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Sprache der Hunde- auf "hündisch" kommunizieren


Gast

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sibylle49

Marke gerade, dass ich gar nicht auf ihre Kommunikation mit anderen Hunden eingegangen bin. Diese verläuft in der Regel recht zurückhaltend und basiert auf guter und ruhiger Beobachtung, oft auch mit Blickkontakt zu mir. Dann Entscheidung getroffen: Wegdrehen und anderen Hund ignorieren oder auf den Hund zugehen, oft sprunghaft spontan. Emma ist trotz ihres Alters recht verspielt und möchte toben, geht dann mit den Vorderbeinen runter und springt in der Luft hoch... wird nicht immer verstanden. Sie versuchts's ein paar Mal und wenn's nicht klappt, dreht sie ab. Toll kommuniziert sie mit Ball/Stöcken und Wellen und anderen Hunden: da wird beobachtet, aufgepasst, Stock herausgeholt - eventuell zu zweit und um die Wette gerannt. Es gibt aber auch Hunde, mit denen spielt sie nicht, da gibt sie sofort ab. Verteidigen tut Emma gar nicht, nicht mal ihren Fressnapf :lol:. Sie ist eine in sich ruhende Beobachterin und trifft dann ihre Entscheidungen. 

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gebemeinensenfdazu
vor 2 Stunden schrieb Eifelkater:

Ich bin in einigen Huskygruppen unterwegs. Da wird das als völlig normal unter Huskies bezeichnet. 

 

Sammy der Huskymix mag eigentlich gar keine anderen Hunde....Junghunde gleich gar nicht. Warum auch immer, Jaro hat er als seinen Sidekick akzeptiert. 

Bei Laika ist es auch defintiv keine Unsicherheit. Beim irischen Terrier könnte es dagegen schon Unsicherheit, der ist einer der wenigen intakten und sehr dominanten Rüden hier. Bei seinem Schäferhund" freund"  der ihn ständig nur auf den Rücken schmeißt und in die Kehle beißt ( wir haben deswegen fast gar keinen Kontakt mehr...blöderweise finden beide Hunde das doof) macht er das nie. 

Bei Hunderudeln gibt es auch nur sehr selektives Schnauzenlecken.  Bei dem Flatcoatrudel hier wird nur die jüngste Hündin abgeschleckt. 

Vielleicht hat sich das bei euch in der Gegend eingebürgert?;) Bei uns in der Gegend kenne ich keinen Husky, der exzessiv Schnauze leckt. Als kurze Beschwichtigungs- oder Vertrautheitsgeste kenne ich das bei vielen Hunden- macht meine Hündin auch öfter. Aber das ist wirklich nur eine kurze Geste und kein massives Abschlecken. So etwas kenne ich wie gesagt von kommunikativ unsicheren und gestressten Junghunden.

 

 

Was ich ziemlich interssant finde ist lautsprachliche Kommunikation unter Hunden und mit Menschen. Das ist z.T. komplexer als Körpersprache. Mein Hund redet öfter mit Hunden. Schon bei drei Hunden hat sie freundlich versucht, den Hunden zu erkläen, daß sie ihren Ball herausrücken sollen. Wirklich geduldig- normalerweise macht sie dann irgendwelche Ablenkungsmanöver und schnappt sich den, bei Hunden die selber Ressourcen verteitigen , gibt es dann auch mal warnendes Getöse.

Aber bei diesen Hunden (einmal 5 Monate, einmal neu gewonner Kumpel) hat sie es verbal versucht.

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pixelstall

Derzeit muss ich sagen, lerne ich sehr viel ;) Meine Althunde waren ja alle 2-4te Hand, erwachsen und eher vorgeschädigt, Lotti ist ganz anders und es ist sehr spannend zu sehen, wie sie sich auf die anderen Hunde einstellt, und wie sie "dosiert".

