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Drang zum Ausreißen


Bobbymaus

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Bobbymaus

Hallo

Wir haben uns einen ca. 8 jährigen Hund zugelegt. Mischling Beagle Münsterländer?. Über seine bisherigen Haltungsbedingungen ist uns nichts bekannt. Er ist sehr anhänglich und liebesbedürftig und sehr lieb. Wir sind sehr zuversichtlich, dass er sich gut in unsere Familie eingliedert. Eine unangenehme Eigenschaft macht uns allerdings große Sorge. Er nutzt jede Möglichkeit auszureißen. Die Wohnungstür geht auf und wie der Blitz ist er im Garten und findet mit Sicherheit ein Loch im Zaun und ist verschwunden. Er hat ein Halsband mit unserer Telefonnummer um und wir hoffen auf freundliche Leute welche uns benachrichtigen. Bisher waren es gottseidank nur freundliche Nachbarn. Er kommt nach einiger Zeit auch von selbst nach Hause.

Wie kann ihm dieser Drang abgewöhnt werden. Wir sind für alle Hinweise dankbar.

Bobbymaus

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Zuallererst: Zaun abdichten! Er kann einen Unfall mit Auto, Radfahrer etc. verursachen, er selbst und andere können verletzt werden oder Schlimmeres.

 

Wie lange ist er bei euch?

 

 

  • Daumen hoch 1
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Eifelkater

Zaun abdichten

Schleuse mit Kinderschutzgittern im Flur einbauen.

 

Dann Hund bringt sich und andere in Lebensgefahr ( ich hoffe ihr habt eine Haftpflicht die solche Schäden ggf mit abdeckt) 

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vor 45 Minuten schrieb Eifelkater:

( ich hoffe ihr habt eine Haftpflicht die solche Schäden ggf mit abdeckt)

 

Es gibt spezielle Hundehaftpflichtversicherungen. Sind nicht teuer. Hier in Schleswig-Holstein Pflicht für Hundehalter,

 

vor 2 Stunden schrieb Bobbymaus:

Er kommt nach einiger Zeit auch von selbst nach Hause.

 

Das ist ja schon mal viel wert. ;)

 

vor 2 Stunden schrieb Bobbymaus:

Wie kann ihm dieser Drang abgewöhnt werden.

 

Wisst ihr, was der Hund dann so treibt? Da er nach einiger Zeit wieder zurück kommt - macht er "nur" eine Kontrollrunde in "seinem Revier"?

Das könnt ihr ausprobieren, wenn ihr dem Hund an etwas längerer (ich würde so 3-5 m nehmen, gibt es mit Ringen und Karabinern, sodaß man sie auch kurz nehmen kann) Leine folgt (also Hund bestimmt den Weg). Wenn so eine Kontrollrunde sein sehnlichster Wunsch ist, dann macht ihn gemeinsam! Hund kann lernen, dass ihr dabei sein müsst und dass er das nicht allein darf.

 

Der Hund kann auch lernen, auf euch Rücksicht zu nehmen bzw. zu warten, bis ihr "so in die Gänge kommt". ;)

Absichern der Tür wurde schon genannt. Und dann kann man das Herausgehen zu einem "Ritual" ausbauen: "Sitz" oder "Platz" und Hund anleinen (bis er es gelernt hat, auch zum kurzen Pinkeln im eigenen Garten anleinen). Dann Tür öffnen - und nichts passiert - weder Mensch noch Hund gehen raus. (Zitat des "kleinen Mexikaners": Tür auf bedeutet einfach nur, dass die Tür jetzt offen ist, mehr nicht. Das ist kein Startsignal!) 

Mensch fordert Hund auf und gemeinsam geht es nach draußen. Muss die Tür verriegelt/verschlossen werden, kann Hund wieder im "Sitz" oder "Platz" warten, bis es gemeinsam los geht. (aus dem "Platz" heraus fällt dem Hund ein spontaner Sprint etwas schwerer) Hund hat natürlich ein Ziel vor Augen (darum macht er sich ja eigenständig auf den Weg), daher ist es wichtig, dass er dieses Ziel auch erreicht - gemeinsam mit euch!

 

Dieses "ständige Warten" kann man mit Leckerlis und Lob belohnen - sollte man zum Trainieren auch (reichlich), besonders am Anfang. (Eigentlich bin ich gegen das "Zukeksen", aber manchmal macht es Sinn.)

