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Beziehung zu Tierheimhunden


Sempiternal

Empfohlene Beiträge

vor 30 Minuten schrieb Sempiternal:

 

Ich habe auch noch eine Frage zu den Tieren aus dem Tierschutz im Ausland. Wie läuft das ab, fährt man da ins Ausland und lernt die Hunde kennen oder "bestellt" man die im Internet und die werden dann hergebracht, ohne dass man sich vorher richtig kennenlernen konnte? Oder habt ihr dazu hilfreiche Links? Im Internet findet man einfach so viele verschiedene Informationen und ich blicke da gar nicht durch, was seriös ist und was nicht. 

 

Ich habe viele verschieden Varianten inzwischen kennengelernt. Meine ersten Hund habe ich hier im TH als Gassigänger kennengelernt. Er war einige Monate vorher aus dem Ausland gekommen. Die Hündin die ich dann zu ihm dazu aufnahm habe ich selbst in Spanien im TH ausgesucht. Hingeflogen, 2 Tage dort geblieben, ausgesucht und da die Hündin geimpft war konnte ich sie gleich mit nach Deutschland nehmen. Den dritten Hund habe ich in Griechenland selbst auf der Straße aufgelesen. Die letzten (habe 9 Hunde) kamen über eine rumänische Orga, für die ich lange Pflegestelle war, ohne dass  ich sie zuvor gesehen hatte. Ich würde empfehlen sich in Deutschland auf Pflegestellen umzusehen oder in TH die passende Hunde haben. Dann hat man die Möglichkeit den Hund kennen zu lernen und auch einen Ansprechpartner wenn es am Anfang irgendwelche Schwierigkeiten gibt.  

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vor 49 Minuten schrieb Sempiternal:

Ich habe auch noch eine Frage zu den Tieren aus dem Tierschutz im Ausland. Wie läuft das ab, fährt man da ins Ausland und lernt die Hunde kennen oder "bestellt" man die im Internet und die werden dann hergebracht, ohne dass man sich vorher richtig kennenlernen konnte? Oder habt ihr dazu hilfreiche Links? Im Internet findet man einfach so viele verschiedene Informationen und ich blicke da gar nicht durch, was seriös ist und was nicht. 

 


Wichtigste Regel bei ATS (AuslandsTierSchutz): Trau Schau Wem. In diesem Bereich tummeln sich so viele unseriöse Leute umher wie in nur wenigen anderen Feldern. Den idealen Verein oder Organisation zu finden ist schwierig, insbesondere als wenig involvierter Laie. 

Auch gute Vereine und Organisationen haben zudem ihre Schwachstellen oder Marotten, die für manche nicht akzeptabel sind.

Im Zweifel würde ich grundsätzlich die Finger von der Sache lassen. Da bitte durchaus auch etwas aufs Bauchgefühl horchen - damit meine ich nicht das berechtigte Mitleid mit dem einzelnen Hund, sondern bei Skepsis über den Verein.

 

Zweite Sache: Woher kommt der Hund. Es gibt unterschiedliche Ursachen und damit auch durchaus unterschiedliche Hunde, wenn man die Klassiker Osteuropa vs. Südeuropa vergleicht. Das sind Feinheiten, aber eine gewisse Diffenzierung macht Sinn. Du findest unter osteuropäischen Hunden deutlich weniger irgendwelche "Rasse"-Attribute als bei den Südeuropäern. Manche Leute brauchen dringend eine Vorstellung einer Rasse um sich auf den Hund einstellen zu können (nachzulesen unter dem Begriff Wesen), andere nicht. 

 

Ok. Das Thema Integration. Also, das "wir schaffen das!" bezüglich dieser Hunde. Einige Vereine haben in D. Pflegestellen oder befreundete THs, in welchen vermittelbare Hunde sitzen. Die sind schon einige Zeit da, die Pflegeleute kennen die Hunde und können dir einiges erzählen, helfen auch beim Übernehmen und hier ist meines Erachtens auch die beste Chance auf eine gute Kombination Mensch Hund gegeben. Pflegestellen noch mehr als bei Tierheimen, aber in der Regel gibts bei beiden gute Aussagen und Hilfe.

Hunde direkt aus dem Ausland zu übernehmen ist oft (nicht immer) eine andere Hausnummer. Ich würde als Anfänger (und auch ohne gefestigten Ersthund im Haus, der sich um alles kümmert) davon eher Abstand nehmen. 

 

Es ist ein schwieriges und weites Feld. Eines ist (für mich) ganz wichtig: Hunde haben keine Nationalität. Für mich möchte einfach nur jeder Hund gern ein gemütliches Körbchen, gutes Essen, frisches Wasser und ein soziales Umfeld, in welchem er sich streßfrei bewegen kann und wo er sich geborgen fühlt. 

