigt der Hund unter anderem, wenn er unbelebte, ihm wichtige Gegenstände (zum Beispiel Beute oder Beuteäquivalente wie einen Ball) gegenüber der Bezugsperson, gegenüber Fremden, aber auch gegenüber Artgenossen verteidigt." nennen. Entnommen aus: 

http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000002365/07_disk.pdf (Kapitel 5.3.1.4)

Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu

Ja genau. Deswegen -im Fall daß Ressourcenaggression abgespielt würde- würde der Hund sich aber im Rage-System bewegen, er würde aggressiv die Beute für sich beanspruchen- dazu würde er bellen, fletschen etc. im Maximalfall auch beißen, aber er würde das Kind nicht mit Beute verwechseln und gleich Packen und Schütteln.

Link zu diesem Kommentar

Egal aus welcher Motivation heraus. Ein sozialkompetenter und selbstsicherer Hund muss sich keine "Opfer" suchen. Und egal wie gerne ich Hunde mag, ein Mensch steht für mich immer noch an wertigerer Stelle.

Wenn ein Hund mal im Reflex schnapp ist es das Eine. Aber massiv und anhaltend beißen in Verletzungsabsicht, gehört nicht in die Welt. In der Natur wäre so einer auch entweder ausgestoßen oder getötet.

Link zu diesem Kommentar
Hoellenhunde

In welcher Natur?

wenn der Hund keine Hunde beißt? Wer soll ihn dann "ausstoßen"?

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu

Die Motivation ist wichtig zu Präventionszwecken. Es wurde zu diesem Thema außerdem ein anderes Beispiel diskutiert, bei dem das Kind zum Glück keine Verletzungen erlitt.

Wenn keine Kinder-Sozialisation stattfand, sollte man dem Hund doch wenigstens ermöglichen das per Training und genug Distanz nachzuholen. Das ist dann bei Beutefangverhalten noch nicht einmal REsozialisation sondern schlicht Sozialisation zum Nachholen. (Das Thema kommt bei diesen krassen Fällen logischerweise zu kurz- aber es wäre bei wenigher folgenschweren Beissvorfällen die normale Vorgangsweise nicht daß irgendwer hier blättert und meint, man könne sowieso nur noch einschläfern, wenn der HUnd beisst)

Wird gewiß nicht immer gelingen, aber es gibt Möglichkeiten diese Hunde vorausschauend zu führen ohne daß Gefahren entstehen.

Wenn ein HUnd an der Leine, dessen Vorgeschichte man mit Kindern nicht kennt, einem fremden Kleinkind so nahe kommen kann, daß er Packen und Schütteln kann- dann läuft das erstmal unter grober Fahrlässigkeit des Halters.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...