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Malinois mehr auslasten


Wasserfrau

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Wasserfrau

Hallo ihr,

 

meine Eltern haben sich vor 3,5 Jahren einen Hund aus dem Tierheim geholt. Sie wollten damit was Gutes tun und haben sich überhaupt nicht über die Rasse informiert.

Sie hatten vorher schon einen Hund, der total unkompliziert und alles war. Auch aus dem Tierheim. Sie dachten halt, sie gehen hin, schauen welcher Hund sympathisch ist, und nehmen den. Der war noch recht jung und wurde von Leuten verwahrlost gefunden, wäre fast gestorben, und dann ins Tierheim gebracht.

 

Sie gingen von Anfang an bis heute mit ihm in die Hundeschule. Er ist super lieb zu Menschen, geduldig, lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen... ihm ist eigentlich alles wurscht. Habe selbst einen kleinen Sohn (1,5 Jahre), mit dem er auch super umgeht. Auch mit anderen Hunden kommt er einwandfrei klar - sogar mit welchen, mit denen sich sonst keiner versteht.

 

Meine Eltern gehen 3x täglich mit ihm raus. Früh circa 15 Min., mittags 20 Min., abends 40 Min. Schon auf Wiesen, wo er rennen kann.

1x/Woche ist Hundeschule, hauptsächlich um mit den anderen Hunden zu toben (1-2 Stunden).

Früh ist er 2 Stunden alleine, Nachmittag ist er 2-3 Stunden alleine.

 

Meiner Meinung nach ist er aber sehr schlecht erzogen und kaum ausgelastet. Er ist halt super intelligent - er lässt sich zwar alles gefallen, aber WIR müssen uns auch alles gefallen lassen. Er hat zwar seine Schmusezeiten und ist auch verkuschelt, meistens fordert er aber, dass man mit ihm spielt und wird dann wirklich sehr sehr nervig. Wenn er eben nicht grad die Kuschelphase hat, kann man gar nicht zu meinen Eltern kommen, ohne dass der Hund ständig nur bellt und auf sich aufmerksam macht. Man kann sich kaum unterhalten, oder irgendwas in Ruhe machen, weil er ständig beschäftigt werden will. Ein "nein" oder "aus" interessiert ihn nicht. Ihn interessiert rein gar nichts. Ich dachte schon er wäre taub - ist er aber nicht.

Er bellt auch oft so viel, dass es vor der Nachbarschaft einfach peinlich ist.

 

Malinois ist ja eine Rasse für konsequente, erfahrene Hundehalter - das sind meine Eltern überhaupt nicht. Deren "Erziehungs"stil ist GRAUENHAFT, auch wenn sie sich Mühe geben - sie checken's einfach nicht.

Ich selbst wohne nicht im Haushalt, aber mir tut der Hund leid. Ich denke, diese Rasse bräuchte noch viel mehr Auslastung. Er sucht sich halt selbst Aufgaben und dabei verwüstet er alles (wirklich alles!!!).

 

Was kann man denn da tun? (oder vielleicht sogar ich tun? Wenn ich mir wöchentlich 2, 3 Stunden Zeit dafür nehme)

 

Danke und liebe Grüße

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Curly81

Hallo Wasserfrau, 

 

Nur als Beispiel für uns, ich geh mit unserer Emma morgens ca. 45-60 Minuten raus... Mittags die Große Runde ca. 2 Stunden (am We gerne mal Länger) und Abends wieder ca. 30 bis 45 min, je nach Wetter (Emma hasst Regen) 

Morgens und Abends sind ruhige Spaziergänge, da kann Sie schnuffeln solange Sie will. Mittags ist unser Abenteuer Spaziergang, ich geh hier jeden Tag einen anderen Weg und erkunde gerne neue Wege mit Emma zusammen. Dann machen wir Suchspiele und bisschen apportieren. Alles in Maßen, dass strengt das Köpfchen ganz schön an. Zudem kann Sie, da sie keinerlei Jagdtrieb hat, die meiste Zeit ohne Leine laufen und rennen. Danach ist Sie meist Platt und schläft erst mal. 

 

Zwischendurch wird bei uns zu Hause auch gespielt. mal gezergelt oder Sie bekommt Ihren heiß geliebten Kong. 

