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behalten oder nicht


Caroline_Natalie

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Caroline_Natalie

Hallo an alle Tierfreunde da draußen,

ich habe ein Problem und wünsche mir eure Einschätzung, was denn nun zu tun ist.
Ich habe vor einer Woche einen Hund aus dem spanischen Tierschutz bei uns aufgenommen als Zweithund. Es ist ein Rüde, 4 Monate, und ich kannte vor der Übergabe am Flughafen nur Fotos und Videos.

Als ich ihn dann zum ersten Mal "live" gesehen habe, war ich sehr enttäuscht, weil der Hund mit den niedlichen Welpenfotos nichts mehr zu tun hatte. Er hat einen sehr schmalen Kopf und sehr engstehende Augen, einen "Bart" und struppiges Fell - was mir rein optisch einfach nicht gefällt. Und es ist eben ganz anders als bei meiner superniedlichen Bretonen-Mischlings-Dame, die ich auch aus dem Tierschutz habe und die schon acht Jahre bei uns ist.

Ich kümmere mich natürlich gut um den Kleinen, aber ich bin nicht "verliebt", wenn ihr versteht, was ich meine.

Ich habe das auch gleich der Vermittlungsagentur zurückgemeldet, dass ich nicht sicher bin, ob das wirklich MEIN Hund ist, aber die waren da nicht so kooperativ und meinten, ich hätte mir den Hund doch ausgesucht (was ja auch stimmt).

Was meint ihr?! Muss man in einen Hund verliebt sein?! Oder ihn niedlich finden?! Oder "reicht" es, wenn man gut mit ihm auskommt und er einen feinen Charakter hat?! Der junge Rüde ist sehr lernbereit, bindungswillig, zugewandt, aufmerksam und zeigt alles, was man braucht, um einen tollen Hund aus ihm zu machen.

Hattet ihr schon ähnliche Erlebnisse?
Was würdet ihr tun an meiner Stelle?
Ich möchte auf jeden Fall das Beste für den Hund, vielleicht passt es einfach nicht so zwischen ihm und mir ... oder was meint ihr?!

Bitte keine Moralpredigten, sondern konstruktive Lösungsansätze, wenn´s geht 😉

 

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AnjaBla

Hm... Also ich denke man kann auch einen Hund lieben der optisch nicht dem Idealbild entspricht... Ist für mich inzwischen auch nebensächlich sowas. Wir wollten einen großen Hund mit normaler Rute, haben jetzt ein knapp kniehohes Peanut mit halber Rute sozusagen... Aber da ist halt irgendwie ein Funke übergesprungen und man wächst ja auch zusammen... Ich z.B. liebe jetzt an Peanut (äußerlich) ganz besonders die Powerlocke hinten an der Schwanzspitze, die eigentlich zu kurz ist. Aber man wächst als Team zusammen und äußerliches wird unwichtiger... Ich merk auch, das sich meine Wahrnehmung von "schön" irgendwie verschoben hat, vollkommen ab davon daß mir der Charakter viel wichtiger wäre.

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Schnüffelmaus
vor 45 Minuten schrieb Caroline_Natalie:

Oder "reicht" es, wenn man gut mit ihm auskommt und er einen feinen Charakter hat?! Der junge Rüde ist sehr lernbereit, bindungswillig, zugewandt, aufmerksam und zeigt alles, was man braucht, um einen tollen Hund aus ihm zu machen.

 

Ich denke, so wie Du über den Rüden schreibst stehen die Chancen gut dass im Laufe der Zeit eine gute Beziehung zwischen Euch wächst!

 

Nein, ich finde man muss nicht gleich verliebt sein.

Es gibt auch die Liebe auf den zweiten Blick ... und manchmal braucht es Zeit dazu.

 

Wichtig ist, dass Faktoren stimmen wie der Charakter - und dass es mit dem Ersthund funktioniert ...

Das ist für mich viel wichtiger als dass die Optik mich auf Anhieb in Entzückung versetzt!

