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Tier bei Euthanasie allein lassen?


Gast

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vor 52 Minuten schrieb Laikas:

 Sowas wie Religion hilft aber genau an diesen Stellen, wenn man die vorher für sich gefunden hat, ich mache dann z.B. ein Fenster auf, um die Seele rauszulassen und behalte die Hunde noch 2-3 Tage zuhause. Hat man früher auch mit Menschen.

 

Naja, ich bin mir recht sicher, daß wir nur dies eine Leben haben und danach nichts mehr kommt. In der Hinsicht können wir aber viel von Hunden lernen, lebe im Moment, wenn's vorbei ist, ist's vorbei und es kommt was Neues.

Ich finde schon, daß man sich vor Anschaffung eines Tieres auch über den Tod Gedanken machen sollte. Ich war bei all meinen Tieren dabei.

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Der Hund einer Bekannten ist nicht mehr der jüngste, chronisch krank und hat nun eine sehr hartnäckige akute Infektion. Das kann noch gut gehen, es kann auch sehr schnell vorbei sein. Und sie weigert sich komplett, diesen Gedanken auch nur anzudenken - der Hund ist in ihren Augen gesund und fit und lebt mindestens noch ganz lange. Ich finde das sehr schwierig, und weder für sie noch für den Hund hilfreich. 

 

Grundsätzlich wäre es sicher sinnvoll, das Thema Tod und Sterben nicht mehr so zu tabuisieren. Wenn ich mich damit schon häufiger auseinandergesetzt bzw. es miterlebt habe kann ich in der konkreten Situation anders damit umgehen. (Nein, es wird nicht leichter mit der Häufigkeit, so mein ich das auch nicht)

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Naja, aber man muss da schon die Balance finden. Ich weiß, ich mache mir oft zu viel Kopf um mein Ömchen. Auch der plötzliche Tod von meinem süßen, kleinen Zwerg hat mir das gezeigt. Am Ende ist das Ömchen, das ich seit 5 Jahren habe und das von Anfang an Gebrechen hatte und immer mal wieder fast gestorben ist, immer noch da und er nicht mehr. Was habe ich schon um sie getrauert obwohl sie immer noch lebt. Und jetzt bin ich einfach froh, bis 5min vor seinem Tod einfach das Leben mit ihm genossen und mir keine Sorgen gemacht zu haben. Klar hat es mich unvorbereitet erwischt, wer rechnet damit einen Hund gleich nach dem Einleben zu verlieren? Aber wäre es mir besser gegangen, wenn ich schon vorher an diese Möglichkeit gedacht hätte? Im Gegenteil. 

 

Eine liebe Nachbarin war so mit ihrer Hündin. Sie wurde 16, hatte 3 OPs im Alter von über 10 Jahren, Krebs... Und das Frauchen war bis zuletzt sorglos. Hat alles, was man nicht sinnvoll behandeln konnte, ignoriert und das Leben genossen. Auch als die Diagnose kam, dass sie jetzt definitiv sterben wird - ok, wir genießen das Leben weiter, wer weiß ob wir ein paar Tage, ein paar Wochen oder gar Monate haben.

 

Nicht, dass man Tod und Sterben tabuisieren sollte, aber man soll doch bitte nicht ständig dran denken. Damit verschwendet man nur wertvolle Zeit, die man genießen könnte. Und das sage ich als jemand, der mit seiner Verlustangst schon viel Zeit verschwendet hat. 

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Ne, das soll man natürlich nicht. Aber ein bißchen mehr Realismus so ab und an...

aber wie hier schon mehrfach festgestellt, es gibt kein richtig und falsch. Da muß jeder seinen eigenen Weg finden - nur auseinandersetzen müssen wir uns alle damit.

  • Daumen hoch 1
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vor 14 Stunden schrieb Maddy:

Was habe ich schon um sie getrauert obwohl sie immer noch lebt.

 

Das kenne ich sehr gut, meine DSH Jolly wurde 14,5 Jahre alt. Mit 7 fing die rassetypische Hüftgeschichte an, später kam eine Herzklappeninsuffizienz hinzu.

War letzlich alles medikamentös einigermaßen befriedigend im Rahmen zu halten, aber irgendwie steckte in mir noch die sehr traurige Geschichte von Janka,

die 6jährig in der UniTK Giessen ohne mein Beisein eingeschläfert wurde.

So etwas kann man nicht mit einem neuen Hund so einfach wegstecken - ich weiß nicht, wie oft ich heulend mit Jolly zum TA gefahren bin in der festen Überzeugung, dass sie nun eingeschläfert werden muß.

Und als RR Selma alt und krank war, zog ich ihren Tod gedanklich auch oft vor. Wie oft schaute ich nach ihr, als sie schlafend in ihrem Kudde lag: lebt sie noch?

Sogar in der Nacht bin ich manchmal aufgestanden um nachzusehen.

Das ist überhaupt nicht hilfreich, (naja, vlt. desensibilisiert man sich damit auch ein wenig?), aber dennoch ist ohne Ausnahme die Trauer um den Verlust grenzenlos ,

wenn der Hund dann wirklich gestorben ist.