 

Du hast ja selbst schon erkannt, das der Hund unausgeglichen ist und gerne spielen will. Da müssten dann deine Eltern und Du an einem Strang ziehen und dem Hund doch etwas mehr Zeit gönnen. Versteh mich nicht falsch, bei uns gibt es auch Tage, da fallen die Spaziergänge kürzer aus z.B. bei Krankheit oder anderem. Was auch nicht schlimm ist, aber es sollte kein Dauerzustand sein. Vielleicht gibt es ja bei euch in der Nachbarschaft jemanden der gerne mal öfters mit Ihm Spazieren gehen würde, wenn ihr wenig Zeit habt, oder  professionelle Gassigänger gibt es ja auch.  

 

Zu der Rasse gibt es hier andere Experten, deswegen gehe ich hierauf nicht ein. 

 

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Was sagen denn deine Eltern dazu? Finden sie ihn auch "nervig"? Finden sie auch, er bräuchte mehr Auslastung?

Fehlen ihnen einfach die Ideen oder sehen sie gar keinen Bedarf, den Hund mehr zu beschäftigen?

Hätten sie Lust, etwas ganz Neues auszuprobieren? Sind sie körperlich rüstig? Wäre die Zeit dafür da?

 

Ich finde, wenn der Hund bei ihnen lebt, ist es auch ihre Aufgabe, wenn nötig etwas zu ändern. Deshalb frage ich.

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Freefalling

Hallo und herzlich willkommen!

 

Scheint ein toller Hund zu sein! Ich finde es gut, dass du helfen willst, den Hund auszulasten. Deine 2-3 Stunden die Woche könntest du gut mit ihm Kopfarbeit machen. Mantrailing wäre vielleicht gut geeignet, wenn er Menschen super findet. Ansonsten andere Dinge wie apportieren (gibt es hier einen super Einstieg-Thread zu - also bitte nicht nur Bällchen werfen o.ä.). oder auch Zielobjektsuche. Ein Mali ist rassetypisch evtl etwas übermotiviert, aber macht prinzipiell alles gern mit seinem Menschen. Abraten würde ich von Sportarten, die ihn aufputschen, Agility etc. und von reinen Wurfspielen. Kopfarbeit ist deutlich besser. 

 

Das ist aber nur die halbe Miete. Zusätzlich - und das ist eigentlich wichtiger - muss der Hund meiner Meinung nach möglichst jeden Tag 2 Stunden in den Freilauf. Zwar können auch Hundebegegnungen dabei sein, gerade wenn er gern mit anderen spielt, aber der Schlüssel ist hier wirklich ein langes entspanntes Traben in der Natur. Mit Schnüffeln, evtl gelegentlichen kleinen Suchspielen. Da muss einfach ne gewisse Strecke zurückgelegt werden ohne dass mega viel passiert. Vielleicht suchen deine Eltern sich dafür einen Gassigänger? 

 

Und drittens würde ich zu Hause jede Action runterfahren, zumindest im Haus. Ein draußen gut ausgelasteter Hund ist drinnen in der Regel entspannt. Außer er wird durch Spielzeug o.ä. immer wieder hochgepusht. 

 

Ich kenne eine Malihündin, die genau dasselbe Verhalten zeigt und die ist auch einfach unausgelastet. Mein Rüde wird auch nervig, wenn er wenig rauskommt. Übrigens hat das wenig mit Unerzogenheit zu tun, würde ich annehmen. Die kommen einfach aus ihrer Erregung nicht raus. 

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gebemeinensenfdazu

In der Erziehung heißt "konsequent" eigentlich auch nur "gelassen, berechenbar, geduldig, einschätzbar/klar und fair"- wird aber oft mit "autoritär" und "maßregelnd" verwechselt. Ein Mali lernt mit positver Verstärkung genauso BESSER wie andere Hunde auch. Da mußt du dir glaube ich weniger Sorgen machen als bei der Beschäftigung.

Da sind sie gemeinhin doch deutlich fordernder und actionreizsuchender.

Zum Einen würde ich länger rausgehen und klarer zwischen Beschäftigungsphasen und Erholungszeiten trennen. D.h. ein kompletter Spaziergang nur Herumstreifen, Schnuppern, Beobachten.  Und dann bestimmte Nachmittage wo ihr z.B. zusammen fährtet. Das bietet sich bei einem hibbeligen Hund an, dem es bisher an geistigem Input und Konzentration mangelt.

