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Blickkontakt zu Hunden - man liest unterschiedliches darüber


Gast

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vor 5 Minuten schrieb BVBTom:

Aber wenn ich bei fremden Hunden, die mich ansehen, sofort weg blicke, werden sie dann nicht dadurch mehr verunsichert? Nach dem Motto, hmm, der benimmt sich aber merkwürdig, warum schaut der gleich weg.

 

Es geht darum, direkt in die Augen zu "starren" - das ist bei Fremden unhöflich bis provozierend und löst je nach Gemütszustand und Charakter des Hundes eine Gegenreaktion aus. Aber man kann auch in das Gesicht eines Hundes schauen, ohne direkten Augenkontakt zu haben.

 

Bei einer "Fokus-Übung" bekommt der Hund ein seitlich gehaltenes Leckerli nicht, wenn er auf das Futter schaut, sondern wenn er seine Bezugsperson anschaut (und zwar nicht nur kurz als Aufforderung "Los, gib mir schon endlich das Leckerli!" und sofort wieder Fokus auf das Leckerli) - dann sofort und ohne weitere Bedingungen. Dieses Spiel führt schnell zu einem "Umdenken" beim Hund: Fokus auf meinen Menschen ist immer besser als Fokus auf leckere und/oder interessante Dinge.

Diese Übung wäre ohne Blickkontakt ja nicht möglich.

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Blickkontakt von Fremden löst ja bei den allermeisten Hunden Verunsicherung aus und ist aus der Sicht des Hundes einfach unhöflich.
Das Anstarren eine Drohgeste ist, ist ja hinlänglich bekannt.
Das Dumme ist, dass viele Menschen das automatisch machen, ohne dass es ihnen bewusst wird.

Ein unsicherer und ängstlicher Hund reagiert oft massiv auf den Blickkontakt, selbst wenn es kein minutenlanges Anstarren ist.
Bei Aruna hätte jeder, absolut jeder sofort verspielt, wenn er ihr in die Augen schaut, es löst sofort Fluchtreflexe aus. :(
Selbstverständlich ist das bei Bezugspersonen anders, da suchen Hunde sogar Blickkontakt und er gehört zur Kommunikation.

Wenn ich fremden Hunden unterwegs begegne schaue ich ihnen nie direkt in die Augen, einfach weil es eine unhöfliche Geste ist.
Nimmt der Hund von sich aus Kontakt auf und stimmt die Körpersprache zum Rest, schaue ich ihn auch an, sonst nicht.

Meine Nachbarin ist eine sehr nette Person und liebt Tiere, insbesondere Hunde, sie hat selbst 3 Hunde.
Beim Kontakt mit Aruna hat sie es sich von der allerersten Begegnung an verscherzt, indem sie sie (trotz meiner Anweisung, dies nicht zu tun) immer wieder anstarrte.
Die Nachbarin kann halt nicht anders ;)
Selbst jetzt nach 1 Jahr und sehr vielen Leckerli mit entsprechend vielen Begegnungen, tritt Aruna sofort die Flucht an, wenn C. auftaucht.
Der Rest der Familie ist in Ordnung, von denen hat sie niemand angestarrt.

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Hoellenhunde
vor 26 Minuten schrieb BVBTom:

sehe das auch so wie du es geschrieben hast, aber kannst du den Satz noch mal erläutern, klingt so, als wenn du hier eher skeptisch bist.

 

Wollte nur jede Pauschalisierung ausschließen.

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gebemeinensenfdazu
vor 11 Minuten schrieb DerOlleHansen:

Bei einer "Fokus-Übung" bekommt der Hund ein seitlich gehaltenes Leckerli nicht, wenn er auf das Futter schaut, sondern wenn er seine Bezugsperson anschaut (und zwar nicht nur kurz als Aufforderung "Los, gib mir schon endlich das Leckerli!" und sofort wieder Fokus auf das Leckerli) - dann sofort und ohne weitere Bedingungen. Dieses Spiel führt schnell zu einem "Umdenken" beim Hund: Fokus auf meinen Menschen ist immer besser als Fokus auf leckere und/oder interessante Dinge.

Das kenne ich jetzt nur, damit Hund einen beim Fußlaufen oder sitzen beim Sport möglichst immer anschaut. Daß ein Umdenken  oder eine Generalsierung einsetzt, kann ich da nicht behaupten. Es wird im Idealfall als Mittel, um den Halter zum Spielen oder Füttern aufzufordern in genau dieser Angelegenheit abgespeichert. (In schlechten Fällen wird ein Sich Abwenden noch mit positiver Strafe versehen- dann wird Blickkontakt als negative Verstärkung benutzt. Daß ein Hund seinen Halter anhimmelt heißt also nicht unbedingt, daß er das auch wirklich tut...

