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Futterneid bei Junghund


LisasVattern

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LisasVattern

Moin Leute,
es geht um die kleine Lisa. Sie ist eine kleine, agile und liebenswerte "Kampfratte", die nächsten Monat ein Jahr alt wird. Wir haben Sie als Junghund aus einem e. V. geholt. Am Anfang lief alles gut, doch irgendwann hat Sie einen riesen Futterneid entwickelt, der sich auch Teilweise auf Spielzeug und auch auf gemopste Sachen, wie Socken oder Strickwolle ausdehnt.

Sie verfällt in eine richtige Rage. Sie stellt das Nackenhaar auf, knurrt und geht in den Angriff über. Es ist teilweise so schlimm, dass ich mir Lederjacke und Lederhandschuhe anziehe und Sie mit dem Griffteil einer Krücke fixieren muss, damit ich die Socken, etc. wiederbekomme.
Lisa ist an sich sehr ausgelastet. Spazieren gehen, toben und trainieren im Garten und wir treffen uns mit Freunden zum gemeinsamen Spielen und wir gehen einmal wöchentlich zum Junghundespielen.

Ich habe Ihr jz einen Monat lang jede Mahlzeit mit dem Napf in der Hand gegeben aber das hat auch nichts gebracht. Sobald Sie das Fressen wieder hingestellt bekommt und man Ihr zu nahe kommt fängt das Knurren und bewachen an. Gestern erst hat Sie meine Frau in den Oberschenkel gebissen und mich davor auch Zahlreiche male. Sie hat so krass zugebissen das ich sogar nun Narben am Handrücken und an Ober- und Unterarm habe.

All unsere Freunde mit Hund haben auch keinen guten Rat für uns. Vllt. hat jemand von Euch einen guten Tipp oder eine Methode, die uns helfen kann.
Mit Wasser aus einem Zerstäuber hat es leider auch nicht geklappt, das macht Sie nur noch wilder.

Danke für Eure Tipps.

 

 

LG Christina, Patrick und Lisa

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Nebelfrei

Darf sie in Ruhe fressen? Ganz allein, ohne Angst, dass jemand an ihr Futter geht?

 

Socken etc: hast du was Tolles zum tauschen? Socke gegen Spielzeug?

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Patlican

Lieber Patrick, liebe Christina,

 

genau wie Nebelfrei würde ich auch gerne noch ein wenig mehr erfahren, um eure Situation besser einschätzen zu können. Vor allem habe ich mich gefragt, wie genau das abläuft, wenn ihr etwas von ihr zurückbekommen wollt? Ich meine, greifst du mittlerweile sofort zu Handschuh und Krücke und fixierst sie (was als Muster, wie ihr ja anscheinend auch findet, gerade um Lisas Willen unbedingt durchbrochen werden muss!) oder gibt es da noch Vorstufen und Vorversuche, die du in deinem Beitrag übersprungen hast?

 

Auch frage ich mich, wie es allgemein um ihre Beißhemmung bestellt ist; beißt sie wirklich mit voller Kraft zu? Und nur in dieser Situation oder passiert das in derselben Heftigkeit z. B. auch beim Spielen?

 

Und welche Kommandos kennt sie, bei denen man ansetzen könnte? "Aus" (i. S. v. "Lass fallen", "Gib her") wird sie sicher nicht können, nehme ich an, aber wie sieht es mit "Nein" (als Abbruch; "Lass das", "Hör auf") u. ä. aus, habt ihr so etwas mit ihr trainiert und wie reagiert sie darauf?

 

Vielleicht wäre es auch hilfreich, wenn wir mehr über ihre Vorgeschichte wüssten, also wie ihr Leben so lief, bevor sie als Junghund (in welchem Alter eigentlich?) zu euch kam. Wisst ihr etwas Genaueres darüber?

 

Ich bin gespannt auf eure Antworten auf unsere Fragen und hoffe, dass uns damit gemeinsam etwas einfällt, was euch und eurer Lisa aus dieser wirklich unguten Situation heraushelfen könnte!

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vor 2 Stunden schrieb LisasVattern:



Ich habe Ihr jz einen Monat lang jede Mahlzeit mit dem Napf in der Hand gegeben aber das hat auch nichts gebracht.

 

Einem Hund, der zur Ressorcenverteidigung neigt, sein Futter so nur in Abhängigkeit von einer Person zu geben, macht die Sache eindeutig schlimmer, hatten wir hier im Forum schon mehrfach.

 

Der Hund muss sicher sein, dass ihm dieses Fressen gehört und dass er es in Ruhe fressen kann. Dann muss er es auch nicht verteidigen. Man reglementiert nicht sein Fressen, er beruhigt sich oft, wenn man nichts wegnimmt, sondern etwas sehr Gutes hinzufügt, wenn er ruhig ist. Aber da muss man am Anfang auch vorsichtig sein, nicht dass er das falsch begreift.

