Schattenwolf vs. Geschirr! Wie können wir ihr helfen?

[Zurimor]

vor 1 Stunde schrieb Ferun:

Ich würde auf jeden Fall ein ganz anderes Geschirr besorgen und das dann erstmal nur noch draußen anziehen.  Also mit Halsband raus , die ersten Meter und dann Geschirr an.

Ein Versuch ist es Wert . 

 

vor 38 Minuten schrieb Zenta:

Warum kannst du sie nicht am Halsband führen? Bei mir laufen alle Hunde am Halsband außer natürlich an der Schlepp, aber die verwende ich selten. Mein Eindruck ist der Schaden der durch ein Halsband entstehen kann wird oft extrem hochgespielt. Hier wird in der Hundeschule zum Halsband geraten. Zwei meiner Hunde haben übrigens eine ähnliche Abneigung gegen das Geschirr. So wie du das Verhalten deiner Hündin beschreibst würde mich die negative Auswirkung auf das Verhältnis von mir zum Hund mehr beunruhigen als das Tragen eines Halsbandes. Dass man den Hund nicht  am Halsband zurückreißt ist ja klar. Aber selbst ein in die Leine springen wegen Katzen oder ähnlichem hat in vielen Jahren keinerlei Schaden angerichtet.       

 

Wenn Saga so tickt wie Madame hier ist das nicht möglich. Die ersten Meter wird erstmal gezogen, schließlich geht es raus und draußen ist ja grundsätzlich toll.

Auf Hundeschulenmeinungen würd ich nicht allzu viel geben und mögliche Schäden zeigen sich teilweise auch erst Jahre später oder werden vom Halter gar nicht bemerkt.

Ich würd behaupten, daß etwa Tinnitus oder Kopfschmerzen beim Hund nicht so ohne Weiteres zu bemerken sind.

 

Zitat

 Ist Ihr Hund ein chronischer Zieher, dann ist er mit einem Geschirr gesundheitlich besser dran. Zieher leiden durch den Dauerdruck des Halsbands fast immer an einer chronischen Entzündung von Kehlkopf und oberer Luftröhre. Auch ein Hund, der in der Umgebung starker Verlockungen schwer zu kontrollieren ist und bei jeder Gelegenheit mit viel Kraft vorprellt, sollte besser ein Geschirr tragen, um Verletzungen des Halses durch starke Kraftimpulse zu vermeiden. Aber: Ein Geschirr verlangt dem Hundebesitzer mehr Verantwortung ab. Es muss einwandfrei gefertigt und perfekt angepasst sein. Dies ist besonders wichtig, da ein Geschirr im Gegensatz zum Halsband auch beim Freilauf behindernd oder störend wirken kann.

http://www.tierarzt-rueckert.de/blog/details.php?Kunde=1489&Modul=3&ID=19143

 

Halsband + ziehender Hund halte ich zumindest für eine denkbar ungünstige Kombination. Würd wohl auch verschiedene Paßformen durchprobieren.

 

Noch ein Link zum Thema: http://toms-hundewelt.de/tipps-infos/brustgeschirr-oder-halsband/

[Nebelfrei]

Ein von der Form ganz anderes Geschirr gäbe es von TrePonti, das einzige was Wega einigermassen akzeptiert.

Es ist aber nicht ausbruchssicher. Wäre vielleicht zum üben eine Idee

[Gast]

Du sagst, die Phase zwischen Geschirr an und keine Leine dran ist kritisch. 

Was passiert denn wenn du erst die Leine im Geschirr einklingst und sie dann anziehst?

[Laikas]

Hier ist eine gute Zusammenfassung der möglichen Ursachen, finde ich. Die erhöhte Hautempfindlichkeit durch Stress fand ich sehr interessant.

https://www.canesance.de/blog/30-geschirr-anziehen.html

 

Wenn du meinst, es muß unbedingt ein Geschirr sein: Das Training in dem Link ist für mein Verständnis zu knapp beschrieben. Klingt soweit aber recht gut, z.B. belohnen, indem das Geschirr entfernt wird, nicht mit Nahrung reinlocken, sehr, sehr kleinschrittig vorgehen, beim kleinsten Meiden aufhören. Ich würde eher draußen üben, weil die Wohnung ja schon mit Zwang, Angst und Bedrängnis verknüpft ist. Vielleicht erst mal nur die Anwesenheit des Geschirrs üben, indem du beim Spazierengehen das Geschirr nur am Rucksack befestigt mitnimmst und dann mal beim Spielen oder Ausruhen auf den Boden legst. Wenn du das Geschirr draußen in der Pampa anlegen kannst, dann kleinschrittig in Richtung eigener Garten und Wohnung verlagern, wäre mein Gedanke. Könnt ihr das Halsband auch mal so nebenbei im Hausflur, Keller oder im Garten anlegen?

 

Es soll auch Geschirre geben, die man vorne schließt, ohne dass man was über den Kopf ziehen muss. Ein Band zwischen den Vorderbeinen scheint manche Hunde auch sehr zu stören (Norweger-Geschirre haben das nicht).

 

Ansonsten: mach es wie früher und benutze ein Halsband und dann eben Leinenführigkeit üben.

[Freefalling]

Halsband geht bei der Hündin nicht. Die zieht wirklich nordisch vorweg wie im Lehrbuch. Auch nach ner Stunde Raufen mit Femo. 

[Gast]

vor 15 Stunden schrieb Patlican:

etwa weil ein anderer Hund beim Raufen gemein daran gezogen und ihr weh getan hat

 

Aus diesem Hund spielen Hunde "nackt", auch das Halsband muss beim Spielen weg!

 

vor 15 Stunden schrieb Patlican:

wegen ihres starken Drangs nach vorne definitiv nicht am Halsband führen kann.

