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"Hunden kam die Versöhnlichkeit abhanden"


Hoellenhunde

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Hoellenhunde
vor 1 Stunde schrieb mikesch0815:

In der Tat interessante Entwicklungen... einerseits wirklich Vergleiche zu Wölfen bei jeder Gelegenheit (Hund vs. Wolf) und auf der anderen Seite Bestrebungen, alle (artifiziellen) Rassen zunehmend als eigene Tierart zu betrachten, die gar nix mit der anderen gemein hätte. Mal ganz überspitzt gesagt. 

 

Ganz im Gegenteil.

 

Beim Vergleich tun sich zunehmend signifikante Unterschiede auf, weswegen Gleichsetzungen (die nach wie vor kursieren) immer weniger Hand und Fuß haben.

 

Darum geht's bei der Arbeit des WSC sowieso vornehmlich. Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen. Es werden immer mehr Unterschiede deutlich, in jeder Hinsicht. Was für Hundehalter nur bedeuten kann: in der Hundehaltung hat der Wolf nichts zu suchen, weder bei der Erziehung noch der Ernährung.  

 

 

Ich befürworte einen Vergleich zwischen Rassen, wie Serpell es gemacht hat, vertiefend. Ist bestimmt spannend. 

Wenn ein Hund kein Wolf mehr ist, ist ein Schäferhund dann ein Mops?

 

***

 

 

 

Das geht biologisch gesehen so nicht, da Hunde Wölfe sind. Hunde sind eine eigene Unterarten, das genügt. Natürlich könnte man so affige Bestrebungen wie beim Dingo probieren - wobei es hier ja um Artenschutz geht. Auch der Dingo ist biologisch ein Hund bzw. Wolf.  

@Nebelfrei

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Was ich an der Studie Kritikwürdig finde, ist, dass nur sehr wenige Tiere untersucht wurden - die Ergebnisse könnten schlichtweg darauf beruhen, dass die Wölfe und Hunde zufällig jeweils untereinander ähnliche Charakter Eigenschaften hatten. 

 

Da müsste nach gelegt werden. 

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Hoellenhunde

Artikel lesen: steht ganz am Ende da. :)

 

In der Schlussfolgerung des Experiments sogar sehr ausführlich:

 

In conclusion, the results of our dog–wolf comparison suggest that wolves are more communicative in their social interactions after conflicts, seeking their partner out to re-establish the relationship, whereas dogs appear to adopt an avoidance strategy. This is in line with the avoidance observed in a feeding context when potential for conflicts is high [81] and with the different social ecology of the two species [42]. Nevertheless, contrasting results found in other studies highlight the need for further investigations in order to clarify which factors may promote and modulate reconciliation in domestic dogs. Contrary to dogs, we confirmed the occurrence of reconciliation in wolves, providing, for the first time, new insight into the factors affecting its variation.

 

 

Das Ziel war gar nicht, den Hund als den "Unversöhnlichen" zu entlarven.

 

 

Dennoch finde ich es hochspannend, dass die Hunde da anders reagieren. Sie erdulden viel länger. Was für mich eine große Stärke des Hundes ist, die man nicht ausnutzen darf.

Auch dass Hunde dann mit Meideverhalten reagieren - nicht überraschend...

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vor 10 Minuten schrieb Hoellenhunde:

Beim Vergleich tun sich zunehmend signifikante Unterschiede auf, weswegen Gleichsetzungen (die nach wie vor kursieren) immer weniger Hand und Fuß haben.

 

Darum geht's bei der Arbeit des WSC sowieso vornehmlich. Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszustellen. Es werden immer mehr Unterschiede deutlich, in jeder Hinsicht. Was für Hundehalter nur bedeuten kann: in der Hundehaltung hat der Wolf nichts zu suchen, weder bei der Erziehung noch der Ernährung.  

 

Die Frage hier ist ja die "Unversöhnlichkeit" im Unterschied zwischen Hunden und Wölfen. Hat erstmal nix mit der artifiziellen (in den letzten ca. 250 Jahren durch menschliche Zucht generierte) Rasse zu tun.

