gast 13. April 2018 Teilen 13. April 2018 Aufgrund diverser tragischer Vorfälle in der letzten Zeit und der daraus resultierenden regen Diskussion bin ich gespannt auf eure Meinungen. Gerne schreibe ich auch als Halterin von "Listenhunden" hier meine Erfahrung damit auf: Nach dem tödlichen verlaufenen Vorfall, im Dezember 2005, als der 6 Jährige Kindergärtner von 2 Pitbulls attackiert wurde... gerade in unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Wohnort... ging auch bei uns ein riesiger Aufschrei durch die Bevölkerung. Es gab die Hundehasser allg., es gab die Hundehalter, es gab die Listenhundehalter, es gab die Tierschützer und es gab die exzessiven Tierschützer... als 8 Mio. Leute, und 16 Mio. Meinungen. Im Jahre 2010 kam dann hier bei uns im Kanton Zürich das neue Hundegesetz raus. Oh Wunder... *Vorsicht Sarkasmus*... AmStaff und Co. stehen drauf... heisst sogar, Haltungsverbot. Unsere 2 waren noch erlaubt, da bereits da vor dem Gesetz. Da wir bereits im 2006 eine Haltebewilligung eingefordert hatten wollten wir unsere Fellnasen noch dem Wesenstest unterziehen lassen, damit ja keine Diskussionen aufkommen. Wir liessen den Test direkt beim Veterinäramt machen. Er kostete viel Geld und war mEn eine Farce... es wurde willkürlich getestet ohne viel Sachverstand. Warum!? Es gab Situationen, wie im Lift eingesperrt sein und der Hund muss im Sitz neben einem sein und wird durch Leute angerempelt.. er darf sich nix anmerken lassen. Solche Dinge versteh ich ja noch. Dann eine Situation. Hund an Leine, Mann gross, Bart, Hut, schwarz angezogen und riecht 15 Meter gegen den Wind nach Alkohol, kommt pöbelnd auf den Hund zu. Äve blieb stehen und hat sich gar nix anmerken lassen. so nach dem Motto: Hä!? Wer bist Du denn!? Mal gucken was Du willst. Celti hat lediglich einen Schritt zurück gemacht, aber weder Bürste gestellt, noch die Ohren, -und oder Rutenstellung geändert. Dies wollten Sie uns negativ auslegen.. wegen dem Schritt zurück. (Ich als Mensch, mache bei sowas auch einen Schritt zurück, und schaffe Abstand zwischen dem mir Suspekten!) Celti ist ja ein absoluter Balljunkie. Hund musste ins Fuss, Ball wird geworfen, Hund darf erst zum Ball wenn Kommando gegeben wird. Bevor der hund den Ball erreicht, muss er wieder zurückgerufen werden. Zweimal reagierte Celti souverän prima und kam sofort zurück. Beim dritten Mal musste ich 2 Mal rufen, aber sie kam! Auch das wollte man uns negativ auslegen! - Wir haben den Test zwar bestanden aber hätten für Celti einen Leinenpflicht erhalten! Obwohl wir den Test freiwillig gemacht hatten und sie ja immer kam, obwohl sie im Spieltrieb war! Da frage ich mich welcher verspielter Goldie oder Retriever oder was auch immer den ollen Wesenstest bravourös besteht!? -KEINER! Mit meinem DH, dem Mali wäre ich mit Pauken und Trompeten durchgefallen! Also was bringt so ein Test!? Ich persönlich bin der Meinung, dass der Wesenstest nix bringt! Da keine Standards gegeben sind und Leute den Test durchführen welche auch die Medien konsultieren und ihre persönliche Meinung in die Tests je nach Rasse einfliessen lassen! Also sagt so ein Test für mich nichts aus! Bei den jetzt angesprochenen aktuellen Fällen mit den 2 HuHa wo Chicco zubiss... der Hund hat gar keine Chance objektiv beurteilt zu werden. Ich bin noch immer der Meinung, der Hund hat eh keine Chance auf eine Vermittlung egal wie ein Pseudo-Wesenstest ausfällt. Der Hund fristet mit grösster Wahrscheinlichkeit seine restliche Zeit hier auf Erden in einem TH in einem Zwinger! Ist das Tierfreundlich? Ich bin da der Meinung: Nein! Lasst Chicco ins RBL gehen. Das ist 1000 Mal schöner, als das was den armen Kerl sonst erwartet. Und ich hoffe sehr man wartet jetzt nicht noch lange und unterzieht den Hund noch 1000 Untersuchungen ect. Ja, er hatte ein beschissenes Daheim, wohl keine Sozialisierung genossen, aber er hat 2 Menschen getötet! Resozialisierung, so dass von ihm keine "Gefahr" mehr ausgeht mag möglich sein, ABER mit den Behörden ins Nacken, so dass die zufrieden sein: ein Ding der Unmöglichkeit! Link zu diesem Kommentar
Gast 13. April 2018 Teilen 13. April 2018 Ich finde schon den Begriff "Wesen" seltsam, noch mehr in der Kopplung mit irgendwelchen Rassebegriffen. Zudem habe ich große Zweifel an allen aus jedem relevanten Kontext herausgerissenen Beurteilungen. Manche der Beurteilungsmaßstäbe wirken auf mich - leicht überspitzt gesagt - wie der feuchtwarme Traum eines Sozialpädagogikstudenten des ersten Semesters. so weit Maico Link zu diesem Kommentar
gast 13. April 2018 Autor Teilen 13. April 2018 @mikesch0815 You made my day! Super umschrieben! Link zu diesem Kommentar
