gebemeinensenfdazu 5. November 2018 Teilen 5. November 2018 Dieser (oberflächliche) Artikel https://www.welt.de/kmpkt/article179987334/Hunde-Auf-diese-Reaktion-von-Menschen-reagieren-sie-am-schnellsten.html befaßt sich mit einer Studie, die die Reaktionsmuster von Hunden testeten, wenn ihre Besitzer im Nachbarraum weinten, verzweifelt schrien oder einfach summten. Die Versuchsgruppe war verhältnismäßg klein , 16 Therapiehunde waren dabei. Ergebnis: Die meisten Hunde reagierten am stärksten auf Weinen. Dass Hunde sehr empathiefähig sind und trösten wollen ist ja bekannt. Das Summen jetzt nicht so der Aufreger ist auch. Aber ich glaube, die Tatsache, daß bei "Schreien" viele Hunde nicht sofort geeilt kamen liegt nicht daran, daß sie weniger darauf reagieren. Ich glaube die Reaktion hängt von Erfahrung, Erziehung und auch Mut ab. Wenn ein Hund abgestumpft ist oder selber Ärger vermutet, wird er nicht kommen. Ein Angsthund oder gar traumatisierter Hund verfällt eher in ein Freeze. Trösten hat diese Hemmschwelle nicht. Mein Hund kommt auch und leckt mein Gesicht oder stupst mich an, wenn ich weine. Aber sie rennt volles Tempo zu mir, wenn ich verzweifelt schreie um die Gefahr zu vertreiben- Schreie sind ein enormer Trigger. Sie eilt auch zur Hilfe, wenn sie einen Vogel schreien hört, der von einer Katze angegriffen wird. Das Versuchsergebnis wurde vielleicht gerade durch die 16 Therapiehunde etwas verzerrt. Was meint ihr? Diese dürfen ja kaum aggressiv reagieren. Link zu diesem Kommentar
KleinEmma 5. November 2018 Teilen 5. November 2018 Emma und auch meine vorigen Hunde reagier(t)en auch, wenn ich schreie. Also, nicht dass ich dauernd schreie , aber wenn ich mich z.B. erschrecke, könnte ein Schrei aus meinem Mund flutschen. Und dann ist Emma sofort zur Stelle, schaut zuerst mich an und sucht dann den Übeltäter (zum Beispiel die fette Spinne). Wie bei deinem Hund reagiert Emma auch auf schreiende Tiere. Auch dann will sie direkt dahin eilen. Bei schreienden Kindern ebenso. Wenn wir am Strand sind und Kinder spielend schreiend im Meer, leine ich Emma an, weil sie sonst dahin laufen würde. 1 Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu 5. November 2018 Autor Teilen 5. November 2018 Das passt!Die Emma ist ja auch ständig am retten (ich erinnere mich an Schildkröten). Ich kann mir gut vorstellen, daß die Erfahrungen da maßgeblich das Reaktionsmuster prägen. Wenn schon früh klar ist, "komm' das gucken wir uns an, viellicht können wir helfen" dann eilt der Hund eher herbei als wenn es heisst "Das geht uns nix an" oder "Schnell weg hier". Das mit den Vögeln ist mir neulich erst aufgefallen. Sie reagiert nicht auf normales Gezwitscher oder einzelne Rufe sondern wirklich aufgeregtes Geschnatter oder Geschrei. 1 Link zu diesem Kommentar
KleinEmma 5. November 2018 Teilen 5. November 2018 vor 23 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu: Das passt!Die Emma ist ja auch ständig am retten (ich erinnere mich an Schildkröten). Ich kann mir gut vorstellen, daß die Erfahrungen da maßgeblich das Reaktionsmuster prägen. Wenn schon früh klar ist, "komm' das gucken wir uns an, viellicht können wir helfen" dann eilt der Hund eher herbei als wenn es heisst "Das geht uns nix an" oder "Schnell weg hier". Das mit den Vögeln ist mir neulich erst aufgefallen. Sie reagiert nicht auf normales Gezwitscher oder einzelne Rufe sondern wirklich aufgeregtes Geschnatter oder Geschrei. Das mit den Schildkröten hast du richtig in Erinnerung. Sie bringt mir die auch heute noch, hat sich das aber von meiner vorigen Hündin abgeschaut. Kaum war meine vorige Hündin tot, übernahm Emma diese Aufgabe. Aber ja, das ist interessant, was du schreibst. Ich gucke mir tatsächlich sehr viel mit meinem Hund gemeinsam an, unter anderem auch Vögel. Emma zeigt mir auch Vögel an - sehr gut, weil ich dann noch mehr Vögel entdecke Und ja, wie bei deinem Hund reagiert sie auf aufgeregte Vögel, z.B. im Frühling, wenn sich die Elstern mit den Häherkuckucks streiten und dabei sehr laut schreien. Emma ist ja nun nicht die Mutigste, aber wenn bei Schreien ist sie zur Stelle. Der Rüde, den wir hatten, reagiert auch, kam aber zu mir und bellte mich an. Zeichen für: Los, mach was. Er selbst ist nicht zur Hilfe geeilt. Er kam aber direkt an, wenn ich schrie - der Übeltäter war ihm aber egal. Link zu diesem Kommentar
