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Hund beißt Familienmitglieder


Lena_Vestina

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Lena_Vestina

Ich habe ein Problem mit meinem 3 Jahren altem Dackel-Mix. 

Er hat innerhalb von einem Jahr meinen Vater und meine Schwester gebissen.

Das erste mal war als meine Mutter auf der Couch war, der Hund neben ihr und mein Vater ihn wegheben wollte. Er hat geknurrt und zugebissen.

beim zweiten Mal wollte meine Schwester alleine mit ihm heim gehen während mein Familie und ich im Restaurant blieben. Als er nicht mehr gehen wollte und meine Schwester versucht hat ihn zu ziehen und das Halsband enger stellen wollte, biss er zu.

Mir ist aufgefallen, dass er in beiden Situationen von meiner Mutter (auf die er extrem fixiert ist) weg musste und deshalb gebissen hat.

Was kann man tun/ trainieren um das zu verhindern?

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MissWuff

Was man nach der Beschreibung wahrscheinlich sehr tun kann, ist zu verhindern, dass der Hund meint, sich vor den Familienmitgliedern verteidigen zu müssen. Für mich klingt es so, als hätte er sich mindestens bedrängt, aber vielleicht sogar bedroht gefühlt. Zumindest sollte er zu etwas gezwungen werden.

 

Auch wenn es ein kleiner Hund ist, geht einfach wegheben einfach nicht - stell dir mal vor, jemand würde das bei einem etwas größeren Hund machen in der Situation: kommt auch da, wo es vom Gewicht noch geht, selten vor, weil man sich denke ich schon vorstellen kann, dass der Hund das nicht angenehm findet und vielleicht auch mal die Zähne benutzt. Was bei einem großen Hund dann einfach noch mal ernster genommen wird als Gefahr. (Anders wäre es natürlich, wenn der Hund einem freudig in die Arme springen würde.)

 

Hier war, nehme ich an, wenigstens bei genauem Hingucken ersichtlich, dass der Hund da nicht weggehoben werden wollte. Also mein klarer Tipp: Finger weg. Stattdessen könnte man z.B. dem Hund beibringen (über Leckerlies/Belohnung), dass er auf freundliche Aufforderung von selber von der Couch oder zur Seite geht. Oder im Notfall ein Geschirr mit langer Leine dran machen und den Hund sanft runterziehen - positives Kommando aufbauen ist aber eine wesentlich bessere und langfristigere Lösung.

 

Das mit dem Halsband verstehe ich nicht. Bestand die Gefahr, dass der Hund da rauskommt und deshalb musste es enger gestellt werden? Für meinen Hund hätte das in der Situation definitiv bedrohlich gewirkt - erst wird er gezogen, und dann geht ihm jemand ans Halsband (und macht es auch noch unbequemer). Ich würde das Halsband einfach so einstellen, dass das nicht sein muss. Oder immer meine bevorzugte Wahl: ausbruchssicheres Geschirr. Geschirr oder Halsband einstellen kann man auch in Ruhe Zuhause mit Leckerlies und co üben, sollte es da auch so Probleme geben.

 

Ich würde auch sehr zu einem guten, positiv arbeitenden Trainer raten, denn hier scheint es einige Kommunikationsschwierigkeiten zu geben. Ich gehe davon aus, dass an Körpersprache und Verhalten des Hundes schon erkennbar war, dass er sich in die Enge getrieben oder "angegriffen" gefühlt hat. So wie mit dem Knurren, wobei ich von der Beschreibung her nicht sicher bin, ob der Biss sofort danach erfolgte oder noch Zeit war, den Hund wieder loszulassen und ihm Raum zu geben. Ein Maulkorb kann auch Teil einer Übergangslösung sein, aber wie gesagt extrem darauf achten, den Hund nicht zu Dingen zu zwingen, wenn es nicht absolut unvermeidbar ist - das versärkt das Problem enorm, stattdessen sollte er sich sicher fühlen und nicht an ihm rumgezuppelt werden. Ein Trainer kann sich auch die Konstellation in der Familie insgesamt genau anschauen.

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Und vor allem, selbst wenn er mal schnappt oder gebissen hat. Bloß nicht schimpfen oder meinen, man muss ihm zeigen wer der Herr im Hause ist. Denn Angst lässt sich logischerweise nicht durch strafe oder bedrohen bekämpfen. Das geht nur über positive Sicherheit aufbauen. Und lieb zu ihm sein, ihn mit Leckerchen, spielen oder was auch immer er gerne mag überreden, belohnen, verstärken. Am besten arbeitet Deine Mutter mit ihm, wenn er da eine starke Bindung hat. So das sie ihm zeigt und die Sicherheit gibt das alles ok ist.

