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Reaktion auf Maßregelung


Bable

Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb Renesis:

Beim Alternativverhalten ist es nun aber tatsächlich so, dass das Fehlverhalten erstmal indirekt mit belohnt wird. Hund macht was falsch und sein Mensch schenkt ihm dafür viel Aufmerksamkeit und tolles Training -> Positiver Verstärker. Dann wird ihm beigebracht, das er das Fehlverhalten garnicht zeigen braucht, sondern allein mit dem Alternativverhalten viel schneller ans Ziel (Lob und Leckerchen) kommt. Das funktioniert, gar keine Frage.

Aber ich setze dem Hund damit definitiv keine Grenzen, sondern bestätige ihn in so ziemlich allem was er tut und sage damit, dass er das so richtig macht/gemacht hat.

Mit anderen Worten: er kann machen was er will, sein Mensch wird ihn immer bestätigen und sich nach ihm richten. Logisch - das ganze wird ohne viel Fehlverhalten ablaufen, denn dafür hat er ja das Alternativverhalten gelernt bekommen. Aber am Ende fordert der Hund und bekommt es ohne wenn und aber (tolle Grenze).

Und mir ist auch klar, das das ganze kaum bis keine Konflikte hervorbringen- und alles augenscheinlich toll klappen wird. Hund bekommt positive Bestätigung wann er will (so zu sagen zur freien Verfügung), Mensch reagiert stets Konfliktvermeidend (geht dem unbequemen aus dem Weg) - alles prima (wenn da nicht die Grenzen fehlen würden)

 

:think::think::think:

 

"Aber am Ende fordert der Hund und bekommt es ohne wenn und aber (tolle Grenze)"

Ist das so?

Aber dann würdest du doch gar nichts trainieren, sondern den Hund gewähren lassen?

 

"Hund bekommt positive Bestätigung wann er will (so zu sagen zur freien Verfügung)"

Ist die Motivation nun Aufmerksamkeit oder auf der Couch liegen?

 

Befürchtest du, dass dein Hund dir "auf der Nase rumtanzen könnte"? Oder "Chef sein möchte / wird"?

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Hoellenhunde
vor 1 Stunde schrieb Renesis:

Es gibt genau vier verschiedene Konsequenzen auf ein Verhalten: Positive Belohnung, negative Belohnung, positive Strafe und negative Strafe.

Wenn ich ein Fehlverhalten belohne (egal ob positiv oder negativ) verstärke ich das Verhalten, daher wird das ganze auch Verstärker genannt. Und da ich mit Lob und Belohnung halt "nur" verstärken kann, kann ich damit logischerweise keine Grenze setzen. Denn ich bestätige damit ja den Hund das er es richtig macht - dabei stimmt das doch garnicht.


Ich kann das Verhalten auch gar nicht kommentieren. Eine Grenzübertretung muss doch erstmal gar keine Konsequenz haben - das definiert Grenze nicht.
Ich lasse sie also unkommentiert und später frische ich die Regel nochmal auf.
Und ja, ich z.B. gebe durchaus eine Belohnung nach Grenzübertritt, um das Verhalten abzubrechen. Danach frische ich die Regel auf, sodann der Grenzübertritt eben nicht verstärkt wird. Klappt in der Praxis hier super.

Z.B. hat Akuma früher Essen vom Tisch geklaut. Das habe ich gar nicht kommentiert, künftig Sachen so nicht mehr stehen gelassen und mit ihm geübt, dass er eben warten soll, dann bekommt er von mir was vom Tisch.

Da Akuma ein selbstständiger, eigenwilliger und unabhängiger, sowie widerspenstiger Hund ist, hätte ein Tabu gar nichts gebracht, spätestens wenn ich meinen Hintern aus dem Raum geschoben hätte, hätte er wieder geklaut (so wie die allermeisten Hunde - Aggressor weg --> Fehlverhalten wird wieder gezeigt). Ich kann entspannt den Raum verlassen: Essen da. Unberührt.