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Nebelfrei

Wie wäre es mit Dummytraining?

Es gibt gerade 2 aktuelle Threads, das kannst du überall machen, drinnen, draussen

 

Keine Angst es hat da wirklich auch Anfänger die da mitüben (ich zum Beispiel)

 

 

 

 

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Körperliche Auslastung ist bestimmt wichtig, aber genau so muss der Hund was für den Kopf machen, dadurch wird er noch viel mehr gefordert und gefördert und ist nach manchen Übungen dann richtig platt, dass schafft man nicht nur mit viel rennen.

 

Da ich gerne Apportier Training mache, auch in der Gruppe mit anderen HH und Hunden, wäre das evtl. mal auszuprobieren.

 

Vielleicht finden daran deine Eltern auch Spaß und sind direkt mit eingebunden, festigt auch gut weitere Bindung und auch Disziplin bzw. Respekt gegenseitig.

 

Wenn ich mich als Mensch unterhalten möchte mit anderen Menschen, muss der Hund halt lernen das er gerade mal nicht im Mittelpunkt steht und gerade mal nicht dran ist, ist sehr wichtig für mich.

 

Ich finde es super das du hier nach Lösungsansätzen fragst, in der Tat sind hier aber deine Eltern dran. Es hilft ja nix wenn du was tolles findest, deine Eltern aber gar keine Lust oder Notwendigkeit sehen. Vielleicht haben deine Eltern ja mal Lust hier Ihre Situation zu schildern und aufzuzeigen, was Sie so machen möchten oder auch nicht.

 

Vielleicht konnte ich dir einige Tipps geben, würde mich freuen.

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Hallo, 

Ich würde von sportarten die pushen zum beispiel agility flyball usw abraten. Kopf Nasenarbeit ist der Schlüssel ( war zumindest immer bei meinen malis so ) teilweise brauchen sie nicht mal viel 15 - 20 minuten reichen da eigentlich und das tolle ist man kann dies überall tun. Da er ja so verträglich ist wäre vielleicht auch mantrailing was für ihn. Malinois sind anstrengend und arbeiten ohne ende, sie merken nicht wann schluss ist, wenn man ihnen es nicht deutlich macht. Auch frei verfügbares spielzeug zuhause sollte weg gepackt werden es wird nur gespielt wenn IHR es möchtet. Bellt und jault er packt ihn kommentarlos auf die Decke und wenn er aufsteht wiederholt es immer wieder ( es wird nervig und anstrengend das weiß ich ) aber das wichtigste ist ihn vernünftig auszulasten sonst wird das nichts. Versteckt leckerchen in Wohnung garten usw und lasst ihn suchen. Ich hab jetzt eine 6 Monate alte Labrador Malinois Hündin die besitzer waren komplett überfordert ihr Papa, Mali kommt aus der leistungszucht und ist Diensthund bei der Polizei. Ihre Mama ist ein Labrador aus der Arbeitslinie und als Jagdhund ausgebildet. Ich könnte 8 Stunden am Tag mit einem Mali gassi gehen sie wären nicht zufrieden. Der Hund deiner Eltern braucht eine klare Aufgabe sonst wird er zur Hölle zuhause oder im schlimmstenfall aggressiv ( muss nicht aber kann hab auch schon so einiges erlebt ) guckt ob ihr es so in den Griff bekommt oder lasst euch auf dem Hundeplatz beraten bestenfalls ein Hundeplatz für Schäferhunde.

 

Euch natürlich alles gute und drücke die Daumen dass es wird. :)

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Wasserfrau

Hallo,

 

danke für eure tollen Antworten!!

 

Ich werd mir eure Vorschläge alle anschauen bzw. mich darüber informieren.

 

Grad das Kopftraining finde ich ausgezeichnet, weil sie einfach so intelligent ist und man das sicherlich super fördern könnte und sie das bestimmt ganz toll fände.

 

Zu euren Fragen:

 

"In der Erziehung heißt "konsequent" eigentlich auch nur "gelassen, berechenbar, geduldig, einschätzbar/klar und fair"- wird aber oft mit "autoritär" und "maßregelnd" verwechselt. Ein Mali lernt mit positver Verstärkung genauso BESSER wie andere Hunde auch. Da mußt du dir glaube ich weniger Sorgen machen als bei der Beschäftigung."