Genauso Spielzeug. Seins, soll auch seins bleiben.

 

Dinge, die er wieder hergeben soll, kann man eintauschen.

Also: er soll was rausgeben und ist schon so weit, dass er darauf mit Agression reagiert. Da bietet man ihm ganz in Ruhe etwas besseres an. Die "Krückenmethode " führt, wie ihr nun bemerkt, zu Krieg. Ungut.

 

Irgend etwas ist da mal schief gelaufen, jetzt muss man alles zurück fahren und neu beginnen, dem Hund Sicherheit zu geben, dass gewisse Dinge seins sind und dass sich das Tauschen lohnt. Dann kann man hoffen, dass evtl. so etwas wie Normalität bei Ressourcen wieder einstellt.

da gibt es hier auch schon Threads mit Erfahrungen - vielleicht kann die jemand noch einstellen.

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möchte mich meinen Vorrednern anschliessen, ein paar Infos wären toll,

 

wenn du von "Kampfratte" schreibst, gehe ich von einem kleinern Hund aus?

 

Ich denke @Hoellenhunde wird dir hier schreiben, sie hat es mit Ihrem Hund ja auch so gehabt und kennt sich glaube ich mit Verteidigung von Ressourcen sehr gut aus.

 

Aber toll das ihr hier auch Hilfe sucht, vielleicht ist ja auch jemand mit Erfahrung in eurer Nähe.

 

Habt ihr Profis schon mal in der Nähe kontaktiert? Hundelehrer oder so?

 

Wir alle freuen uns über weitere Infos von euch und eins schon mal mit sehr großer Sicherheit, dass bekommt ihr hin mit der richtigen Hilfe,

aber ihr seit ja schon sehr weit, Schutzanzüge bei der Hundefütterunge sollte sehr schnell unterbrochn werden.

 

Wir werden von der Ferne das bestmöglich anbieten, glaube aber, dass sich das jemand mit Erfahrung bei euch ansehen muss.

 

Falls ihr möchtet, mach doch mal ein Handy Video, das kann viel helfen. Aber nicht nur die Situation wo es schon eskaliert ist, sondern den ganzen Weg dahin. Also wie holt ihr das Futter, wo, wo ist dann der Hund, direkt daneben, wartet er, etc. Aus dem Ganzen können hier viele dann schon sehr viel sehen und dann hoffentlich die richtigen Ratschläge vermitteln.

 

Geht das Thema an, wir versuchen die Hilfe zu bieten die möglich ist und auch noch herzlich Willkommen hier im polar-chat.

 

 

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LisasVattern

Danke für die Antworten. Hier ein paar weitere Information.

Wir haben Lisa mit ca. 6 Monaten Adoptiert. Sie kommt aus Rumänien und war die schwächste im Wurf. Sie hat bei der Fütterung im e. V. auch immer an letzter Stelle gestanden und war ein oder zwei Wochen lang krank bevor wir Sie mitnehmen durften (Magendarm meine Ich).

Bei der Fütterung ist es so, das ich Ihr das Essen hinstelle und Sie dann warten muss, bis ich sage: "Friss!" Wenn Sie vorher auf das Fresschen zustürmt, muss Sie zurückgehen und wieder Sitz machen. Sobald ich dann während Sie frisst, zu nahe an Sie rantrette geht das geknurre los, ich ändere dann meinen Plan und verschiebe das, was ich machen wollte auf einen anderen Zeitpunkt. Ich versuche dem Stunk aus dem wegzugehen.


Der Kampf fängt eigentlich nur an wenn Sie etwas hat und es nicht hergeben möchte. Ich versuche Sie mit Rinderlunge zu bestechen, die Lisa über alles liebt oder öffne die Haustür mit der Leine in der Hand und sage: "Komm Pipi Kaka machen."


Die Krücke kommt nur dann zum Einsatz wenn Sie etwas hat das Sie absolut nicht haben darf. Strickzeug oder Lappen oder was Sie sich sonst noch so greift wenn Sie die Gelegenheit hat.


Wir wollen also nicht an Ihr Futter, sondern nur an Ihr vorbei. Unser Flur ist recht klein. Die Küche leider auch.


Lisa wiegt jetzt knapp 12 Kilo. Sie kann Sitz, Platz, Rolle, Pfötchen, Komm, Apportieren und weis was Aus bedeutet.

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gebemeinensenfdazu
vor 3 Minuten schrieb LisasVattern:

Bei der Fütterung ist es so, das ich Ihr das Essen hinstelle und Sie dann warten muss, bis ich sage: "Friss!" Wenn Sie vorher auf das Fresschen zustürmt, muss Sie zurückgehen und wieder Sitz machen.

Das ist bereits ein Streitigmachen.