Nächste Frage wäre: Warum schubst der Mann den Hund weg wenn der da gerad so schön liegt? Das geht meiner Meinung nach garnicht. Wenn mann das mit ihm machen würde, würde er auch protestieren und wenn man ihm dann noch richtig bedroht damit er von seiner Frau weg geht, dann wird er vermutlich auch irgendwann zuschlagen.

Warum muss der Hund nach hause und seine wichtigste Bezugsperson bleibt im Restaurant? Warum wird der arme Kerl überhaupt an der Leine gezerrt? Das geht auch garnicht!

Ihr solltet lernen in solchen Situationen auch mal mit eurem Hund zu "reden". Aber so das er es auch versteht was ihr wollt. Denn den armen kleinen durch Angst und bedrohen zu etwas zu bringen (zwingen) ist nicht gerade nett. Finds aber auf der anderen Seite gut, das euer kleiner soviel Charakter hat, sich wehrt und euch unmissverständlich zeigt, dass das so mit ihm nicht funktioniert.

Die Tipps von Miss Wuff würde ich unbedingt beherzigen. Da können recht viele Sachen im argen liegen, die man von hier jetzt nicht beurteilen kann

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ich sehe es etwas anders als meine Vorredner.

 

Klare Regeln setzen, aber nicht der Eine so, der Andere so. Soll er auf die Couch, oder soll er es nicht, dass solltet ihr erst mal klären.

Bei deiner Mutter scheint es so zu sein das sie es will, dein Vater scheint es anders zu sehen.

 

Klar, der Fehler lag hier bei den Menschen, der Hund hat vorher das Signal gezeigt und es wurde nicht gesehen oder man hat es einfach ignoriert. o.K. der Dackel zeigt an, hier liege ich, bei Frauchen, du bleibst mal schön weg hier, dein Vater wird das anders denken.

 

Mir fehlt hier die Eindeutigkeit. In der Situation, hätte deine Mutter den Hund sanft runter geschoben oder ein Kommando, sofern er es kann, z.B. ins Körbchen, oder Decke, benutzt, wäre es vorher geklärt gewesen

 

Sorry, aber der arme kleine Hund...... wenn ich zu meiner Frau auf die Couch möchte auch mal vielleicht kuscheln und der Hund zeigt mir an, ey Alter, das ist mein Platz, du kannst da drüben sitzen, soweit kommt das noch! Für mich das Signal, ab heute ist Schluß mit der Couch.

 

Wie gesagt hier lagen die Fehler eindeutig beim Menschen, sie haben es falsch gemacht in der Situation, dennoch für mich kein Greund jetzt armer kleiner HUnd zu sagen, er hat es auch nicht gelernt und ist genau so respektlos dem Menschen gegenüber wie die Menschen zum Hund.

 

Stellt Regeln auf, lernt sie alle, arbeitet zusammen, lernt respektvollen Umgang gegenseitig, aber der Hund ganz genau so,  beißen ist genau so ein no-go, dann wird es diese Situatuationen nicht mehr geben. Einen Trainer dazu finde ich sehr gut. Aber, es ist halt auch ein Dackel, da muss man schon etwas anders auch mal ran gehen, ein Dackel entscheidet erst einmal selber.

 

 

 

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gebemeinensenfdazu

Hunde unterscheiden ständig zwischen unteschiedlichen Personen und deren Regeln. Die können das. Sie haben aber auch eigene Bedürfnisse und Motivationen.

Wieso er bei Verbot nicht mehr die Motivation haben soll mit auf der Couch zu liegen wüßte ich auch nicht.

Warum nicht ein Hundesessel dazu? Warum seine Bedürfnisse nicht ernstnehmen und eine Alternative anbieten? Warnungen macht der Hund nicht aus Spaß, die Signale darf man nicht übergehen.

Man kann sich diese Machtkämpfe wirklich sparen.

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Freefalling

Man weiß ja nicht, ob der Hund auf die Couch darf. Für mich klang das so, als dürfe er, war dann aber im Weg. 

Wir haben hier das Kommando “rutsch rüber“ und man zeigt dorthin, wo er hinrutschen soll. Das hat er von selbst verstanden. 

Bei kleinen Hunden ist man versucht, sie schnell mal hochzuheben und woanders hin zu setzen. Ist aber falsch. 