Also, du strafst das Verhalten weg? Der Hund soll nicht mehr auf den Tisch (wäre ja noch ok...). ABER...
Ganz ehrlich: Wenn der Hund später fragt, ob er doch mal darf, dann habe ich völlig falsch gestraft. Der Hund soll das Verhalten nicht mehr zeigen. Und erfahrungsgemäß klappt dies mit der Erlaubnis nur halb: Der Hund wird wieder vermehrt Fehlverhalten zeigen, was abgestraft wird. Genau das will ich nicht. Sehe es aber zig Mal am Tag, dass genau das so stattfindet.
Außderdem ist das das kritisierte ins Felverhalten laufen lassen, damit ich es abstrafen kann...

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Hoellenhunde
vor 1 Stunde schrieb Renesis:

Aber ich setze dem Hund damit definitiv keine Grenzen, sondern bestätige ihn in so ziemlich allem was er tut und sage damit, dass er das so richtig macht/gemacht hat.


Hand aufs Herz:
Kannst du den Raum oder gar die Wohnung  verlassen mit verführerisch Fressbaren erreichbar auf den Tisch und es ist noch da bei Rückkehr?
Ich kanns. Muss ich also doch was richtig gemacht haben und der Hund versteht es. ;)
Ach so, ich muss auch nichts sagen bevor ich gehe. Gar nichts. Keine Anweisung. Und ja, Akuma hat Fressbares gelaut wie ein Rabe. 




EDIT
Sorry für den Doppelpost, hat sich nicht zusammenfügen lassen :(

 

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Schnüffelmaus
vor 29 Minuten schrieb Hoellenhunde:

Hand aufs Herz:
Kannst du den Raum oder gar die Wohnung  verlassen mit verführerisch Fressbaren erreichbar auf den Tisch und es ist noch da bei Rückkehr?
Ich kanns. Muss ich also doch was richtig gemacht haben und der Hund versteht es. ;)
Ach so, ich muss auch nichts sagen bevor ich gehe. Gar nichts. Keine Anweisung. Und ja, Akuma hat Fressbares gelaut wie ein Rabe. 

 

wie viele Hunde kennst Du die früher Essen klauten wie die Raben und jetzt gar nichts mehr, dank dieser Methode - so wie Akuma ... ?

 

Die Frage ist wirklich ernst gemeint ich will nicht provozieren oder so! :) 

Um einen "Umkehr-Beweis" daraus abzuleiten bedarf es mehr ja als ein paar einzelne Beispiele bei denen es toll geklappt hat ...

 

Gibt es dazu weitere Links, Literatur ... Hundetrainer die so arbeiten ... etc. ?

Ich bin nicht ganz so fit in den Hundeerziehungs-Strömungen die es momentan so gibt (kannte ja auch nicht das mit dem "ich kommuniziere ja nur"!), es würde mich also wirklich interessieren etwas mehr darüber zu lesen.

 

 

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Hoellenhunde

Frage doch bitte Renesis, wie viele Hunde er/sie zuverlässig vom Klauen abhalten kann mit seiner/ihrer Methode.

Ist doch müßig. Ich brauche keinen "Umkehr-Beweis" liefern, weil ich diese Abstraf-Methode für zuverlässig halte, wenn ich nicht wirklich krasse Geschütze auffahre, sodass der Hund in permanenter Hemmung sogar ohne Aggressor verweilt, will ja hoffentlich niemand).
Ich empfinde Hunde, die so die "Grenzen" aufgezeigt bekommen, oftmals (!) in einem Dämmerzustand. Nicht Fisch, nicht Fleisch, sie wissen eben nicht so wirklich, wo die Grenzen sind, sie werden mir viel zu häufig an selbige erinnert. Das berühmt-berüchtigte "Der testet die Grenzen aus!". Ist keine Provokation.


Es gibt eine ganze Strömung von Hundetrainern, die so arbeitet (Netzwerk "Trainieren statt dominieren", CumCane, etc.)