 

vor 14 Stunden schrieb Siobhan:

Grundsätzlich wäre es sicher sinnvoll, das Thema Tod und Sterben nicht mehr so zu tabuisieren. Wenn ich mich damit schon häufiger auseinandergesetzt bzw. es miterlebt habe kann ich in der konkreten Situation anders damit umgehen. (Nein, es wird nicht leichter mit der Häufigkeit, so mein ich das auch nicht)

 

Das ist in meinen Augen so wie du schreibst. Wenn man schon mehrere Hunde hat gehen lassen müssen, kennt man das "Procedere" und kann sich schon vorher darauf einstellen, was auf einen zukommt.

Besonders hilfreich ist es, dabei auf einen TA zurückgreifen zu können, dem man gerade in dieser Situation besonders vertraut, vlt. ja schon aus einer früheren Erfahrung mit einem anderen Tier. "Leichter" allerdings wird es dadurch bestimmt nicht, da hast du völlig recht.

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Ich möchte mich mit dem Thema nicht so gerne beschäftigen. Ich bin erwachsen und weiß, dass das Leben endlich ist. Allein der Gedanke, dass meine kleine Zuckerschnecke nicht für immer bei mir sein kann schnürt mir die Kehle zu. Ich weiß nicht, was ist, wenn der Tag gekommen ist...Aber ich weiß, dass ich -wenn möglich- bis zum letzten Herzschlag an ihrer Seite sein werde. Bei Jette kam damals alles so plötzlich, ich traf die Entscheidung und war sehr gefasst...Ich legte mich zu ihr auf die Decke und sagte ihr, dass wir jetzt schlafen gehen. Das habe ich immer zu ihr gesagt wenn wir abends ins Bett gegangen sind. Ich wollte nicht das sie Angst hat. Nachdem sie tot war brach ich zusammen. Wenn man das aber nicht kann -und das meine ich wertfrei- denke ich, dass es vielleicht besser ist nicht dabei zu sein. 

  • Traurig 1
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Layaliina

@Laikas

 

Da du meine liebe, schöne, wahrlich kämpferische Stute Shamee in deinem Post als Beispiel genannt hast, möchte ich hier gerne auch etwas schreiben. Heute, genau heute ist es ein Jahr her. Genau um diese Urzeit war die Tierärztin bei uns. Shamee‘s Tod war „geplant“, so schwer dieser Schritt für mich auch war. Es ging ihr so schlecht - körperlich - das sie im Laufe der Winters verhungert oder gestürzt und sich etwas gebrochen hätte. Ich hatte, meines Erachtens, die Pflicht ihr all dies zu ersparen und sie in den letzten Sonnenstrahlen des Sommers, satt und auf eigenen Beinen gehend zu verabschieden. 

 

Ich würde lügen würde ich sagen das es leicht war - aber es war richtig. Es waren alle da, die sie in ihrem langen Leben berührt und begleitet hat.

Ihr müsst wissen, Shamee war ein Vollblut mit sehr starkem Temperament und Willen, welche jeder Narkose so lange es ging entgegenhielt. Und so war es auch diesmal. Ihr Geist war und blieb so wild, wach und frei wie jeher. So wunderte es mich nicht dass, als sie zusammenbrach, ihr Kopf in meinem Schoss liegend, sie ihre Beine zu einem letzten Galopp streckte und in den Himmel gerannt ist. So, wie es ihr Körper auf Erden seit einigen Jahren nicht mehr zuliess.

Es war nicht leicht, aber es war echt und ich bereue es keine Sekunde, in jedem Moment bei ihr gewesen zu sein. Ich habe ihr einen Kuss auf die Stirn gegeben und wie früher geflüstert: „Lauf, mein Mädchen..“ 

 

 

Heute an ihrem ersten Todestag war ich am Meer, an dem einen Strand an dem ich mir als junges Mädel immer gewünscht hatte mit Shamee entlang zu galoppieren und habe einen Teil ihrer Asche in den Wind, die Wellen und die Morgendämmerung gestreut.

 

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Du fehlst mir ♡

  • Traurig 6
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Als Peanut das erste mal in Narkose gelegt wurde hätte ich schon heulen können als er in meinen Armen zusammen sackte.. trotzdem, glaube ich, könnte ich ihn in diesem Moment niemals allein lassen. Es ist, schätze ich, eine der schwersten Entscheidungen die man treffen (können) muss... aber eine der wichtigstens. Ich habe das bisher (zum Glück) nur bei einer Freundin und ihrer Ratte erleben müssen, die ich auch seeehr gut kannte... echt mies. Aber wichtig. Ich möchte das in dem Augenblick sogar übertragen... Am tollsten ist es natürlich, wenn man selbst entscheiden kann, wann es reicht.. in Deutschland ist das, meiner Meinung nach, nicht unbedingt gegeben... Und in dem Moment möchte ich diese Entscheidung jemandem übertragen, der da wirklich Verantwortung trägt, dem ich aber in seiner Verantwortung vollkommen (blind) vertrauen kann... Und das wäre wohl mein Besitzer. Und dann würde ich von demjenigen, dem ich diese Entscheidung überlasse, erwarten, dass er dabei ist. Weil ich mehr als das nicht geben kann. Von beiden Seiten. Und das ist, meine Einschätzung, das Größte, was man geben kann. Egal ob Hund oder Familienangehöriger oder Fremder.

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Ich war bei all meinen Hunden dabei, allerdings auch sehr emotional. In dem Moment bin ich leider zu schwach, um stark zu sein.

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