Zum Inhalt springen
Registrieren

Sinn und Unsinn von "Anfängerrassen"


Zurimor

Empfohlene Beiträge

gebemeinensenfdazu
vor 5 Stunden schrieb Fricco:

Um ggf. rassetypisches Verhalten einzuschätzen, ist es durchaus nützlich, möglichst viele Vertreter der jeweiligen Rasse kennenzulernen.

 

Ich habe mir lange Zeit Sorgen gemacht, ob ich durch falsche Erziehung verursacht habe, dass mein Hund so ist, wie er ist. (Das möchte ich hier nicht erläutern, Tatsache ist, dass er in manchen Situationen immer noch nicht "einfach" ist). Auf verschiedenen Airedale Treffen habe ich viele Vertreter seiner Rasse kennen gelernt, und gemerkt: die sind einfach so. Im Gegenteil, meiner ist eher einer der friedlichsten und freundlichsten ... zwar zeichnen sich einige seiner Rassekollegen durch besseren Gehorsam aus, aber das wird bei uns vll. auch noch. :D

Was meinst du denn mit : Die sind einfach so?

Ich finde , da wird viel zusammengemixt, wenn es darum geht, das "Wesen" zu beschreiben.

Wenn es z.B. um "temperamentvoll" und "bellt viel" geht, ergibt sich einfach viel aus der Reizschwelle und der Möglichkeit, über Bewegung Stress abzubauen. Das hat logischerweise einen hohe Erblichkeit, irgendwoher muß der Nervenapparat ja kommen.

Wenn es dagegen um die Kooperativität geht, hängt einfach enorm viel vom Umgang mit dem Hund ab, was sich schon recht gut an eng gezüchteten Wurgeschwistern beobachten läßt.

Link zu diesem Kommentar
Tyrshand

In meiner direkten Umgebung gibt es nur 3 Shibas die ich regelmäßig treffe, alle aber nicht ableinbar und die Rüden nicht mit anderen Rüden uneingeschränkt verträglich. Dann kenne ich eine ganze Reihe anderer Shibas in meiner Stadt und auch einen Shiba Treff im Stadtpark, wo junge Shiba hingehen, Aber sobald sie älter werden sortiert es sich dann aus: Das meiste sind Hündinnen und wenige frühkastrierte Rüden, die da noch hingehen können. Unkastrierte Rüden die älter sind gibt es da so gut wie gar nicht, kenne nur eine Ausnahme. Nahezu alle Shiba von dort sind aber außerhalb Auslaufzonen nicht ableinbar.

Im Landkreis kenne ich auch einige Shiba, teils von klein auf, dessen Besitzer anfänglich beschrieben haben wie toll verträglich die sind, aber wenn der Hund dann 2 oder 3 wird, immer zurück rudern und sagen: geht leider nicht mehr mit anderen Hunden.

 

Das sind meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen :3_grin: beim Akita sehe ich zum Beispiel keinen einzigen in irgendwelchen Auslaufzonen, sondern immer angeleint anderen Hunfen ausweichend.

 

Mein Shiba in seiner Explosivität ist aber auch ein Extrem, vielleicht hängt aber damit andererseits seine hohe Motivierbarkeit zusammen. @Hoellenhunde kann es bestätigen wie eifrig und unermüdlich er langweiligen Trofu Leckerlis die ich werfe hinterher sprintet.

Link zu diesem Kommentar
vor 14 Stunden schrieb Hoellenhunde:

Der Name "Spitz" ist kein Blödsinn, sondern wird kynologisch so verwendet.

 

Interessantes Argument. Ich bezeichne diese Art der Verwendung einer Rassebezeichnung (die Bezeichnung der FCI-Sektionen beruht ja darauf) als Blödsinn und Du sagst, dass es kein Blödsinn ist, weil sie eben so verwendet wird...

 

"Spitz" ist der Name einer Rasse. Einer sehr alten Rasse, die auch schon seit Jahrhunderten diesen Namen trägt. Und wegen eines charakteristischen äußeren Merkmals werden nun Rassen, die in ihrer Entstehung nicht die geringsten Berührungspunkte mit dieser Rasse haben, nicht nur als "spitzartig" bezeichnet (was ja schon sehr bemüht ist, denn so exklusiv ist die überm Rücken getragene Rute ja nicht) sondern direkt als Spitze klassifiziert.

Wenn "Spitz" als beschreibendes Merkmal anzusehen ist, was eine Begründung für eine allgemeinere Verwendung des Begriffs wäre, dann ja allerhöchstens für die augenscheinlich spitz zulaufende Kopfform (es weiß wohl keiner, ob der Name tatsächlich daher rührt, dafür ist er eben zu alt), die die "asiatischen Spitze" (abgesehen von den tatsächlichen Nachfahren der deutschen Spitze) ja gar nicht haben.

 

Ich bleibe dabei: es ist, wie es ist -aber eben Blödsinn.

Link zu diesem Kommentar

Was Border Collies angeht erlebe ich durchaus deutliche Variation, die Sensibilität herrscht bei allen vor, aber sonst gibt es charakterliche Unterschiede. Gänzlich unverträglich kenne ich keinen, wobei eine Hündin hier schon kurz davor war und x-mal andere Hunde gebissen hat, weil die Halter es nicht einsehen wollten:rolleyes: Nie groß beschädigt, aber doch genug als dass es hier viele Hunde mit Abneigung gegen BC gibt. Allgemein erlebe ich hier (auch intakte!) Rüden als umgänglicher mit anderen Hunden, als Hündinnen.