Freefalling 5. November 2018 Teilen 5. November 2018 Ich suche gerade erfolglos nach Beispielen. Bei Babies ist Schreien und Weinen ja noch nah beieinander und wird hier nicht unterschieden. Da ist Femo nur alarmiert, wenn er glaubt, es sei keiner da, der sich kümmert. Draußen wird Schreien, egal von wem (fremd), als sehr bedrohlich empfunden. Ich denke, es liegt sehr an der Erfahrung. Und daran, was die Bezugspersonen als normal einstufen und sich dementsprechend verhalten. Link zu diesem Kommentar
Lissy-und-Missy 5. November 2018 Teilen 5. November 2018 vor 2 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu: Dass Hunde sehr empathiefähig sind und trösten wollen ist ja bekannt. Ich habe es tatsächlich damals mit dem Ömchen ganz anders erfahren (müssen). Kurz zur Vorgeschichte: Ich hatte sie damals aus dem Tierheim geholt. Alles, was man mir zu ihrer Vorgeschichte sagen konnte, war, dass sie mit ihren Welpen beschlagnahmt wurde und dass man sie tagelang allein in der Wohnung ließ und dass man ihr die Pfoten und die Schnauze mit Panzertape zusammen geklebt hat, weil sie, allein gelassen unaufhörlich bellte und Türen öffnete. In unserem täglichen Leben war sie eigentlich ganz normal. Es gab hin und wieder Reaktionen von ihr, z.b. immer wenn ich lange Gegenstände in der Hand hatte, eine Harke oder einen Besen, wo sie hysterisch versuchte zu flüchten, die darauf schließen ließen, dass sie neben den oben genannten Dingen, vermutlich auch geschlagen wurde. Auch laute Gespräche bzw. Diskussionen führten zu dieser Reaktion. Jedenfalls gab es eine Zeit in meinem Leben, als ich mich von meinem Ehemann trennte, die auch für sie nicht zu bewältigen war. Es war für mich echt schwer, ich hatte Angst, war total emotional, was ich eigentlich nicht bin... kurz und knapp, ich habe viel geweint und war wirklich sehr angeschlagen... Immer wenn ich weinte hatte die Omi das dringende Verlangen zu verschwinden. Das war damals ein großes Problem. Sie wollte auch nichts mehr essen und war sehr verunsichert. Das führte sogar so weit, dass sie flüchten wollte, nur wenn das Telefon klingelte. Damals riefen regelmäßig Freunde und Familie an, um sich nach mir zu erkundigen. Und wie das in solchen Ausnahmesituationen nunmal so ist, habe ich auch in diesen Telefonaten oft geweint. Und weil ich ihr nicht helfen konnte, weil ich mir selbst ja nicht mal helfen konnte, habe ich sie oft zu lieben Freunden gebracht, damit sie ein paar unbeschwerte Stunden haben kann und auch mal was essen kann, ohne voller Angst zu sein. Für mich persönlich der Supergau, wo doch Hunde eigentlich immer trösten wollen/ sollen und ich mir das echt gewünscht hätte, dass das bei mir auch so ist. War es aber nicht... also habe ich die für sie beste Alternative gewählt... Mir tat das unendlich weh, aber sie war glücklich, was mich wiederum glücklicher gemacht hat. Meine Theorie dazu rückblickend war, dass sie vielleicht in einer Familie lebte, in der gestritten und geschrien wurde und im Anschluss vielleicht der Frust an ihr ausgelassen wurde. vor 43 Minuten schrieb gebemeinensenfdazu: Ich kann mir gut vorstellen, daß die Erfahrungen da maßgeblich das Reaktionsmuster prägen. Absolut! Wie gesagt, unser Leben war grundsätzlich sehr harmonisch, ich lebe sehr eng mit meinen Hunden, aber mit lauten, trauernden, weinenden Situationen konnte sie nie zurecht kommen. Da war bis zuletzt Flucht der einzige Ausweg für sie. Wer weiss schon, was sie alles ertragen musste... 7 Link zu diesem Kommentar