Hunde sind den Menschen im Tempo immer voraus ... (stellt euch vor ihr müsstet ständig auf ein trödelndes Kind warten ... boah, das nervt! :D )

 

Wenn das Ziel des Hundes allerdings das Jagen ist, dann muss man natürlich anders vorgehen mit einem speziellen "Anti-Jagd-Training", denn Jagen ist ja auch für einen Jagdhund tabu, wenn er privat gehalten wird. Aber wenn er ausreißt und jagen geht, würden seine Ausflüge vermutlich deutlich länger dauern - aber das ist eine reine Spekulation meinerseits ...

 

Wie lange habt ihr den Hund schon? Es dauert halt einige Zeit, bis es sich an euch gewöhnt/gebunden hat und eure "Spielregeln" gelernt hat. So 2-3 Jahre sind da völlig normal. In dieser Zeit gibt es natürlich ständige Fortschritte.

 

Beagle und Münsterländer bringen ja sehr gute Eigenschaften für die Teamarbeit mit ihren Menschen mit (Quelle: Wikipedia):

  • "Der Große Münsterländer gilt als leichtführig, gelehrig, intelligent, kinderfreundlich und lebhaft."
    Aber auch: "Dieser Hund will beschäftigt werden und braucht guten Auslauf."
    Und: " ein ruhiger und äußerst ausgeglichener Hund, soweit er genügend Beschäftigung findet."
  • "Der Kleine Münsterländer ist ein intelligenter und temperamentvoller Hund. Er ist aufmerksam, menschenfreundlich und folgsam und besitzt eine gute soziale Bindung zu seiner Bezugsperson."
    Aber: "er liebt viel Bewegung, weshalb seine Haltung im städtischen Lebensraum nur bedingt zu empfehlen ist."
  • "Der Beagle ist ein fröhlicher und bewegungsfreudiger Hund. Sein Wesen ist liebenswürdig und aufgeweckt, ohne Anzeichen von Angriffslust oder Ängstlichkeit; bei der Jagd beweist er Zähigkeit und Zielstrebigkeit. Beagles sind Meutehunde, sie benötigen die Gesellschaft anderer Hunde oder vertrauter Menschen."

Ihr habt also eine lebhafte, intelligente, sportliche und zielstrebige Mischung! So ein Hund will körperlich und geistig ausgelastet sein.

Wenn ihr ihm das nicht bietet, dann sucht und findet er seine eigenen Wege - wie ihr bereits festgestellt habt.

 

Also gebt dem Hund Gelegenheit und viel Zeit, zu lernen, wie ihr euch das Hundeleben an eurer Seite vorstellt.

Im Gegenzug erfüllt seine Bedürfnisse: Bewegungsdrang (gemeinsam joggen oder Radfahren?), mentale Auslastung ("Tricks" lernen, euch im Haushalt helfen, ...) und den Jagdtrieb kann man auf tolle Erlebnisse zusammen mit euch(!) umlenken: Nasenarbeit, Mantrailing, ... u.v.a.m.

 

Gibt es Freilaufgelände in eurer Nähe? Dann nutzt die Gelegenheit: Hund kann lernen, dass er durchaus allein und ohne Leine unterwegs sein darf - wenn ihr ihn dazu auffordert. Hier das gleiche Ritual wie an der Haustür (solche eingezäunten Gebiete haben oft eine "Eingangsschleuse" mit zwei Pforten):

Das Betreten des Geländes ist kein Startsignal!

 

Wegen dieses Satzes:

vor 3 Stunden schrieb Bobbymaus:

Die Wohnungstür geht auf und wie der Blitz ist er im Garten und findet mit Sicherheit ein Loch im Zaun

noch ein Hinweis:

"Timing" ist das Wichtigste und "Vordenken", was wohl als nächstes passieren wird.

Ist der Hund "wie ein Blitz" im Garten, habt ihr nicht vorgedacht, was passieren wird und mit euren Reaktionen (ihr handelt, nachdem der Hund bereits agiert hat) wart ihr viel, viel, viel zu spät ... Ein Loch im Zaun kann der Hund nur finden, weil es tatsächlich da ist ... ;)

 

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KleinEmma

Ich berichte mal von meinen Erfahrungen, die sich mit den Erfahrungen vieler Hundehalter ehemals streunender Hunde abdecken.

 

Wir hatten vor Jahren einen Hund aufgenommen, der etwa ein Jahr alt war. Er durfte bei seiner Vorbesitzerin den ganzen Tag tun was er will. Also streunte er durch die Gegend und kam nach ein paar Stunden wieder nach Hause.

Diesen Drang zum Streunen hatte er bis zu seinem Tod nicht abgelegt. 