Das Ömchen erlebe ich deutlich humorloser, wachsamer und misstrauischer als andere Border Collies, da geht sie mehr in Richtung diverser Schäferhunde. Die bordetypische Freundlichkeit kann sie auch haben, aber das ist eher Sympathiesache. Sie führt übrigens sehr gerne bekannte Übungen und Kommandos aus, aber ist zu unsicher beim Lernen neuer Dinge, da fehlt ihr wieder die Freude und Unbedarftheit. 

 

Häufig ist auch die starke Geräuschempfindlichkeit, dazu habe ich mal gelesen, dass die in manchen Linien wohl leider sehr gehäuft auftritt. Ich hatte nur ca 2 Jahre bevor das Ömchen schwerhörig wurde, da haben wir nicht viel erreicht, Freunde hatten ca 13-14 Jahren vor der Schwerhörigkeit und gar nichts erreicht, trotz engagiertem Training. Die Hündin sollte in den Rettungsdienst was dadurch nicht ging. 

Link zu diesem Kommentar
Zurimor
vor 22 Stunden schrieb Tyrshand:

 

Aber diese gängigen eher Hauruck Methoden wie sie noch sehr verbreitet sind, sind ja eigentlich für keinen Hund oder keine Hunderasse notwendig. Bei manchen Rassen wie dem Shiba zeigt sich nur häufig eher und/oder heftiger, wie diese Hauruck Methoden nach hinten los gehen können (die müssen dabei noch nicht mal offensichtlich "schlimm" sein), daher sollte man es meiner Meinung nach bei keinem Hund so praktizieren wie ich es sooo oft erlebe und in Hundeschulen erlebt habe.

 

Aus dem Grund finde ich es durchaus sinnvoll für den Umgang mit Hunden allgemein von solchen Rassen auszugehen, die sich nicht alles gefallen lassen und viel eher und/oder deutlicher zeigen "so nicht".

 

vor 19 Stunden schrieb Ivy2:

Diese Geschichte mit den "Anfängerhunden" ist doch auch nur wieder so ein Internet-Ding. Seit man sich im Internet über Hunde austauscht, sind plötzlich alle möglichen Rassen nicht mehr für irgendwen geeignet. Ich halte das bis heute für Unsinn. Wenn man einen bestimmten Hund oder eine bestimmte Rasse haben will, dann soll man sich genau den oder die anschaffen und nicht "irgendwas zum Üben", mit dem man am Ende nichts anfangen kann. Das ist dem Hund gegenüber mehr als unfair!

 

Ziemlich genau das war auch mein Gedanke, hab das mal im Kopf durchgespielt, anderer/"einfacherer" Hund und später dann die Wunschrasse. Die Vergleiche sind dann natürlich unvermeidlich und womöglich denkt man sich dann auch "Hätt ich das damals mit meinem jetzigen Hund erlebt wär's noch toller gewesen". Nee, wär dem Trainingsobjekt/Ersthund gegenüber absolut unfair und hat er nicht verdient. Ich find's nicht gut, wenn man eigentlich eine bestimmte Rasse möchte und dann einen anderen Hund zum Üben nimmt. Für mich war ganz klar, daß nur meine Wunschrichtung in Frage kommt.

Link zu diesem Kommentar
Fricco

@gebemeinensenfdazu Ich weiß nicht, wie ich das  beschreiben kann, ohne jetzt eine Liebeserklärung an Airedales zu schreiben. Sie verhalten sich in vergleichbaren Situationen einfach gleich. Sicherlich gibt es auch Unterschiede, aber die sind sehr gering. Meist sind sie nur altersmäßig etwas unterschiedlich. Die noch sehr jungen sind etwas ungestümer als die schon erwachsenen, aber auch dabei kaum unterschiedlich.

 

In diesem Thema soll es ja um Anfängerrassen Sinn oder Unsinn gehen. Das ist vll. eine unglückliche Bezeichnung. Es geht eher darum, dass manche Rassen weniger einfach sind, und sich potentielle Halter solcher Rassen gut überlegen sollten, ob sie bereit sind, sich auf die Herausforderung einzulassen, und auch die Zeit haben für entsprechende Beschäftigung, Training, was auch immer.

Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu

Ich hab' nachgefragt, weil eben viel Projektion im Spiel dabei ist. Daß junge Hunde ungestümer sind als ältere dürfte wohl auf jede Rasse passen:D.

Aber wenn die Einen hier Airedales als "easy" mitkriegen und Andere wiederum nicht, scheint es wohl eine größere Bandbreite zu geben- wie bei allen Rassen.

 

Irgendwie "rasseuntypisch" kann ja immer passieren beim Welpen und wenn man dann nicht klar kommt, braucht man einen Trainer/und oder gute Literatur.

Das wäre ebenfalls mit das wichtigste "Anfänger"-Kriterium: Welche Erziehungsmethoden  will er anwenden?

Wenn er auf Leinenruck, Einsperren, Kommandoton etc. abfährt, würde ich ihm keine Rasse, sondern eine andere Art (evtl. Mensch, weil der sich besser wehren kann oder vielleicht auch Einzeller, weil die damit weniger Probleme haben) empfehlen.

Link zu diesem Kommentar
pixelstall

@Fricco Unser erster Hund war ein Airedale Benka von Corvey, geb 1984 - Leider kein sehr gesunder Hund, der viel zu früh starb (Schilddrüse, Krebs) , aber der hätte ich das Etikett Anfängerhund verpasst. Aber war ja auch keine Leistungslinie.

Link zu diesem Kommentar
vor 4 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu:

Aber wenn die Einen hier Airedales als "easy" mitkriegen und Andere wiederum nicht, scheint es wohl eine größere Bandbreite zu geben

 

Oder es kommt auf den Menschen an.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...