 

so weit

Maico

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Der etwas grössere Hund , zB spanischer Migrant ,gibt es :)

 

Aber ganz wichtig ,in den Grossen (ab 65 cm) steckt oft ein zB oft ein HSH drin.

 

Muss man wollen ,generell gilt wie überall lieber doppelt prüfen.

 

Es sind soviele wundervolle Hunde,wenn die Zeit reif ist ,trau dich :)

IMG-20180409-WA0006.jpeg

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Am 11.4.2018 um 23:18 schrieb Sempiternal:

Meine eigentliche Frage: kann man zu einem Tierheimhund grundsätzlich (mir ist klar dass es da unterschiedliche Exemplare gibt) eine genauso innige, vertrauensvolle Basis aufbauen wie zu einem Welpen? 

Und gibt es da eine bestimmte Altersgrenze, ab der sich das besonders schwer gestaltet? 

Ja, ich kann :)
Ich hatte 3 x einen Welpen, alle anderen Hunde waren erwachsen aus dem Tierheim oder Tierschutzverein. Ich hatte genaus so eine enge, liebevolle und sehr nahe Verbindung zu meinen erwachsenen Hunden, wie zu denen, die bei mir aufwuchsen.
Zu einigen sogar noch sehr viel enger, als zu den Welpen. :wub:

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Ich weiß nicht, inwieweit mir die anderen da zustimmen:

die beiden Hunde, die ich mit jeweils 7 Jahren von anderen Haltern bzw. von einer Pflegestelle übernommen habe, waren beide aus Deutschland, sie hatten vor mir ein richtiges Zuhause, in dem sie normal gelebt haben, soweit man das beurteilen kann. Beides waren Notfälle durch Krankheit/ Tod der Besitzer.

Natürlich gibt es bei beiden Dinge, die ich völlig anders regle als die Besitzer davor, doch scheint dies für die Hunde keine große Schwierigkeit gewesen zu sein.

 

Beide hatten eine enge Bindung an die Vorbesitzer.

Ich finde, dies macht ein Einleben bei uns und einen neuen Bindungsaufbau leichter.

Sie haben hier sehr schnell eine Bindung aufgebaut. Grundlagen das Zusammenleben betreffend  waren definitiv vorhanden.

Die Große hat länger gebraucht, hier wirklich anzukommen, hat aber mit ihrer Vorgeschichte zu tun, sie war vor uns mehrfach an verschiedenen Stellen untergebracht.

Carlos schloss sich nach sehr kurzer Eingewöhnung - in der er durchaus auch fliehen wollte - sehr eng an mich an.

 

Ein rumänischer Strassenhund ohne Bindung an den Menschen mit der Bereitschaft, sich sein Fressen zu erjagen und einem hohen Grad an Selbstbestimmtheit - das stelle ich mir deutlich schwieriger vor.

Der würde ja erst einmal erkennen müssen, dass jetzt eine enge Bindung möglich ist, was eine Bindung zu einem Menschen für ihn bedeutet (auch wenn Hunde sich freiwillig und gerne von Natur aus binden). Müsste seine Selbstbestimmtheit aufgeben.

Das kann nicht von heute auf morgen passieren.

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vor 9 Stunden schrieb Sempiternal:

Achja, was ich noch dazu sagen wollte: ich finde es echt schade, dass die Meinung über Tierheimhunde so schlecht ist. Ihr kennt euch ja super aus, aber die weitverbreitete Meinung ist ja immer noch: ältere Hunde lassen sich nicht erziehen, etc. Ich bin ja auch mehr oder weniger drauf reingefallen. Darum finde ich es umso toller, hier etwas anderes zu lesen. 

 

Hallo,

 

meine Hundehaltergeschichte ist: eine Hündin von kleinauf, dann eine geschätzt achtjährige nur nach Foto und Beschreibung aus Spanien übernommen, eine elfjährige mit persönlichem Kennenlernen (kurzes Kennenlernen ist null aussagekräftig) ebenfalls aus Spanien, und nun einen kleinen Italiener, der mit vier Monaten hier einzog.

 

Bei allen kam die "Bindung" erst und dann sofort als klar war, das ist nun "mein" Hund.

Die Erziehung bei den älteren fand ich kein bisschen schwieriger als bei den jungen, im Gegenteil: Da war gelernt ist gelernt. Bei dem jungen Hund ist's heute so und morgen wieder ganz anders. Er ist ein entzückender und lieber Bursche, aber garantiert mein letzter Junghund.