 

Du wirst diesen Hund kräftemässig mit keinem "Werkzeug" führen können, der wird immer der Stärkere sein!

 

Zitat aus der von @Zurimorempfohlenen "Toms Hundewelt":
"Die Führung eines Hundes ist eine Frage der Erziehung und Führtechnik und nicht des Kraftaufwandes."

 

Zwangsläufig liegt die Lösung in einem anderen Erziehungsansatz, denn auch Aussagen wie:

 

vor 15 Stunden schrieb Patlican:

ist nun 16 Monate alt und wir machen beim Thema Leinenführigkeit zwar mühsam Fortschritte

 

zeigen, dass das bisherige Konzept nicht funktioniert!

 

Wenn der Erziehungsansatz stimmt, brauchst du (aus erzieherischer Sicht) weder Halsband noch Geschirr. (sh. Zitat aus "Toms Hundewelt")

 

Geschirre sind mal zum Ziehen erfunden worden, nicht, als Alternative zum Halsband. Wenn ein Hund mit Geschirr zieht, macht er also alles richtig!

Wenn sie heute als Halsband-Alternative verwendet werden, muss man sich mit dessen Verwendung fachlich auseinandersetzen.

 

Wenn der Hund das Geschirr nachdrücklich ablehnt, wieso soll es ihm unbedingt aufgezwungen werden?

 

[Juline]

Es kann auch ein rein psychologisches Problem sein.

 

Wenn meine Tschuli etwas doof findet, egal was, mache ich sie mit "Gesäusel" und versuchter Schönfütterei erst recht misstrauisch und ängstlich. Das habe ich früh gemerkt, seither gibt es den blöden Spruch "du musst" -tut mir zwar leid, aber sie wird dann ohne Keks, ohne Schönreden, ohne Leberwurst, mit fester Absicht und sicherer Stimme durch die Situation gelotst. Damit kommt sie besser klar als mit dem (sowieso überflüssigen) Versuch, ihr etwas schmackhaft zu machen, was nicht mehr schmackhaftmachbar ist.

 

Vielleicht tickt das Schattenwölfchen ähnlich?

 

Du musst dir mal den Konflikt im Hund vorstellen, er fürchtet etwas und du tust so, als wäre das das Schönste der Welt. Im Anfangsstadium mag das noch klappen, dass er dir glaubt, aber irgendwann ist der Zug abgefahren und du musst deine Strategie ändern.

 

Also keine Abenteuervorbereitung mehr, Rucksack verbannen, andere Tasche, mit Halsband raus, draußen umschnallen, Leine dran und gleich was unternehmen. Gib ihr keine Gelegenheit und lass ihr keine Zeit, sich länger gedanklich mit ihrer Furcht zu beschäftigen, bau alle Trigger ab.

 

Wäre jetzt meine Idee

 

 

[Gast]

Geht man jeden Tag drei Stunden mit einem Hund spazieren, der unter Volldampf zieht, machen das die eigenen Knochen nur begrenzt lang mit. Selbst bei meinen ultraleicht-Hunden mit nicht mehr als 15,5 Kg pro Nase. Nimmt man den Hund noch dazu ans Halsband und nicht ans Geschirr, hat auch der Hundehals irgendwann seine Belastungsgrenze erreicht.

Ich würde aber wirklich mal versuchen, ob es mit dem Zugsport klappt, wenn sie unbedingt ziehen will. Nach einer ordentlichen Runde Vollgas ist zumindest der Kopf etwas freier und die Beine etwas lockerer. Dann kommt unter Umständen auch das Training für die Leinenführigkeit besser an und sollte ihr das Ziehen Spaß machen, findet sie das Geschirr dann von ganz alleine wieder gut. Zum Anfang kann man erstmal das Safety nehmen (mir war so, dass ihr so eins habt?). Ist natürlich nix für Langstrecken, aber für eine Runde um den Block, um zu gucken, ob ihr das überhaupt Spaß macht, reicht es.

Sonst hab ich auch kein Patentrezept. Wenn meine hier irgendwelche Marotten bekommen, sitze ich das meist aus. Je mehr Bohei man macht, desto schlimmer wird's manchmal. Hilft sicher nicht immer und überall, aber bei manchem schon. Chicci fand Geschirr anziehen auch erst doof. Inzwischen kommt sie von ganz allein angelaufen, wenn sie hört, dass ich mit Leinen und Geschirren im Flur klimpere. Beim Ausziehen stellt sie sich auch noch an, als wollte man ihr den Kopf abhacken, aber ich denke, sie kriegt die Kurve noch ^^ (Sie will immer mitlaufen, statt stehen zu bleiben und sich das Geschirr über den Kopf ziehen zu lassen.. hat noch nicht so ganz gecheckt, dass das nicht funktioniert und guckt dann immer ganz elend... aber nunja, ich kann sie ja nicht zu Hause im halb ausgezogenen Geschirr rumlaufen lassen und sobald es über den Kopf ist, ist auch alles wieder gut.)

[pixelstall]

Das Ritual (radikal) zu ändern, und das "neue" dann möglichst selbstverständlich halte ich für einen Ansatz, es scheint mir grade nicht so, als ob das Geschirr ansich der Trigger ist, evtl. lässt der sich so herausfinden bzw. umgehen und die Kette unterbrechen, draussen scheint sie ja zumindest mit dem Geschirr kein Problem mehr zu haben, vielleicht ist es das anziehen ansich bzw deine Anspannung. Wie sieht es aus, wenn jemand anderes das Geschirr anlegt ?

[Eifelkater]

vor 47 Minuten schrieb DerOlleHansen:

 

 

Geschirre sind mal zum Ziehen erfunden worden,

 

Kannst Du das mal bitte meinem Wuff erklären?