Im Laufe der Zeit haben wir ihn lesen gelernt und konnten an seiner Ohrstellung erkennen, wann er abdüsen wollte. Haben wir an diesem Punkt nicht reagiert (mit Rückruf), lief er eilenden Schrittes von dannen. 

Der Blick musste also bei den Spaziergängen immer beim Hund bleiben.

 

Zuhause haben wir unseren Garten umzäunt. Es gab kein Loch, durch das er raus konnte.

 

Gleiche Erfahrung hatten wir mit einer Hündin gemacht, die vorher bereits 7 Jahre lang streunte. 

 

Es halfen auch keine stundenlangen Spaziergänge und ebenso wenig andere Beschäftigungen. Diese Hunde mögen es einfach, alleine loszuziehen. Es waren übrigens beides keine Jäger.

 

So würde ich euch empfehlen, zunächst den Garten ausbruchsicher zu machen. Und dann braucht es Zeit - bis ihr den Hund richtig lesen und rechtzeitig handeln könnt.

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Nebelfrei

Ist halt auch noch etwas rasseabhängig, Beagles machen sich gern mal für einige Zeit selbstständig, auch wenn sie sonst anhänglich sind.

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vor 3 Stunden schrieb KleinEmma:

Haben wir an diesem Punkt nicht reagiert (mit Rückruf), lief er eilenden Schrittes von dannen. 

 

vor 3 Stunden schrieb KleinEmma:

den Hund richtig lesen und rechtzeitig handeln

 

Sag ich ja: Timing! ;)

 

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Bobbymaus

Hallo

Der OlleHansen und KleinEmma

Ich danke für die umfassenden Hinweise zur Erziehung des Hundes. Wir haben den Hund erst wenige Tage. Wir haben ihn aus dem Tierheim, ist etwa 8 Jahre alt und über sein bisheriges Leben ist ins absolut nichts bekannt.

Wir hatten bisher einen Beagle, er ist 12 Jahre alt geworden. Danach einen Sheltie, dieser ist mit 9 Jahren plötzlich verstorben. Beide Hunde waren echte Familienangehörige und haben uns viel Freude bereitet.

Wir werden diese Hinweise beachten und hoffen mit dem Hund noch ein gutes Verhältnis aufbauen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Bobbymaus

  • Gefällt mir 3
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vor 5 Stunden schrieb Bobbymaus:

Wir haben den Hund erst wenige Tage.

 

Dann kann man doch noch überhaupt nichts erwarten ...

 

Und auch euch muss man ja eine "Lernphase" zugestehen, um das Verhalten und Wesen des neuen Hundes kennenzulernen. ;)

Aber euer Zeil sollte klar sein: Ihr müsst schneller denken und agieren als der Hund. Kommt aber eigentlich auch mit der Zeit automatisch.

Doch Vorsicht: Euer Hund ist schlau! Der lernt auch sehr schnell, wie ihr "tickt". :D

 

Um so erstaunlicher - nach so kurzer Zeit. dass der Hund nach seinen Ausflügen zu euch zurück kommt.

Dann seid ihr ihm also wichtig und er hat sein neues Zuhause akzeptiert. Das ist doch eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit und den Aufbau einer Beziehung.

Wie war das im Tierheim? Habt ihr den Hund ausgesucht oder der Hund euch? ;)

 

Auch wenn jetzt wieder Beagle "mit drin" ist, vergleicht den neuen Hund nicht mit den beiden Vorgängern. Jeder Hund hat seine ganz eigene Persönlichkeit.

Und die gilt es, kennenzulernen. Ist doch immer wieder spannend. ;)

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Bobbymaus

Hallo OlleHansen

Der Hund stammt aus dem Tierheim. Er kam sofort liebevoll zu meiner Frau und auch zu mir. Auf Grund dieser freundlichen Begrüßung waren wir sofort für ihn eingenommen. Ein Dämpfer allerdings er kommt aus Rumänien. Der Impfausweis ist in Rumänien am 10.10.2018 ausgestellt wurden. Als Rasse wurde angegeben: ME++I (+ könnte T sein) Specie CANINA Geburtsdatum des Hundes 17.08.2010..

Wir lehnen eigentlich diesen "Hundetransfer" aus dem Ausland ab. Die Hunde selbst können allerdings nichts dafür und ihnen ist ein friedvollen Leben von Herzen zu gönnen.

Bis auf Stubenreinheit hat er keine Erziehung. Oder er versteht die deutschen Befehle nicht. Es deudet sich jedoch an, dass er unsere Wünsche akzeptiert. Wir sind voller Hoffnung das wir in angemessener Zeit einen liebevollen und folgsamen Hund besitzen.

Mit freundlichen Grüßen

Bobbymaus

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