Mit Haku war sie anfangs gefühlt extrem ruppig, natürlich möchte man das "Baby" schützen (da der Kangal hier als Welpe einen Splitterbruch hatte, nachdem eine Pithündin in ihn reinsemmelte, erstrecht), bis ich die Schrammen von den Milchzähnen gesehen habe, und mir auf den Videos die vorhergehenden Aktionen von Haku anguckte, daß war weniger "unterbuttern" sondern mehr zur Beisshemmung erziehen. Haku beisst nun nicht mehr so fest (und "darf" jetzt auch an Lottis Wamme zupfen), Lotti und die Kinder haben keine Schrammen mehr und die Klamotten bleiben auch heile...

 

Spielen unter Hunden  war mir bisher wirklich fremd, meine anderen Hunde waren nie sonderlich verspielt, jetzt beobachte ich fasziniert die Absprachen zwischen den Beiden und z.T. wie geduldig Lotti Haku Dinge beibringt, und wie sie sie motiviert, sie "gewinnen" lässt, oder auch ärgert - daraus kann man auch viel für sich selbst erlernen, zumindest was das angemessene Energielevel für die Reaktion bei dem jeweiligen Hund ist. Haku ist mental ja eher ein Backstein, während Lotti eine Feder ist.

 

Runterfahren von überdrehten Welpen ist so eine Sache ;) Wieviel Ruhe so eine Lotti plötzlich ausstrahlen kann, und sie KANN unterscheiden, ob es überdreht ist, oder gezielt  , für letzteres gibt es auch eine andere Maßnahme.

Im Umgang mit Menschen und Hunden ist Lotti sehr "verkopft". Eine Trainerin sagte zu mir, daß man Hunde wie sie zum Resozialisieren einsetzen könnte, weil sie eine sehr hohe soziale Intelligenz und Flexibilität besitzt.


Auch interessant ist die unterschiedliche Mimik ( bei Lotti ja sehr ausgeprägt) mit Hunden ist diese eine ganz andere, als wenn sie mit Menschen umgeht, ich habe ja immer drauf geachtet, daß was sie mir anbietet, auch zu "verstehen", dennoch bietet sie z.B. nur wenig bzw andere Körpersprache an. Hat was von vereinfachter Sprache bei Behörden :P  und sie zeigt bei mir Verhalten, daß sie bei anderen Menschen nicht "benutzt". Irgndwo muss da also ein Verständins davon sein, was wer kapiert. Wäre Interessant, inwieweit das bei euch und ggf euren Partnern auch zutrifft ;)  ?

 

Generell bin ich sehr vorsichtig damit vermenschlichte Begriffe ( Höflichkeit z.B) auf Hunde anzuwenden, oder Pauschalaussagen wie "geht garnicht "zu treffen, oder auf Beschwichtigung/Aggression zu reduzieren, dafür halte ich die innerartliche Kommunikation und Strukturen für zu komplex, meiner Erfahrung nach haben die sog. Beschwichtigungssignale jeweils mindestens auch andere Bedeutungen und können auch nicht ohne den gesamten Kontext interpretiert werden (sonst bräuchte es ja nur eines ;) )  Da empfinde ich die Diskussionen oft zu verallgemeinernd und flach. 

 

 

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Renegade
vor 9 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Fight, Flight, Freeze, Faint und Fiddle about

 

Hast du zu diesen Verhaltensmustern vlt. einen guten Artikel zum Verlinken?

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sibylle49
KleinEmma
vor 2 Stunden schrieb pixelstall:

Generell bin ich sehr vorsichtig damit vermenschlichte Begriffe ( Höflichkeit z.B) auf Hunde anzuwenden, oder Pauschalaussagen wie "geht garnicht "zu treffen, oder auf Beschwichtigung/Aggression zu reduzieren, dafür halte ich die innerartliche Kommunikation und Strukturen für zu komplex, meiner Erfahrung nach haben die sog. Beschwichtigungssignale jeweils mindestens auch andere Bedeutungen und können auch nicht ohne den gesamten Kontext interpretiert werden (sonst bräuchte es ja nur eines ;) )  Da empfinde ich die Diskussionen oft zu verallgemeinernd und flach. 

 

Genau und deshalb bin ich der Meinung, dass wir einen Hund niemals so gut lesen können, wie es Hunde können - vorausgesetzt der Hund bekam die Chance, genügend verschiedene Hunde kennenzulernen.