 

Meine Eltern erziehen wirklich inkonsequent - meine Mutter lernt Dinge in der Hundeschule, versucht sie umzusetzen, aber wird dann ungeduldig und wirft es über Haufen oder vergisst es ganz. Sie ist gewillt, aber inkonsequent. Mein Vater hingegen wendet die Dinge, die meine Mutter lernt und (manchmal) anwendet, gar nicht an, sondern macht genau das Gegenteil. Der ist einfach so, da braucht man nicht weiter was dazu sagen. Von positiver Verstärkung erzähl ich auch und erinner sie immer dran, aber ohne mich vergessen die das und geben meist die Goodies, wenn (ich schreib's lieber nicht) er nervt, bellt oder sie beim Essen am Tisch sitzen.

 

Ja, meine Eltern sind auch oft genervt vom Hund, nicht nur andere. Es ist auch für sie sehr anstrengend.

 

Gassigeher gibt es bei uns nicht (wir wohnen auf'm Dorf) und meine Eltern können zeitlich nicht mehr mit ihm raus. Am Wochenende gehen sie aber auch schon 2h+ mit ihm. Also sie sind nicht so, dass sie eigentlich keinen Bock drauf haben, sondern geben sich eben schon Mühe und versuchen möglichst lang (und weit) mit ihm zu gehen. (gibt ja auch Leute, die gehen gar nicht außerhalb der Stadt wo der Hund rennen kann) Sie gehen ja vor der Arbeit mit ihm raus, dass er rennen kann, in der Mittagspause ebenfalls und abends auch nochmal etwas länger.

 

**

 

nicht falsch verstehen, dem Hund geht es schon gut bei meinen Eltern. Alles verkehrt machen sie sicher auch nicht - er ist ja an sich ein lieber, toller Hund (geworden).

Nur fände ich es für ihn schön, wenn man sein Potential noch mehr ausschöpfen könnte. Und die "kontraproduktive" Erziehung meiner Eltern ist deren Ding.

 

Ihr habt mir auf jeden Fall sehr geholfen!

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vor 2 Stunden schrieb Wasserfrau:

Ja, meine Eltern sind auch oft genervt vom Hund, nicht nur andere. Es ist auch für sie sehr anstrengend

 

hier liegt wohl der Schlüssel zum Erfolg. Hund will was machen, macht es nicht so wie die HH es möchten, HUnd wird Irritiert, Menschen gefrustet, Hund dann auch, Menschen noch mehr. Der Kreislauf in die kontraproduktive Richtung ist dann leider voll im Gange und es geht kaum mehr etwas. Für alle dann frustierend.

 

Und eins ist klar, man sollte an einem Strang ziehen, wenn der eine HH sagt hü und der ander hot, wird es nicht funktionieren.

 

Macht man mit seinen Kindern ja auch nicht, Mama sagt so, Papa genau das Gegenteil, wird dann leider sehr schwer werden.

 

Deine Eltern brauchen jemaden, der es Ihnen zeigt und Ihnen Freude am Training und mit dem Hund zeigt, dann kommt alles andere step by step von selbst, naja, nicht ganz, aber der Weg ist der Richtige.

 

Ich bin ein großer Freund von Hundeschulen und Hundetrainern, leider sehe ich jede Woche aber die Situation, die du auch schilderst. Der Ansatz ist gut, mit Trainer ist es super, dann zuhause hat man die Hälfte vergessen oder gar nicht richtig verstanden, es klappt dort dann nicht, Frust kommt hoch, Hund ist schuld oder gar der Trainer/in. Leider falsch.

 

Es muss bei deinen Eltern "klick" machen ;-), sie müssen es wollen, jeden Erfolg genießen, den Hund mit Ihnen als Team zusammen für die so viel tollen Dinge gemeinsam sehen, das Ganze macht doch dann super viel Spaß, ich bin immer sehr traurig wenn ich hier von gefrustet , genervt oder so lese, muss doch nicht sein, genau anders rum soll es sein, Freude, Spaß, Erfolg, vielleicht sogar Stolz, auf sich und seinen Hund, das Team bildet sich, alles tutti ;-)

 

Wünsche dir viel Erfolg.

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