 

Meiner Meinung nach wird dieses Schau mich an/Achte nur auf mich auch zu häufig eingefordert. Gerade dann, wenn Auseinandersetzung mit etwas, das Unbehagen bereitet gerade auf der Beobachtungsebene nützlich wäre. Dann kann man auch davon ausgehen, daß so etwas auf Dauer die Oxytocinausschüttung ganz massiv beeinträchtigt. Dann wird etwas , das Angenehmes bewirken kann unangenehm und macht etwas Unangenehmes noch unangenehmer.

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Renegade
vor 16 Minuten schrieb benno0815:

Ein unsicherer und ängstlicher Hund reagiert oft massiv auf den Blickkontakt, selbst wenn es kein minutenlanges Anstarren ist.

 

Wie meinst du "massiv" in diesem Zusammenhang? Flucht, Aggression...?

Dass Aruna so stark reagiert überrascht mich ein wenig - aber nun, wer weiß, warum sie so geworden ist in ihrer Vergangenheit.

Ich habe nicht den Eindruck, dass Enya ein ängstlicher oder unsicherer Hund ist - aber vlt. mißinterpretiere ich das...

Wenn wir unterwegs sind, und jemand schaut sie an, das kann auch ganz kurz sein, dann ist ihre Reaktion sofort - wie ich finde- freundliches Interesse: da muß ich hin, den oder die muß ich kennenlernen!

Wenn ich sie dann nicht rechtzeitig umlenke, kann sie recht durchsetzungsstark werden.

 

Wir Bezugspersonen schauen unserer Enya oft und intensiv in die Augen. Und meist geht dann die Initiative von Enya aus, so wie @BVBTomdies beschrieben hat. Der Hund will etwas erreichen, also sucht er Blickkontakt.

 

Das funktioniert auch umgekehrt: wir wollen, dass Enya erst losrennt, wenn wir sie freigeben. Das geht dann oftmals über das Kommando: "GUCK!", dann kommt das "Bleib!" und erst wenn ich meinen auf mein Auge gerichteten Finger von meinem Gesicht wegdrehe und sage: LOS!, darf sie los. (Wir konnten das auch schon ohne meinen Finger, doch irgendwie ging das verschütt...also den Schritt wieder zurück ;)).

 

Schönes Thema!

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Hoellenhunde

Akuma hat bei jedem Augenkontakt mit Aggression reagiert.  

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Renegade
vor 5 Minuten schrieb Hoellenhunde:

Akuma hat bei jedem Augenkontakt mit Aggression reagiert.  

 

Weisst du warum? Du hast ihn doch aus schlechter Haltung übernommen, oder?

Oder ist das Verhalten laß es mich mal "angeboren" nennen?

 

Ich habe auch schön Rüden erlebt, die mich nach längerem Augenkontakt drohend angeknurrt haben.

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Hoellenhunde
vor 11 Minuten schrieb Renegade:

 

Weisst du warum? Du hast ihn doch aus schlechter Haltung übernommen, oder?

Oder ist das Verhalten laß es mich mal "angeboren" nennen?

 

Ich habe auch schön Rüden erlebt, die mich nach längerem Augenkontakt drohend angeknurrt haben.

 

Das dürfte an einer Kombination liegen:

 

-Schlechte Haltung/gehaltvolle Erziehung: Hund eh stets im Misstrauen 

-Deprivationsschaden: Akuma bewertet Körpersprache sehr streng, weil er sie nur einseitig zu lesen gelernt hat, wenn überhaupt 

-Persönlichkeit: er ist eher konfrontativ  

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Siobhan

Ich mach das bei Hunden wie bei Menschen - je nach Beziehung gibt es mehr oder weniger Blickkontakt. Von flüchtig bei fremden Hunden bis zu intensiv bei meinen, die das von selber machen. 

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@Renegade Deine Hündin ist ja im Vergleich zu meiner, vermutlich gut sozialisiert aufgewachsen.
Wenn Hunde von kleinauf Menschenkontakt und damit Blickkontakt kennenlernen, macht es ihnen in der Regel wenig aus, wenn das auch Fremde tun.
Bei sehr scheuen Vertretern (dazu gehört Aruna) kann es Fluchtverhalten oder Verteidigungsverhalten auslösen.
Das ist eine biologische Notwendigkeit, wie bei Wildtieren. Flucht oder Kampf, einfach weil sie sich bedroht fühlen.
Hunde, die zu spät oder unzureichend auf menschliche Gesten und Körpersprache geprägt wurden, können gar nicht anders reagieren.
Man kann das im Nachhinein noch trainieren, aber so unbedarft wie Hunde, für die das ganz normal ist, werden diese Hunde das nie hinbekommen.
 

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