Und:
ALLE meine Pflegehunde (10) konnten das binnen von 1-2 Wochen, solange ich im Raum war. Denn bei uns stehen die Leckerlis unten am Tisch. Und ja, die wurden teilweise leer geräumt am Anfang. Eine Hündin kletterte sogar auf den Schrankt, um die Leckerlis da runter zu holen. Eine Hündin, von einem Vermehrer, die nichts außer einen Stall kannte. Die kann ich natürlich auch maßregeln, dann ist die auf ewig verstört. Die konnte ja draußen nicht mal ihr Geschäft machen, sie war 8 Jahre.

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Telweise haben die nicht nur geklaut, sondern haben eben ein Ressourcenverteidigungs"problemchen" gehabt.

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Schnüffelmaus
vor 3 Minuten schrieb Hoellenhunde:

Es gibt eine ganze Strömung von Hundetrainern, die so arbeitet (Netzwerk "Trainieren statt dominieren", CumCane, etc. )

 

Danke, genau das wollte ich wissen - um etwas mehr darüber lesen zu können ... :) 

 

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Hoellenhunde
vor 57 Minuten schrieb Hoellenhunde:

zuverlässig

 

UNzuverlässig

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Bable

Ich Handhabe es derzeit ehrlich gesagt frei nach Schnauze: was funktioniert behalte ich bei, wenn etwas nicht funktioniert probiere ich bis etwas funktioniert. Ich denke, was auch immer man tut, sollte sich schnell recht automatisiert ausführen lassen. Alles, worüber ich während ich handel zu viel nachdenken muss, läuft eh schief. 

 

Da ist eben von Alternativen Verhalten (auch ins Fehlverhalten hineinbelohnen) bis simples „lass das“ oder auch verärgerten „reicht jetzt“ eigentlich alles dabei. Und Ich bin auch manchmal körperlich (da wird von mir zb. auch mal kurz angestupst wenn Hund mich konsequent nur mit dem Po anschaut). Ich behaupte inzwischen, dass es nicht schadet, auch mal streng zu sein, solange man sich dabei vortastet. Ich würde nicht urplötzlich streng reagieren und ich achte auf die Körpersprache des Hundes. Und NIE bin ich nachtragend. 5 Sekunden später wird wieder gelobt etc. 

 

 Je weniger ich mir einen Kopf mache, umso besser läuft es gerade. Allerdings hat es mir auch viel geholfen, mich wochenlang mit Hundeerziehung zu beschäftigen bzw. auch weiterhin damit zu beschäftigen. 

Denn ich werde noch viele Überraschungen erleben, mit denen ich erst mal nicht weiß umzugehen ;) 

 

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Bable

Kleiner Nachtrag: bei „größeren Problemen“ hat sich alternatives Verhalten am erfolgreichsten gezeigt :) empfehle daher aus persönlicher Erfahrung in wirklich blödes Verhalten hinein zu handeln. Genau das war bei uns nämlich der ausschlaggebende Aspekt. Und innerhalb von 2 Wochen funktioniert es bereits auch mal ohne Leckerli. Hatte hier ja auch große Sorge ;) 

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Zurimor
vor 5 Stunden schrieb Renesis:

Genau so gut könnte man da prima eine Grenze ziehen. Und zwar dem Hund einfach kommunizieren, das es tabu ist auf den Tisch zu springen. Wenn dann so eine Situation eintritt in der es erwünscht ist..., ja dann kommuniziert man ihm ebenso, dass er jetzt auf den Tisch springen darf/soll. Wo ist das Problem?

 

Aber das ist es doch nicht. Und gäbe es eine Grenze, müßte der Hund jedes Mal erst fragen, ob er auf den Tisch darf, so springt er rauf und runter wann er will und alle sind zufrieden. Hund hat möglichst viele Freiheiten,Essen wird nicht angerührt,ist doch allles paletti und viel unkomplizierter.

 

vor 2 Stunden schrieb Hoellenhunde:


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Die Bilder find ich beeindruckend, so ein himmelweiter Unterschied, im Ausdruck, in der Haltung, als wären's zwei unterschiedliche Hunde. Du machst offenbar einiges richtig. ;)

 

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