Futter hinstellen- fertig. Ohne Gegenleisting. Muß man nichts dafür machen.dann muß man auch nichts befürchten, es vielleicht doch nicht zu erhaalten. Irgendeinen Platz in der Wohnung wird es geben, an dem man diese zwei Minuten, die es dauert einen Napf zu leeren, nicht vorbei muß.:)

Alle hier genannten Ratschläge bringen wirklich etwas.

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Nebelfrei

Könnt ihr nicht die kurze Zeit, in der sie frisst ganz weggehen? Das sind ja Sekunden, maximal ein paar Minuten, da könnt ihr doch vom Napf wegbleiben.

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Hoellenhunde

Ressourcenverteidigende Hunde sind meine Spezialität und ich arbeite sehr gerne mit solchen Hunden. Wenn man weis, warum die Hunde das machen, ist das gar nicht so schwer zu beheben. Es erfordert nur Geduld und ihr müsst aus eurem Teufelskreis raus.

 

Das hat sich schon zum Wettstreit entwickelt. Das Problem: du bestätigst jedesmal mit diesen Kämpfen die Weltsicht deiner Hündin; diese da ist - "Der Mensch ist ein Konirrent!". Das wird auf hündische Art und Weise über Aggression beim Futter gelöst. Auch unter Hunden absolut normal. 

 

Es ist auch kein "Futterneid", sie ist nicht neidisch, es ist ein Misstrauensvotum gegen dich.

Sie verteidigt Ressourcen, weil sie euch misstraut, ihr nehmt es ihr weg, ihr seid Rivalen.

 

Bestrafungen jeglicher Art machen es nur noch schlimmer! 

 

Sofern sie euch nicht "anfällt" beim Abstellen des Napfes, braucht ihr da keine Dominanzgesten übers Futter abspulen.

Der Hund muss lernen dürfen, dass ihr eben erstmal nichts wegnehmt. Das wird dauern, weil sie euch bereits als Rivalen, denen sie misstraut, kennengelernt hat.

 

Der Hund darf ohne Gegenleistung fressen, ihr lasst ihn in RUHE fressen. Ihr geht weg.

Egal wie gierig sie frisst, das spielt keine Rolle, sie muss erst die Sicherheit erfahren, dass ihr keiner was wegnimmt; sie muss euch das abnehmen!

 

Ist das beim Hund nach Wochen angekommen, könnt ihr später Futterbrocken noch zusätzlich hinwerfen.

Hund lernt, dass ihr zusätzlich Dinge gebt. Und zwar aus Entfernung! Ihr werdet sehen, ob sie dann langsam Nähe zulassen kann, ein Knurren bedeutet, dass IHR die Distanz wieder vergrößert.

 

Klappt es mit der Nähe besser, könnt ihr auch mal Leckeres aus der Hand geben, allerdings nur Happen. Die Mahlzeiten am sich gibt es in Ruhe aus dem Napf.

 

Es sollte sich durchaus langsam Entspannung am Napf zeigen; Hund frisst ruhiger, eure Anwesenheit stört nicht, etc.

 

Erst jetzt kann man überhaupt mal dran denken, Kausachen u tauschen.

 

Der Hund bekommt etwas, das er nur "na ja" findet zum Kauen. Ihr könnt dies gegen etwas Tolles tauschen (ACHTUNG: Das Tolle darf nichts zu kauen sein, wofür sie länger braucht!) - und danach gibt's das, was ertauscht wurde wieder zurück. Das ist ganz wichtig! Der Hund darf nicht das Gefühl kriegen, dass er verarscht wird, deshalb gibt's das Ertauschte zurück.

Das Kauteil muss sie euch auch nicht in die Hand geben, wenn sie es fallen lässt, lässt es liegen und sie darf es sich wieder nehmen.

Auch hier braucht es Geduld.

 

Parallel ist das Trainieren von "Zurück" nicht schlecht. Das wird niemals in der eigentlichen Situation gemacht, sondern wird wie ein Trick trainiert. Man wirft ein Leckerli hinter den Hund und belohnt die Rückwärtsbewegung mit einem anderen Leckerli. Gibt auch andere Möglichkeiten.

 

 

 

Das ist nun ganz grob, denn ich kenne euch ja nicht.

Wichtig ist, dass ihr versteht, dass euer konkurrierendes Verhalten die Sache schlimmer macht. 

Der Kampf beginnt schon früher, da sie euch misstraut. Ihr trickst sie aus, ihr versucht Zeug abzuluchsen und stellt zu viele Bedingungen, die man höchstens dann stellen kann, wenn der Hund schon weiter ist...

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Hoellenhunde

Ach ja:

Die Krücken dürft ihr keinesfalls weiterhin benutzen. Räumt Zeug, das sie nicht haben darf, komplett weg, sodass sie es nicht mehr kriegt. Jeder Kampf darum würde die Problematik verfestigen. 

 

Sollte sie was erwischeb, was nicht lebensgefährlich ist: lässt es ihr!

Macht keinen Aufriss drum, das steigert nur die Wertigkeit des Objekts.

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