 

 

 

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Caroline_Natalie

Ja das ist wohl das Thema ... seinen Charakter finde ich ganz zauberhaft ... er ist so aufmerksam und beobachtet alles ganz genau und lässt sich problemlos korrigieren, er macht nie einfach so "sein Ding", schaut immer nach mir und meiner Reaktion, das hab ich so auch noch nie erlebt und es berührt mich, wie er so ist, also seine Art ... ich vermisse halt das Gefühl, dass "ein Funke überspringt", auch wenn ich natürlich merke, dass wir schon jetzt zusammenwachsen ...

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Ich denke, wenn man Liebe auf den ersten Blick oder eben einen "Funken", eine "Beziehung" von Anfang an erwartet, sollte man definitiv davon Abstand nehmen, einen Hund blind zu adoptieren. Man lässt sich damit zwangsweise auf ein gewagtes Vorgehen ein, auf ungeahnte Probleme und Baustellen und sollte definitiv die passenden Lebensumstände und die Offenheit besitzen um damit umzugehen. Sonst ist es dem Hund gegenüber extrem unfair, so eine blinde Adoption anzugehen.

 

Schade, dass es so weit gekommen ist. Ob DU noch eine Beziehung entwickeln wirst kann keiner sagen. Ich denke da ist jeder Mensch unterschiedlich und du musst dich selbst reflektieren. Für den Hund wäre es natürlich hart jetzt den Platz zu wechseln, aber sicher besser jetzt, als in einem halben Jahr festzustellen, dass du ihn immer noch nicht magst. 

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Schnüffelmaus
vor 1 Minute schrieb Caroline_Natalie:

Ja das ist wohl das Thema ... seinen Charakter finde ich ganz zauberhaft ... er ist so aufmerksam und beobachtet alles ganz genau und lässt sich problemlos korrigieren, er macht nie einfach so "sein Ding", schaut immer nach mir und meiner Reaktion, das hab ich so auch noch nie erlebt und es berührt mich, wie er so ist, also seine Art ... ich vermisse halt das Gefühl, dass "ein Funke überspringt", auch wenn ich natürlich merke, dass wir schon jetzt zusammenwachsen ...

 

Was willst Du mehr ... ?

Du findest seinen Charakter zauberhaft und merkst schon jetzt dass Ihr zusammenwachst ... ;) 

 

Vielleicht waren Deine Erwartungen auch einfach etwas zu hoch?

Kein Hund wird wieder so sein wie Deine niedliche Bretonin ... und es ist irgendwie auch gut wenn der zweite Hund ganz anders ist, denn dann kann man ihn nicht ständig so mit dem ersten vergleichen.

Ich persönlich finde es eine große Bereicherung, wenn die Hunde verschieden sind!

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Caroline_Natalie

Bei meiner Großen (also ich sag immer Große, obwohl sie kleiner ist als jetzt der Rüde) war es so, dass ich optisch in Verzückung geraten bin und zwar von der ersten Minute an ... dafür war sie ein sehr ängstlicher Junghund und es hat ewig gedauert, bis sie ihren Schwanz draußen nicht mehr eingeklemmt hat ... vielleicht vergleiche ich das Erlebte zu sehr ... und sicherlich bin ich auch noch ganz allgemein nach 7 Tagen unsicher, ob das so eine gute Idee war mit dem zweiten Hund ... habe Sorge, ob ich das alles schaffe, allem gerecht werde, jemals wieder frei durchatmen kann, verreisen, ausgehen, Freude haben - jetzt gerade mache ich nur Pipi und Kacka vom Teppich weg und bringe Kabel, Schnuffeltiere, Plastikspielzeug und weiß der liebe Himmel noch was alles in Sicherheit, damit der kleine Rüde nicht alles zerbeißt ... also Arbeit, Arbeit, Arbeit ... ich hatte wohl eine romantischere Vorstellung von der Anschaffung eines zweiten Hundes ... (obwohl mir das in der Theorie natürlich klar war, dass ich mich um den Junghund kümmern muss und er nicht alleine bleibt etc.)

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Caroline_Natalie
vor 9 Minuten schrieb Maddy:

Ich denke, wenn man Liebe auf den ersten Blick oder eben einen "Funken", eine "Beziehung" von Anfang an erwartet, sollte man definitiv davon Abstand nehmen, einen Hund blind zu adoptieren. Man lässt sich damit zwangsweise auf ein gewagtes Vorgehen ein, auf ungeahnte Probleme und Baustellen und sollte definitiv die passenden Lebensumstände und die Offenheit besitzen um damit umzugehen. Sonst ist es dem Hund gegenüber extrem unfair, so eine blinde Adoption anzugehen.