Estray 13. April 2018 Teilen 13. April 2018 Ich kopiere mal hier rein, was ich im anderen Thema schrieb: Wesenstest haben schon ihre Daseinsberechtigung und ich befürworte sie. Ich bin aber auch dafür, dass die Hunde intelligent und sorgsam darauf vorbereitet werden und nicht einfach ins offene Messer laufen gelassen werden. Es macht Sinn, sich den Hund mal in einigen möglichen Auslösesituationen anzuschauen und ihn zu mehr Gelassenheit zu erziehen. Ebenso macht es Sinn, den Hund gut zu trainieren und ihn zuverlässiger zu machen, was die Umsetzung von Signalen angeht. Ein Wesenstest hat mehr Vor-als Nachteile, meiner Meinung nach. 1 Link zu diesem Kommentar
gast 13. April 2018 Autor Teilen 13. April 2018 @Estray Ich finden den "Grundgedanken" ja auch in Ordnung! Was sagst Du aber über die Willkür!? Ist dies auch befürwortet!? Link zu diesem Kommentar
Nuka 13. April 2018 Teilen 13. April 2018 Die Frage ist aber dann, warum sollen diesen Test nur bestimmte Rassen machen? Mein Schäfimix hier würde den Test wohl nicht bestehen, weil sie in einer bedrohlichen Situation nach vorne geht. Ich manage sie und die hat auch nicht die Absicht zu verletzen, aber sie wirkt schnell Mal bedrohlich. Wie wird das dann bewertet? Können wir alle nur noch überfreundliche Labbis halten oder alle Hunde mit Maulkorb und Leinenzwang belegen. Dann wandere ich aus ... 3 Link zu diesem Kommentar
pixelstall 13. April 2018 Teilen 13. April 2018 Wir haben aufgrund diverser Problemchen vom Uschi (unsicherheit, von zwei Schäfis fast totgebissen usw) zwei Jahre auf den Test hingearbeitet, er war ein Witz, schön für uns aber irgendwie dann an der Sache vorbei, zwei Hunde hätte ich nochmal für 6 Monate in eine Huschu geschickt, trotzdem haben die Maulkorbbefreiiung bekommen, schön für den Hund aber s.O. Leinenbefreiung haben wir auch direkt mitgemacht: der Test bestand aus Gemischtgeschlechtlich 30sek Ableinen, daß von 8 Teilnehmern 5 darauf verzichtet haben, sagt imho viel über deren Ausbildungsstand aus... Es variiert sehr stark von Stadt zu Stadt bzw Prüfer, und ja es ist ohne kalkulierbaren Standart Willkür, und zwar in jede Richtung. Uns wurde gesagt, der Test sei nur um uns auf unsere Verantwortung hinzuweisen, woanders wird deutlich gesiebt und ja auch getötet (z.B. Hessen) Die Verantwortlichkeit gehört imho viel klarer auf den Halter gelegt! I LOVE Sachkunde, und von mir aus auch mit Praxisteil (OHNE Leistungsanspruch, muss X oder y aushalten etc) und zwar für alle und zertifiziert um die Laientrainer auszuschalten. Von mir aus auch über 3Fache Hundesteuer für alle jene, die keinen Test machen finanziert und kontrolliert Schafft Arbeistplätze und vielleicht auch weniger Ärger mit "Tutnixen" und den Vollhorst Haltern. Natürlich sehe ich auch das Problem welches das für die Tierheime bedeuten würde, aber langfristig wäre daß imho ein Weg, für nicht nur gefühlte Sicherheit zu sorgen, anstatt die bestehende Situation nur zu dekorieren. 1 1 Link zu diesem Kommentar
Gast 13. April 2018 Teilen 13. April 2018 Zitat Was bringt ein Wesenstest!? Nichts. Link zu diesem Kommentar
gast 13. April 2018 Autor Teilen 13. April 2018 @Nuka Sagte ich bei meinem Mali damals auch. Für mich gehört eigentlich nicht der Hund getestet sondern der Halter! Aber auch da nur mit einem Standard-Test welcher für ALLE gleicht ist! 2 1 Link zu diesem Kommentar
Gast 13. April 2018 Teilen 13. April 2018 Ich hab vor einer ganzen Weile mal ein Seminar über Gebrauchshunde mitgemacht und wenn ich mich recht entsinne ging es da auch um die Beurteilung der "Gebrauchsfähigkeit" und ebenjene Einschätzung des Wesens durch Tests. Ich finde, Wesenstest, ja, aber er muss hier und da verändert werden. Auf den Hund/Rasse angepasst aber vorurteilsfrei. "Verhaltenstest" wäre treffender. Die Beobachtungen und Interpretationen dürfen nicht in Stein gemeißelt sein. Es sind und bleiben Momentaufnahmen. Vor allem sollte es kein einmaliger Test sein. Wenn schon, dann regelmäßig oder einfach öfter und dann auch "preiswerter". Vor allem sollte das nicht so einen "Strafcharakter" haben, man muss ja oft "erst" hin wenn was passiert ist. Prävention durch Anreize, jene Tests freiweillig und ohne Angst ablegen zu können. Und ich finde auch, Provokation von Fehlverhalten und es dann negativ auslegen wollen, geht gar nicht. Bei uns war damals in der Führerscheinprüfung Prämisse, der Hund darf Sachen kacke finden, es kommt darauf an, ob der Halter verantwortungsbewusst handelt. Link zu diesem Kommentar
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