KleinEmma 5. November 2018 Teilen 5. November 2018 Boh, welch traurige Geschichte hatte dein Ömchen hinter sich Nach solchen Erfahrungen ist es kein Wunder, dass sie auf Schreie und Weinen so eine Reaktion zeigte. 1 Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu 5. November 2018 Autor Teilen 5. November 2018 Wenn's bei uns Geschrei in der Familie gibt, komme ich meist zum Schlichten, sie macht das dann auch so. Sie hatte auch erwartet, daß wir diesen Schrotthändlerdisput auf der anderen Strassenseite klären. Da hilft es nicht, wenn ich das ignoriere. Sie merkt und riecht wahrscheinlich, daß da etwas schief läuft. Da kann ich ihr auch nix vormachen. Bei solchen Situationen wäre es auch verkehrt, nichts zu machen: Wir warten kurz vorm Hof einer Einrichtung, wo regelmäßig Migrantenkinder sind, die von Hunden wegrennen. Die Kinder sehen uns gehen zurück in die Einfahrt, wir gehen vorbei- alles easy- ich wolle schon feiern- da kommt ein Junge zu den anderen hinterm Tor dazu und fängt laut an zu schreien. Hund bellt und zieht in die Richtung, ich kann noch abwinken... dann fangen sie an im Chor hinterherzu"bellen", der Junge läuft am Zaun hinterher und setzt nach. Klar habe ich mich dann zu ihm gedreht und gesagt, daß er gar nichtweis wie blöd diese blöde Idee ist. Die Anfeuerungsrufe verstummten und er wandte sich dann ab (und wurde von einem Betreuer zur ordnung gerufen). Hund war ruhig, sobald ich mit ihm redete. Bei Schreien muss man was tun ist ganz tief im Hund verankert. Link zu diesem Kommentar
gebemeinensenfdazu 5. November 2018 Autor Teilen 5. November 2018 vor 12 Minuten schrieb KleinEmma: Boh, welch traurige Geschichte hatte dein Ömchen hinter sich Nach solchen Erfahrungen ist es kein Wunder, dass sie auf Schreie und Weinen so eine Reaktion zeigte. Wie soll man auch trösten können, wenn man gar nicht die Erfahrung gmacht hat, daß es so etwas wie Trost überhaupt gibt. Da greift dann nur noch der Selbstschutz- und wenn der dann auch nicht gegriffen hat ist es erst recht traurig. Link zu diesem Kommentar
Shyruka 6. November 2018 Teilen 6. November 2018 vor 11 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu: Wenn's bei uns Geschrei in der Familie gibt, komme ich meist zum Schlichten, sie macht das dann auch so. Sie hatte auch erwartet, daß wir diesen Schrotthändlerdisput auf der anderen Strassenseite klären. Da hilft es nicht, wenn ich das ignoriere. Sie merkt und riecht wahrscheinlich, daß da etwas schief läuft. Da kann ich ihr auch nix vormachen. Bei solchen Situationen wäre es auch verkehrt, nichts zu machen: Wir warten kurz vorm Hof einer Einrichtung, wo regelmäßig Migrantenkinder sind, die von Hunden wegrennen. Die Kinder sehen uns gehen zurück in die Einfahrt, wir gehen vorbei- alles easy- ich wolle schon feiern- da kommt ein Junge zu den anderen hinterm Tor dazu und fängt laut an zu schreien. Hund bellt und zieht in die Richtung, ich kann noch abwinken... dann fangen sie an im Chor hinterherzu"bellen", der Junge läuft am Zaun hinterher und setzt nach. Klar habe ich mich dann zu ihm gedreht und gesagt, daß er gar nichtweis wie blöd diese blöde Idee ist. Die Anfeuerungsrufe verstummten und er wandte sich dann ab (und wurde von einem Betreuer zur ordnung gerufen). Hund war ruhig, sobald ich mit ihm redete. Bei Schreien muss man was tun ist ganz tief im Hund verankert. So eine Situation mit Kindern hatte ich auch schonmal. Ich war da mit nem Kollegen und Quinta unterwegs. Wir haben uns dann ziemlich schnell umgedreht und selbst geschrien. Da waren sie dann still. Quinta ist bei sowas zwar Schussfest, aber ich kann es absolut nicht leiden, wenn man seine Kinder so laufen lqsst und die in dieser Form Unfug treiben. Das muss nur mal den falschen Hund evtl ohne Leine treffen. Link zu diesem Kommentar
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