Also, man vergleicht Eier mit Birnen und stellt fest: Sind unterschiedlich. Toll. Hätte ich nicht gedacht. :P (Es war übrigens im WSC, wo D. Mech auf die Frage eines dortigen Studenten nach dem Unterschied zwischen Wölfen und Hunden lapidar sagte: "Thats easy: A Dog is a Dog, a Wolve is a Wolve". Sommer 2010, ich war da auf einem Vortrag von Mech.)

 

Interessanter wäre doch eine Untersuchung des Verhaltensmusters "Unversöhnlichkeit" eher im Bezug auf Domestikationsgrade (!) unterschiedlicher Hunderassen / schläge. Auch hier sind Unterschiede doch schon seit Jahrzehnten geläufig und bekannt, das wusste sogar schon Erik Ziemen und wählte gerade deswegen Pudel für das PuWo Experiment aus und nicht Huskies oder Malamutes. Das wurde von Feddersen Petersen auch noch mal in "Ausdrucksverhalten von Hunden" explizit erwähnt, weil Ottonormalhundehalter irgendwie immer vermutete, es läge an der überragenden Intelligenz von Pudeln. Tatsächlich wählte er Pudel aus, weil deren hohe Domestikationsgrad mit erheblichen Defiziten innerartlichen Sozialverhaltens einher geht. 

 

Aber da ist doch nix neues. 

 

Was also ist nun so bahnbrechend an dieser neuen Studie? 

 

so weit

Maico

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Hoellenhunde

Das steht doch da: Bisher wurde angenommen, dass Hunde diejenigen sind, die Konflikte wohlwollender lösen. Wir hatten das auch schon bei sehr vielen Diskussion über Fiddle About. ;)

 

Es geht doch gar nicht darum, den "Wolf" zum "Dog" zu machen oder umgekehrt. 

Ich finde jede Differenzierung unglaublich wichtig in diesem Bereich. Wenn es dich nicht interessiert und du es eh schon weißt, dann ist der Artikel halt ein alter Hut.

 

Überraschen tut mich das Ergebnis auch nicht, hab ich schon geschrieben. Für mich deckt sich das. Interessant  dennoch. 

 

:)

 

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gebemeinensenfdazu

Welche innerartlichen Sozialdefizite sind denn typisch für Pudel? Da habe ich bisher sehr unterschiedliche getroffen.

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vor 7 Minuten schrieb Hoellenhunde:

Das steht doch da: Bisher wurde angenommen, dass Hunde diejenigen sind, die Konflikte wohlwollender lösen. ;)

 

Als wer? Wölfe? Aber die interessieren mich doch gar nicht. (Jedenfalls nicht im Kontext zu Hunden.) Wer hat denn angenommen, das Hunde besser Konflikte wohlwollender als Wölfe lösen? Diese These ist mir neu.

 

 

vor 1 Minute schrieb gebemeinensenfdazu:

Welche innerartlichen Sozialdefizite sind denn typisch für Pudel? Da habe ich bisher sehr unterschiedliche getroffen.

 

Geht - ich hab keine genauen Fakten gerade im Kopf - wohl um das mimische Ausdrucksverhalten usw. Einfach mal in Fed. Pet. reinschmökern.

 

so weit

Maico

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Hoellenhunde
vor 27 Minuten schrieb Hoellenhunde:

Contrary to dogs, we confirmed the occurrence of reconciliation in wolves, providing, for the first time, new insight into the factors affecting its variation.

 

Aus der Veröffentlichung. 

 

***

 

Da Hunde die Tendenz haben, lange "nichts" sagen und sich eher unterordnen, einfach nochmal lesen.

Deckt sich doch hervorragend, der Schluss ist nur ein anderer.  Außerdem scheint es bisher nicht so klar gewesen zu sein, dass Wölfe sich so stark aussöhnen, statt erstmal zu meiden. 

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gebemeinensenfdazu

Ach das. Naja - mimisch kommunikative Einschränkungen müssen ja nicht automatisch Sozialdefizite (finde den Begriff etwas zu weitreichend) bedeuten- mal abgesehen davon, daß sich so etwas u.U. mit anderen Kommunikationsmitteln kompensieren läßt.

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