Mein Hund hätte in beiden Situationen genauso Stress gehabt wie der Dackel. Er hätte zwar nicht gebissen, aber hier werden Warnungen ernst genommen. Wenn der Dackel gelernt hat: Ich muss direkt deutlich werden, sonst beachtet keiner meiner Bedürfnisse.... dann passiert das schonmal. Kommuniziert einfach besser mit ihm.

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pixelstall

Ob das wirklich Angstmotiviert oder mehr ein Ressourcen Thema ist wäre wohl noch zu klären, der Hund meiner Mutter z.B. hält diese für seinen Besitz, d.h. er versucht zumindest ständig im Griff zu haben, was sie macht wo sie es macht und mit wem, folgt aufs Klo und bepinkelt die Wohnung wenn sie weg ist ( muss deswegen im Flur warten) ... was dann auch bedeutet, daß er an ihren Füßen liegt und rumknurrt und andere Hunde attakiert, die seiner Meinung nach zu nahe kommen, oder sich dazwischendrängelt und sich steif macht. Das ist dann der Punkt, wo ich dazu tendieren würde, diesen strukturellen Irrtum nicht situativ sondern strukturell zu klären :P Muttern entscheidet selber wer wo wie wann was mit ihr macht. Sollte es so sein, kann sich sowas schnell verschlimmern, wenn deine Mutter zum Beispiel nervös wird oder den Hund anguckt etc. sobald sich ihm jemand nähert wenn er in ihrer Nähe ist, sich evtl. schon anspannt oder Stress zeigt, daß kann er dann natürlich als Aufforderung mißinterpretieren, Jemand kommt ihr zu nahe, und sie wird nervös, daß ER der Auslöser ist, passt nicht in sein eingeschränktes Hundeweltbild, in dem die Aufgabe sowas zu regeln ihm zufällt. Ohne also zu gucken, woher die Motivation stammt kann man wenig dazu sagen ;)

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Meins

Wäre für mich ein Thema bei dem ich mir Hilfe holen würde.

 

ich hatte noch nie kleine Hunde, aber sind kleine Hunde nicht schon dran gewöhnt, dass sie mal hochgehoben werden? Nicht jeder HH wird da benennen ( auch wenns schön wäre) . Muss das der Hund jedesmal als Belästigung sehen? Ich weiß nicht...

 

entschuldigung wenn ich das so sage, aber ein Hund der seine Menschen vom Sofa beißt, dass dann noch schöngeschrieben wird. Das verstehe ich nicht! 

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Das Problem ist: Ohne es gesehen zu haben kann es beides sein. Sowohl eine Form von Ressourcenkontrolle, als auch ein reines Abwehrverhalten. Und je nach dem wäre die Vorgehensweise deutlich verschieden. Da wird wohl nur bleiben, jemanden vor Ort draufschauen zu lassen.

 

Außerdem würde ich auf jeden Fall auch noch einen TA draufschauen lassen. Öfter als man denkt spielen da nämlich auch Schmerzen eine Rolle, wenn der Hund sich gegen solche Manipulationen massiv wehrt.

 

vor 2 Minuten schrieb Meins:

sind kleine Hunde nicht schon dran gewöhnt, dass sie mal hochgehoben werden? Nicht jeder HH wird da benennen ( auch wenns schön wäre) . Muss das der Hund jedesmal als Belästigung sehen? Ich weiß nicht...

 

Nix für ungut, aber genau diese Grundhaltung ist es, die immer wieder zu Problemen führt. Es ist schlicht und ergreifend übergriffig bis bedrohlich, wenn kleine Hunde immer wieder einfach so hochgehoben werden. Es ist nur der absoluten Gutwilligkeit der meisten Hunde zu verdanken, dass das so oft gut geht. Und ich hab schon so manchen Zwerghund erlebt, der früher oder später mit allen ihm möglichen Mitteln dagegen vorgegangen ist, ständig den Boden unter den Füßen weggerissen zu bekommen.

 

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Hoellenhunde
vor 5 Stunden schrieb BVBTom:

Sorry, aber der arme kleine Hund...... wenn ich zu meiner Frau auf die Couch möchte auch mal vielleicht kuscheln und der Hund zeigt mir an, ey Alter, das ist mein Platz, du kannst da drüben sitzen, soweit kommt das noch! Für mich das Signal, ab heute ist Schluß mit der Couch.

 

Du denkst da eindeutig wie ein ressourcenverteidigender Hund...

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