 

Schade, dass es so weit gekommen ist. Ob DU noch eine Beziehung entwickeln wirst kann keiner sagen. Ich denke da ist jeder Mensch unterschiedlich und du musst dich selbst reflektieren. Für den Hund wäre es natürlich hart jetzt den Platz zu wechseln, aber sicher besser jetzt, als in einem halben Jahr festzustellen, dass du ihn immer noch nicht magst. 

Ja, das war wohl nicht sehr glücklich gewählt dieses Blind Date ... das habe ich auch wirklich nicht gewusst, wie krass sich diese Erfahrung unterscheidet von einer nicht-blinden Adoption ...

Genau das, was du sagst, ist mein Dilemma ... jeder Tag bei mir ist für den Junghund ein Tag mehr, hier bei mir anzukommen und sich auf mich einzulassen ... wenn ich den kleinen Mann also nicht behalten kann/will, dann wäre es gut, diese Entscheidung besser heute als morgen zu treffen ... das macht schrecklichen Druck - und Druck bringt jetzt auch nicht gerade ein gute  Atmosphäre für eine solche Entscheidung, die ja für uns beide weitreichende Folgen haben wird und sich dann nicht mehr umkehren lässt ...

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Das was Du erlebt hast ist gar nicht so selten und auch der Grund, warum ich diese "Versandhaussuche" eines Hundes aus dem Ausland so furchtbar finde :(
Besser wäre, man sucht einen Hund, der bereits in Deutschland in einer Pflegestelle untergebracht ist.

Nun ist er da, also muss etwas passieren. Ich würde mir an Deiner Stelle ein Zeitfenster einrichten: 6 Wochen etwa, dann kannst Du in Dich reinhorchen, ob es für immer passt.
Das nimmt den Druck und für den Hund in dem Alter ist das verkraftbar.
Ein kleiner Tipp: Schreib Dir mal auf, was Dir an Deinem Hund gut gefällt, was nicht und was Du erwarten würdest, das hilft oft, abgesehen von der emotionalen Lage, ganz realistisch seine Gedanken und Gefühle zu konkretisieren.

Wie Du Dich auch entscheidest, ich wünsche dem Kleinen alles Gute!

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Ich würde Tiere einfach absolut nicht auf diese Weise kaufen, wenn ich bestimmte Vorstellungen habe (z.B. Gesundheit). Soweit ich gegoogelt habe (Suche nach: fernabsatzrecht tiere), gibt es im Fernabsatzhandel ein 14-tägiges Rückgaberecht für Tiere so wie bei allen anderen Waren auch.

 

https://www.it-recht-kanzlei.de/Thema/verkauf-lebende-tiere.html 

(Letzte Aktualisierung: 25.04.2017)

"Auch bei Tieren besteht ein Widerrufsrecht nach § 312d BGB, sofern ein Verbrauchsgüterkauf im Fernabsatz vorliegt. Voraussetzung für ein Widerrufsrecht ist, dass es sich um ein Fernabsatzvertrag im Sinne von § 312b BGB handelt, also um einen Vertrag, der über die Lieferung von Waren (…), die zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher unter ausschließlicher Verwendung von Fernkommunikationsmitteln abgeschlossen wird. Eine Ausnahme von den fernabsatzrechtlichen Vorschriften gemäß § 312b BGB ist bei Tieren nicht vorgesehen, ebenso wenig ist das Widerrufsrecht nach § 312d IV BGB ausgeschlossen."

 

https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/recht/buergerliches-recht/fernabsatzvertraege/

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Fernabsatzrecht

 

Klamotten und Kochtöpfe kann man ja sehr einfach wieder zurückschicken. Für Tiere ist es eine Katastrophe, behaupte ich mal (damit meine ich nicht den Transport sondern ihr Schicksal danach). Das sollte der Gesetzgeber dringend ändern und so einen Handel verbieten.

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