 

Was auch immer es wird, hab' viel Freude an dem Neuzugang! ^_^

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vor 38 Minuten schrieb gatil:

Ein rumänischer Strassenhund ohne Bindung an den Menschen mit der Bereitschaft, sich sein Fressen zu erjagen und einem hohen Grad an Selbstbestimmtheit - das stelle ich mir deutlich schwieriger vor.

Der würde ja erst einmal erkennen müssen, dass jetzt eine enge Bindung möglich ist, was eine Bindung zu einem Menschen für ihn bedeutet (auch wenn Hunde sich freiwillig und gerne von Natur aus binden). Müsste seine Selbstbestimmtheit aufgeben.

Das kann nicht von heute auf morgen passieren.

 

Es stimmt, dass ein Hund der längere Zeit auf der Straße gelebt hat oft recht selbstbewusst ist. Für mich aber im positiven Sinne. Findet für sehr vieles selbst Lösungen (Fremdhunde z.B.), gab mir aber schon immer wieder das Gefühl dass er mich eigentlich nicht wirklich braucht. Weglaufen wollte meiner nie aber er hatte anfangs einen sehr großen Radius wenn ich ihn abgeleint habe. Ist jetzt nicht mehr so. Die meisten meiner Hunde waren lange Zeit, bzw. nur im TH bevor sie zu mir gekommen sind. Diese Hunde haben sich sofort sehr eng angeschlossen. Nur eine Hündin sie anfangs sehr ängstlich war hat etwas mehr Zeit gebraucht.

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Meine Hündin ist aus dem (grenznahen) Ausland und ich habe sie dort im Tierheim kennen gelernt und mitgenommen. 

Viele Tierschutzvereine arbeiten mit Pflegestellen und das ist für mich die sympathischste Art einen Hund aus dem Tierschutz aufzunehmen, gerade wenn man Anfänger ist oder spezielle Ansprüche hat. Dort lebt der Hund ja schon in einer Familie und die kann mehr über ihn sagen, als es normalerweise ein Tierheim (egal ob Inland oder Ausland) kann. 


Einen Hund direkt aus dem Ausland holen finde ich oft kritisch, das muss man können und wollen. Natürlich gibt es diese Menschen und das finde ich dann toll. Wenn man spezielle Ansprüche hat oder wenig Hundeerfahrung hat ist würde ich definitiv davon absehen. Generell kenne ich viele Auslandshunde und es ist echt alles dabei von super easy und angenehm bis hin zum Angsthund. Leider beschreiben nicht alle Vereine ihre Hunde qualifiziert und ehrlich und so manches sieht man im Tierheim auch einfach nicht. 

 

Wichtig finde ich, dass man zu dem vermittelnden Tierheim oder Verein einen guten Draht hat, sich gut aufgehoben und beraten fühlt. Ich habe es da "leicht" meine Hündin und mein baldiger Zweithund stammen aus Tierheimen zu denen ich persönlichen Kontakt habe, da fällt einem das Vertrauen leicht. Ich finde Sympathie ganz wichtig, neben der reinen Seriosität, aber da bin ich auch einfach empfindlich, ich mag mich nicht in meiner Freizeit mit Menschen rumärgern:D War einmal bei einem Verein, da ist mich die Chefin total angegangen weil ich einen Border Collie habe, von wegen so furchtbare Hunde, wie kann man sich das nur antun, ich hätte doch einen viel tolleren Hund (ihrer Lieblingsrasse) stattdessen retten können... Nee, das wars dann für mich. 

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vor 3 Minuten schrieb Maddy:

Einen Hund direkt aus dem Ausland holen finde ich oft kritisch, das muss man können und wollen.

 

Stimmt. Für mich war / ist das ok, weil hier keine Kinder leben und Hund nicht alleine bleiben muss. Deshalb konnte ich das "Risiko" eingehen und habe es nicht bereut.

 

Ach, nochwas zur Seriösität der Orgas: Google hilft natürlich. Und eine Orga sollte nie nur junge Hunde anbieten.

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Wir haben (hatten) auch beides. Boreas kam im Alter von 12 Wochen zu uns und erfreut uns bis heute.;) (Er ist jetzt (8,5 Jahre alt).

Grischa war zwar nie im Tierheim, aber ein Abgabehund. Er war vier Jahre alt und hatte schon mehrere Besitzer. Schon nach einigen Wochen war es für mich, als wäre er schon immer da gewesen. Unsere Bindung war toll. Für MICH war er ein Traumhund. Seine Macken haben mich nicht gestört.

Mir ist ein erwachsener Hund fast lieber. Boreas liebe ich wirklich sehr, aber so richtig respektieren kann ich ihn nicht. Er bleibt halt immer ein Welpi.

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