 

Letztens war doch hier im Polar die Diskussion über das Hinlegen eines Hundes bei Begegnung mit Artgenossen. Viele sind der Ansicht, sie müssten das ihrem Hund abgewöhnen. Das sehe ich anders, denn die Hunde merken sowieso, ob der liegende Hund "böses" im Schilde führt oder nicht.

So legt sich zB. die ehemalige Angsthündin eines Bekannten hin. Die anderen Hunde reagieren nicht abgeschreckt. Emma macht oft einen großen Bogen um liegende Hunde. Bei dieser Hündin blieb sie kurz stehen und ging dann freundlich und langsam auf sie zu. Hündin stand auf, Begrüßung, fertig.

 

Die Hunde merken an vielen Dingen wie das Gegenüber ist. Das werden wir nie lernen können - einfach weil wir keine Hunde sind. 

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Renegade
vor 2 Stunden schrieb pixelstall:

Generell bin ich sehr vorsichtig damit vermenschlichte Begriffe ( Höflichkeit z.B) auf Hunde anzuwenden, oder Pauschalaussagen wie "geht garnicht "zu treffen, oder auf Beschwichtigung/Aggression zu reduzieren, dafür halte ich die innerartliche Kommunikation und Strukturen für zu komplex, meiner Erfahrung nach haben die sog. Beschwichtigungssignale jeweils mindestens auch andere Bedeutungen und können auch nicht ohne den gesamten Kontext interpretiert werden (sonst bräuchte es ja nur eines ;) )  Da empfinde ich die Diskussionen oft zu verallgemeinernd und flach. 

 

Ja, das sehe ich ähnlich. Und das ist es dann ja auch, was es so schwierig macht (neben der Schnelligkeit, in der Kommunikation ablaufen kann), jeweiliges Verhalten richtig zuzuordnen.

Die oft suggerierte 1:1  Zuordnung nach dem stark vereinfachenden Muster "wenn - dann" kann klappen, muß aber nicht.

 

Man denke nur mal daran, wie schnell eine als positiv eingeschätzte Begegnung ins Gegenteil kippen kann. In Sekundenbruchteilen und keiner hat es kommen sehen.

Diese Feststellung gilt jetzt natürlich nicht für die fachlich wirklich versierten HH, aber wohl für viele "Otto-Normal HH".

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pixelstall

@KleinEmma Lotti legt sich auch bei fremden Hunden hin oder macht sich in einer gewissen Distanz mindestens klein, mit "Babygesicht" - und ich habe noch keinen Hund getroffen, der da unfreundlich drauf reagiert hätte, im Gegenteil. 

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KleinEmma
vor 1 Minute schrieb pixelstall:

@KleinEmma Lotti legt sich auch bei fremden Hunden hin oder macht sich in einer gewissen Distanz mindestens klein, mit "Babygesicht" - und ich habe noch keinen Hund getroffen, der da unfreundlich drauf reagiert hätte, im Gegenteil. 

 

Ich denke, das ist für Lotti wichtig und das Abgewöhnen kann auch in die Hose gehen. Die Hündin von Bekannten hat das auch gemacht. Sie ist eher der vorsichtige Typ. Das Hinlegen brauchte sie, um den anderen Hund besser einschätzen zu können.

Nun haben sie ihr das abtrainiert...und nu geht diese Hündin direkt nach vorne. Jetzt haben sie ein Problem, das vorher nicht bestand.

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Renegade
vor 12 Minuten schrieb sibylle49:

 

Vielen Dank!

Grundsätzlich bin ich mit den "4F" grob vertraut.

Nun hat @gebemeinensenfdazu auch das FAINT mit eingebracht. Darunter konnte ich mir - übersetzt in die Hundesprache - nichts vorstellen.

 

Im Ruetter Buch, das hier verlinkt wurde, heißt es sinngemäß (zitieren geht leider nicht), dass dies quasi ein Totstellen des betroffenen Hundes ist, um kein Jagdverhalten des anderen Hundes auszulösen. Bei Hunden sei dieses Verhalten aber bisher nicht bekannt.

 

Was mir nicht klar ist:

Ist es überhaupt zutreffend, die Verhaltensmuster der 4 bzw. 5 F auf das Thema "Angst" zu verengen?

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